Nabend!
@Dietrich
Unter der Erde hat Kalkmörtel allerdings nichts zu suchen, also entweder Trasskalk oder Zement nehmen
Ich hatte heute ein sehr angenehmes Gespräch mit einem freundlichen Menschen bei Solubel, der mir für den Zweck ein Produkt namens SP50 (1-2 mm) empfahl. Entwickelt wurde es für die Kaimauer in Bremerhaven, also gleich hier um die Ecke. Angeblich absolut salzwasser- und frostfest. Das Datenblatt sehe ich mir heute Abend mal an.
Im Moment neige ich dazu, den freigelegten Sockelteil zu verfugen, die oberirdischen Arbeiten zu machen und erst mal wieder zuzukippen. Sonst haben wir eine weitere Großbaustelle, die vor dem Winter nicht fertig wird. Also verschieben.
Diese Mauerecke ist zudem recht stabil. Die ziemlich gepfuschten Nachverfugungen sind mindestens 15 Jahre alt und max. 1 mm aufgerissen. In den beiden gegenüberliegenden Ecken ist deutlich mehr "Musike" drin.
Da kommt nächste Woche ein örtlicher Maurermeister, um dort mal bis unten aufzubuddeln und nachzusehen.
Dass Regenwasser das Holz konserviert, ist ein frommer Aberglaube!
Besten Dank für die Aufklärung! Da haben wir wohl die Ansage einer Architektin ("Die Phalköpfe müssen immer reichlich Wasser haben, sonst rotten sie weg") verallgemeinert zu "Viel Wasser = viel gut" :-)
Auch wenn die Chemie-Vorlesungen nie meine Lieblingsveranstaltungen waren, fand ich Deine Erklärung absolut einleuchtend und nachvollziehbar.
Die "Münchhausen-Statik" müsste man mal in einer Zeichung sehen, das kann man sich nach der Beschreibung kaum vorstellen
Dazu versuche ich mal eine Zeichnung zu machen.
Also ist wohl mal Beratung durch Fachmann vor Ort angesagt, wie man sieht.
Tja, bloß woher nehmen?
Anekdote zu dem oben erwähnten Maurer: den haben wir ausgewählt, weil wir eine Arbeit von ihm im nächsten Dorf ausgiebig bewundert haben. Eine komplett neue Giebelwand einer Gulfscheune mit allem Schnickschnack.
Auf meine Frage. "Wieviel Manntage stecken eigentlich in so einem Schmuckstück?" strahlte er mich an und meinte: 3 (!!).
Auf mein erstauntes Nachfragen, wie das denn so schnell ginge: "Sie glauben gar nicht, wie fix das mit Ytong geht..."
Na fein, da hatten wir eine Ytong-Wand mit aufgepappten Blendern bewundert...
@Ralf
1. Die notwendigen Maueranker sind nicht oder nicht mehr vorhanden.
Sie sind es, zumindest an den Seitenwänden.
Die Anker des Wirtschaftsgiebels hängen in der Luft, weil der ehemalige Pferdestall (sitzt U-förmig am Giebel) um etwa einen Meter erniedrigt wurde. Das ist ein Projekt für nächstes Frühjahr: Wände des Pferdestalls (und damit die Balkenlage oben drauf) wieder auf die alte Höhe bringen, um den Giebel wieder ordentlich zu verankern.
2. Setzungen der Traufwände führen zu einer Verschiebung des statischen Systems in der Dachkonstruktion.
Nu ja, "eigentlich" tragen die Traufwände bei einem Gulfhof genau nichts. Das gesamte Dach hängt auf dem Hochrahmen, die Wände halten nur das Wetter draußen. Aber nach den ganzen, garantiert passierten Umlastungen kann das wohl keiner so genau sagen...
3. Schädigungen in den Schwellenbereichen der Dachkonstruktion führen zu Setzungen der selbigen.
Da ist zumindest nichts erkennbar.
Hier gilt es ganz klar die Dachkonstruktion genau zu definieren
Wenn ich das richtig sehe, ist das ein Pfettendach. Zwischen Fuß- und Firstpfette liegen 3 weitere Pfetten. Die mittleren davon werden durch die Längsträger der Hochrahmen gebildet.
@Reini
Das Mauerwerk besitzt einen Kreuzverband und das Fundament scheint lediglich aufgestapelt.
Ne, ne, das Fundament ist schon im Kreuzverband gemauert, allerdings in teilweise recht freier Improvisation (im Bild kommt das schlecht rüber). Da geht z.B. eine Lage Binder nahtlos von DF (wie der Rest des Fundamentes) ins Oldenburger Format über.
Solche Sachen gibts weiter oben in der Wand auch: da taucht plötzlich und unvermittelt in einer Lage Läufer ein Binder auf.
Insgesamt denke ich, ist da in früheren Zeiten schon ziemlich viel gebastelt worden.
Grüße aus der Wesermarsch
Ralph