Dämmung der Zerrbalkenebene

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Dämmung der Zerrbalkenebene

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Professor hin, Professor her.
soweit mir die EnEV bekannt ist, gibt es keinen Ausschluss einer Hüllflächentemperierung. Im Gegenteil. Es ist eher programmabhängig, inwieweit ich die entsprechenden Randbedingungen anpassen kann. D. h. bei einer entsprechend guten Softwre kann ich z.B. die Temperatur in der ersten Schicht (Trägerschicht der Heizleitungen) auf eine entsprechende Temperatur enstellen und auch die Raumkonstanten dem Nutzerverhalten, z. B. RSI anpassen.
Ich kann zwischen dem eigentlich positiven Ansinnen der EnEV und einer "Hüllflächentemperierung" (darunter würde ich eigentlich einen ganzjährigen Betrieb verstehen, deshalb die Anführungsstriche) keinen wirklichen Gegensatz sehen.
Eher dürfte es an dem jeweiligen Energieberater vor Ort liegen, inwieweit er zur Umsetzung auf Grundlage seiner Möglichkeiten ist.
Und wer auch immer Holger König ist, hat die Heizung von Bodo Vogel slebigen wohl in gewisser Weise wiederlegt.
Vielleicht hilft ja eine Quersummenbildung zwischen Befürwortern und Gegenern um zu einer eigenen Entscheidung zu kommen.´  ???´  >:(
FG
Ralf Femmer
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ulanehm
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Re: Dämmung der Zerrbalkenebene

Beitrag von ulanehm »

Hallo, Ralf Femmer u.a.,
danke für die Meinungen und Standpunkte. Ich selbst bin nicht neutral in der Diskussion, da ich mit der Hüllflächentemperierung schon sehr positive Erfahrungen selbst gemacht habe. Nur als alleinige Heizung in einer vermieteten Wohnung habe ich etwas Bedenken.
Konkret:
a) Nasser Stein-Gewölbe-Keller 150m?, Sandsteinwände, ca 3,5 Meter unter Bodenniveau, unterer Meter besteht aus gewachsenem Fels, der "anscheinend von Aussen durch drückendes Wasser" nass ist (Tropfenbildung an der Oberfläche). Die Heizungszirkulationsleitung wurde an der "nassen" Wand offen verlegt, Das Rohr groß dimensioniert (~25mm). Geheizt wird das Nachheizregister der Lüftungsanlage, die Lüftung läuft im Intervall 5x am Tag. Ein Lüftung war auch vorher schon vorhanden.´  Nach 1 Jahr war der Keller im Bereich der Heizleitungen trocken, insbesondere die Aussenwände.
B) In Zwei Stockwerken wurden in den Wohnungen die Heizungszirkulationsleitung an den Aussenwänden nicht isoliert auf Putz verlegt. Hier sind ähnliche Effekte zu beobachten im Vergleich mit den anderen Wohnungen ohne auf-Putz-Verlegung: Angenehmeres Raumgefühl bei niedrigeren Lufttemperaturen. Ob geringere Heizkosten entstehen, lässt sich nicht sicher beantworten, da die Wohnungen jeweils unterschiedliche Problemzonen haben und natürlich anderes Mieterverhalten. Ehrlicherweise muss man da auch sagen, daß uns der Substanzerhalt wichtiger ist wie optimierte  Heizkosten.
Mal sehen, wie wir das jetzt bei der zu renovierenden Wohnung machen.
Gruß
Ulrich
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re: Dämmung der Zerrbalkenebene

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Hallo ulrich,

nach Deiner Beschreibung des Kellers handelt es sich aber ziemlich sicher nicht um eine Belastung mit drückendem Wasser. In so einem Fall nützt Dir auch eine Hüllflächentemperierung nichts. Klingt eher nach einem Problem mit Kondensatbildung und für diesen Anwendungsfall ist die Hüllflächentemperierung wie gemacht.

Gruß, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden

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ulanehm
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Re: Dämmung der Zerrbalkenebene

Beitrag von ulanehm »

Hallo, Sven,
deshalb hatte ich die Analyse der Fachleute auch in Anführungszeichen gesetzt. Nach längerer Diskussion hatte das Ing.Büro für Heizung und Lüftung mir meinen Willen gelassen und die Rohrleitungen so wie gewünscht verlegt. Die von Aussen durchzuführende "Abdichtung" der Grundmauern habe ich konsequent abgelehnt, da mir nicht schlüssig war, wo hier das Wasser herkommen sollte (war Geologisch nicht plausibel in diesem Niveau). Dazu hatte ich schon im Hinterhaus die Erfahrung gemacht, daß der dort noch vollständig bauzeitliche Keller (der total nass war) nach wieder freilegen der Originalen Lüftungsöffnungen nach 2 Jahren schlicht trocken war und aller Gestank und Moder sich verzogen hatte. Die "Alten" waren ja nicht dumm. Nur im Vorderhaus ist die natürliche Lüftung nicht wiederherstelltbar. Deshalb die Lüftungsanlage.
Gruß
Ulrich
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Dämmung der Zerrbalkenebene

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Das Thema wurde hier ja schon in aller epischen Breite diskutiert, für die Heizung ist es wirklich egal, ob Mieter oder Eigentümer darin wohnen. Das System hat ja nicht wirklich Einschränkungen zur Folge (wenn man mal von der nicht vorhandenen Möglichkeit absieht, nach Belieben an den Thermostaten rumzuspielen).
Daher ist es auch für eine Mietwohnung völlig unproblematisch zu benutzen.
In Sachsen bauen wir jetzt ein System in ein Mehrfamilienhaus ein. Man muss das den Mietern dann eben erklären.
FG
Ralf
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Re: Dämmung der Zerrbalkenebene

Beitrag von salinodg »

@Ralf

Die Benutzung ist natürlich auch für Mieter unproblematisch. Das problem liegt nur an anderer Stelle - an der juristischen Front (mal wieder). Da bisher alles auf das Erreichen einer Mindest-Lufttemperatur ausgerichtet ist, können notorische Querköpfe hier Probleme bereiten. M.E. fehlt hier noch etwas Rechtssicherheit.
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Dämmung der Zerrbalkenebene

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

@ Bernd
Das würde ich als ein nachrangiges Problem ansehen. Letzlich kann mit einer Wandheizung auch beliebige Raumlufttemperatur eingestellt werden. Allerdings wage ich zu behaupten, daß die Mieter dann auch ehr in Badesachen in Ihren Wohnzimmern sitzen würden. Somiz dürfte sich an der Stelle das Problem selbst regulieren.
FG
Ralf
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