Hallo, unser Haus ist über 100 Jahre alt. Wir haben an einer Seitenwand die Sockelverkleidung des Vorbesitzers wegen Nässeschäden abschlagen müssen. Vor dem Neuverputzen des Sockels wollten wir das Fundament überprüfen, um es ggf. auszubessern. Beim Aufgraben (ca. 1 m) haben wir festgestellt, dass diese nicht unterkellerte Hauswand auf (offenbar lose verlegten) Feldsteinen steht - das Mauerwerk beginnt erst mit der OK Boden. Erster Impuls - wir schütten wieder zu und verputzen den Sockel und fertig - immerhin steht das Haus ja schon so lange .. Was meint Ihr?
Anbei zwei Fotos - der Strich markiert das Bodenniveau.
Vielen Dank! Thomas
Hoffentlich ist der Schnitt nur 1 m breit. Sie sind womöglich dabei, das Fundament zu untergraben. Ihre Wahrnehmung "lose verlegter" Steine dürfte in etwa der Realität entsprechen. Alte Häuser haben häufig extrem flache Gründungen, von frostfreier Tiefe wie heute kann in der Regel nicht näherungsweise die Rede sein. Dabei wurden die untersten Schichten fast immer nur mit Sand gemauert. Legt man sie frei, besteht grosse Gefahr, dass das Fundament wegbricht. Bei einem schmalen Schnitt wird die Last auf die nich angegrabenen Bereiche verteilt. Bei Freilegung in grösserer Breit wird es kritisch. Gerät man in den trockengemauerten Bereich, am besten alles wieder bis an dessen Oberkante sofort wieder (verdichtend)verfüllen. Sie sollten den Schnitt aber schon nutzen, um sich zu überzeugen, wie tief das Fundament wirklich reicht. wichtig ist bei alten Häusern auch, rohrgräben und Regenwasserrohre, wenn sie tiefer liegen als die Fundamentunterkante, nur in hinreichendem Abstand von der Wand zu verlegen, um Unterspülen des Fundamentes sicher auszuschliessen.
Damit haben Sie aber auch gleich eine wertvolle Information: Wenn sie die Wand durch Einbau einer Sperrschicht gegen aufsteigende Feuchte isolieren wollen, müssen Sie möglicherweise eine komplette Erneuerung des Fundamentes in Betracht ziehen, wenn der Bereich unter der Sperrschicht nicht solide genug ist.
Vielen Dank für die Antwort - auch wenn wir nicht mit einem Bruchsteinfundament gerechnet hatten, haben wir - weil man bei alten Häusern ja nie wissen kann - tatsächlich nur ein kleines Stück aufgegraben - und jetzt bereits wieder verschlossen. Das spart doch eine Menge Arbeit! Nun wird also nur der Sockel neu verfugt und dann verputzt - Maßnahmen gegen mögliche Feuchtigkeit von unten sind nicht vorgesehen.