kann lehm schimmeln?

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bara
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kann lehm schimmeln?

Beitrag von bara »

hallo allerseits,
wir haben uns letztens ein Lehmhaus (Bj 95, Stampflehmtechnik) angeschaut, dass schon seit Monaten nicht mehr bewohnt ist. Bei der Besichtigung haben wir an einer Wand schwarze ca. 50-Cent große Flecken entdeckt. Bei genauerem Hinsehen, fand ich die Flecken auch vereinzelt in den anderen Räumen. SIe lassen sich mit dem Finger wegreiben.
Nun die Frage:Hat jemand schon einmal solche Flecken gesehen? Kann Lehm schimmeln? Und wenn es sich um Schimmel handeln könnte, stellt sich die Frage - läßt sich die Lehmwand sanieren?
Von der Wand habe ich Fotos gemacht, die ich gerne mailen kann. Die Bilddateien sind leider für diese Anfrage zu groß.
Ich würde mich freuen, von euch zu lesen.
Vielen Dank.
Barbara
salinodg
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von salinodg »

Hallo Barbara,

Lehm selbst kann nicht schimmeln, da es anorganisches Material ist.

Schimmeln können hingegen organische Bestandteile im Lehm. die auf zweierlei Weise hineingekommen sein können.

- nicht entfernte Pflanzenreste o.ä.
- Zuschläge im Lehm, wie Strohhäcksel etc.

Eine derartige Schimmelbildung kann auch kurzfristig in der Einbauphase aufgrund des hohen Feuchtigkeitseintrags entstehen, ist in der Regel aber unproblematisch, da er mit dem Abtrocknen der Wand verschwindet.

Wenn das Haus jetzt aber längere Zeit unbewohnt, unbeheizt und unbelüftet war, kann sich durchaus Schimmel bilden.

Sind die Wände im Haus bereits verputzt?
Sind organische Zuschläge sichtbar?

Falls Du das Bild nicht selbst auf max. 50 kB verkleinern kannst, versuch es mal in Originalgröße einzustellen, und wir versuchen es zu verkleinern.

Gruß
bara
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von bara »

Hallo,

der Wandaufbau sieht soweit ich informiert bin folgendermaßen aus: Lehm und Holzhäcksel in Stampflehmtechnik, dann Lehm mit Stroh und anschließend Feinlehm. Ob noch ein Innenanstrich auf Lehmbasis wie zB Lesando gestrichen wurde, weiß ich nicht.
Organisches konnte ich mit meinem Laienauge an den Wänden nicht entdecken.
Drum habe ich jetzt ein Foto angehängt. Darauf zu sehen ist eine Ecke. An der einen Wand ist eine hellere Stelle. Diese war zuvor stark befallen und wurde behandelt. Ich weiß nicht mit was.
Was sagt der Kennerblick?

Gruß Barbara
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Bara,
Also ich würde mir da keine sorgen machen, da Lehm kein gutes Material für Pilze oder Schwämme ist, da er Feuchtigkeit entzieht. Wenn der Bau lange leer steht, würde ich von schlechten Randbedingungen über einen längeren Zeitraum ausgehen. Das sich da Schimmel boldet, ist nicht unnormal. Bernd hatte ja eine mögliche Schimmelbildung beim putzen schon erwähnt.
Ich würde lüften. Und wenn nötig evtl. einen Luftentfeuchter in die Räume stellen. Dürfte aber eigentlich nicht nötig sein. Vorraussetzung ist natürlich, das der Bau als solches dicht ist. Sonst könnte der Grund für die hohe Feuctigkeit auch eindringendes Wasser sein.
wenn der Putz wieder trocken ist, müsste das Problem eigentlich vom Tisch sein.
Eventuell könnten ja auch die Kaseinanteile im Anstrich für den Schimmel vorhanden sein, aber das müssten Dietmar, Bernd oder Stefan besser beurteilen können.
fg
Ralf
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Stefan Haar
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Stefan Haar »

Hallo zusammen,

habe Barbaras Foto relativ gut komprimieren können und Ihrem Beitrag neu angehängt, damit sich alle ein vernünftiges Bild machen können.

Ferndiagnosen sind natürlich immer etwas schwierig, aber versuchen wollen wir es natürlich trotzdem.

Dem optischen Erscheinungsbild nach würde ich auf Stockflecken tippen. Dieser oberflächliche Makel kann schnell entstehen, wenn der verwendete Farbanstrich eine entsprechende Nahrungsgrundlage bietet. Kühlt die Wand im Winter komplett durch und wird dann von feuchtwarmer Luft angeströmt, kommt es an der Oberfläche zu erheblichen Kondensatansammlungen, die dann eine Schimmelbildung an der Oberfläche begünstigen.

Abhilfe schafft hier ein kontinuierliches Beheizen der Räume. Eine Lehmfarbe wird es hier wohl nicht sein, Kaseinfarbe wäre denkbar. Vielleicht ist es aber auch nur eine konventionelle Binderfarbe?? - Wäre schade um den schönen Lehmputz, denn die würde ich unbedingt wieder runterholen. Mit einer Kalkfarbe auf dem Lehm hätte es das vorgefundene Schadensbild vermutlich nicht gegeben.

Der Lehm für sich ist hier meines Erachtens völlig unschuldig.

Herzliche Grüße aus Wolfenbüttel

Stefan
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Dietmar Fröhlich
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Dietmar Fröhlich »

Hallo Stefan,
danke für das korrigieren des Fotos.

Ich denke auch, daß der Lehmputz völlig intakt ist. Da würde ich auch garnichts korrigieren wollen, weil die Gefahr von Beschädigungen groß ist. Einen Neuanstrich mit Kalk oder Kalkkasein würde ich Dir, Barbara, jedoch auch empfehlen.
Man kann Glück haben mit Stockflecken, daß sie bei normaler Heizung und Nutzung der Räume dann wegbleiben. Ich würde sie aber nicht mit dicker Dispersionsfarbe wegstreichen wollen. Damit wird der positive Effekt + Wirkung des Lehmputzes so gut wie aufgehoben. Lieber würde ich eine Minderung mit meinem Anstrich in Kauf nehmen.

Freundliche Grüße
Dietmar
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hi Bara
sieht das nur so aus oder sind die Wandfugen der Dielen am Wandabschluss mit Silikon verfugt worden?
fg
Ralf
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bara
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von bara »

Hallo an alle, erst einmal vielen Dank für eure Mühe. es hat ein bischen gedauert bis ich einige informationen eingeholt habe.

zunächst einmal zur info an Dieter: der wandabschluss am boden ist nicht mit silikon verdichtet, sondern offen.


Dann zu Stefan und Ralf: Stefan du bemerktest dass evtl ein farbanstrich eine nahrungsgrundlage für den schimmel bilden könnte und du dietmar hast geschrieben, dass kaseinanteile im anstrich die grundlage bilden könnten. nun habe ich erfahren, dass die wände mit einem vorläufer der lehmfarben behandelt wurden: ein gemisch aus lehm und tonmehl und an manchen stellen, um die abriebfestigkeit zu erhöhen, mit einen anstrich aus kasein und farbpigmenten.
da sich die stockflecken nun im ganzen haus verteilen, kann es nicht am kasein liegen, dass nun an manchen stellen verarbeitet wurde - oder?

nun noch mal zum wandaufbau: (von auße nach innen) -Bodendeckelschalung 2*25; -luftraum 40mm; -weichfaserplatte 18mm; -Ständerwerk mit holzhäcksellehmfüllung 180mm; -osb-platte; -strophmatte 30mm; -unterputz lehm und stroh 20mm; -oberputz feinlehm 10mm

kann das stroh durch den feinputz wirken?

und grundsätzlich habe ich die frage, wie weit sich der schimmel in die wand hineinwächst - also die frage nach der sanierung. reicht es neben lüften und heizen einfach neu zu streichen oder sollten wir den feinputz abnehmen und neu verputzen?

viele fragen - was sagt ihr?

dankbare grüsse
barbara
bara
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von bara »

hallo Dietmar, ich hatte mir noch eine frage an dich auf den zettel notiert und eben übersehen . ich möchte die wände nicht mit binderfarbe überstreichen. ein lehmhaus soll es sein und bleiben. du meintest jedoch man müsste evtl eine minderung in kauf nehmen. was meinst du damit. kann es sein, dass die stockflecken und damit der schimmel nicht verschwindet? ist es nicht richtig zu sanieren?

gruß barbara
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Stefan Haar
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Stefan Haar »

Hallo Barbara,

aus meiner Sicht ein etwas merkwürdiger Wandaufbau. Was zum Geier soll die OSB-Platte in dieser Wand positives bewirken? Wirst du sicher nicht sagen können, weil du es dir nicht ausgedacht hast.

Die OSB-Platte wirkt als Dampfbremse und verhindert den kapillaren Feuchteaustausch quer zur Wand. Auch die Strohmatten (ich vermute mal Schilfrohrplatten?) sind in dieser Hinsicht nicht optimal, weil sie Feuchtigkeit nur parallel zur Wand verschieben und ansonsten nur dampfförmig durchlassen. Spätestens bei der OSB-Platte ist dann aber wieder weitgehend Schluss >:(

An deiner Stelle würde ich einen örtlichen Fachmann zu Rate ziehen, der zunächst einmal die Feuchtigkeit in der Wand misst und den Pilzflaum (den sichtbaren Wandbelag) näher untersucht. Lehm kann zwar Feuchtigkeit super aufnehmen, aber er muß natürlich auch Gelegenheit haben, diese wieder abgeben zu können. Die OSB-Platte ist da in jeglicher Hinsicht widersinnig!

Erst dann kann meines Erachtens hinreichend geklärt werden, in welchem Zustand die Strohplatten sind und ob eine oberflächliche Behandlung mit einem "Schimmelknacker" (z.B. Firma Kreidezeit) und eine Trocknungsmaßnahme mit Kondenstrocknern oder auf Mikrowellenbasis ausreicht.

Auf Mikrowellenbasis wäre sowohl eine Schimmelbekämpfung und Bauteiltrocknung über den gesamten Wandquerschnitt möglich in einem Arbeitsgang möglich. Auch möglicherweise versteckte Pilzvorkommen würden dabei erfasst.

Bleibt die Frage, wo die "Hütte" steht. Vielleicht können wir jemanden aus der Region als Berater empfehlen. Per Ferndiagnose werden wohl keine klareren Aussagen getroffen werden können.

Herzliche Grüße

Stefan
AG-Bautechnik der IGB
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Dietmar Fröhlich
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Dietmar Fröhlich »

Hallo Barbara,
aus der Ferne ist es immer schwierig, Tipps zu geben, die wirklich fundiert sind. Deshalb kann und will ich auch die Kaufverhandlungen nicht beeinflussen.
Aber wenn eindeutig Bauschäden und -mängel vorhanden sind, kann und soll man darüber auch reden.

Zur Ursache des Schimmels folgende Erfahrung: Wenn ein Haus längere Zeit und über den Winter leer steht und garnicht belüftet wird, dann kriecht auch höhere Luftfeuchte in das Haus. Die Wände "speichern" dann die Kälte und Feuchte, weil die Innenraumluft bei sinkender Temperatur weniger Luftfeuchte aufnehmen kann.
Wenn dann der erste warme Frühlingstag ansteht, dann reißen die Leute, weil sie es gut meinen, alle Fenster auf. Ein Luftaustausch geschieht dann in ganz kurzer Zeit. Aber die Wände bleiben noch lange kalt. An ihrer Oberfläche kondensiert dann sofort die Feuchtigkeit aus dem Raum. - Ich habe schon Kirchenräume gesehen (mit sehr dicken Wänden), an denen lief dann plötzlich innen das Wasser herunter, weil direkt an der Wandoberfläche aufgrund der Kälte in der Wand eine relative Luftfeuchte von 100 % herrschte. Die Feuchte im Raum kann nirgends hin und kondensiert deshalb an der (sehr) kalten Wand.

Will sagen: Dies allein kann schon die Ursache für Schimmel und Stockflecken sein - begünstigt, wie Stefan schon schrieb, durch falschen Wandaufbau.
Der von Dir, Barbara, beschriebene Wandanstrich kann besser nicht sein. Er allein ist nicht die Ursache für den Schimmel. Auch nicht die organischen Bestandteile (Zutaten) in der Farbe und im Lehm.

Von allein werden diese Flecken kaum weggehen. Auch nicht, wenn das Haus dann normal bewohnt oder genutzt wird. Man kann Schimmelbildung aber auf natürlichem Weg eindämmen, eben durch normale Heizung.

Doch ohne neu Streichen wird es vermutlich nicht gehen.
Aber was habt Ihr gegen einen glaubwürdigen, diffusionsoffenen neuen Anstrich ?
Stefans Rat wäre wichtig: Einen Fachmann mal ins Haus zu holen.
Aber insgesamt müßt Ihr erst einmal klären, ob dieses Haus Euer Haus ist, ob Topf und Deckel passen, ob das Haus Euch auch leiden mag.
Welchen Eindruck habt Ihr darin.??

Grüße wieder
Dietmar
bara
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von bara »

nabend,

super, wie ihr mich unterstützt. ich bin froh, euch gefunden zu haben.

ich habe die co-architektin nach dem sinn der osb platte befragt. sie meinte, diese wäre wichtig für die statik. zu meiner bemerkung, dass durch die osb platte die feuchtigkeitsabgabe nach außen gebremst würde, war ihre aussage, dass sowieso nur 5% feuchtigkeit durch die außenwand geleitet würde. ansonsten würde sich dre feuchtehaushalt im laufe des Jahreszyklus regulieren. grundsätzlich müsste das haus einfach nur gut gelüftet werden. außerdem müsste man auch gut heizen.

in diesem haus steht ein grundofen (hat mittlerweile auch einige risse). der bisher noch nicht so häufig benutzt worden ist, weil der ehemalige besitzer und erbauer eher asketisch gelebt hat. eigentlich-so die aussage der architektin- sei das haus noch nie richtig ( heißt kontinuierlich mit normalen heizgewohnheiten) bewohnt gewesen.

um so mehr ich mich mit dem "Wesen" des hauses auseinandersetze, um so zweifelnder werde ich.
ich kann noch nicht sagen, ob der deckel zum topf paßt.

was sagt ihr zu der statik-argumentation?

gruss barbara

ps. das haus liegt in lilienthal
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Stefan Haar
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Stefan Haar »

... bei der Angabe mit den 5% ist ihr wohl versehentlich eine "0" abhanden gekommen? ??? - Mit der OSB-Platte könnte das mit den 5% dann allerdings hinhauen. Dafür zählt sie nun einmal als Dampfbremse ;)

Handelt es sich eigentlich um ein altes Fachwerkhaus? - Die stehen normalerweise auch ohne OSB-Platten-Aussteifung wunderbar stabil ... ;D

Grundsätzlich steifen derartige Platten natürlich schon aus - diese Aussteifung lässt sich aber auch anders realisieren.

Ich bleibe dabei: Mir persönlich ist der Wandaufbau unsympatisch :(

Die bisherige Beschreibung bestätigt eigentlich nur, das er nicht unproblematisch ist.
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Bara
Wenn ich das richtig gelesen habe, ist das Haus jetzt 1o Jahre alt. Damit also voll in der OSB euphorischen Zeit erbaut worden. Damit ist für mich zumindest die Aussteifungsvariante nicht unbedingt ungewöhnlich. Genau genommen ein ganz normaler Holzrahmenbau.
Bei Gebäuden aus dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit relativ gross, immer wieder auf ähnliche Probleme zu treffen. Die Gebäude sind deswegen nicht unbedingt schlecht. Nur hat eine Umkehr statt gefunden. D. h., wir ordnen unsere Gewohnheiten den bauphysikalischen Zwängen des Gebäudes unter. Und in sofern hat deine Architektin natürlich recht. Mit einem entsprechenden Be- und Entlüftungskonzept wird es zukünftig keine Probleme geben. Allerdings muss man sich dann auch daran halten.
Ich glaube nicht, das der Wandaufbau bei normalem Gebrauch nachhaltig Probleme bereitet. Sofern man sich den im Haus entsprechend bewegt und verhält. Bei der Suche nach einem Gebrauchthaus dürfte es auch ausgesprochen schwierig werden, das Optimum zu finden. Das dürfte dann wohl eher mit selber bauen zu erreichen sein. Vieleicht sucht Ihr auch einfach nach dem falschen Haus?
FG
Ralf
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Re:kann lehm schimmeln?

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Hallo Bara,

als Nahrungsgrundlage von Schimmel auf einer Lehmwand können Verschmutzungen durch Verstaubungen in Frage kommen. Das kann man besonders in Küchen gut beobachten. Schimmel mag ph-werte zwischen 2-8, also im eher sauren bis schwach alkalischen Bereich. Die ph-werte von Lehmkonstruktionen kenne ich nicht, aber vielleicht können Stefan, Bernd oder Ralf dazu etwas beisteuern.

Viele Grüße, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden

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