Der zu Beginn beschriebene Aufbau funktioniert in der Tat nicht.

Der Vorschlag mit der Betonsohlplatte ist ausführlich und richtig beschrieben.
Das, was ich alternativ dazu rate ist den Schaumglasschotter / SGS in einer 30 cm starken Schicht einzubringen, zu verdichten und darüber eine Polyethylenfolie / PE (0,2 mm) anzuordnen und erst darauf eine Betonsohlplatte zu gießen.
Dabei wird die PE-Folie nicht etwa als Dampf- oder Feuchtesperre eingesetzt. Vielmehr schützt die PE-Folie die Schicht aus SGS während des Betonierens davor, dass der flüssige Beton sich in die Schotterschicht ergießt und den SGS unwirksam macht.
Der Vorteil dieser Fußbodenunterkonstruktion ? SGS unter Betonsohlplatte - besteht in mehrfacher Hinsicht:
1. eine Sauberkeitsschicht kann entfallen. (Kosten, Zeit) ev. Filtervlies aus dem Straßenbau
2. eine Mineralschicht kann entfallen. (Kosten, Zeit)
3. die Wärmedämmung im EG-Fußboden ist bereits während der Bauphase eingebaut, stört nicht und kann nicht gestohlen werden.
4. ein Verbundestrich anstatt eines schwimmenden Estrichs. (Kosten, Zeit)
Die Vorteile kann man also wegen der Stoffeigenschaften des recycelten Altglases (Vitrox) nutzen, insbesondere, weil die Schicht aus SGS wärmedämmend und kapillarbrechend ist.
Letzteres bedeutet, dass die Erdfeuchte über die gesamte Fläche unter der Betonsohlplatte nicht an die Platte gelangt, weil das Hochsteigen der Feuchtigkeit durch den Baustoff und die Lufthohlräume kapillar nicht möglich ist. (Hinweis: durch Sondierungsbohrungen vor Umbaubeginn den Winter- und Sommergrundwasserstand prüfen lassen!) Der Diffussions-widerstand hat nach Aussage des Herstellers den Wert 1, wie Luft.
Da diese Platte innerhalb der Fachwerkkonstruktion realisiert wird, gibt es zwei Bereiche, die gesondert betrachtet und ausgeführt werden müssen. Zum einen ist das der Schutz der Schwellhölzer der Fachwerkaußenwand (dazu ist bereits auch Alles gesagt), zum anderen die Fuge zwischen der Betonsohlplatte und dem Fundamentstreifen unter der Fachwerkau-ßenwand. (dazu verkneife ich mir hier etwas zu sagen)
Zu dem Schutz der Schwellhölzer und der gesamten Oberbodenkonstruktion sollte je nach Ausführungsqualität auf der Betonsohlplatte oder auf einem einzubringenden Verbundestrich eine Abdichtung gegen nicht drückendes Wasser nach DIN 18195, T5 vorgesehen werden. (Hinweis: Randbedingungen prüfen) Aber nicht, weil ich dem vorher Gesagten selber misstraue, sondern weil jeder Planer den allgemeinen Regeln der Technik verpflichtet ist.
Darüber hinaus sehe ich grundsätzlich in jeder Konstruktion eine 2. Sicherheit vor.
Zu den Materialkosten noch dieses:
SGS-Schüttung, 0-60 mm 65,00 ? / m? netto + Transportkosten (Schüttung,big bag teurer)
PE-Folie, 0,2 mm 3,43 ? / m? netto
Transportbeton C 20/25 54,00 ? / m? netto
Eine alternative Konstruktion dazu ist z.B. Schaumglasschotter ohne Betonsohlplatte.

Über bzw. im oberen Bereich der SGS-Schicht kann eine Unterkonstruktion aus Holzprofilen und darauf eine Massivholzdielung angeordnet werden. Der Vorteil einer so angeordneten Fußbodenkonstruktion ist der, dass sie dampfoffen ist. Muss in beidseitigem Einvernehmen schriftlich zwischen Auftraggeberin und Planer vereinbart werden.
