ich wieder mal

Seit einiger Zeit schon beschäftige ich mich immer mal wieder mit dem Aussehen unseres Nebenhäuschens. Nachdem ich während der Heizperiode immer mehr Holz aus diesem unerschöpflichen Speicher holen konnte, habe ich ehemalige Grundmauern gefunden. Da war klar - hier wurde angebaut. Ich denke, kundige Augen sehen es ohne große Erklärung.
Was mich aufmerken läßt, sind die gebogenen Streben. Die finden sich an allen Seiten, nur auf der Rückseite nicht. Das Rähm ist an den überstehenden Enden leicht verziert. Am Haupthaus finden sich nur gerade Streben, das Rähm steht auch nicht über und hat keinerlei Verzierungen. Im Inneren des Häuschens sind an allen Ständern Kopfbänder angebracht. Nur im "Anbau", der 2 Fach breit ist, nicht. Leider kann ich das im Moment nicht fotografieren, weil das Häuschen sozusagen als Aufbewahrungsort für alles Mögliche dient. Auch die russgeschwärzten Sparren kann ich nicht zeigen, es liegt einfach noch zu viel uralter Ramsch auf dem "Dachboden".
Nachdem ich nun das wundervolle Buch "Gerhard Eitzen Bauernhausforschung ..." schon sehr aufmerksam durchgeblättert habe, fiel mir auf, dass diese gebogenen Streben wohl noch vor 1800 verwendet wurden. Jedenfalls ist keine Zeichnung von einem jüngeren Bau in diesem Buch.
Könnte das bedeuten, dass unser Nebenhaus älter als das Haupthaus ist? Möglicherweise sogar mal ein Backhäuschen war (wegen der russgeschwärzten Sparren)? Was kann ich, außer einer dendrochronologischen Untersuchung, noch tun um das Alter und die Funktion näher zu bestimmen?
Gespannte Grüße
Ulrike