aber ich bin mit meiner planung, schaumglasschotter als tragschicht einzubringen, etwas vom weg abgekommen...
nach einem gespräch bin ich nun ziemlich verwirrt und weiß nicht, ob ich auf den SGS aufgrund fehlender langzeiterfahrungen nicht doch besser verzichte...
ich hätte doch gern ganz konkret beispiele von euch gehört.
basis ist ein relativ trockener sandboden ohne grundwasserprobleme.
inzwischen habe ich mineralgemisch eingebracht, auf dass ich eigentlich demnächst den SGS aufbringen wollte...
mir ist nicht ganz klar, in welcher Hinsicht dir Langzeiterfahrungen mit SGS fehlen. In der Schweiz wird das Material seit vielen Jahren in extremster Umgebung im Straßenbau als Unterbau eingesetzt. Unser Anwendungsbereich im Inneren von Gebäuden stellt dabei nur eine untergeordnete Randerscheinung dar.
Zwei IGB-Mitglieder aus meinem näheren Umfeld haben das Material zwischenzeitlich eingebaut - haben aber natürlich auch noch keine Langzeiterfahrung damit sammeln können. Email-Kontakt kann ich auf Wunsch sicher vermitteln.
Bei einem diffusionsoffenen Fußbodenaufbau halte ich SGS in jedem Fall für den sichersten Dämmstoff als Unterbau für alle weiteren Oberbeläge (Dielen, Cotto, Natursteinplatten, ...)
Nur als "Fundament" (diesen Begriff nanntest Du bei einer früheren Anfrage hier im Forum) mit direkt lastabtragender Funktion für einen Schornstein kann er natürlich nicht eingesetzt werden.
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
Hallo Sara, Hallo Stefan,
bislang habe ich mich noch nie in diesem Forum zu Worte gemeldet, obwohl ich langjähriges Mitglied im IGB bin, über 10 Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Baukonstruktion der TU Braunschweig war und als Architekt und Sachverständiger für Schäden an Gebäuden über 20 Jahre Berufserfahrung verfüge.
Einiges Ergänzendes zum Thema Schaumglasschotter / SGS.
Schaumglasschotter aus recyceltem Altglas wird auch in der Schweiz neben der Nutzung im Straßenbau seit ca. 20 Jahren auch im Wohnungsbau eingesetzt.
In Deutschland wurde es vor sieben Jahren am Markt eingeführt (Produktbezeichnung: Milcell) Durch eine Insolvenz wurde umfirmiert. Der Produktname ist nun Vitrox. Hergestellt wird der Baustoff im Emsland, Ede bei Oldenburg.
Zu den Eigenschaften nach Firmenangabe (Auswahl):
Nur grobes Untergrundplanum erforderlich
Verdichtbar (mit Rüttler/Vibrationsplatte 150 kg oder Glattwalze bis 2 t) in mehreren Lagen; entspricht mitteldichtem Baugrund.
Belastbarkeit bis 200 kN/m? (lastabtragend!)
In vier Korngrößen lieferbar: 0-90 mm (Rohschotter), 0-60 mm (Grobschotter),
0-30 mm (Mittelsplitt) und 0-15 mm (Feinsplitt)
Ersatz für Schotter (kapillarbrechend) und Wärmedämmung
Alterungsbeständig, nagetier-, bakterien- und verottungsfest
Unbrennbar
Frostsicher nach DIN 4226
Sehr gute Ökobilanz
Aus eigener Erfahrung kann ich die meisten dieser Eigenschaften bestätigen.
Als Architekt, Sachverständiger und nun als Bauherr zusammen mit meiner Frau, habe ich dieses recycelte, aufgeschäumte Altglas nicht nur an dem derzeitigen Umbau unseres alten Fachwerkhauses in Braunschweig unter Einzelfundamenten und unter Betonsohlplatten eingesetzt. Dieses ist von mir auch bereits bei einer früheren Sanierung einer mit Steinkohlteerpappe "belasteten" Stahlbetonsohlplatte (Naphtalin) erfolgreich eingesetzt worden.
Also: sehr wohl als Fundament einsetzbar und ohne Mineralgemisch und durchaus in nassem Zustand verarbeitbar.
... Für das Fundament eines Schornsteines würde ich es allerdings trotzdem erst nach "grünem Licht seitens eines Statikers einsetzen - da kommen vermutlich schnell mehr als 200 kN/m? zusammen.
Herzliche Grüße aus dem benachbarten Wolfenbüttel ...
Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
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...das Thema möchte ich nicht über Gebühr strapazieren. Deshalb nur noch dies:
Es ging darum, dass gesagt worden ist, dass es nicht für Fundamente einsetzbar ist. Dieses ist sehr wohl möglich! Dass dies durch einen Tragwerksplaner gerechnet werden muss versteht sich doch von selbst.