Noch ein paar Anmerkungen:
Natürlich wird ein Speicher innerhalb einer Anlage nicht ausschließlich für die Bereitstellung von Trinkwasser errichtet. Bei Anlagen, die mehrheitlich auf regenerative Energieträger zurückgreifen ist das sogar nebensächlich, da die Hauptspeichermasse für die Bereitstellung der Wärmeenergie zur Verfügung stehen soll.
Insofern ist die Warmwassererzeugung eher ein Abfallprodukt.
Die Vor- und Nachteile der zentralen Warmwasserbereitung lassen sich wie nachfolgend zusammenfassen:
"Eine zentrale Versorgung bietet verschiedene Vorteile:
Die Warmwasserbereitung kann in die Zentral-Heizungsanlage eingebunden werden. Dadurch entstehen Kostenvorteile beim Brennstoffbezug und bei den Nebenkosten, wie Wartung, Hilfsenergiekosten und Gebühren für den Schornsteinfeger.
Ein hoher Wirkungsgrad moderner Wärmeerzeugung wird bei der Warmwasserbereitung meist ebenso erreicht
Ein Energieträgerwechsel oder eine Ergänzung (z.B. zusätzlicher Holzvergaserkessel) ist ohne Änderungen an der Warmwasserbereitung möglich.
Die Einbindung alternativer Wärmequellen (Solaranlage, Wärmepumpe) ist mit relativ geringem Aufwand möglich.
Da nur ein Speicher bzw. Durchlauferhitzer erforderlich ist, entstehen auch nur einmal Kosten für Wartung und Instandhaltung.
Die auf einen, großvolumigen Speicher bezogenen Verluste sind geringer als bei einer Vielzahl kleinerer Speicher, da das Verhältnis Oberfläche zu Volumen günstiger ist
Die Haustechnik kann an einem Ort konzentriert werden.
Der Gesamtverbrauch an Warmwasser ist mit einem Warmwasserzähler≡ einfach zu ermitteln, z.B. für vermietete Wohnungen.
Nachteile:
Für die Warmwasserführung ist ein zweites Leitungsnetz erforderlich
Eine Zirkulationseinrichtung ist ggf. unumgänglich und verursacht zusätzliche Investitions- und Betriebskosten (Strom, Instandhaltung, Kostenaufwand für die Wärmedämmung der Rohrleitungen, Zeitschaltuhr usw.).
Es entstehen Wärmeverluste bei der Verteilung, die allerdings nur in der warmen Jahreszeit als unerwünschte Verluste zu betrachten sind.
Je nach Wasserqualität und Rohrmaterial entsteht zusätzlich Korrosion im Warmwassernetz.
Eine nachträgliche Installation eines zentralisierten Systems ist schwierig und kostenintensiv.
Längere Leitungswege führen zu etwas erhöhtem Wasserverbrauch, da erst mehr oder weniger größere Mengen Wasser bis zum Erreichen der gewünschten Zapftemperatur weglaufen." (Quelle
http://www.heiz-tipp.de/ratgeber-522-ze ... ntral.html)
Zu der Berechnung des Energieverbrauches will ich mich gar nicht weiter auslassen. Nur soviel:
Ich halte es für sehr bedenklich "Solarstrom ehrlich gerechnet" mit einem fiktiven Wert anzugeben und das so unreflektiert stehen zu lassen. Wenn diese Aussage von Kraftwerksbetreibern kommt hätte ich keine andere Erwartungshaltung.
Diese unterschlagen natürlich die realen Kosten für die Bereitstellung von Strom nur all zu gerne. Dieser Preis ist über so viele Mechanismen auf dem Markt subventioniert, dass ich gar nicht wissen möchte, was eine kwh real kosten müsste. Ich möchte in diesem Zusammenhang nur auf die Rekultivierung im Braunkohletagebau, den Transport und die Lagerung von Atommüll, die massive Subventionierung bei der Entwicklung von Atomreaktoren etc. erinnern.
Und noch ein letztes: Wenn selbst der Gesetzgeber erkannt hat, das Nachtspeicherheizungen energetischer Unsinn sind und diese mittelfristig von der Wärmebereitstellungslandschaft verschwinden sollen, weiß ich nicht was so eine Empfehlung soll. Solche Geräte dürften lediglich bei einer Insellösung Sinn machen, bei der Tagsüber der eigene Strom erzeugt wird und Nachts zur Verfügung stehen soll. Aufgrund des Wirkungsgrades von Nachtspeicherheizungen ist aber auch das Blödsinn, da über einen entsprechenden Speicher deutlich effektiver gehaushaltet werden kann.
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.