Wärmedämmung
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Wärmedämmung
Hallo, jetzt gab es schon länger keine intensive Diskussion, da habe ich mir ein schönes Thema ausgedacht: Wärmedämmung, die 187. ...
Ernsthaft: an meinem wunderschönen Fachwerkhaus, welches ich mit viel Geduld und langem Überlegen zu sanieren gedenke, klebt ein Backsteinanbau von 1920, welcher als Turbinenraum zur Stromgewinnung konzipiert wurde. Um schnell an der Baustelle wohnen und arbeiten zu können, soll hier eine Wochenendbehausung entstehen, geheizt mit einem Kaminofen. Nun muss das Dach gedämmt werden, neue Fenster sollen rein (allerdings einfachverglaste Industriefenster, denn es soll noch ein wenig technische Atmosphäre erhalten bleiben) und die Wände sind nun auch nur einen Backstein dick.
Ich möchte eine Innenisolierung, von aussen soll es Backstein bleiben (s.o.). Nun ist es keine wertvolle Bausubstanz, die ich mit einer falschen Isolierung verhuntze, aber dieser Anbau soll in aller mir verbleibenden Zukunft als "Versorgungszentrale" erhalten bleiben, d.h. hier werden Bad, Wasch- und Spülküche untergebracht werden, da ich das Fachwerkhaus (jaja, da spinne ich halt), ganz frei von Wasserleitungen und ähnlichen Installationen halten möchte.
(Darüber können wir unter "Altes Haus- was nun?" mal diskutieren...).
Vielleicht auch vor diesem Hintergrund die Frage der Dämmung: vor allem auch Übergang zu den Fenstern und später einmal eine recht hohe Luftfeuchtigkeit.
Sympathisch wären mir mineralische, diffusionsoffene Dämmplatten (aber welche??), die keine Dampfsperre mehr benötigen. Ganz kuschlig warm muss es nicht sein, dafür hat man ja dann den Ofen - und in der Dusche tuts im Winter auch mal ein Wärmestrahler (14 Cent Strom pro Minute, wenn ich dem Hersteller vertrauen kann).
So, und wenn das ausdiskutiert ist, reden wir vom Fachwerkhaus...
Christiane
Ernsthaft: an meinem wunderschönen Fachwerkhaus, welches ich mit viel Geduld und langem Überlegen zu sanieren gedenke, klebt ein Backsteinanbau von 1920, welcher als Turbinenraum zur Stromgewinnung konzipiert wurde. Um schnell an der Baustelle wohnen und arbeiten zu können, soll hier eine Wochenendbehausung entstehen, geheizt mit einem Kaminofen. Nun muss das Dach gedämmt werden, neue Fenster sollen rein (allerdings einfachverglaste Industriefenster, denn es soll noch ein wenig technische Atmosphäre erhalten bleiben) und die Wände sind nun auch nur einen Backstein dick.
Ich möchte eine Innenisolierung, von aussen soll es Backstein bleiben (s.o.). Nun ist es keine wertvolle Bausubstanz, die ich mit einer falschen Isolierung verhuntze, aber dieser Anbau soll in aller mir verbleibenden Zukunft als "Versorgungszentrale" erhalten bleiben, d.h. hier werden Bad, Wasch- und Spülküche untergebracht werden, da ich das Fachwerkhaus (jaja, da spinne ich halt), ganz frei von Wasserleitungen und ähnlichen Installationen halten möchte.
(Darüber können wir unter "Altes Haus- was nun?" mal diskutieren...).
Vielleicht auch vor diesem Hintergrund die Frage der Dämmung: vor allem auch Übergang zu den Fenstern und später einmal eine recht hohe Luftfeuchtigkeit.
Sympathisch wären mir mineralische, diffusionsoffene Dämmplatten (aber welche??), die keine Dampfsperre mehr benötigen. Ganz kuschlig warm muss es nicht sein, dafür hat man ja dann den Ofen - und in der Dusche tuts im Winter auch mal ein Wärmestrahler (14 Cent Strom pro Minute, wenn ich dem Hersteller vertrauen kann).
So, und wenn das ausdiskutiert ist, reden wir vom Fachwerkhaus...
Christiane
christiane
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- Nicht angemeldeter User
Re:Wärmedämmung
Hallo, bin kein Fachmann, aber beim Lesen deines Textes hatte ich als erstes Bedenken bei den einfachverglasten Fenstern, da hier wenn draussen etwas Kälter ist viel Tauwasser anfallen wird, da dies dann defenitiv der schwächste Punkt in der Fassade ist. Grüsse.Steven
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- Nicht angemeldeter User
Re:Wärmedämmung
@ Hallo Steven Jakubik,
bauphysikalisch müssen immer die Öffnungen im Haus, also Fenster und Türen die schwächsten Stellen bleiben, an denen der Feuchteaustausch mit der Außenluft stattfinden kann.
Der meiste Schimmel heute in sanierten Häusern ist erst dann entstanden, weil neue, viel zu dichte Fenster eingebaut wurden.
Man soll sein Haus auch ständig atmen lassen können. Die Frage ist immer: Wie groß sind die Temperaturunterschiede an welchen Stellen. Nur danach richtet es sich, wieviel Schwitzwasser an welchen Stellen anfällt.
D.Fr.
bauphysikalisch müssen immer die Öffnungen im Haus, also Fenster und Türen die schwächsten Stellen bleiben, an denen der Feuchteaustausch mit der Außenluft stattfinden kann.
Der meiste Schimmel heute in sanierten Häusern ist erst dann entstanden, weil neue, viel zu dichte Fenster eingebaut wurden.
Man soll sein Haus auch ständig atmen lassen können. Die Frage ist immer: Wie groß sind die Temperaturunterschiede an welchen Stellen. Nur danach richtet es sich, wieviel Schwitzwasser an welchen Stellen anfällt.
D.Fr.
- Stefan Haar
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Re:Wärmedämmung
... und dort wo Feuchtigkeit durch Kondensation anfällt, ist die kapillare Leitfähigkeit der Baustoffe von entscheidender Bedeutung, damit die Problemzonen schnell "entwässert" werden. Die Gleichgewichtsfeuchte in Bezug zum Holz spielt dabei auch eine nicht zu vernachlässigende Rolle - und hier ist der Lehm dann kaum zu toppen ...
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
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- Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Wärmedämmung
Eventuell wäre es ja auch eine Möglichkeit, innen noch einmal eine Mauerscheibe vorzumauern und diese mit der Außenwand zu verzahnen und die Zwischenräume entsprechend auszufüllen. Wichtig wäre, zu erfahren, wie stark die Innenschale maximal sein darf. Grundsätzlich ist Lehm natürlich immer die sympatischste und beste Variante. Alle anderen Varianten würde ich nicht anwenden. Und wenn, dann nur mit einer zirkulierenden Luftschicht.
Eine mineralische Dämmplatte kann grundsätzlich für sich alleine betrachtet immer diffusionsoffen sein. Ob allerdings eine Dampfsperre bei einem solchen Wandaufbau benötigt wird, hängt in erster Lienie von den restlichen Umgebungsvariablen ab.
fg
Ralf Femmer
Eine mineralische Dämmplatte kann grundsätzlich für sich alleine betrachtet immer diffusionsoffen sein. Ob allerdings eine Dampfsperre bei einem solchen Wandaufbau benötigt wird, hängt in erster Lienie von den restlichen Umgebungsvariablen ab.
fg
Ralf Femmer
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- Stefan Haar
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Re:Wärmedämmung
... und eine zirkulierende Luftschicht dürfte dann auch nur von Außen Luft bekommen !!! (nur um Missverständnissen vorzubeugen) ...
Aber ich mag diese Luftschichten eigentlich grundsätzlich nicht - die bringen nur problematische Anschlußdetails mit sich.
Sinnvoll sind sie meines Erachtens eigentlich nur dann, wenn die äußere Hülle versalzen ist und nicht erneuert werden kann.
Aber ich mag diese Luftschichten eigentlich grundsätzlich nicht - die bringen nur problematische Anschlußdetails mit sich.
Sinnvoll sind sie meines Erachtens eigentlich nur dann, wenn die äußere Hülle versalzen ist und nicht erneuert werden kann.
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- Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re:Wärmedämmung
Ahoi Dietmar Fröhlich,
den Einlassungen über "zu dichte Fenster" als Ursache für Schimmelbildungen muß ich nachdrücklich widersprechen. Das häufigste Schadensbild in diesem Zusammenhang, die Schimmelbildung in der Fensterleibung, ist i.d.R ursächlich darauf zurückzuführen, dass die Fenster schlicht falsch eingebaut wurden (Stichwort : Lage der 10 Grad Isotherme). Häufig in Kombination mit falschem Heizungs- und Lüftungsverhalten der Nutzer. Diese lüften und heizen wie vor dem Fensteraustausch, nur funktioniert Ihre Fensterkonstruktion nicht wie die ausgetauschte. Die alten Fenster wirkten im Prinzip wie in die Außenwand eingebaute Kondensattrockner - und regulierten hierüber die Raumfeuchte (und nicht durch ihre geringere Dichtigkeit !). Genau dieser Effekt - die Kondensatbildung an der Innenseitze der Außenscheibe - ist bei einem neuen Fenster nicht erwünscht. Der thermische "Schwachpunkt" moderner Fensterkonstruktionen verschiebt sich in den Bereich des Fensteranschlusses und dieser wird in 9 von 10 Fällen schlicht falsch ausgeführt (wie war das noch mit dem PU-Führerschein ?). Vermutlich bin ich inzwischen offtopic ?!
Das "atmende" Haus dürfte wohl inzwischen auch in den Bereich der Legende gehören, oder ?
Viele Grüße, Sven Teske
den Einlassungen über "zu dichte Fenster" als Ursache für Schimmelbildungen muß ich nachdrücklich widersprechen. Das häufigste Schadensbild in diesem Zusammenhang, die Schimmelbildung in der Fensterleibung, ist i.d.R ursächlich darauf zurückzuführen, dass die Fenster schlicht falsch eingebaut wurden (Stichwort : Lage der 10 Grad Isotherme). Häufig in Kombination mit falschem Heizungs- und Lüftungsverhalten der Nutzer. Diese lüften und heizen wie vor dem Fensteraustausch, nur funktioniert Ihre Fensterkonstruktion nicht wie die ausgetauschte. Die alten Fenster wirkten im Prinzip wie in die Außenwand eingebaute Kondensattrockner - und regulierten hierüber die Raumfeuchte (und nicht durch ihre geringere Dichtigkeit !). Genau dieser Effekt - die Kondensatbildung an der Innenseitze der Außenscheibe - ist bei einem neuen Fenster nicht erwünscht. Der thermische "Schwachpunkt" moderner Fensterkonstruktionen verschiebt sich in den Bereich des Fensteranschlusses und dieser wird in 9 von 10 Fällen schlicht falsch ausgeführt (wie war das noch mit dem PU-Führerschein ?). Vermutlich bin ich inzwischen offtopic ?!
Das "atmende" Haus dürfte wohl inzwischen auch in den Bereich der Legende gehören, oder ?
Viele Grüße, Sven Teske
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden
Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
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Re:Wärmedämmung
Hallo Sven Teske,Sven Teske hat geschrieben: Der thermische "Schwachpunkt" moderner Fensterkonstruktionen verschiebt sich in den Bereich des Fensteranschlusses und dieser wird in 9 von 10 Fällen schlicht falsch ausgeführt (wie war das noch mit dem PU-Führerschein ?). Vermutlich bin ich inzwischen offtopic ?!
Das "atmende" Haus dürfte wohl inzwischen auch in den Bereich der Legende gehören, oder ?
Viele Grüße, Sven Teske
zwar out of topic, aber trotzdem:
Was wird denn bei den Fensteranschlüssen falsch gemacht bzw. was wäre rchtig?
- Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re: Wärmedämmung
Ahoi felice,
ein Fensteranschluß, insbesondere ein Holzfensteranschluß, soll in einem normalen Massivbau wie folgt ausgebildet werden :
1. Innenseitig ist der Fugenraum zwischen Fensterrahmen und Leibung mit einer Dampfsperre zu verschließen (z.B. durch ein Butylband).
2. der Fugenraum ist mit einem Dämmstoff zu versehen (keinem Bauschaum)
3. die äußere Fuge ist wind und regendicht herzustellen (z.B. durch ein vorkomprimiertes Band, KEINESFALLS durch eine Dichtstofffuge !)
dein Fenster wird´s Dir danken !
Gruß, Sven.
ein Fensteranschluß, insbesondere ein Holzfensteranschluß, soll in einem normalen Massivbau wie folgt ausgebildet werden :
1. Innenseitig ist der Fugenraum zwischen Fensterrahmen und Leibung mit einer Dampfsperre zu verschließen (z.B. durch ein Butylband).
2. der Fugenraum ist mit einem Dämmstoff zu versehen (keinem Bauschaum)
3. die äußere Fuge ist wind und regendicht herzustellen (z.B. durch ein vorkomprimiertes Band, KEINESFALLS durch eine Dichtstofffuge !)
dein Fenster wird´s Dir danken !
Gruß, Sven.
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