Hallo
wir möchten gerne in unserem Haus (BJ 1910) im 1.Stock ein Badezimmer einrichten...dieses mit Badewanne.
Nun bin ich etwas unsicher was die Statik angeht, da die Badewanne inkl.Inhalt ja doch auf ca. 300kg kommt, die auf kleine Fläche wirken...
Wir haben eine Balkendecke (Balkenabstand ca. 100cm), die mit Dreck (muß ich leider so sagen, ist kein Sand oder Ähnliches, sondern Dreck) ausgeschüttet wurde (ins Untergeschoss mit den guten alten Schilfmatten gedeckt).
Sollte ich mir hier einen Statiker kommen lassen um sicher zu gehen oder kann ich ohne Weiteres (wollte eine freistehende Wanne stellen, die ich wohl auf eine Unterkonstruktion aus Holz o.Ä. stellen werde, damit wenigstens zwei Balken getroffen werden) die Wanne stellen?
Bin für jeden Rat dankbar....
Badewanne einbau 1.Stock Balkendecke
- Stefan Haar
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Re: Badewanne einbau 1.Stock Balkendecke
Gegenfrage: würdest Du einen Statiker zu Rate ziehen, bevor Du 3-4 Erwachsene in diesen Raum lassen würdest ? Wenn dies der Fall sein sollte, würde ich die Bedenken mit der Badewanne für berechtigt halten. Die 300 kg halte ich übrigens für etwas üppig dimensioniert. Bei uns läuft das Wasser ab einem bestimmten Pegelstand immer in den Überlauf
Bei der Belastung des Fußbodens haben wir es im Fall der Badewanne letztlich auch mit ruhenden Lasten zu tun, während Personen sich sonst grundsätzlich auch zu rhythmischen Bewegungen hinreißen lassen könnten.
Meine Argumentation zieht natürlich in dem Moment nicht mehr, in dem tragende Bauteile (z.B. Nägel oder Halteleisten) verrottet sein könnten.
Im Normalfall stellt auch ein Wasserbett mit 500 Litern Wasser kein Problem dar, weil sich die Last auf entsprechend viele Quadratmeter verteilt.
Zugegeben - bei größeren Deckenbalken-Spannweiten hätte ich dann auch ein psychologisches Problem, würde das Bett in Raummitte stehen
Beruhigende Grüße
Stefan

Bei der Belastung des Fußbodens haben wir es im Fall der Badewanne letztlich auch mit ruhenden Lasten zu tun, während Personen sich sonst grundsätzlich auch zu rhythmischen Bewegungen hinreißen lassen könnten.
Meine Argumentation zieht natürlich in dem Moment nicht mehr, in dem tragende Bauteile (z.B. Nägel oder Halteleisten) verrottet sein könnten.
Im Normalfall stellt auch ein Wasserbett mit 500 Litern Wasser kein Problem dar, weil sich die Last auf entsprechend viele Quadratmeter verteilt.
Zugegeben - bei größeren Deckenbalken-Spannweiten hätte ich dann auch ein psychologisches Problem, würde das Bett in Raummitte stehen

Beruhigende Grüße
Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
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Re: Badewanne einbau 1.Stock Balkendecke
Erstens: Bei dem "Dreck" dürfte es sich um die sogenannte Schüttung handeln, die auf einem zwischen den Balken eingeschobenen Fehlboden liegt: eine alte, aber sehr bewährte (Tritt-)schalldämmung.
Zweitens: 1 m Balkenabstand bei einem Haus von 1910 kommt mir merkwürdig vor. Überlich sind in der Zeit 60-70 cm, die Balken mit Hochkantprofilen.
Drittens: Es kommt bei einer erhöhten Belastung einer Decke immer darauf an, was darunter ist. Belastungen dieses Umfanges können nur bei übergrossen Spannweiten der Balken (gibt es leider in der Zeit durchaus) oder bei Wänden ohne Unterbau auf Balkenlage zum Problem werden. Eine gute Probe, ob eine Decke steif genug ist, ist die Beobachtung des Schwingungsverhaltens bei vorsichtigen Sprüngen. Fallen dabei die Blumenvasen auf den Möbeln um, wäre das kein gutes Zeichen. Das heisst nicht, dass die Decke einstürzt, nur, dass sie zu weich ist und durchhängt.
Viertens: Letztlich kann, wenn man sich selbst nicht wirklich eine Urteil zutraut, nur der reale Blick eine Fachmanns letzte Zweifel ausräumen.
Zweitens: 1 m Balkenabstand bei einem Haus von 1910 kommt mir merkwürdig vor. Überlich sind in der Zeit 60-70 cm, die Balken mit Hochkantprofilen.
Drittens: Es kommt bei einer erhöhten Belastung einer Decke immer darauf an, was darunter ist. Belastungen dieses Umfanges können nur bei übergrossen Spannweiten der Balken (gibt es leider in der Zeit durchaus) oder bei Wänden ohne Unterbau auf Balkenlage zum Problem werden. Eine gute Probe, ob eine Decke steif genug ist, ist die Beobachtung des Schwingungsverhaltens bei vorsichtigen Sprüngen. Fallen dabei die Blumenvasen auf den Möbeln um, wäre das kein gutes Zeichen. Das heisst nicht, dass die Decke einstürzt, nur, dass sie zu weich ist und durchhängt.
Viertens: Letztlich kann, wenn man sich selbst nicht wirklich eine Urteil zutraut, nur der reale Blick eine Fachmanns letzte Zweifel ausräumen.