mit verschiedenenen Putzarten ausgebesserte Wände bearbeiten
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mit verschiedenenen Putzarten ausgebesserte Wände bearbeiten
In unserem Fachwerkhaus sind die Wandoberflächen der ursprünglichen Lehmwände häufig mit verschiedenen anderen Putzarten (vermutlich Kalk- oder Gipsputze) ausgebessert worden. Manche Wände wurden auch ergänzt durch angesetzte Leichtbauwände aus Heraklitplatten, die mit einem sandhaltigen, rieselnden Putz versehen sind. Die Oberflächengestaltung von solchen zusammengeflickten Wänden gestaltet sich recht schwierig. Wir möchten gern die Wandflächen putzsichtig gestalten, am liebsten mit Lehmputz, der mit Kalkfarbe gestrichen oder lasiert werden soll. Da wir sehr große Wandflächen haben, möchten wir unbeschädigten Putz nicht völlig entfernen, allerdings gibt es an vielen Stellen durch Setzungsbewegungen entstandene Risse und lose Stellen im Putz, die zu überarbeiten sind. Wie kann man die Wandflächen so bearbeiten, dass eine gleichmäßige Oberfläche entsteht, bei der man die Flickstellen nicht sieht und die verschidenen Putzarten sich gut miteinander verbinden? Wer hat Erfahrungen mit diesem Problem? Kann man in unserem Fall mit Lehm überputzen oder ist ein Haftputz empfehlenswerter?
- Stefan Haar
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Re:mit verschiedenenen Putzarten ausgebesserte Wände bearbeiten
Empfehlen würde ich immer einen Lehmputz. Dieser wird sich nur gleichmäßig glätten lassen, wenn der Untergrund eine einheitliche Saugfähigkeit aufweist.
Zu diesem Zweck wären dementsprechend die "Fremdputze" und loser Lehmputz zunächst zu entfernen, Risse keilförmig zu öffnen bzw. zu erweitern und die Fehlstellen mit einem geeigneten Lehmputz zunächst zu egalisieren (Vornässen durch Einsprühen mit Wasser nicht vergessen!).
Wenn diese Vorbereitungsarbeiten dann durchgetrocknet sind kann die Wand in der Regel flächig mit einem Lehmoberputz oder Lehmfeinputz überputzt und glattgerieben werden, ohne daß sich wesentliche Risse zeigen. Die maximale Auftragsstärke ist dabei direkt abhängig vom Lehmputzmaterial.
Von Gipshaftputz (z.B. Hagalith) würde ich persönlich die Finger lassen. Er macht zwar keinen direkten Schaden aber die positive Wirkung des darunterliegenden Lehmputzes geht dabei weitestgehend "vor die Hunde"
Zu diesem Zweck wären dementsprechend die "Fremdputze" und loser Lehmputz zunächst zu entfernen, Risse keilförmig zu öffnen bzw. zu erweitern und die Fehlstellen mit einem geeigneten Lehmputz zunächst zu egalisieren (Vornässen durch Einsprühen mit Wasser nicht vergessen!).
Wenn diese Vorbereitungsarbeiten dann durchgetrocknet sind kann die Wand in der Regel flächig mit einem Lehmoberputz oder Lehmfeinputz überputzt und glattgerieben werden, ohne daß sich wesentliche Risse zeigen. Die maximale Auftragsstärke ist dabei direkt abhängig vom Lehmputzmaterial.
Von Gipshaftputz (z.B. Hagalith) würde ich persönlich die Finger lassen. Er macht zwar keinen direkten Schaden aber die positive Wirkung des darunterliegenden Lehmputzes geht dabei weitestgehend "vor die Hunde"
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
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Re:mit verschiedenenen Putzarten ausgebesserte Wände bearbeiten
Hallo,
bei uns im Haus haben wir dasselbe Problem und folgenden ösungsvorschlag. Man kann z.B. die Wand mit Lehm einschlämmen (geht prima preiswert mit recykleltem Lehm, falls vorhanden, weil der Krümelkram und Steine im Eimer bleiben) mit ner guten Deckenbürste/quaste (also quasi eine Streichputzschicht draufmachen). Je grösser die Risse, umso dicker der Lehmschlamm zum füllen bzw. abdecken. Das ergibt einen gleichmässig saugenden, aber ziemlich porösen, rustikalen Lehmuntergrund.
Im Moment haben wir 2 Zimmer so vorbereitet und stehen nun vor der nächsten Frage, ob wir darauf direkt Lehmfarbe streichen wollen, oder den Porösen, rauen Untergrund noch mit Grundierung etwas weniger Saugend machen wollen...
bei uns im Haus haben wir dasselbe Problem und folgenden ösungsvorschlag. Man kann z.B. die Wand mit Lehm einschlämmen (geht prima preiswert mit recykleltem Lehm, falls vorhanden, weil der Krümelkram und Steine im Eimer bleiben) mit ner guten Deckenbürste/quaste (also quasi eine Streichputzschicht draufmachen). Je grösser die Risse, umso dicker der Lehmschlamm zum füllen bzw. abdecken. Das ergibt einen gleichmässig saugenden, aber ziemlich porösen, rustikalen Lehmuntergrund.
Im Moment haben wir 2 Zimmer so vorbereitet und stehen nun vor der nächsten Frage, ob wir darauf direkt Lehmfarbe streichen wollen, oder den Porösen, rauen Untergrund noch mit Grundierung etwas weniger Saugend machen wollen...