Nachträglicher Reetdach-Ausbau

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
Ralf Michels
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Nachträglicher Reetdach-Ausbau

Beitrag von Ralf Michels »

??? ???
Guten Tag,
zunächst bin ich sehr erfreut, Eure Seite gefunden zu haben.
Leider habe ich nichts zum Thema "Nachträglicher Reetdach-Ausbau" gefunden...

So, wir haben eine alte Reetdach-Kate in der Nähe von Ahrensburg gekauft und befinden uns gerade in der Sanierung. Zum Wandaufbau haben wir in diesem Forum einiges gefunden, leider nicht zum Thema Dachausbau...

Unser Problem ist, dass wir diverse verschiedene Methoden genannt bekommen haben, leider wissen wir nicht welche die richtige ist. Stand z.Zt. ist Reet ohne Folie auf Lattung und Sparren...
Folgende Vorschläge wurden uns gemacht:

1) Gemäß Artikel von 5/2004 im Holznagel von Andreas Sielaff kann auf eine Hinterlüftung des Reetes verzichtet werden und der Hohlraum mit Zellulose-Dämmstoff ausgeblasen werden. Wir halten die Methode für fraglch, falls doch einmal Feuchtigkeit eindringt. Gibt es weitere Erfahrungen ?

2) Bei der Dachdeckerinnung in Hamburg sagte man uns, wir sollen das Thema vergessen. Einzige Möglichkeit wäre einen kompletten 2. Dachstuhl einzubauen...

3) Von den Herstellern von Dämmmaterialien wurde uns gesagt, wir sollen auf eine starke Dämmung verzichten und "nur" mit 60 mm Dämmplatten bei 10 cm starker Luftschicht arbeiten. So soll der Taupunkt nicht zu stark nach innen gezogen werden. Die Oberseite der Dämmung soll gegen Feuchtigkeit geschützt werden, so dass eventuelles Schwitzwasser oder eindringende Feuchtigkeit nach unten ablaufen kann. Die Spitze soll zur Belüftung und als Kontrollgang beibehalten werden.

Wir wissen leider nicht weiter, wer kann uns helfen ???

Vielen Dank im voraus

Ralf Michels
Dietmar Fröhlich
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Re:Nachträglicher Reetdach-Ausbau

Beitrag von Dietmar Fröhlich »

@ Hallo Ralf Michels,
Die Themen Dach & Reetdach sind überhaupt nicht meine Fachgebiete, kann also nicht konkret helfen, mache mir nur ein paar Gedanken.
Das Prinzip eines Reetdachaufbaus ist doch so, daß das Wasser immer von allein wieder nach außen abläuft. Je steiler der Neigungswinkel desto besser. Oder je dicker die Reetschicht, desto besser. Oder beides zusammen.
Wie stark ist der Neigungswinkel ?
Zu allem würde ich einen Statiker zu Rate ziehen. Dämmung ist ja nur nötig, wenn das Dachgeschoß ein volles Wohngeschoß wird. Zu 3.) Die beiden Giebelspitzen würde ich auch zur gleichmäßigen und ständigen Belüftung vorsehen.
Über den Effekt einer Folie müssen Fachleute noch etwas sagen.

D.Fr.
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Stefan Haar
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Re:Nachträglicher Reetdach-Ausbau

Beitrag von Stefan Haar »

... ich habe irgendwo einmal ein ausgebautes Reetdach gesehen, bei dem die Reetunterseite einfach nur mehrlagig mit Lehm verputzt war - und die Eigentümer waren sehr zufrieden.

Das Ganze muß dann natürlich komplett erneuert werden, wenn das Reetdach mal wieder "dran" ist.

Mehr kann ich zu dem Thema leider zur Zeit auch nicht beitragen.
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Nachträglicher Reetdach-Ausbau

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Das Problem ist, das rein formal, die Dacheindeckung nicht wirklich als Wärmedämmung angesetzt werden kann. Rein theoretisch ist die Variante mit dem Lehmputz die einfachste. Zumal damit auch die Konstruktion diffusionsoffen bleibt. Letzlich sollte aber einfach mal das Bauteil mit verschiedenen Varianten durchgerechnet werden. Dazu würde ich persönlich einen Energieberater oderArchitekten zu Rate ziehen.
fg
Ralf Femmer
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