Aktuelle Reetdach-Problematik
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- Nicht angemeldeter User
Aktuelle Reetdach-Problematik
Hallo Community,
folgende Situation stellt sich bei uns dar:
Bestimmt ist dem einen oder anderen zu Ohren gekommen, dass wir Reetdachbesitzer, neben den normalen Problemen, angeblich noch ein neues Problem bekommen haben. Tausende Dächer sollen von eienem Pilz befallen sein, der selbst neu eingedeckte Dächer innerhalb eines Jahrzents zugrunde richten kann.
Schuld an allem ist natürlich der Klimawandel, die saubere Luft, die Papierindustrie und wahrscheinlich auch mein Kirchenaustritt.
Abgesehen davon, dass uns nichts mehr erschüttern kann, ist dass Dach eines unserer nächsten Baustellen.
Also haben wir den Reetdachdecker bestellt und uns ein Angebot machen lassen. Auf das Pilzproblem angesprochen bekamen wir in etwa folgende Stellungnahmen von ihm (nicht wortwörtlich):
- alles nur Panikmache
- dies sei alles nur ein persönlicher Feldzug eines Einzelnen, der sein eigenes Mittel verkaufen möchte
- Ein Reetdach, bei guter Pflege, hält bis zu 60 Jahre und darüber, je nach Dachnutzung (Dachausbau, usw)
Auf meine Frage wie lange er denn Garantie auf sein Handwerk geben würde, nannte er die obligatorischen 4 Jahre.
Weiter gab er mir noch ein Rezept für ein Hausmittelchen auf dem Weg, mit dem ich dass Dach einmal im Jahr
grosszügig besprühen soll, in Essig aufgelöstes Salz !?
Einigermassen 'informiert', folgte am nächsten Tag der Anruf bei unserer Denkmalbehörde wegen einer möglichen Förderung.
Der Schock kam prompt, 'wegen der aktuellen Pilz-Problematik werden Reetdächer womöglich bis auf weiteres NICHT mehr gefördert'.
Eine konkretere Aussaage ist vielleicht in 14 Tagen zu erwarten. Natürlich sei ich immer noch verpflichtet mein Dach mit Reet einzudecken. Es kam noch der Vorschlag bei der GLL nach Förderung anzufragen, dort bekam ich aber die Antwort, dass nur gefördert wird, wenn dass Denkmalamt
ebenfalls einen Zuschuss gibt, 'Ja ne is klar'.
Meine Frage(n) an die Reetdach-besitzer/-decker:
- Welche Erfahrungen habt Ihr mit der aktuellen Situation, wie geht Ihr damit um ?
- Wie bewertet Ihr das Hausmittel ?
- Was kostet der Quadratmeter Eindeckung (ohne Abdecken und Entsorgung) ?
- welche Materialien kommen zum Einsatz, und wo kommen diese her (Reet aus DE besser als aus PL)?
Danke im voraus
Christian
folgende Situation stellt sich bei uns dar:
Bestimmt ist dem einen oder anderen zu Ohren gekommen, dass wir Reetdachbesitzer, neben den normalen Problemen, angeblich noch ein neues Problem bekommen haben. Tausende Dächer sollen von eienem Pilz befallen sein, der selbst neu eingedeckte Dächer innerhalb eines Jahrzents zugrunde richten kann.
Schuld an allem ist natürlich der Klimawandel, die saubere Luft, die Papierindustrie und wahrscheinlich auch mein Kirchenaustritt.
Abgesehen davon, dass uns nichts mehr erschüttern kann, ist dass Dach eines unserer nächsten Baustellen.
Also haben wir den Reetdachdecker bestellt und uns ein Angebot machen lassen. Auf das Pilzproblem angesprochen bekamen wir in etwa folgende Stellungnahmen von ihm (nicht wortwörtlich):
- alles nur Panikmache
- dies sei alles nur ein persönlicher Feldzug eines Einzelnen, der sein eigenes Mittel verkaufen möchte
- Ein Reetdach, bei guter Pflege, hält bis zu 60 Jahre und darüber, je nach Dachnutzung (Dachausbau, usw)
Auf meine Frage wie lange er denn Garantie auf sein Handwerk geben würde, nannte er die obligatorischen 4 Jahre.
Weiter gab er mir noch ein Rezept für ein Hausmittelchen auf dem Weg, mit dem ich dass Dach einmal im Jahr
grosszügig besprühen soll, in Essig aufgelöstes Salz !?
Einigermassen 'informiert', folgte am nächsten Tag der Anruf bei unserer Denkmalbehörde wegen einer möglichen Förderung.
Der Schock kam prompt, 'wegen der aktuellen Pilz-Problematik werden Reetdächer womöglich bis auf weiteres NICHT mehr gefördert'.
Eine konkretere Aussaage ist vielleicht in 14 Tagen zu erwarten. Natürlich sei ich immer noch verpflichtet mein Dach mit Reet einzudecken. Es kam noch der Vorschlag bei der GLL nach Förderung anzufragen, dort bekam ich aber die Antwort, dass nur gefördert wird, wenn dass Denkmalamt
ebenfalls einen Zuschuss gibt, 'Ja ne is klar'.
Meine Frage(n) an die Reetdach-besitzer/-decker:
- Welche Erfahrungen habt Ihr mit der aktuellen Situation, wie geht Ihr damit um ?
- Wie bewertet Ihr das Hausmittel ?
- Was kostet der Quadratmeter Eindeckung (ohne Abdecken und Entsorgung) ?
- welche Materialien kommen zum Einsatz, und wo kommen diese her (Reet aus DE besser als aus PL)?
Danke im voraus
Christian
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Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Aufmerksame "Holznagel"-Leser wissen mehr!
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- Nicht angemeldeter User
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
@ D. Maschmeyer,
Sie können mir glauben, dass ich die Artikel sehr ausführlich verfolgt habe, jedoch Antworten auf meine Fragen habe ich keine entdecken können. Oder wollten Sie mir auf diese Weise mitteilen, dass es keine Antworten gibt und auch nicht geben wird ?!
Jedenfalls bin ich sehr auf die Forschungsergebnisse dieser "Expertenrunde" aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und einzelnen Verbänden gespannt, obgleich ich schon zu wissen glaube, was dabei herauskommen wird
.
Gruss und genausoschlauwievorher
Christian Witt
Sie können mir glauben, dass ich die Artikel sehr ausführlich verfolgt habe, jedoch Antworten auf meine Fragen habe ich keine entdecken können. Oder wollten Sie mir auf diese Weise mitteilen, dass es keine Antworten gibt und auch nicht geben wird ?!
Jedenfalls bin ich sehr auf die Forschungsergebnisse dieser "Expertenrunde" aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und einzelnen Verbänden gespannt, obgleich ich schon zu wissen glaube, was dabei herauskommen wird

Gruss und genausoschlauwievorher
Christian Witt
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- Registriert: Mo 17. Feb 2003, 17:34
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Genauso schlau sind wir auch: Nix genaues weiss man nicht. Die Fäulniseffekte wurden beobachtet, die Ursache kennt niemand.
Wir müssen - ob wir wollen oder nicht - auf die Untersuchungsergebnisse warten! Sobald etwas fassbares vorliegt, werden wir kurzfristig darüber berichten! Das Thema ist ja schliesslich wichtig genug.
Wir müssen - ob wir wollen oder nicht - auf die Untersuchungsergebnisse warten! Sobald etwas fassbares vorliegt, werden wir kurzfristig darüber berichten! Das Thema ist ja schliesslich wichtig genug.
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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- Registriert: Mo 5. Mai 2003, 13:03
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Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Betrifft diese Problematik nur den Bereich der Reetgedeckten Häuser oder auch die Langstrohroggeneindeckung?
Eventuell könnte man ja alternativ auf diese Material ausweichen.
Eventuell könnte man ja alternativ auf diese Material ausweichen.
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
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Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Wie gesagt: Bisher ist ausser Gerüchten und Meinungen so gut wie keine gesicherte Infromation verfügbar. Wir müssen abwarten, was die Experten herausfinden.
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- Nicht angemeldeter User
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Hallo lieber Reetdachbesitzer
Ich komme aus Angeln (Schleswig-Flensburg) und beschäftige mich leider seit längerem mit diesem Thema. Denn mein Dach ist ebenfalls infiziert und wird vom Pilz zersetzt. Die Teil-Neueindeckung war von 5 Jahren. Ich habe den Befall im März entdeckt, weil das Dach zu stinken begonnen hatte. Ein Dachdecker untersuchte das Dach und diagnostizierte den Schaden. Daraufhin habe ich Kontakt zur Innung und dem Reetlieferanten gesucht. Ich bekam keine Hilfe, sondern wurde mit erstaunlichen Ratschlägen abgespeist. Ich habe inzwischen eine Not-Interessensgemeinschaft mit anderen Betroffenen gegründet. Wir haben uns das Ziel gesetzt die Öffentlichkeit in Kenntnis um dieses Problem zu setzen und versuchen über politische Wege, dass Forschungsgelder zur Klärung dieses Problems freigemacht werden. Von dem Berufsverband wurde das Problem nach aussen hin lange verschwiegen. In unserer Region gibt es zahlreiche befallene Dächer. Sie sind zum Teil erst 2 Jahre alt und modern.
Ich komme aus Angeln (Schleswig-Flensburg) und beschäftige mich leider seit längerem mit diesem Thema. Denn mein Dach ist ebenfalls infiziert und wird vom Pilz zersetzt. Die Teil-Neueindeckung war von 5 Jahren. Ich habe den Befall im März entdeckt, weil das Dach zu stinken begonnen hatte. Ein Dachdecker untersuchte das Dach und diagnostizierte den Schaden. Daraufhin habe ich Kontakt zur Innung und dem Reetlieferanten gesucht. Ich bekam keine Hilfe, sondern wurde mit erstaunlichen Ratschlägen abgespeist. Ich habe inzwischen eine Not-Interessensgemeinschaft mit anderen Betroffenen gegründet. Wir haben uns das Ziel gesetzt die Öffentlichkeit in Kenntnis um dieses Problem zu setzen und versuchen über politische Wege, dass Forschungsgelder zur Klärung dieses Problems freigemacht werden. Von dem Berufsverband wurde das Problem nach aussen hin lange verschwiegen. In unserer Region gibt es zahlreiche befallene Dächer. Sie sind zum Teil erst 2 Jahre alt und modern.
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- Registriert: Mo 17. Feb 2003, 17:34
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Ja, das ist doch endlich mal eine vernünftige Information, wo offenbar ein derartiger Schaden vorliegt. Ist Ihnen denn bekannt, dass Dächer schon von Wissenschaftlern untersucht worden wären? Vor geraumer Zeit wuren da ja öffentliche Forschungsmittel beantragt und, soweit ich weiss, auch bewilligt. Es müsste also etwas geschehen sein. Zu uns als IGB ist noch kein Zwischenergebnis gedrungen.
Nehmen Sie bitte unbedingt kontakt mit unserem Geschäftsführer auf und besprechen sie das mit ihm. Seinerzeit haben wir in unseren Reihen um Meldung entsprechender Fälle gebeten, aber kaum Resonanz gefunden, aber auch etliche Aussagen, die meinten, da sei wohl nicht viel dran. Das ist es aber offenbar doch. Da sowohl der Geschäftsführer wie auch ich nicht im "Weichdachland" wohnen und die anderen Vorstandsmitglieder sehr alte Weichdächer ohne Probleme haben, sind wir auf Mithilfe von Betroffenen angewiesen, wenn wir da unseren Wissensstand aktualisieren und etwas erreichen wollen!
Unsere Webseiten und der "Holznagel" (in dem wir bereits zweimal, allerdings ohne konkrete Aussagen machen zu können, darüber berichtet haben) stehen Ihnen als Forum/Medium für derartige Fragestellungen (auch redaktionelle Beiträge) gern offen!
Nehmen Sie bitte unbedingt kontakt mit unserem Geschäftsführer auf und besprechen sie das mit ihm. Seinerzeit haben wir in unseren Reihen um Meldung entsprechender Fälle gebeten, aber kaum Resonanz gefunden, aber auch etliche Aussagen, die meinten, da sei wohl nicht viel dran. Das ist es aber offenbar doch. Da sowohl der Geschäftsführer wie auch ich nicht im "Weichdachland" wohnen und die anderen Vorstandsmitglieder sehr alte Weichdächer ohne Probleme haben, sind wir auf Mithilfe von Betroffenen angewiesen, wenn wir da unseren Wissensstand aktualisieren und etwas erreichen wollen!
Unsere Webseiten und der "Holznagel" (in dem wir bereits zweimal, allerdings ohne konkrete Aussagen machen zu können, darüber berichtet haben) stehen Ihnen als Forum/Medium für derartige Fragestellungen (auch redaktionelle Beiträge) gern offen!
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- Nicht angemeldeter User
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Von einer Untersuchung der Dächer vor Ort durch Wissenschafter weiss ich nichts. Seinerzeit habe ich die Innung aufgefordert in unsere Region zu kommen und die Schäden zu begutachten, da immer abgestritten wurde, dass es sie gibt. Aber man hat mir mitgeteilt, dass daran kein Interesse von Seitens der Innung bestehe. Vor einigen Tagen war ein Bericht im Flensburger Tageblatt über die Situation in Angeln. Auf Deutschlandfunk lief auch ein Bericht über die derzeitige Situation.
Von Sylt habe ich eine Meldung von einem Reetdachbesitzer bekommen, der den gleichen Schadensfall hat, wie ich ihn habe. Leider wurde auf Kreisebene eine Forderung nach Kartierung der Schäden abgelehnt, so dass es keine verbindlichen Angaben zu den Schadensfällen geben kann. Ich habe meinen Schaden der Innung ja gemeldet aber es gibt zahlreiche Geschädigte, die dies nicht getan haben.
Gerne will ich mein schadhaftes Dach beschreiben. Es war bis März 07 nicht auffällig und ist es (optisch) auch heute noch nicht. 2001 wurde der Süd- und Nordwalm und die Westseite mit rumän. Reet eingedeckt. Im März begann es im Haus zu stinken und wir ließen Feuchigkeitsmessungen vornehmen. Sie ergaben keinen Feuchtigkeitsnachweis. Weil es in unserer Region schon mal Meldungen über die Reetzersetzung gab, baten wir unseren Reetdachdecker um Begutachtung. Er stellte die Zersetzung des Reetes fest.
Dabei ist interessant, dass die aussenseitige Reeteindeckung des neuen Dachs etwa 10 cm tief ziemlich "verwittert" ist. Die Halme zerbröseln wenn mann hineingreift. Erstaunt stellten wir bei Halmentnahme fest, dass das Reet Feuchtigkeit in die Eindeckungsmitte gezogen hatte. Dort würde es auch quasi als "Gammelnest" verrotten. Auf den Halmen erkannte man Pilzbefall.
Inzwischen habe ich viele Kontakte zu anderen verzweifelten Reetdachbesitzern. Bei einigen gammelt es schon , bei einigen stinkt es. Fast immer sind es neuere Dacheindeckungen, also 2 bis 9 Jahre alt. Einige Dächer sind mit osteuropäischen Reet gedeckt und andere mit Reet von der Westküste. Viele doktorn seit Jahren daran selbst rum oder versuchen es sanieren zu lassen. Oft wird abgefräst, gestopft und mit Fungiziden gearbeitet, um die Herde einzudämmen. Die Reetdächer sind ewige Patienten geworden, da Pilze ja Sporenbildner sind.
Warum es dieses Problem der Zersetzung gibt - keine Ahnung. Mein Dach ist aus handwerklicher Sicht ohne Mängel. Alles O.K. Von der Innung wollte man mir weiss machen, dass nicht genügende Hinterlüftung vorhanden sei (fernmündliche Diagnose), der Reetlieferant erzählte mir (obwohl er Halme begutachtet hatte und den Pilzbefall optisch wahrnehmen konnte !) leider"läge der Taupunkt in der Mitte der Reeteindeckung" . Dies alles ist nicht zutreffend.
Vielleicht war das Reet nicht von guter Qualität, es hatte hier im Norden von November bis Februar viel geregnet, es war feucht und ohne Frostperioden, vielleicht hat ihm das den Rest gegeben. -Alles Spekulation.
Fazit: Es wäre wichtig sich endlich inhaltlich diesem Problem zu widmen, statt es immer wieder zu leugnen.
Von Sylt habe ich eine Meldung von einem Reetdachbesitzer bekommen, der den gleichen Schadensfall hat, wie ich ihn habe. Leider wurde auf Kreisebene eine Forderung nach Kartierung der Schäden abgelehnt, so dass es keine verbindlichen Angaben zu den Schadensfällen geben kann. Ich habe meinen Schaden der Innung ja gemeldet aber es gibt zahlreiche Geschädigte, die dies nicht getan haben.
Gerne will ich mein schadhaftes Dach beschreiben. Es war bis März 07 nicht auffällig und ist es (optisch) auch heute noch nicht. 2001 wurde der Süd- und Nordwalm und die Westseite mit rumän. Reet eingedeckt. Im März begann es im Haus zu stinken und wir ließen Feuchigkeitsmessungen vornehmen. Sie ergaben keinen Feuchtigkeitsnachweis. Weil es in unserer Region schon mal Meldungen über die Reetzersetzung gab, baten wir unseren Reetdachdecker um Begutachtung. Er stellte die Zersetzung des Reetes fest.
Dabei ist interessant, dass die aussenseitige Reeteindeckung des neuen Dachs etwa 10 cm tief ziemlich "verwittert" ist. Die Halme zerbröseln wenn mann hineingreift. Erstaunt stellten wir bei Halmentnahme fest, dass das Reet Feuchtigkeit in die Eindeckungsmitte gezogen hatte. Dort würde es auch quasi als "Gammelnest" verrotten. Auf den Halmen erkannte man Pilzbefall.
Inzwischen habe ich viele Kontakte zu anderen verzweifelten Reetdachbesitzern. Bei einigen gammelt es schon , bei einigen stinkt es. Fast immer sind es neuere Dacheindeckungen, also 2 bis 9 Jahre alt. Einige Dächer sind mit osteuropäischen Reet gedeckt und andere mit Reet von der Westküste. Viele doktorn seit Jahren daran selbst rum oder versuchen es sanieren zu lassen. Oft wird abgefräst, gestopft und mit Fungiziden gearbeitet, um die Herde einzudämmen. Die Reetdächer sind ewige Patienten geworden, da Pilze ja Sporenbildner sind.
Warum es dieses Problem der Zersetzung gibt - keine Ahnung. Mein Dach ist aus handwerklicher Sicht ohne Mängel. Alles O.K. Von der Innung wollte man mir weiss machen, dass nicht genügende Hinterlüftung vorhanden sei (fernmündliche Diagnose), der Reetlieferant erzählte mir (obwohl er Halme begutachtet hatte und den Pilzbefall optisch wahrnehmen konnte !) leider"läge der Taupunkt in der Mitte der Reeteindeckung" . Dies alles ist nicht zutreffend.
Vielleicht war das Reet nicht von guter Qualität, es hatte hier im Norden von November bis Februar viel geregnet, es war feucht und ohne Frostperioden, vielleicht hat ihm das den Rest gegeben. -Alles Spekulation.
Fazit: Es wäre wichtig sich endlich inhaltlich diesem Problem zu widmen, statt es immer wieder zu leugnen.
- Ulrike Nolte
- Senior Member
- Beiträge: 869
- Registriert: Sa 9. Dez 2006, 16:14
- Wohnort: Lügde-Hummersen (Kreis Lippe)
- Kontaktdaten:
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Hallo zusammen,
kennt ihr das schon?:
http://www.reetdachdeckung.de/
http://www.fh-luebeck.de/content/02_39/3/66.html
Grüße
Ulrike
kennt ihr das schon?:
http://www.reetdachdeckung.de/
http://www.fh-luebeck.de/content/02_39/3/66.html
Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Hallo,
am 4.7.2007 werden die beauftragten Forschungs-Institute erste Zwischen-Ergebnisse präsentieren.
Wir werden anschließend darüber berichten.
am 4.7.2007 werden die beauftragten Forschungs-Institute erste Zwischen-Ergebnisse präsentieren.
Wir werden anschließend darüber berichten.
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Hallo
Habe heute einen´ Bericht auf Radio Bremen gehört. Demnach hat es wohl gestern eine Tagung in Bremen zu den Thema gegeben. Kurz zusammengefast wurde berichtet das der Befall ein Schimmelpilz ist. Laut Microbiologischen Untersuchungen, ein ganz gewöhnlicher Pilz, der schon ewig, und überall auftritt. Zum Beispiel auf Gräsern und Blumen. Also nichts Genverändertes.
Das untersuchte Reet, weist gegenüber gesunden Dächern, eine schwammige Strucktur auf. Das gesunde Dach hat wohl eine höhere Dchte in Reethalm.
Man kam laut Reetdachdecker Kuckuk, aus Bremen, zu dem Schluß das die ganze Sache bauphysikalische Ursachen hat.
Z.b.Difusionsdichte Wände und Fenster führen zu einem zu hohen Wassereitrag in die Dächer die dann von Schimmelpilzen zerstört werden.
Weiter führte er an das ein Teil der Dächer unter Bäumen stehen würde und diese deswegen nicht abtrocknen können.
Mann will jetzt eine Forschungsstudie beginnen, in der in Versuchen die genaue Ursache ermittelt werden soll. Vieleicht weis einer von euch ja noch mehr von der Veranstaltung, habe halt nur die zusammenfasung im Radio gehört.
Gruß vom Bauherrn
´ ´ ´
Habe heute einen´ Bericht auf Radio Bremen gehört. Demnach hat es wohl gestern eine Tagung in Bremen zu den Thema gegeben. Kurz zusammengefast wurde berichtet das der Befall ein Schimmelpilz ist. Laut Microbiologischen Untersuchungen, ein ganz gewöhnlicher Pilz, der schon ewig, und überall auftritt. Zum Beispiel auf Gräsern und Blumen. Also nichts Genverändertes.
Das untersuchte Reet, weist gegenüber gesunden Dächern, eine schwammige Strucktur auf. Das gesunde Dach hat wohl eine höhere Dchte in Reethalm.
Man kam laut Reetdachdecker Kuckuk, aus Bremen, zu dem Schluß das die ganze Sache bauphysikalische Ursachen hat.
Z.b.Difusionsdichte Wände und Fenster führen zu einem zu hohen Wassereitrag in die Dächer die dann von Schimmelpilzen zerstört werden.
Weiter führte er an das ein Teil der Dächer unter Bäumen stehen würde und diese deswegen nicht abtrocknen können.
Mann will jetzt eine Forschungsstudie beginnen, in der in Versuchen die genaue Ursache ermittelt werden soll. Vieleicht weis einer von euch ja noch mehr von der Veranstaltung, habe halt nur die zusammenfasung im Radio gehört.
Gruß vom Bauherrn
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Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Hallo,
da wurde auf der Bremer "Tagung" wohl etwas voreilig geschossen. M.W. ist auch das Gutachten der Materialprüfungsanstalt als ganzes noch nicht veröffentlicht, sodaß Schlussfolgerungen und ggf. die Abgrenzung zu weiteren Interessen (Auftraggeber) noch nicht geprüft werden konnten.
Bei den hier zitierten "Schlüssen" handelt es sich teilweise um längst widerlegte Statements oder Hypothesen, die noch geprüft werden müssen.
Die beteiligten Ministerien in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die Landesdenkmalämter und die Innung werden - wie bereits gemeldet - am 4. Juli 2007 Zwischenergebnisse eines umfangreichen Forschungsprojektes präsentieren.
Erst nach dieser Präsentation wird sich die IGB weiter inhaltlich zu dieser Problematik äußern.
da wurde auf der Bremer "Tagung" wohl etwas voreilig geschossen. M.W. ist auch das Gutachten der Materialprüfungsanstalt als ganzes noch nicht veröffentlicht, sodaß Schlussfolgerungen und ggf. die Abgrenzung zu weiteren Interessen (Auftraggeber) noch nicht geprüft werden konnten.
Bei den hier zitierten "Schlüssen" handelt es sich teilweise um längst widerlegte Statements oder Hypothesen, die noch geprüft werden müssen.
Die beteiligten Ministerien in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die Landesdenkmalämter und die Innung werden - wie bereits gemeldet - am 4. Juli 2007 Zwischenergebnisse eines umfangreichen Forschungsprojektes präsentieren.
Erst nach dieser Präsentation wird sich die IGB weiter inhaltlich zu dieser Problematik äußern.
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Hallo
Habe diesen Artikel in der Zeit gefunden. Vieleicht kommt er ja besser an als der Bericht von Radio Bremen.
http://www.zeit.de/2007/32/T-Reetdach?page=1
Gruß vom Bauherrn
Habe diesen Artikel in der Zeit gefunden. Vieleicht kommt er ja besser an als der Bericht von Radio Bremen.
http://www.zeit.de/2007/32/T-Reetdach?page=1
Gruß vom Bauherrn
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- Nicht angemeldeter User
Re: Aktuelle Reetdach-Problematik
Wir wollten unsere Scheune ebenfalls mit Reet eindecken. Der Denkmalschutz fördert auch bei uns (Landkreis Lüneburg) Reet nicht mehr bis die Pilzproblematik geklärt ist (scheint noch zu dauern, auch für nächstes Jahr offensichtlich keine Hoffnung).
Aber: Wir bekommen von ihm grünes Licht (= denkmalschutzrechtliche Genehmigung) für Tonziegel oder notfalls (wenn unser Geld nicht reicht) auch für eine "Noteindeckung" mit Blech. Das bedeutet, dass wir für beides einen 30% Zuschuss vom Amt für Agrarstruktur (im Rahmen der "Dorferneuerung") bekommen werden. (Die Maßnahme ist allerdings schon vor 2 Jahren beantragt worden). Für 2007 gibts hier keine Gelder mehr.Aus einem anderen Topf soll es ab 2008 25% Zuschuss geben.
Die genannten Hausmittelchen halte ich für Quatsch. Wenn man sich allein mal die Mengenverhältnisse überlegt: Wieviel Gramm Lösung sollen wieviel Tonnen Reet sanieren?!?? Und auch vom Regen nicht zu schnell rausgewaschen werden....
Aber die "Symbioselenkung" des Darmes funktioniert ja wohl ähnlich und manche schwören drauf....
Gruß
Micha Ippen
Aber: Wir bekommen von ihm grünes Licht (= denkmalschutzrechtliche Genehmigung) für Tonziegel oder notfalls (wenn unser Geld nicht reicht) auch für eine "Noteindeckung" mit Blech. Das bedeutet, dass wir für beides einen 30% Zuschuss vom Amt für Agrarstruktur (im Rahmen der "Dorferneuerung") bekommen werden. (Die Maßnahme ist allerdings schon vor 2 Jahren beantragt worden). Für 2007 gibts hier keine Gelder mehr.Aus einem anderen Topf soll es ab 2008 25% Zuschuss geben.
Die genannten Hausmittelchen halte ich für Quatsch. Wenn man sich allein mal die Mengenverhältnisse überlegt: Wieviel Gramm Lösung sollen wieviel Tonnen Reet sanieren?!?? Und auch vom Regen nicht zu schnell rausgewaschen werden....
Aber die "Symbioselenkung" des Darmes funktioniert ja wohl ähnlich und manche schwören drauf....
Gruß
Micha Ippen