Hallo zusammen,
die Balken-Verschönerungs-Geschichte lasse ich erstmal ruhen, die Problematik werde ich wohl erst im Winter angehen, da ist noch Zeit.
Aktuell bin ich etwas bei der Wiederverwendung des alten Lehms verunsichert. Der Lehm an der Decke ist mit sehr viel Stroh versetzt und sieht von der Farbe er noch sehr "sauber" aus, der Lehm an der Oberseite der Lehmwickel ist durch den Dreck/Staub der ehem. Einstreu zwischen den Balken doch sehr dreckig (rußig-schwarz). Nun meine Frage, kann man den ganzen Lehm wiederverwenden oder sollte der "verschmutze" Lehm doch entsorgt werden bzw. nimmt der Lehm nicht im Lauf der vielen Jahre die verschiedensten Schadstoffe (wie z.Bsp. Nikotin..) auf und setzt bei erneuten Einsumpfen diese dann wieder aus der feuchten Wand frei?
Ich habe mir extra zwei BigBags besorgt und im alten Schuppen aufgehangen, dort wollte ich den Lehm eigentlich bis zur Wiedervendung im nächsten Frühjahr lagern...
Vielen Dank im voraus...
Gruß
Thomas
alter Lehm uneingeschränkt verwendbar(Schadstoffe?)
- Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re: alter Lehm uneingeschränkt verwendbar(Schadstoffe?)
Ahoi Thomas,
UNEINGESCHRÄNKT kannst Du einen Lehm mit einer Nikotin Belastung vermutlich schon. Ich denke das es wohl an geradezu baubiologischen Extremismus grenzt sich ernsthaft Gedanken über eine Nikotionbelastung zu machen. Allerdings gibt es (z.B. besonders in Mühlen) hohe, teilweise SEHR hohe Schadstoffexpostionen in Gebäuden in denen Pestizide direkt oder mittelbar eingesetzt wurden. Aus solchen Gebäuden würde ich natürlich kenesfalls den Lehm weiterverwenden. Eine Beprobung für ca. 120 Euro durch ein Umweltlabor bringt Klarheit....
don´t worry, be... ?
Herzliche Grüße, Sven.
UNEINGESCHRÄNKT kannst Du einen Lehm mit einer Nikotin Belastung vermutlich schon. Ich denke das es wohl an geradezu baubiologischen Extremismus grenzt sich ernsthaft Gedanken über eine Nikotionbelastung zu machen. Allerdings gibt es (z.B. besonders in Mühlen) hohe, teilweise SEHR hohe Schadstoffexpostionen in Gebäuden in denen Pestizide direkt oder mittelbar eingesetzt wurden. Aus solchen Gebäuden würde ich natürlich kenesfalls den Lehm weiterverwenden. Eine Beprobung für ca. 120 Euro durch ein Umweltlabor bringt Klarheit....
don´t worry, be... ?
Herzliche Grüße, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden
Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
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Re: alter Lehm uneingeschränkt verwendbar(Schadstoffe?)
Moin, moin,
mir ging es primär nicht um Nikotin, auch wenn es gerade in die aktuelle Situation paßt
Sondern eher an den Ruß, denn in den Räumen ist seit ewigen Zeiten mit Kohleofen geheizt worden, zumindest den Lehm im Bereich des Ofens werde ich wohl entsorgen.
Die Decke war ja mit einem Kalkzementputz versehen, da dürften die evtl. Schadstoffe eigentlich gar nicht bis in den Lehm vorgedrungen sein, oder ?
Ich hatte die Bedenken zu Schadstoffen im Lehm in einem anderen Forum ("Fachwerk") gelesen, allerdings kamen die auch von einem ausgewiesenen Lehmbauer, der natürlich den Einbau von neuen Lehm empfohlen hat
Da ich nicht zu Extremismus jedweder Art neige und ein gewisser, notwendiger Geiz mir eigen ist, werde ich das Geld für neuen Lehm (die Preise für fertigen Lehm sind ja mittlerweile auch nicht ohne) und das Umweltlabor sparen. Lieber den alten Lehm als Ytong & Co.
In diesem Sinne: "...be happy..."!
Gruß
Thomas
mir ging es primär nicht um Nikotin, auch wenn es gerade in die aktuelle Situation paßt

Die Decke war ja mit einem Kalkzementputz versehen, da dürften die evtl. Schadstoffe eigentlich gar nicht bis in den Lehm vorgedrungen sein, oder ?
Ich hatte die Bedenken zu Schadstoffen im Lehm in einem anderen Forum ("Fachwerk") gelesen, allerdings kamen die auch von einem ausgewiesenen Lehmbauer, der natürlich den Einbau von neuen Lehm empfohlen hat

Da ich nicht zu Extremismus jedweder Art neige und ein gewisser, notwendiger Geiz mir eigen ist, werde ich das Geld für neuen Lehm (die Preise für fertigen Lehm sind ja mittlerweile auch nicht ohne) und das Umweltlabor sparen. Lieber den alten Lehm als Ytong & Co.
In diesem Sinne: "...be happy..."!
Gruß
Thomas
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Re: alter Lehm uneingeschränkt verwendbar(Schadstoffe?)
Hallo Thomas, bin zwar auch ausgewiesener Lehmbauer, verwende allerdings auch alten Lehm. Wenn du ihn allerdings anrührst, ich verwende dazu eine alte Beckermaschiene, bitte nur so viel wie du auch verarbeiten kanst. Den durch die verunreinigungen im Strohanteil fängt alter Strohlehm beizeiten an unangenehm zu riechen, wass allerdings auch kein Qualitätsproblem ist sondern eher unangenehm bei der Verarbeitung. Gratistipp, es gibt einige Hersteller die gesiebten Rohlehm im Angebot haben. Wenn du dir solch eine Wahre kaufst und etwas Geld in die Erfahrungen eines Lehmbauers stekst brauchst du nicht die viel zu teuren Fertigprodukte kaufen und hast eine qualitativ bessere Ware. Lehmige Grüsse Martin
Re: alter Lehm uneingeschränkt verwendbar(Schadstoffe?)
Hallo Martin,
über so eine tolle ausgediehnte Bäckerei-Knetmaschine verfüge ich leider nicht. Ich wollte mir später den Lehm zerkleinern, die groben Steine rauslesen, das ganze in einen Maurerbottich einsumpfen, das nach oben schwimmende alte Stroh abschöpfen und am nächsten Tag mit neuen Strohhäckseln aufmischen (Rührwerk, Spaten...). Wäre das so in Ordnung?
dankende Grüße
Thomas
über so eine tolle ausgediehnte Bäckerei-Knetmaschine verfüge ich leider nicht. Ich wollte mir später den Lehm zerkleinern, die groben Steine rauslesen, das ganze in einen Maurerbottich einsumpfen, das nach oben schwimmende alte Stroh abschöpfen und am nächsten Tag mit neuen Strohhäckseln aufmischen (Rührwerk, Spaten...). Wäre das so in Ordnung?
Ist das im Sinne von Seminaren gemeint??martinbau hat geschrieben: ...etwas Geld in die Erfahrungen eines Lehmbauers stekst...
dankende Grüße
Thomas
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Re: alter Lehm uneingeschränkt verwendbar(Schadstoffe?)
Die Aufbereitung ist so in Ordnung. Bei der Weiterbildung hast du zwei Möglichkeiten, du kannst ein Lehmbauseminar besuchen bei dem du den Lehmbau eher in der Oberfläche behandelst oder du suchst dir einen guten Lehmbauer in deiner Nähe der dir vor Ort auf Stundenbasis speziell die für dich erforderlichen Techniken erklärt und fachliche Tipps gibt. Wobei du meiner Meinung nach mehr lernst. Lehmige Grüsse Martin