Wandaufbau & Baubeginn
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Wandaufbau & Baubeginn
Hallo IGBler,
wir haben gerade ein Fachwerkhaus Bj.1911 im Kreis Celle gekauft.
Das Fachwerk ist mit Ziegelsteinen ausgefacht. Als Innenputz wurde
ein Kalk-Sand Gemisch mit ca. 3-5 cm Dicke verwendet.
Der Putz ist mit mehreren Lagen Farbe und Tapeten belegt.
An den Innenwänden haben wir den Putz (nur im Erdgeschoss) größtensteils schon
abgeschlagen. Wir wollen einen Lehmputz neu auftragen.
Kann man wenigstens diese Arbeiten im Winter machen ? Das Haus hat eine
funktionierende Gas-Zentralzeizung mit "normalen" Heizkörpern.
Den Innenputz der Außenwände wollen wir erst im März abklopfen.
Dann mit Stroh-Lehm,Schilf/Reed Matten (5cm Südseite, 8cm Ost und Nordseite ?),
Lehmunterputz und Lehmfeinputz den Wandaufbau machen.
Diese Arbeiten kann man wohl nicht im Winter machen, oder ?
Bei der Heizung snd wir uns auch noch nicht einig.
Wandheizung mit PEX Rohr klingt irgenwie überzeugend, aber muss man dann den
Wandaufbau wegen Taupunkt anders gestalten ?
Der Rest des Hauses ist in einem guten Zustand. Fachwerk und Dachstuhl (Kaltdach)sind
ohne Mängel. Die Ausfachungen sind nach Meinung des Zimmermanns auch in Ordnung.
Nur im alten Stall und der Werkstatt gibt es ein paar kleinere Sachen.
Vielen Dank für eure Tips
Gruß
Jens
P.S. Das Haus hat zwei getrennte Wohnungen.
Die untere Wohnung hat sich jetzt schon in eine Großbaustelle
verwandelt. Wir ziehen erste mal in die obere Wohnung ein,
auch wenn dort eigentlich auch was zu tun wäre. Aber irgenwo
müssen wir ja auch wohnen ....
wir haben gerade ein Fachwerkhaus Bj.1911 im Kreis Celle gekauft.
Das Fachwerk ist mit Ziegelsteinen ausgefacht. Als Innenputz wurde
ein Kalk-Sand Gemisch mit ca. 3-5 cm Dicke verwendet.
Der Putz ist mit mehreren Lagen Farbe und Tapeten belegt.
An den Innenwänden haben wir den Putz (nur im Erdgeschoss) größtensteils schon
abgeschlagen. Wir wollen einen Lehmputz neu auftragen.
Kann man wenigstens diese Arbeiten im Winter machen ? Das Haus hat eine
funktionierende Gas-Zentralzeizung mit "normalen" Heizkörpern.
Den Innenputz der Außenwände wollen wir erst im März abklopfen.
Dann mit Stroh-Lehm,Schilf/Reed Matten (5cm Südseite, 8cm Ost und Nordseite ?),
Lehmunterputz und Lehmfeinputz den Wandaufbau machen.
Diese Arbeiten kann man wohl nicht im Winter machen, oder ?
Bei der Heizung snd wir uns auch noch nicht einig.
Wandheizung mit PEX Rohr klingt irgenwie überzeugend, aber muss man dann den
Wandaufbau wegen Taupunkt anders gestalten ?
Der Rest des Hauses ist in einem guten Zustand. Fachwerk und Dachstuhl (Kaltdach)sind
ohne Mängel. Die Ausfachungen sind nach Meinung des Zimmermanns auch in Ordnung.
Nur im alten Stall und der Werkstatt gibt es ein paar kleinere Sachen.
Vielen Dank für eure Tips
Gruß
Jens
P.S. Das Haus hat zwei getrennte Wohnungen.
Die untere Wohnung hat sich jetzt schon in eine Großbaustelle
verwandelt. Wir ziehen erste mal in die obere Wohnung ein,
auch wenn dort eigentlich auch was zu tun wäre. Aber irgenwo
müssen wir ja auch wohnen ....
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- Nicht angemeldeter User
Re:Wandaufbau & Baubeginn
Hallo Jens,
ein hübsches Haus habt ihr euch da angelacht, nur die "Augen" sehen etwas traurig aus.
Unser Lehmfachmann sagte uns, dass man die Innenwände getrost auch im Winter mit Lehm aufarbeiten könne. Vorausgesetzt, dass Haus wird beheizt und man kann den frischen Lehm frostfrei lagern. Und genau da liegt unser Problem, die BigBags müssen ja vor dem Haus abgestellt werden, schließlich kommt der Fahrer mit seinem Kran nicht ins Haus.
Eine Möglichkeit wäre, sofort nach Anlieferung umzupacken - d.h. einen leeren BigBag ins Haus stellen und den frischen Lehm mit der Schubkarre ins Haus schaffen. Eine nicht zu unterschätzende Plackerei, denn erdfeuchter Lehm ist ganz schön schwer. Dazu kommt, dass man ihn vor der Verarbeitung erst mal mit Wasser auf die richtige Verarbeitungskonsistenz bringen muss. Das geht nur im Mischer wirklich gut, so ein Handmixer geht wohl eher kaputt.
Wenn Lehm friert, muss man ihn erst komplett auftauen lassen. Man könnte zwar heißes Wasser nehmen, aber wie macht man diese Mengen heiß?
Ich habe den Plan verworfen und werde bis März sämtliche Vorarbeiten machen. Auch auf die Gefahr hin, ein paar Wochen Stillstand zu haben. Besser so, als nachher Probleme zu haben.
Wir wohnen übrigens auch in einer "Notunterkunft": 1 Zi, Kü, Bad - ein riesiger Abstieg aus einem 6-Zimmer-Haus. Aber es geht, sogar mit 2 Katzen. Den ursprünglich anvisierten Einzugstermin Mai 06 haben wir komplett verworfen. Das wird Juli/August - wenns wahr wird.
Herzlich grüßt
Ulrike
ein hübsches Haus habt ihr euch da angelacht, nur die "Augen" sehen etwas traurig aus.
Unser Lehmfachmann sagte uns, dass man die Innenwände getrost auch im Winter mit Lehm aufarbeiten könne. Vorausgesetzt, dass Haus wird beheizt und man kann den frischen Lehm frostfrei lagern. Und genau da liegt unser Problem, die BigBags müssen ja vor dem Haus abgestellt werden, schließlich kommt der Fahrer mit seinem Kran nicht ins Haus.
Eine Möglichkeit wäre, sofort nach Anlieferung umzupacken - d.h. einen leeren BigBag ins Haus stellen und den frischen Lehm mit der Schubkarre ins Haus schaffen. Eine nicht zu unterschätzende Plackerei, denn erdfeuchter Lehm ist ganz schön schwer. Dazu kommt, dass man ihn vor der Verarbeitung erst mal mit Wasser auf die richtige Verarbeitungskonsistenz bringen muss. Das geht nur im Mischer wirklich gut, so ein Handmixer geht wohl eher kaputt.
Wenn Lehm friert, muss man ihn erst komplett auftauen lassen. Man könnte zwar heißes Wasser nehmen, aber wie macht man diese Mengen heiß?
Ich habe den Plan verworfen und werde bis März sämtliche Vorarbeiten machen. Auch auf die Gefahr hin, ein paar Wochen Stillstand zu haben. Besser so, als nachher Probleme zu haben.
Wir wohnen übrigens auch in einer "Notunterkunft": 1 Zi, Kü, Bad - ein riesiger Abstieg aus einem 6-Zimmer-Haus. Aber es geht, sogar mit 2 Katzen. Den ursprünglich anvisierten Einzugstermin Mai 06 haben wir komplett verworfen. Das wird Juli/August - wenns wahr wird.
Herzlich grüßt
Ulrike
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- Nicht angemeldeter User
Re:Wandaufbau & Baubeginn
Ja, die Fenster sind zwar aus Holz aber die alte Teilung ist leiderRanunkel hat geschrieben: nur die "Augen" sehen etwas traurig aus.
bei der letzten Renovierung verloren gegangen.
Die Fenster sind immer weiß gestrichen worden, und noch
sehr gut erhalten. Nur aus optischen Gründen kann ich
leider keine 700 Euro pro Fenster inverstieren, um den alten
Zustand herzustellen.
Das Foto ist von der Schokoladen Seite aufgenommen.
Die Nordseite ist mit einer Klinkerwand (hinterlüftet) versehen worden.
Nach einer Innendämmung werden wir evtl. die Wand irgendwann mal
entfernen.
Beim Lehm sind wir noch "extremer". Wollen uns aus einem Baugebiet bei Wolfsburg eine LKW Ladung Lehm vor die Tür kippen lassen. Irgenwo habe ich gelesen, das der Lehm "besser" wird, wenn er über den Winter durchfriert. Stroh kriegen wir von Freunden mit einem Reiterhof - sollte also Pestizid-frei sein ... Die größe Investition wird im Frühjahr ein Zwangsmischer "ATIKA Compact100" werden.
Gruß
Jens
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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- Beiträge: 903
- Registriert: Mo 5. Mai 2003, 13:03
- Wohnort: Zittau / Sachsen
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Re:Wandaufbau & Baubeginn
Hallo Jens
Grundsätzlich könnt Ihr auch im Winter putzen. Die Frage ist, welche Innenraumtemperatur Ihr habt. So lange im Haus kein Frost ist, spricht nichts gegen einen Putzauftrag. Und wenn eine Wandheizung eingepuzt werden soll, muss diese sowieso beim einputzen zeitweilig angefahren werden, damit die Rohre sich entsprechenden Freiraum verschaffen können. Damit hättet Ihr es dann auch warm.
Den Lehm einmal durchfrieren zu lassen ist Grundsätzlich sinnvoll, wenn er denn direkt aus einer Lehmgrube kommt. Das verbessert die Verarbeitbarkeit erheblich. Allerdings würde ich dir von Experimenten ohne fachliche Anleitung, respektive Rat abraten.
Je nach Lehmgüte wird dieser aufgearbeitet werden müssen. Entweder ist er zu fett, dann muss er abgemagert werden, oder er ist zu mager oder oder oder. Also in jedem Fall fachlichen Rat einholen (es sei denn, du bist selbst der Fachmann).
Zu den Wandaufbauten: Bezüglich der Außenwanddämmung kann ich nur nochmal darauf hinweisen (haben ja auch an verschiedenen Stellen veerschieden Menschen in diesem Forum schon getan), das dieser in jedem Fall einmal näher betrachtet und unter Umständen auch gerechnet werden sollte. Gerade bei nicht homogenen Aufbauten, wie Ihr einen wollt, ist die Gefahr des Tauwasserausfalls höher als bei einer diffusionsoffenen, homogenen Konstruktion.
Die Auswahl verschiedener Dämmstärken kann ich auch nicht richtig nachvollziehen. Ich kann mir vorstellen, das die 5 cm auf der Südseite die solaren Gewinne im Winter besser durchlassen sollen. Allerdings solltet Ihr bei der Auslegung der Dämmung (Innendämmung ist häufig ein Problem) auch berücksichtigen, das Ihr in diesem Bautei dierekt eine Heizung habt. Ich würde versuchen hier einen speicherfähigen Baustoff wie z. B. einen eichtlehm mit einer Rohdichte von ca. 850 kg/cbm nehmen.
Und darüber hinaus soll eine Dämmung nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Wärme schützen.
So weit erst einmal.
FG
Ralf
Grundsätzlich könnt Ihr auch im Winter putzen. Die Frage ist, welche Innenraumtemperatur Ihr habt. So lange im Haus kein Frost ist, spricht nichts gegen einen Putzauftrag. Und wenn eine Wandheizung eingepuzt werden soll, muss diese sowieso beim einputzen zeitweilig angefahren werden, damit die Rohre sich entsprechenden Freiraum verschaffen können. Damit hättet Ihr es dann auch warm.
Den Lehm einmal durchfrieren zu lassen ist Grundsätzlich sinnvoll, wenn er denn direkt aus einer Lehmgrube kommt. Das verbessert die Verarbeitbarkeit erheblich. Allerdings würde ich dir von Experimenten ohne fachliche Anleitung, respektive Rat abraten.
Je nach Lehmgüte wird dieser aufgearbeitet werden müssen. Entweder ist er zu fett, dann muss er abgemagert werden, oder er ist zu mager oder oder oder. Also in jedem Fall fachlichen Rat einholen (es sei denn, du bist selbst der Fachmann).
Zu den Wandaufbauten: Bezüglich der Außenwanddämmung kann ich nur nochmal darauf hinweisen (haben ja auch an verschiedenen Stellen veerschieden Menschen in diesem Forum schon getan), das dieser in jedem Fall einmal näher betrachtet und unter Umständen auch gerechnet werden sollte. Gerade bei nicht homogenen Aufbauten, wie Ihr einen wollt, ist die Gefahr des Tauwasserausfalls höher als bei einer diffusionsoffenen, homogenen Konstruktion.
Die Auswahl verschiedener Dämmstärken kann ich auch nicht richtig nachvollziehen. Ich kann mir vorstellen, das die 5 cm auf der Südseite die solaren Gewinne im Winter besser durchlassen sollen. Allerdings solltet Ihr bei der Auslegung der Dämmung (Innendämmung ist häufig ein Problem) auch berücksichtigen, das Ihr in diesem Bautei dierekt eine Heizung habt. Ich würde versuchen hier einen speicherfähigen Baustoff wie z. B. einen eichtlehm mit einer Rohdichte von ca. 850 kg/cbm nehmen.
Und darüber hinaus soll eine Dämmung nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Wärme schützen.
So weit erst einmal.
FG
Ralf
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
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- Nicht angemeldeter User
Re:Wandaufbau & Baubeginn
Hallo Ralf,
den Wandaufbau (allerdings ohne Heizung) habe ich bei einem Objekt in Wolfsburg gesehen. (und im Schillberg Buch ist der mehrfach drin)
Experte zum Lehm "tunen" bin ich noch nicht. Ein Bekannter hat sich allerdings ein Strohballenhaus (mit Lehmputz) selber gebaut. Er wird mich in das Geheimnis des Lehmsabmagerns einweisen :-)
Das erste Fachbuch zum Thema ("Bauen und sanieren mit Lehm" von Schillberg/Knieriemen) habe ich fast durch. Da Schillberg als gewerblicher Lehmbauer natürlich eine Gewährleistung aus seine Arbeiten geben muss, kann ich den Hang zu verifizierten Fertigprodukten mit definierten Eigenschaften in besagtem Buch verstehen.
Mit fehlt jetzt eigentlich ein "alles Selbermacher Buch" zum Thema. Schwundrisse muss ich halt in Kauf nehmen - sind ja meine eigenen !
14 m^3 Lehm aus Wolfsburg Ehmen/Mörse werden uns noch diese Woche auf den Hof gekippt. Inklusive Transport und USt für 97,44.
Die Kombination aus Schilfdämmung und Wandheizung ( Montage des PEX-Rohres mit Kabelbindern an den Metall-Drähten der Schilfmatten ) habe ich im Schillberg Buch noch nicht gefunden.
Auf was für Wandaufbauten werden denn sonst Wandheizungen montiert ?
Homogene Aufbauten aus Stroh-Lehm mit Kork oder Hanfschäben Zuschlag ?
Gruß
Jens
den Wandaufbau (allerdings ohne Heizung) habe ich bei einem Objekt in Wolfsburg gesehen. (und im Schillberg Buch ist der mehrfach drin)
Experte zum Lehm "tunen" bin ich noch nicht. Ein Bekannter hat sich allerdings ein Strohballenhaus (mit Lehmputz) selber gebaut. Er wird mich in das Geheimnis des Lehmsabmagerns einweisen :-)
Das erste Fachbuch zum Thema ("Bauen und sanieren mit Lehm" von Schillberg/Knieriemen) habe ich fast durch. Da Schillberg als gewerblicher Lehmbauer natürlich eine Gewährleistung aus seine Arbeiten geben muss, kann ich den Hang zu verifizierten Fertigprodukten mit definierten Eigenschaften in besagtem Buch verstehen.
Mit fehlt jetzt eigentlich ein "alles Selbermacher Buch" zum Thema. Schwundrisse muss ich halt in Kauf nehmen - sind ja meine eigenen !
14 m^3 Lehm aus Wolfsburg Ehmen/Mörse werden uns noch diese Woche auf den Hof gekippt. Inklusive Transport und USt für 97,44.
Die Kombination aus Schilfdämmung und Wandheizung ( Montage des PEX-Rohres mit Kabelbindern an den Metall-Drähten der Schilfmatten ) habe ich im Schillberg Buch noch nicht gefunden.
Auf was für Wandaufbauten werden denn sonst Wandheizungen montiert ?
Homogene Aufbauten aus Stroh-Lehm mit Kork oder Hanfschäben Zuschlag ?
Gruß
Jens
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- Senior Member
- Beiträge: 767
- Registriert: Mo 17. Feb 2003, 17:34
Re:Wandaufbau & Baubeginn
Ich kann verstehen, das die Fenster bei euch an zweiter Prioritätenstelle stehen. 700 euro pro Stück muss man wohl tatsächlich rechnen. Fenster sind etwas, was man auch später noch ohne grösseren Aufwand ersetzen kann, der Rest geht sicher vor. Dennoch schon hier einige Hinweise: Die Fenster habe nicht nur ihre Teilung, sondern auch ihre alte Höhe eingebüsst. Darunter leidet die Optik. Wenn Ihr also eine Innendämmung einbaut, dann macht das am besten so, dass man ggf. die Fenster in alter Grösse leicht wieder einbauen kann (z.B. durch doppelte Fensterstürze mit leicht herausnehmbarem Wandteil dort, wo eigentlich das Oberlicht hingehört.) Ich habe bei mir die Fenster auch erst 8 Jahre später ausgetauscht - darüber sollte ich vielleicht mal im HN berichten. Dabei habe ich die alten Proportionen wiederhergestellt,auch Rolladenkästen rausgeschmissen: Das hat sich gestalterisch gelohnt!
Mit den Fenstern ggf. zu warten, ist auch insofern gut, als damit Zeit- und vielleicht auch Kostendruck bei der Rekonstruktion etwas nachlassen. Euer Haus würde man stilistisch als "Heimatstil mit Jugendstilanklängen" einordnen; letztere kamen wohl im wesentlichen in den Fenstern zu Ausdruck. Ich würde vermuten, dass es sich im Prinzip um T-Fenster (zwei Flügel ohne Querteilung und einteiliges Oberlicht) gehandelt hat, dass das Oberlicht aber besondere Gestaltungsmerkmale wie dekorative Sprossen, Farbverglasung (bevorzugt grünes Runzelglas) o.ä. aufgewiesen hat. Neuausführung in alten Profilbreiten auch mit Isolierverglasung problemlos möglich, dazu ein Hinweis: Man kann auch WS- oder Isolierglas mit Stegen erhalten, die in Wunschfarbe (weiss, braun, grün) lackiert sind. Denn das silbrige Glänzen finde ich wirklich störend. Lieferant: Z. B. Fa. Weigel-Glas, Cloppenburg (von denen habe ich Scheiben mit braunen Stegen passend zu den braunen Fenstern erhalten). Fenster sind die Augen des Hauses, d.h. sie ziehen den Blicke an. Das hat man gerade auch um 1910 gewusst und sie aufwendig gestaltet. Die Wiedergewinnung ihrer ursprünglichen Gestalt rechtfertigt daher auch viel Detailarbeit, denn damit steht und fällt das Aussehen des Hauses.
Viel Erfolg!
Mit den Fenstern ggf. zu warten, ist auch insofern gut, als damit Zeit- und vielleicht auch Kostendruck bei der Rekonstruktion etwas nachlassen. Euer Haus würde man stilistisch als "Heimatstil mit Jugendstilanklängen" einordnen; letztere kamen wohl im wesentlichen in den Fenstern zu Ausdruck. Ich würde vermuten, dass es sich im Prinzip um T-Fenster (zwei Flügel ohne Querteilung und einteiliges Oberlicht) gehandelt hat, dass das Oberlicht aber besondere Gestaltungsmerkmale wie dekorative Sprossen, Farbverglasung (bevorzugt grünes Runzelglas) o.ä. aufgewiesen hat. Neuausführung in alten Profilbreiten auch mit Isolierverglasung problemlos möglich, dazu ein Hinweis: Man kann auch WS- oder Isolierglas mit Stegen erhalten, die in Wunschfarbe (weiss, braun, grün) lackiert sind. Denn das silbrige Glänzen finde ich wirklich störend. Lieferant: Z. B. Fa. Weigel-Glas, Cloppenburg (von denen habe ich Scheiben mit braunen Stegen passend zu den braunen Fenstern erhalten). Fenster sind die Augen des Hauses, d.h. sie ziehen den Blicke an. Das hat man gerade auch um 1910 gewusst und sie aufwendig gestaltet. Die Wiedergewinnung ihrer ursprünglichen Gestalt rechtfertigt daher auch viel Detailarbeit, denn damit steht und fällt das Aussehen des Hauses.
Viel Erfolg!
- Stefan Haar
- Globaler Moderator
- Beiträge: 888
- Registriert: Sa 15. Feb 2003, 23:59
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Re:Wandaufbau & Baubeginn
Hallo Jens,
ich würde statt der Schilfrohrplatten lieber Holzweichfaserplatten verwenden. Wer einmal selbst mit der Verdrahtung der Schilfrohrplatten gekämpft hat, und nach einigen Jahren trotz Fugenbewehrung Risse an selbiger Stelle im Putz hatte wird meinen Einwand sicher nachvollziehen können.
Nachteilig bei beiden "Leichtbauvarianten" ist die aus meiner Sicht mangelhafte Möglichkeit, später irgendetwas vernünftig befestigen zu können. Das fängt mit Gardinenstangen und Rollos an. Von Regalen ganz zu schweigen.
Homogene Leichtlehmvarianten haben da in mehrfacher Hinsicht wesentliche Vorteile - aber der Wandaufbau wird natürlich bei gleicher Dämmwirkung auch um einiges stärker werden müssen.
ich würde statt der Schilfrohrplatten lieber Holzweichfaserplatten verwenden. Wer einmal selbst mit der Verdrahtung der Schilfrohrplatten gekämpft hat, und nach einigen Jahren trotz Fugenbewehrung Risse an selbiger Stelle im Putz hatte wird meinen Einwand sicher nachvollziehen können.
Nachteilig bei beiden "Leichtbauvarianten" ist die aus meiner Sicht mangelhafte Möglichkeit, später irgendetwas vernünftig befestigen zu können. Das fängt mit Gardinenstangen und Rollos an. Von Regalen ganz zu schweigen.
Homogene Leichtlehmvarianten haben da in mehrfacher Hinsicht wesentliche Vorteile - aber der Wandaufbau wird natürlich bei gleicher Dämmwirkung auch um einiges stärker werden müssen.
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
Dipl.-Ing. Architekt
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- Ralf Femmer | KS Freiberg
- Senior Member
- Beiträge: 903
- Registriert: Mo 5. Mai 2003, 13:03
- Wohnort: Zittau / Sachsen
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Re:Wandaufbau & Baubeginn
Hi Jens,
Stefan hat die Befestigungsproblematik ja schon angerissen. Und ich persönlich halte die von Ihm benannten Wandaufbauten auch für die besten Lösungsvarianten.
Mit Fachbüchern, egal zu welchen Thema, ist das immer so eine Sache. Letzlich geben selbige immer die Auffasung des Autors wieder und nicht die gesammte Bandbreite der Möglichkeiten.
Um die jeweils richtige Variante für ein Objekt unter Berücksichtigung aller Variablen zu finden sollte man neben persönlichen Vorlieben auch grundlegende Kenntnisse über die pauphysikalischen Vor- und Nachteile der jeweiligen Aufbauten haben oder hinzuziehen.
Wie breits gesagt, würde ich dir einen Aufbau mit mehr Masse empfehlen. Gerade und vor allem, weil du mit einer Wandheizung arbeiten willst.
fg
Ralf
Stefan hat die Befestigungsproblematik ja schon angerissen. Und ich persönlich halte die von Ihm benannten Wandaufbauten auch für die besten Lösungsvarianten.
Mit Fachbüchern, egal zu welchen Thema, ist das immer so eine Sache. Letzlich geben selbige immer die Auffasung des Autors wieder und nicht die gesammte Bandbreite der Möglichkeiten.
Um die jeweils richtige Variante für ein Objekt unter Berücksichtigung aller Variablen zu finden sollte man neben persönlichen Vorlieben auch grundlegende Kenntnisse über die pauphysikalischen Vor- und Nachteile der jeweiligen Aufbauten haben oder hinzuziehen.
Wie breits gesagt, würde ich dir einen Aufbau mit mehr Masse empfehlen. Gerade und vor allem, weil du mit einer Wandheizung arbeiten willst.
fg
Ralf
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- Nicht angemeldeter User
Re:Wandaufbau & Baubeginn
Ich finde im Forum leider nur meine eigenen Text zu Hanfschäben.
Zumindest durch google habe ich rausgefunden, das in der EU pro Jahr ca. 40000 to Hanfschäben quasi als Abfallprodukt in der Faserproduktion anfallen.
Davon werden ca. 92 Prozent als Tiereinstreu verwendet.
Der überwiegende Teil im Pferdesport.
Nur knapp 8 Prozent gehen in den Dämmbereich.
Wer verrät mir denn, in welchem Verhältniss Stroh, Hanf und Lehm "pi mal Daumen" gemixt wird, und wie ein Wandaufbau aussehen könnte ?
Gruß
Jens
Zumindest durch google habe ich rausgefunden, das in der EU pro Jahr ca. 40000 to Hanfschäben quasi als Abfallprodukt in der Faserproduktion anfallen.
Davon werden ca. 92 Prozent als Tiereinstreu verwendet.
Der überwiegende Teil im Pferdesport.
Nur knapp 8 Prozent gehen in den Dämmbereich.
Wer verrät mir denn, in welchem Verhältniss Stroh, Hanf und Lehm "pi mal Daumen" gemixt wird, und wie ein Wandaufbau aussehen könnte ?
Gruß
Jens
- Stefan Haar
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- Beiträge: 888
- Registriert: Sa 15. Feb 2003, 23:59
- Wohnort: Wolfenbüttel
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Re:Wandaufbau & Baubeginn
... trocken und verdichtet bringt Baulehm ca. 2100 kg/m? auf die Waage.
Erdfeucht und locker wohl ca. 1500 kg/m?
Strohhäcksel liegen bei ca. 80 kg/m?
Hanfschäben weiß ich momentan nicht genau - vermute mal um 100-120 kg/m?
Die fertige Leichtlehmmischung sollte so zwischen 750 und 850 kg/m? landen.
Der Rest ist jetzt eine einfache Rechenaufgabe
Erdfeucht und locker wohl ca. 1500 kg/m?
Strohhäcksel liegen bei ca. 80 kg/m?
Hanfschäben weiß ich momentan nicht genau - vermute mal um 100-120 kg/m?
Die fertige Leichtlehmmischung sollte so zwischen 750 und 850 kg/m? landen.
Der Rest ist jetzt eine einfache Rechenaufgabe

AG-Bautechnik der IGB
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