Hallo,
es geht um einen Fußbodenaufbau in zwei Räumen im Erdgeschoß. Das Außenmauerwerk besteht aus Feldsteinen. Der alte Fussboden bestand aus Dielen auf Lagerhölzern, welche in einer Art Sand-Lehmtrockenschüttung lagen. Die Dielen wurden später mit Fußbodenbelag belegt, nach oben hin war das ganze also sehr dicht. In einem Raum war dieser Fussboden von unten her recht angegriffen, was aber vermutlich mit Nässe vom Außenmauerwerk zu tun hatte, welches mittlerweile abgedichtet wurde.
Im zweiten Raum fanden sich nur zwei kleine Stellen, in denen die Lagerhölzer angegriffen waren, der Rest war in Tadellosem Zustand. Unter beiden Räumen befindet sich jeweils ein Kellergewölbe, was die möglichen Aufbauhöhen einschränkt.
Die Dielen sind auf diese Art dort wahrscheinlich älter als 60 Jahre gewesen und nach allen Berichten sind die Schäden erst eingetreten, als das Haus in den letzten 20 Jahren unbewohnt und unbeheizt war.
Die Räume sollen mit einer Fußbodenheizung/Temperierung und Dielen ausgestattet werden, ein Teil eines Raumes mit Ziegelplatten (also in etwa wie gefliest).
Zur ist einerseits Vorstellbar ein Trockenaufbau wie Janssen oder Ripal Fußbodenheizung (Rohre im Hohlraum mit Wärmeleitblechen zur besseren Verteilung unter den Dielen). Andererseits geh die Idee auch in die Richtung eines Lehmestrichs zwischen den Lagerhölzern mit entsprechenden Heizleitungen.
Für einen Fußbodenaufbau ist prinzipiell nicht viel Platz vorhanden, an den Stellen über dem Kellergewölbe höchstens 10 cm.
Eine Idee wäre Schaumglasschotter, da der gleichzeitig zumindest eine gewisse Dämmung erlauben und andererseits gleichzeitig kapillarbrechend wäre. Da wäre dann die Frage, ob ein Aufbau möglich wäre, bei dem ohne irgendwelche abdichtende Zwischenschichten und Folien die Lagerhölzer des Fußbodens direkt auf dem Schaumglasschotter stehen könnten?
Ich könnte mir vorstellen, daß einerseits ohnehin nicht viel Feuchtigkeit dort ankommt, da der Untergrund ansich recht trocken zu sein scheint und wenn trotz der kapillarbrechenden Wirkung des Schaumglasschotters dort irgendwie noch etwas Feuchtigkeit hin kommt, die durch die Heizung und die Dielen (vorgesehen ist Eichenholzdielung) dennoch gut in den Raum verdunsten können ohne irgendwelche Schäden anzustellen.
Hier wäre noch eine Frage zur Verarbeitung - da die Schaumglasschotter-Schicht nicht sehr stark werden kann - insbesondere über dem Kellergewölbe nicht, also dort höchstens ca. 6 cm, sorgen wir uns etwas über die korrekte Verdichtung. Mit einer Rüttelplatte oder ähnlichem wollen wir dort nicht arbeiten um das Kellergewölbe nicht zu schädigen, welche Methoden sind hier noch möglich um die empfohlene 1:1,3 Verdichtung zu erzielen?
Eine weitere Idee, die mittlerweile aber wieder fast verworfen ist, wäre einen dämmenden Leichtlehm (z.B. Lehm-Blähglasgranulat-Mischung) einzubringen und dort den obigen Aufbau drauf zu bringen, wobei hier zwar die Kapillarwirkung wieder vorhanden wäre - gleichzeitig aber die Hoffnung, dass durch die feuchtigkeitsregulierende Wirkung des Lehms und wiederum der Verdunstung durch die Heizung ebenso Schäden ausgeschlossen sind.
Zusammengefasst:
- was ist generell von den beiden Ideen des Aufbaus zu halten
- ist ein Lehmaufbau (letzter Absatz) überhaupt vorstellbar
- kann man bei beiden Aufbauten auf Abdichtungsschichten verzichten und die Lagerhölzer direkt z.B. auf den Schaumglasschotter aufbauen
- wäre eine Anwendung von Fussbodenheizungsrohren in Lehmestrich unter Dielen denkbar oder sollte hier eher zu den genannten Trockensystemen gegriffen werden (die nebenbei gesagt den Vorteil haben wenigstens berechenbar zu sein.
MfG Henry
Fußbodenaufbau für Dielen mit wenig Platz
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Re: Fußbodenaufbau für Dielen mit wenig Platz
Hallo Henry,
wie werden die Räume denn genutzt?
Grundsätzlich ist unter Hobeldiele zwar eine FB-Heizung möglich, besonders sinnvoll erscheint sie mir jedoch nicht, zumal wenn nur wenig Dämmhöhe zur Verfügung steht. Für eine gute FB-Heizung brauchst du gegen Erdreich oder Kellerdecke oder -gewölbe eine vernünftige Dämmung, min 10cm, besser 15cm Wlg 040 und darüber eine wärmeverteilende, also gut leitfähige Schicht. Das kann alles Mögliche sein. Beide Eigenschaften in einem Material schließen sich allerdings aus und auch die Lösung mit dem Blech ist eher eine Krücke. Deine Hobeldiele auf Lagerhölzern mit zwischengeschütteter Dämmung, etwa Perlite, in voller Höhe werden bei der von dir beschriebenen Gewölbekonstruktion auch ohne FBH ausreichend fußwarm sein. Wenn du kein Wasser von außen unter die Dielen kriegst sollte es auch mit Feuchtigkeit keine Probleme geben, denn der Aufbau kann nach unten und oben Feuchtigkeit verdunsten (Voraussetzung sind eine normal trockene Kellernutzung, nicht extrem niedrige Temperaturen im Keller und keine übermäßige Lüftung im Sommer). Deine Aussagen über die ursprüngliche Schadensfreiheit zeigt doch, dass das ganz gut funktioniert hat.
Ein Aufbau für den Teil mit den Platten ist bei der geringen Höhe schon schwieriger. Je dünner die Dämmung ist, je eher heizt du dein Gewölbe und erhälst neben der Fußbodenheizung fürs EG eine Deckenstrahlungsheizung für den Keller. der Effekt wird um so stärker, je schlechter die Wärmeleitung oberhalb der Fußbodenheizungsrohre, z.B. durch einen Gehbelag aus Holz, ist. Bei Kneipe mit romantischem Weinkeller mag das ja noch sinnvoll sein, Kartoffeln oder Äpfel werden es jedoch übel nehmen.
Soweit erst mal und Gruß aus Neuenknick von
Wolfgang
wie werden die Räume denn genutzt?
Grundsätzlich ist unter Hobeldiele zwar eine FB-Heizung möglich, besonders sinnvoll erscheint sie mir jedoch nicht, zumal wenn nur wenig Dämmhöhe zur Verfügung steht. Für eine gute FB-Heizung brauchst du gegen Erdreich oder Kellerdecke oder -gewölbe eine vernünftige Dämmung, min 10cm, besser 15cm Wlg 040 und darüber eine wärmeverteilende, also gut leitfähige Schicht. Das kann alles Mögliche sein. Beide Eigenschaften in einem Material schließen sich allerdings aus und auch die Lösung mit dem Blech ist eher eine Krücke. Deine Hobeldiele auf Lagerhölzern mit zwischengeschütteter Dämmung, etwa Perlite, in voller Höhe werden bei der von dir beschriebenen Gewölbekonstruktion auch ohne FBH ausreichend fußwarm sein. Wenn du kein Wasser von außen unter die Dielen kriegst sollte es auch mit Feuchtigkeit keine Probleme geben, denn der Aufbau kann nach unten und oben Feuchtigkeit verdunsten (Voraussetzung sind eine normal trockene Kellernutzung, nicht extrem niedrige Temperaturen im Keller und keine übermäßige Lüftung im Sommer). Deine Aussagen über die ursprüngliche Schadensfreiheit zeigt doch, dass das ganz gut funktioniert hat.
Ein Aufbau für den Teil mit den Platten ist bei der geringen Höhe schon schwieriger. Je dünner die Dämmung ist, je eher heizt du dein Gewölbe und erhälst neben der Fußbodenheizung fürs EG eine Deckenstrahlungsheizung für den Keller. der Effekt wird um so stärker, je schlechter die Wärmeleitung oberhalb der Fußbodenheizungsrohre, z.B. durch einen Gehbelag aus Holz, ist. Bei Kneipe mit romantischem Weinkeller mag das ja noch sinnvoll sein, Kartoffeln oder Äpfel werden es jedoch übel nehmen.
Soweit erst mal und Gruß aus Neuenknick von
Wolfgang