Hydrophobieren
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Hydrophobieren
Hallo zusammen,
ich habe Feuchtigkeitsprobleme mit einem alten schlichten Stallgebäude, früher Schweinestall, jetzt "Sommerwohnung" für Gäste usw. Es geht zunächst um die Außenwände, bei denen festgestellt wurde, dass sie sehr stark Wasser aufsaugen. Ein großes Glas Wasser wird auf einer Fläche von 3 -4 Ziegeln vollständig absorbiert. Die Empfehlung: Hydrophobieren mit Siloxan - Wirkstoff Polysiloxan, lösungsmittelhaltig - von Fa. Köster Bauchemie AG. Muss dann nach ca. 5 Jahren wiederholt werden.
Was ist davon zu halten? Gibt es noch andere Ideen? Früher hatte man mir mal Wasserglas empfohlen - oder ist das das selbe? -, mit dem Nachteil, dass dann angeblich die Ziegel Glanz bekommen.
Schon mal im Voraus Dank für die Antworten und viele Grüße
Hans-Jürgen Geilert
ich habe Feuchtigkeitsprobleme mit einem alten schlichten Stallgebäude, früher Schweinestall, jetzt "Sommerwohnung" für Gäste usw. Es geht zunächst um die Außenwände, bei denen festgestellt wurde, dass sie sehr stark Wasser aufsaugen. Ein großes Glas Wasser wird auf einer Fläche von 3 -4 Ziegeln vollständig absorbiert. Die Empfehlung: Hydrophobieren mit Siloxan - Wirkstoff Polysiloxan, lösungsmittelhaltig - von Fa. Köster Bauchemie AG. Muss dann nach ca. 5 Jahren wiederholt werden.
Was ist davon zu halten? Gibt es noch andere Ideen? Früher hatte man mir mal Wasserglas empfohlen - oder ist das das selbe? -, mit dem Nachteil, dass dann angeblich die Ziegel Glanz bekommen.
Schon mal im Voraus Dank für die Antworten und viele Grüße
Hans-Jürgen Geilert
- Stefan Haar
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Re: Hydrophobieren
Inwieweit bereitet denn die gute Saugfähigkeit des Ziegelmauerwerks Probleme? Wie äußern sich diese?
Gegen aufsteigende Feuchtigkeit lassen sich Horizontalsperren einbauen. Und gegen übermäßige Schlagregenbelastung sollte der Dachüberstand eigentlich hinreichenden Schutz bieten.
Gruß aus Wolfenbüttel
Stefan
Gegen aufsteigende Feuchtigkeit lassen sich Horizontalsperren einbauen. Und gegen übermäßige Schlagregenbelastung sollte der Dachüberstand eigentlich hinreichenden Schutz bieten.
Gruß aus Wolfenbüttel
Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
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Re: Hydrophobieren
Das Gebäude ist denkmalgeschützt, so dass ich am geringen Dachüberstand und den nicht vorhandenen Regenrinnen nichts ändern kann. Außerdem handelt es sich um die Westseite in freier Lage, da trifft der Regen schon mal bis 1,5 m Höhe direkt auf die Mauer.
An eine nachträgliche Horizontalsprerre traut sich keiner ran, weil es praktisch kein Fundament gibt, nur eine Rollschicht aus 2 Lagen alter Ziegel, und das Mauerwerk fachgerecht und homogen hergestellt wurde, sondern vom Altbauern mit allem, was er hatte und nicht mehr gebrauchen konnte. Es wurden auch im nicht sichtbaren Bereich alte Dachpfannen verbaut usw. Außerdem steht das Gebäude auf Sand, aufsteigende Feuchtigkeit ist nicht das Problem. Aber ein anderes:
Aus früherer Viehhaltung sind die Wände von Innen stark salzbelastet (Gutachten liegt vor). Daher ist der vor ca. 6 Jahren aufgebrachte Putz - Stichwort Sommerwohnung - in großen Bereichen abgefallen. Die Idee ist jetzt, den alten Putz vollständig entfernen, die Salze zu isolieren und den Eintrag von Feuchtigkeit in die Wand - hauptsächlich von außen durch Schlagregen - zu minimieren. Dann sollte es mit einem Sanierputz gehen, so die Theorie.
Hilft das weiter?
Danke und Gruß
Hans-Jürgen Geilert
An eine nachträgliche Horizontalsprerre traut sich keiner ran, weil es praktisch kein Fundament gibt, nur eine Rollschicht aus 2 Lagen alter Ziegel, und das Mauerwerk fachgerecht und homogen hergestellt wurde, sondern vom Altbauern mit allem, was er hatte und nicht mehr gebrauchen konnte. Es wurden auch im nicht sichtbaren Bereich alte Dachpfannen verbaut usw. Außerdem steht das Gebäude auf Sand, aufsteigende Feuchtigkeit ist nicht das Problem. Aber ein anderes:
Aus früherer Viehhaltung sind die Wände von Innen stark salzbelastet (Gutachten liegt vor). Daher ist der vor ca. 6 Jahren aufgebrachte Putz - Stichwort Sommerwohnung - in großen Bereichen abgefallen. Die Idee ist jetzt, den alten Putz vollständig entfernen, die Salze zu isolieren und den Eintrag von Feuchtigkeit in die Wand - hauptsächlich von außen durch Schlagregen - zu minimieren. Dann sollte es mit einem Sanierputz gehen, so die Theorie.
Hilft das weiter?
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- Stefan Haar
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Re: Hydrophobieren
Jupp ! - hilft weiter.
Die Theorie mit dem Trockenlegen des versalzenen Mauerwerks und anschließendem Sanierputz (Opferputz) wird sich m.E. nicht wirklich zufriedenstellend in die Praxis umsetzen lassen.
Das Salz bleibt in jedem Fall im Mauerwerk und wird dauerhaft zum Auskristallisieren neigen - und damit wäre dann sicher gestellt, dass der Sanierputz alle paar Jahre wieder erneuert werden muss. Mein Ding wäre das nicht.
Versalzenes Mauerwerk hat darüber hinaus hygroskopische Eigenschaften und wird immer latent feucht bleiben. so richtig zur Ruhe wird das Ganze jedenfalls nicht kommen.
Dauerhafte Abhilfe würde wohl nur eine räumlich von der Außenwand lösgelöste Innenschale gewährleisten. Bei massivem Mauerwerk gammelt wenigstens kein Fachwerk weg.
Alternativ würde ich den Austausch des versalzenen Mauerwerks in Erwägung ziehen.
Herzliche Grüße
Stefan
Die Theorie mit dem Trockenlegen des versalzenen Mauerwerks und anschließendem Sanierputz (Opferputz) wird sich m.E. nicht wirklich zufriedenstellend in die Praxis umsetzen lassen.
Das Salz bleibt in jedem Fall im Mauerwerk und wird dauerhaft zum Auskristallisieren neigen - und damit wäre dann sicher gestellt, dass der Sanierputz alle paar Jahre wieder erneuert werden muss. Mein Ding wäre das nicht.
Versalzenes Mauerwerk hat darüber hinaus hygroskopische Eigenschaften und wird immer latent feucht bleiben. so richtig zur Ruhe wird das Ganze jedenfalls nicht kommen.
Dauerhafte Abhilfe würde wohl nur eine räumlich von der Außenwand lösgelöste Innenschale gewährleisten. Bei massivem Mauerwerk gammelt wenigstens kein Fachwerk weg.
Alternativ würde ich den Austausch des versalzenen Mauerwerks in Erwägung ziehen.
Herzliche Grüße
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Re: Hydrophobieren
Versalztes Mauerwerk lässt sich auch entsalzen. Eine Horizontalsperre ist aber auch dazu in jedem Fall erforderlich, denn das Salz dürfte zum grössten Teil aus dem Boden stammen (Sulfate), und der liefert sonst unerschöpflich nach. Das gilt übrigens auch für Sanierputz. Ohne Sperre hört die Versalzung niemals auf! Das Entsalzen wird dann durch längerfristige Flutung der Wand mit entsalztem Wasser vorgenommen, der dann eine längere Trockungsphase folgen muss. Faktisch ist so was also nur im Zuge einer Restaurierungsmassnahme möglich. Auch im 19. Jahrhundert wurden übrigens schon Horizontalsperren eingebaut: entweder Schiefer oder Glasplatten (von namhaften Experten wie David Gilly und Schinkel schon um 1800 empfohlen!).
Auch bei Mauern ohne Fundament kann man übrigens eine Horizontalsperre einbauen. Die nützt nämlich nur dann etwas, wenn das Mauerwerk darüber keinen Kapillarkontakt mehr mit dem Erdreich hat. In diesem Fall wäre also die Sperre oberhalb der Erdoberfläche einzubringen - und da gibt es dann doch hoffentlich noch Steine.
Die Innenschale ist wohl die günstigste Lösung. Damit erschlägt man dann auch gleich das Problem mit der schlechten Wärmedämmung einer versalzten Wand. Allerdings muss auch in einem solchen Fall eine sorgfältige Isolierung vorgenommen werden. am besten auch mit Horizontalsperre in der Altwand. Der Gefahr, dass sich die Luftschicht langsam mit bröselndem Altputz füllt, muss vorgebeugt werden!
Auch bei Mauern ohne Fundament kann man übrigens eine Horizontalsperre einbauen. Die nützt nämlich nur dann etwas, wenn das Mauerwerk darüber keinen Kapillarkontakt mehr mit dem Erdreich hat. In diesem Fall wäre also die Sperre oberhalb der Erdoberfläche einzubringen - und da gibt es dann doch hoffentlich noch Steine.
Die Innenschale ist wohl die günstigste Lösung. Damit erschlägt man dann auch gleich das Problem mit der schlechten Wärmedämmung einer versalzten Wand. Allerdings muss auch in einem solchen Fall eine sorgfältige Isolierung vorgenommen werden. am besten auch mit Horizontalsperre in der Altwand. Der Gefahr, dass sich die Luftschicht langsam mit bröselndem Altputz füllt, muss vorgebeugt werden!
- Stefan Haar
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Re: Hydrophobieren
Dietrich, Du hast offensichtlich überlesen, dass es sich um ein einfaches ehemaliges Stallgebäude handelt. Die Versalzung dürfte somit weniger aus dem Untergrund (allenfalls sekundär) als vielmehr aus der Stallnutzung herrühren.
Beim Entsalzen durch längerfristiges Fluten der Wand würden wir das Salz vielleicht irgendwann einmal halbwegs rausbekommen, aber bei der beschriebenen Gründung würden wir uns wohl vorher eher einen hydraulischen Grundbruch einhandeln - das Kölner Stadtarchiv lässt grüßen
- und mit Entsalzungskompressen werden wir hier dann wohl nicht wirklich wirtschaftlich klar kommen. Ist ja schließlich keine Skulptur.
Nichts für ungut
Stefan
Beim Entsalzen durch längerfristiges Fluten der Wand würden wir das Salz vielleicht irgendwann einmal halbwegs rausbekommen, aber bei der beschriebenen Gründung würden wir uns wohl vorher eher einen hydraulischen Grundbruch einhandeln - das Kölner Stadtarchiv lässt grüßen

Nichts für ungut

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Re: Hydrophobieren
Es ging mir mehr um die grundsätzliche Diskussion der Möglichkeiten, weil das Forum ja auch von anderen Ratsuchenden gelesen wird. Daher hatte ich ja auch die voraussichtliche Anwendbarkeit eingeschänkt. Zur Entsalzung durch Flutung (die hier sicher nicht in Frage kommt) muss selbstverständlich das anfallende Wasser abgeführt werden. Wichtig bleibt aber, den Innenputz vor Einbau der Innenschale vollständig abzuschlagen, und vor allem die fachgerechte Ausbildung der Sockelzone /Gründung) der Innenschale. Ganz trivial ist das nicht. Früher hat man bei so was gern Sockeltäfelungen direkt auf den bröselnden Putz angebracht. Wie es dahinter nach einiger Zeit aussah, brauche ich wohl nicht zu beschreiben.
Mit Sanierputzen auf versalzten Stallmauern kann ich nicht über besonders gute Erfahrungen berichten. Das Problem ist, dass die Salze in der Wand bei feuchter Witterung und im Sommer sehr viel Wasser aus der Raumluft ziehen und dadurch der Sanierputz oft sehr schnell durchschlägt.
Mit "natürlichen" und "luftigen" Konstruktionen wird man in diesem Falle wohl nicht weiterkommen - die würden einen Austausch der Mauer voraussetzen.
Was man hier im Zweifelsfalle anwenden könnte, wenn der Aufwand nicht zu gross sein darf und die Wärmedämmung nicht entscheidend ist, ist eine ganz hoch (am besten bis zur Maueroberkante) gezogene vertikale Absperrung auf der Innenseite der Mauer, so dass innen keine Wasserverdunstung aus der Wand auftritt und die Salze dort nicht kristallisieren können, sondern mit dem Regenwasser allmählich nach aussen wandern. Das wäre z.B. eine gut mit der Wand (ohne sie zu durchlöchern) verankerte Folie, (z.B. Teichfolie). Innen müsste man darauf dann einen ca. 5 cm dicken Putz auf entsprechendem Putzträger aufbringen, das könnte auch Lehm sein.
So was wird ein Handwerker nicht unbedingt empfehlen, weil solche Konstruktionen nicht zu Standardrpertoire gehören. Hinzuweisen ist darauf, dass angesischts der relativ kalten Wand bei intensiverer Wohnnutzung im Winter Taupunktsprobleme auftreten können, wenn der Putz die Feuchte nicht mehr puffern kann. Um diese Gefahr zu mindern, könnte die Sperre auch mit einer Dämmschicht, am besten aus völlig undurchlässigem PU-Schaum, eingebaut werden. Man könnte dann den Schaum von innen aufspritzen (Ortschaum) - er ist ohnehin schon relativ dicht - und darauf bei Bedarf noch die Folie als zusätzliche Dichtung applizieren. Wie gesagt, die Konstruktion ist etwas für Leute, die für ein Experiment zu haben wären. Sie sollte funktionieren. Ähnliche Bauweisen wurden von einem Architekten im Raum Gütersloh sogar zu Innendämmung von Fachwerk eingesetzt und funktionieren bemerkenswerterweise auch nach 25 Jahren noch. Im hier diskutierten Fall liegen allerdings etwas andere Verhältnisse vor.
Was ich noch vergaß: Wasserglas ist kein Hydrophohierungsmittel! Es dient zur Verkieselung. Da gibt es heute aber bessere Substanzen auf Basis Kieselester, die tiefer eindringen. Bei Wassergelas bildet sich ausserdem leicht ein Sodalith-Schleier auf der Aussenhaut, der schwer zu entfernen ist. Hydrophobierungsmittel auf Basis Silikone liegen nur äusserlich áuf und glänzen etwas. Am besten sind schon die Polysiloxane.
Wie Stefan allerdings schon bemerkte, wird Hydrophobierung hier wohl nicht zum Ziel führen!
Mit Sanierputzen auf versalzten Stallmauern kann ich nicht über besonders gute Erfahrungen berichten. Das Problem ist, dass die Salze in der Wand bei feuchter Witterung und im Sommer sehr viel Wasser aus der Raumluft ziehen und dadurch der Sanierputz oft sehr schnell durchschlägt.
Mit "natürlichen" und "luftigen" Konstruktionen wird man in diesem Falle wohl nicht weiterkommen - die würden einen Austausch der Mauer voraussetzen.
Was man hier im Zweifelsfalle anwenden könnte, wenn der Aufwand nicht zu gross sein darf und die Wärmedämmung nicht entscheidend ist, ist eine ganz hoch (am besten bis zur Maueroberkante) gezogene vertikale Absperrung auf der Innenseite der Mauer, so dass innen keine Wasserverdunstung aus der Wand auftritt und die Salze dort nicht kristallisieren können, sondern mit dem Regenwasser allmählich nach aussen wandern. Das wäre z.B. eine gut mit der Wand (ohne sie zu durchlöchern) verankerte Folie, (z.B. Teichfolie). Innen müsste man darauf dann einen ca. 5 cm dicken Putz auf entsprechendem Putzträger aufbringen, das könnte auch Lehm sein.
So was wird ein Handwerker nicht unbedingt empfehlen, weil solche Konstruktionen nicht zu Standardrpertoire gehören. Hinzuweisen ist darauf, dass angesischts der relativ kalten Wand bei intensiverer Wohnnutzung im Winter Taupunktsprobleme auftreten können, wenn der Putz die Feuchte nicht mehr puffern kann. Um diese Gefahr zu mindern, könnte die Sperre auch mit einer Dämmschicht, am besten aus völlig undurchlässigem PU-Schaum, eingebaut werden. Man könnte dann den Schaum von innen aufspritzen (Ortschaum) - er ist ohnehin schon relativ dicht - und darauf bei Bedarf noch die Folie als zusätzliche Dichtung applizieren. Wie gesagt, die Konstruktion ist etwas für Leute, die für ein Experiment zu haben wären. Sie sollte funktionieren. Ähnliche Bauweisen wurden von einem Architekten im Raum Gütersloh sogar zu Innendämmung von Fachwerk eingesetzt und funktionieren bemerkenswerterweise auch nach 25 Jahren noch. Im hier diskutierten Fall liegen allerdings etwas andere Verhältnisse vor.
Was ich noch vergaß: Wasserglas ist kein Hydrophohierungsmittel! Es dient zur Verkieselung. Da gibt es heute aber bessere Substanzen auf Basis Kieselester, die tiefer eindringen. Bei Wassergelas bildet sich ausserdem leicht ein Sodalith-Schleier auf der Aussenhaut, der schwer zu entfernen ist. Hydrophobierungsmittel auf Basis Silikone liegen nur äusserlich áuf und glänzen etwas. Am besten sind schon die Polysiloxane.
Wie Stefan allerdings schon bemerkte, wird Hydrophobierung hier wohl nicht zum Ziel führen!
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Re: Hydrophobieren
Vielen Dank erst mal, vor allem für die Bemerkung zum Siloxan. Ich glaube auch nicht, dass eine einzelne Massnahme zum Ziel führt, aber wenn die Hydrophobierung ohne grosse Nachteile schon einmal erhebliche Wasserbelastungen vom Mauerwerk abhält, werde ich es damit versuchen. Dazu eine Drainage im Traufbereich, wo es keine Regenrinne gibt. Und wenn dann der Sanierputz auf einem mehr oder weniger gut versiegelten Untergrund dafür sorgt, dass ich die nächsten paar Jahre einigermassen erträgliche Verhältnisse habe, dann soll es mir erst mal recht sein. Die Probleme bestehen bei einem Gebäude von ca. 50 m Außenmauer auf einer Länge von ca. 6 m, der Rest hat auch ohne Horizontalsperre keine Mängel. Nur an genau den Stellen, wo früher die Schweine gestanden haben, hält der alte Putz auf ca 10 m² nicht.
Eine Dämmung brauche ich nicht, und eine Innenschale wäre mit unverhältnismäßig hohem Aufwand und dazu optischen Nachteilen verbunden. Dem Austausch des Mauerwerks würde auch der Denkmalpfleger wohl nicht zustimmen, nur damit unsere Gäste es in einem alten Stall etwas wohnlicher haben. Abgesehen davon, dass die eher laienhafte Bauweise mit verschiedenen Ziegelresten und unregelmäßigen Fugen gerade den Reiz des Gebäudes ausmachen. Da muss man dann vielleicht auch mal Kompromisse machen.
Viele Grüsse
Hans-Jürgen Geilert
Eine Dämmung brauche ich nicht, und eine Innenschale wäre mit unverhältnismäßig hohem Aufwand und dazu optischen Nachteilen verbunden. Dem Austausch des Mauerwerks würde auch der Denkmalpfleger wohl nicht zustimmen, nur damit unsere Gäste es in einem alten Stall etwas wohnlicher haben. Abgesehen davon, dass die eher laienhafte Bauweise mit verschiedenen Ziegelresten und unregelmäßigen Fugen gerade den Reiz des Gebäudes ausmachen. Da muss man dann vielleicht auch mal Kompromisse machen.
Viele Grüsse
Hans-Jürgen Geilert
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Re: Hydrophobieren
hansjürgen.geilert hat geschrieben:
Eine Dämmung brauche ich nicht, und eine Innenschale wäre mit unverhältnismäßig hohem Aufwand und dazu optischen Nachteilen verbunden. Dem Austausch des Mauerwerks würde auch der Denkmalpfleger wohl nicht zustimmen, nur damit unsere Gäste es in einem alten Stall etwas wohnlicher haben.
Abgesehen davon, dass die eher laienhafte Bauweise mit verschiedenen Ziegelresten und unregelmäßigen Fugen gerade den Reiz des Gebäudes ausmachen. Da muss man dann vielleicht auch mal Kompromisse machen.
Moin Hans-Jürgen,
Deine lobenswerte Einstellung hat es m. E. verdient, hervorgehoben und in den Vordergrund gestellt zu werden!
Herzliche Grüße
Thomas
Gruß
Thomas Schomburg
Thomas Schomburg