Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
Ulrike Nolte
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Ulrike Nolte »

juergen hat geschrieben: isoliert mit Difusionsfolie, 20cm Glaswolle,Damfsperre, Lattung Konterlattung, Gipsplatten
Hallo Jürgen,
das sind genau die Baustoffe, die wir im Leben nicht einbauen werden. Nicht mal, wenn Du uns dafür Geld schenkst. Das soll jetzt keine Grundsatzdiskussion werden. Wir haben eine andere Einstellung dazu: wozu ein Lehmhaus, wenn dann doch wieder alle chemischen Baustoffe der Moderne eingebaut werden ...

Grüße
Ulrike
Reini
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Reini »

Hallo Jürgen,
das Beispiel Kartoffellager sollte dir nur zeigen, dass bei den Klimabedingungen, die ganzjährig gehalten werden müssen, auch keine Hinterlüftung der Dachdämmung notwendig ist. Außerdem ist die Dämmstoffdicke von dessen Wärmeleitzahl abhängig, deshalb hat eine Dickenangabe auch nur bedingten Aussagewert.
Die Aussage mit den Fenstern sollte dir verdeutlichen, dass Wärmestrahlung einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Innenraumtemperatur hat. Keine Fenster, keine Wärmeeinstrahlung.

Gruß, Reinhard
Jürgen Weiß
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Jürgen Weiß »

Hallo Ulrike
Dann mußt du entweder mit den Folgen Leben oder die ökologische Alternativen suchen, die ich bis auf Reet leider nicht sehe. Ich wollte auch keine Grundsatzdiskusion anfangen sonder Physik anwenden. Im Endergebnis ist es egal was für Material Du/ich einsetzte, ich muß mir nur über die Dämm und Wärmeleitfähigkeit,bzw Speicherkraft bewust sein wenn ich mir Gedanken über Dämmwirkungen mache, und das hat mit Grundsatz oder Ideologie nichts zu tun, das ist rein sachlich. ´ 
@ Reinhard
Die Wärmeenstrahlung durch die Fenster ist wohl ähnlich wie die Strahlungswärme unter Pfanne, da gebe ich dir Recht.
Meine Glaswolle hat  eine WLG 040 also die Einfache.
Ich Denke das der Vergleich mit dem Kartofellager nicht hinhaut, weil hier ganz andere Bedingungen herschen, als im Wohnbau, keine Hinterlüftung weil Blech und Schaum wasserunemfindlich sind, kaum erwärmung von aussen, weil sehr guter Dämstoff direkt unter dem Strahlungswärmeabgebendem Blech liegt und dieser die Wärme nicht annimmt und somit weitergibt, keine Fenster und Türen, kein Lüften.
Gruß Juergen
Reini
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Reini »

Hallo Jürgen,
nochmal:
Die Anforderungen sind natürlich andere - sie sind höher!  Du hast Dämmung und Dachhaut in einem Bauteil! Absolute Dichtigkeit ist Pflicht.
Das Beispiel Kartoffellager zeigt doch eindrucksvoll wie ein Dämmstoff mit hoher Leitfähigkeit ohne Hinterlüftung die Innentemperatur eines Raumes halten kann. Natürlich ist die Konvektion und die Leitung der Wärme unterbunden bzw. minimiert, sonst würde es nicht funktionieren. Die Technik ist die gleiche wie bei Kühlhäusern.
Wenn du nun Konvektion und Leitung der Wärme hinzunimmst, hast du Bedingungen wie im Wohnungsbau. Und nun kannst du hergehen und die einschalige hochwirksame Wärmedämmung des Kühlhauses "runter - ökologisieren" + Hinterlüftung+ ökologischer Dämmstoff+ Speicherfähigkeit+ etc.
Je höherwertig eine Dämstoffebene ist, umso wichtiger wird die Konvektion und die Wärmeleitung (Fugen, Wärmebrücken).

Gruß, Reinhard
Benutzeravatar
Stefan Haar
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 888
Registriert: Sa 15. Feb 2003, 23:59
Wohnort: Wolfenbüttel
Kontaktdaten:

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Stefan Haar »

Hallo Ulrike,

mit der Zellulosedämmung habe ich bisher durchaus gute Erfahrungen gemacht - allerdings in bewohnten Dachräumen unbedingt mit einem Raumabschluß aus Lehmleichtbauplatten und 10-15 mm Lehmputz. Damit hast Du dann außen die gute Dämmung durch die Einblasdämmung oder Holzweichfaserplatten und auf der Innenseite ca. 3 cm aktive Speichermasse, die sich dann auch über Nacht aktivieren lässt, so dass Du tagsüber auch was davon hast.

Allerdings ist die derzeitige Wetterlage natürlich auch extrem!

Die Temperatur unter der Ziegelebene wäre vermutlich auch nicht ganz so hoch, wenn Du nicht gerade die Falzziegel, sonder noch die guten alten Hohlpfannen auf dem Dach liegen hättest ... ´ :'(

Was Dir momentan fehlt ist meines Erachtens einfach genügend Speichermasse als Wärmepuffer im Dachgeschoss.

Herzliche Grüße

Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt

Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
Jürgen Weiß
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Jürgen Weiß »

Hallo Reinhard
Du hast Recht, Physik gilt überall.
Nur unsere Anforderungen an Kartoffellager, Kühlschrank und Wohnraum sind halt anders.
Gruß Juergen
Ulrike Nolte
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Stefan,

an die Wärme werden wir uns gewöhnen müssen. Auch wenn solche extremen Wetterlagen nicht jedes Jahr vorkommen werden. Immerhin ist das aber nun schon das 3. Jahr, mit einem Jahr (letztes) Unterbrechung, dass der Sommer so extrem heiß ist.

Wie werden die Lehmbauplatten befestigt? An einer Schalung oder nur Lattung?

Das Dumme ist, dass wir den Einbau in diesem Jahr nicht mehr schaffen werden. Ende September wird aber schon die Fußleistenheizung montiert. Ich muss mir jetzt also etwas einfallen lassen.

Liebe Grüße
Ulrike
Ulrike Nolte
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Stefan,

vielleicht ist das die Lösung des Problems wegen der Heizung:

Lattung im Abstand von 33 cm auf den Sparren anbringen (hab ich bei einem Hersteller gelesen). Dann eine Reihe Lehmbauplatten direkt über dem Fußboden - von unten also - anbringen. Verspachteln und verputzen. Dann kann die Heizung montiert werden und wir können über Winter den Rest vorbereiten, inkl. Zellulose einblasen lassen. Im Frühjahr kann dann alles verputzt werden.

Ist das so machbar? Muss ich zwischen Sparren und Lattung auch noch eine Dampfbremse (DB-Dampfbremspapier) anbringen oder kann ich mir das sparen? Die liegt ja schon auf der Holzschalung ...

Grüße
Ulrike
Benutzeravatar
Stefan Haar
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 888
Registriert: Sa 15. Feb 2003, 23:59
Wohnort: Wolfenbüttel
Kontaktdaten:

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Stefan Haar »

Auf Lattung im Abstand der halben Plattenbreite ist Standard, auf Deiner Sichtschalung geht's natürlich auch völlig problemlos  ;D
Eine zweite Dampfbremse kannst Du Dir sparen  :D

Liebe Grüße aus Wolfenbüttel

Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt

Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
Ulrike Nolte
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Ulrike Nolte »

Stefan Haar hat geschrieben: auf Deiner Sichtschalung geht's natürlich auch völlig problemlos ;D
Ne, dann würde ja kein Zwischenraum für die Zellulose entstehen. Die Sparren sind doch sichtbar. ;D
Ich bringe eine Lattung an.

Danke und Grüße aus dem extrem schwülen Hummersen
Ulrike
Benutzeravatar
Stefan Haar
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 888
Registriert: Sa 15. Feb 2003, 23:59
Wohnort: Wolfenbüttel
Kontaktdaten:

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Stefan Haar »

... um die Zellulose einblasen zu können, benötigst Du aber eine Mindestschichtstärke von etwas mehr, als dem Querschnitt des Schlauches, mit dem eingeblasen wird ...
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt

Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
Ulrike Nolte
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Ulrike Nolte »

... die Sparren sind 14 cm stark + 4 cm Latten ergibt eine Tiefe von 18 cm (nach Adam Riese). Das sollte doch ausreichen. So dick war der Schlauch von denen nicht, die uns die Zellulose im Hauptdach eingeblasen haben. Dat Dingens war dünner  ;D

Ich habe wegen eines Angebots nachgefragt. Die werden sich schon rühren.

Grüße aus der Sauna
Ulrike
Benutzeravatar
Stefan Haar
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 888
Registriert: Sa 15. Feb 2003, 23:59
Wohnort: Wolfenbüttel
Kontaktdaten:

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Stefan Haar »

... ich dachte eigentlich, Du hättest bereits gedämmt und wolltest jetzt aufdoppeln ... vielleicht war ich aber auch einfach zu flüchtig beim Lesen ... ;D
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt

Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
Ulrike Nolte
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Nachträgliche Dämmung (gegen die sommerliche Wärme)

Beitrag von Ulrike Nolte »

Das mit dem "Aufdoppeln könnte man so nennen ...
Zwischen Holzschalung und Dachziegeln liegen 80 mm Holz-Flex, WLG 040 und 22 mm Isolair "L" WLG 040 (Homatherm). Der Hersteller empfiehlt aber 200 mm ...
Bei dem Unterschied wundert es mich nicht, dass es nun viel zu warm ist. Gestern waren es 27,5 °C, kurz nach 8 Uhr abgelesen.

Im Winter war es ohne Heizung und ohne fertiggestellter Dämmung im Haupthaus unter beiden Dächern immer relativ warm (keine Minusgrade). Ich "befürchte" jetzt auch, dass der Temperaturunterschied von 2-3 °C im Haupthaus durch die Lehmwände entsteht.

Grüße aus der Sauna
Ulrike
Antworten