Tipps um Dielenfußboden auszubauen

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Arne Luetkens
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Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Arne Luetkens »

Guten Morgen zusammen!

Manchmal muß man Glück haben: Mir wurde gestern angeboten aus einem 100 Jahre alten Abrißhaus die Pitchpine-Dielen auszubauen (ca. 80m?). Ich überlege jetzt wie und ob mir das mit möglichst geringen Beschädigungen gelingt. Ich weiß das mir das bei meinem Haus nicht oder kaum gelungen ist....
Jetzt sammel ich gute Ideen wie man die angenagelten Dielen hochnimmt, ohne die Feder abzubrechen. Mein Ansatz ist, immer gleich mehrere Reihen hintereinander zu unterkeilen, bis die Nägel der vordersten Diele herausgezogen sind.
2. Ansatz wäre die Nägel einfach durchzusenken....

Was sagt ihr?
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Mit dem aufnehmen der Dielen fängt man in umgekehrter Reihenfolge an, wie beim verlegen. D. h. das letzte Brett wird als erstes aufgenommen usw.. In der Regel ist das letzte Brett daran zu erkennen, das es das einzige, schmalere an der Wandseite ist. Dieses Brett dürfte normalerweise auch nicht zerstörungsfrei auszubauen sein.
Dann brauchst du die Bretter eigentlich einfach nur anzuheben um die Nägel etwas anzuziehen, danach das Brett wieder absenken und die Nägel ziehen. Das alle am besten mit einem Kuhfuss oder einem Lattenheber. Wenn du die Nägel aus der Diele ziehst, solltest du immer etwas dazwischen legen..
Sollte die Diele in der Feder genagelt sein, was immer mal wieder vorkommen kann, (z.B. um beim verlegen Fugen dichtzusetzten od. äh.) kann du diesen Bereich entweder ausbrechen, ausstemmen oder aber versuchen den Nagel ebenfalls zu ziehen.
M.f.G
Ralf
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Arne Luetkens
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Arne Luetkens »

Das ist ´n guter Tipp, vielen Dank. Jetzt muß der Nagel blos fester in den Deckenbalken als in den Dielen sitzen..... aber das wird schon klappen.
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Arne Luetkens hat geschrieben: Das ist ´n guter Tipp, vielen Dank. Jetzt muß der Nagel blos fester in den Deckenbalken als in den Dielen sitzen..... aber das wird schon klappen.
Ahoi Arne,

also wenn der Nagel fester in der Diele als im Balken sitzen würde, wär das wohl ganz schön "klappriger" Fußboden, oder ? ;)

Viel Erfolg.

P.S. besorg Dir noch ein großes Brecheisen, damit Du einen größeren Hebel hast (vorsichtig verwenden...). Einen Großteil unserer Dielen, die leider alle mit Steinkohlenteeröl getränkt und durch eine jahrzente Einwirkung von Formaldehyd, entfernt und abgebrochen werden mußten, ließen sich nur mit dem Brecheisen lösen (angerostete, geschmiedete Nägel).
Teske + Schwiede Architekten
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Ulrike Nolte
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallole,

genau die rostigen Nägel waren es, die mich so geplagt haben. Vor allem, nachdem die ja in Auflagern stecken, die aus alter Eiche sind.

Ein Trick funktionierte manchmal bei mir: mit dem Hammer ein/zwei Mal auf den Nagelkopf schlagen. Dadurch hat sich der etwas gelockert. Ein anderer Trick geht mit dem Senkeisen: den auf den Nagelkopf setzen und mit Kraft und dem Hammer draufhauen.

Manchmal blieb dann aber auch nur das Brecheisen: mit der Stemmseite vorsichtig unter das Brett und anheben. Der Rest wurde schon beschrieben.

Viel Glück wünscht
Ulrike
tømmermannen
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von tømmermannen »

Tach zusammen,

dass Aufnehmen der alten Dielung mittels einer großen Brechstange oder mittels Kuhfuss, da wär ich sehr vorsichtig, dass dies zum gewünschten Ergebnis führt:-O
Diese Hilfsmittel sind zwar beim Eintreiben offener Forderungen sehr hilfreich, aber auch beim Aufnehmen von nicht mehr zu verwendendem Dielenbelag! Aber für einen zerstörungsfreien Ausbau von Altdielung eher nicht!
Unsere Schmuckstücke für's sauberes Aufnehmen sind der Dexel und das Hammerbeil! Die Druckfläche beim hochdrücken ist nicht unmittelbar an der Kante der Diele, die Gefahr der Zerstörung von Nut und Feder ist gleich Null:-)
Bei "leichten" Flächen kann man auch den Dielenspanner umfunktionieren;-)
Abhängig welche Breite die aufzunehmende Dielung besitzt, ist die Verwendung von langen Hartholzkeilen, die zwischen Auflager und Dielung getrieben werden, sehr hilfreich und von Vorteil.

Auch sollte man vor dem aufnehmen des alten Dielenbelages, da alle Holzbeläge mit der Zeit die Besonderheit des zusammenklebens besitzen, vorher den Nut/Federbereich mittels Ziehklinge oder auch einem 10er Eisen freikratzen, um einer Abscherung beim heben der Dielen entgegenzuwirken!


Viel Erfolg
tømmermannen
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Re festsitzende oder gar rostige Vernagelung

Beitrag von tømmermannen »

@Alte Verbindung lösen

Ist zwar mit einem handgemahlenen Kaffee bei der Bauherrenschaft abzugelten, aber löst alles:

"leicht dosiert auf die Vernagelungspunkte aufgesprüht, Caramba Super oder WD-40, 20 min. Kaffeepause, und das 12te Zimmermannswunder ist wieder ausgeführt:-)"


Pausende Grüße
Ulrike Nolte
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Ulrike Nolte »

Aija, und wieso kennen den Trick nicht ALLE Zimmermänner und -frauen? Ich habe "meinem" großen Meister Löcher in den Bauch gefragt ...

Den Kaffee bekommen meine Handwerker aber so oder so täglich, allerdings nicht handgemahlen - vielleicht liegt es daran ::)
tømmermannen
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Wie jetzt? @Ranunkel

Beitrag von tømmermannen »

Erstmal, wer ist alle Zimmerleut?

es gibt die ohne Hirn, die eine Aufgabe ausführen. Und es gibt die, die alles können, die aber auch den oberen Lapsus nicht einschallten.
Und dann gibt es die richtigen und ehrlichen Zimmersleut, die auch mal hinterfragen!

Welche sind jetzt gemeint? Ich kenne den "großen Meister" auf deinem BV nicht! Aber hatte er nicht auch Probleme damit, alte Dielung aufzunehmen?

p.s. Ein handgemahlener Kaffee ist immer noch besser.
Ulrike Nolte
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Ulrike Nolte »

Lach, das war ja auch als kleiner Lockerer gemeint.

Unser Zimmerer nimmt nicht so oft alte Dielen auf (sagte er mir). Das überläßt er der Bauherrschaft, die darf dann experimentieren.

Handgemahlenen Kaffee trinke ich täglich hier zu Hause, sogar von Hand mit kochendem Wasser aufgebrüht. Allerdings fehlt mir noch immer eine Handmühle. Dann wäre mein Vergnügen absolut perfekt.

Grüßle
Ulrike
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Arne Luetkens
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Arne Luetkens »

Aaaa, vielen Dank! Das geht in die Richtung die ich mir vorgestellt habe! Keilen dachte ich ja auch schon. Ich bin gespannt ob das mit dem Dexel gut geht. Das gute ist, ich hab sogar einen :)

Also: nochmal Danke!
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

t?mmermannen hat geschrieben: Tach zusammen,

dass Aufnehmen der alten Dielung mittels einer großen Brechstange oder mittels Kuhfuss, da wär ich sehr vorsichtig, dass dies zum gewünschten Ergebnis führt:-O
Diese Hilfsmittel sind zwar beim Eintreiben offener Forderungen sehr hilfreich, aber auch beim Aufnehmen von nicht mehr zu verwendendem Dielenbelag! Aber für einen zerstörungsfreien Ausbau von Altdielung eher nicht!
wenn man zwischen die Diele und den Kuhfuß (oder die Brechstange), einen Brettabschnitt o.ä. legt, funktioniert das wunderbar - aber eben vorsichtig.... Das ist natürlich für den einen oder anderen Kollegen ein motorisches Problem - sonst wär´er wohl Tischler geworden ;D

Naja, und der "Caramba-tip" ist vermutlich auch nur für den geeignet, der seinen Boden anschließend nicht lackieren oder lasieren will.

Da ich demnächst auch mal wieder ein paar Dielen zurückbauen muß, werde ich die "letzte Ölung" auf jeden Fall ausprobieren.

Caramba, caracho - Ole´

Sven.
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Arne Luetkens
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Arne Luetkens »

Wie habt ihr die alten Dielen beim Wiedereinbau befestigt? Wieder an gleicher Stelle nageln? Oder die alten Löcher verkitten und verdeckt schrauben? Ich persönlich mag das verdeckte geschraubte lieber, ist aber geschackssache.... denke aber das ich die alten Dielen jetzt nageln werde.
Andreas Milling
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von Andreas Milling »

Man sollte die alten Dielen befragen,
ob sie lieber genagelt oder verschraubt werden wollen.
Möchte wetten, daß die alten Dielen sagen : " Bitte , bitte-
wieder Aufnageln !
Kittstellen werden sich ewig markieren und immer heller oder dunkler aussehen .
Dann doch lieber einen maschinengeschmiedeten Nagel mit einem größeren Kopf verwenden, welcher die Ausrisslöcher ( ausbaubedingt ) zumindest größtenteils verdeckt.
-
Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, daß man im Falle einer knarrenden Diele dem Nagel mittels eines Senkstiftes " eins " auf den Kopf geben kann, um das Knarren abzustellen.
- Bei " verdeckt geschraubt " tauchen ungleich größere Behebungsprobleme auf.
-
Zum Thema " Geschmackssache " - früher hatte man nicht solch einen feinen Geschmack bezüglich der präzisen Ausrichtung der Nagelreihen - speziell bei der Dielung , weil man einfach respektierte, daß der Baum, aus welchem die Dielen gewonnen wurden, seine Äste auch dort wachsen ließ, wo es ihm gerade gefiel.
-
A. Milling
salinodg
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Re:Tipps um Dielenfußboden auszubauen

Beitrag von salinodg »

Nun ja,

bezüglich des Knarrens - und das wird unweigerlich irgendwann auftreten - muß man Andreas einfach recht geben.
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