Welcher Hausbaum?

Wo - Wie - Was | Rund um das Grün
Dietrich Maschmeyer
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 767
Registriert: Mo 17. Feb 2003, 17:34

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Gilt nur für Grenzen zum Nachbarn und nur dann, wenn der was gegen den Baum hat und ihn rechtzeitig bemerkt - nach 6 Jahren ist der Beseitigungsanspruch verjährt. Gilt m.E. nicht zur Strasse hin - dann müsste man fast über alle die Strassenbäume fällen (denn das Gesetz basiert ja auf Gegenseitigkeit)! Was hindert euch also, dort einen Baum zu pflanzen? Und den kann man ja, glaubt es mir, auch etwas beschneiden.

Im übrigen stellt das Ganze nur eine Norm dar, von der einvernehmlich abgewichen werden kann. Davon sollte man Gebrauch machen.
Monika Halfmann
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Monika Halfmann »

Ulrike, es wäre wirklich schade, dort keinen Baum zu setzen.
Unsere Bäume stehen teilweise auch direkt auf der Grundstücksgrenze (im Außenbereich, also außerhalb geschlossener Ortschaften, ist das allerdings auch etwas anderes; ansonsten gelten hier ähnliche Regeln wie in NRW).
Du solltest wirklich versuchen, vorsichtig mit den Nachbarn mal auszuloten, ob sie etwas gegen einen Baum hätten. Zumal ein Spitzahorn ja nicht so übermässig riesengroß wird (siehe http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0056) und die von Dir erwähnte wunderschöne Herbstfärbung hat.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, würde er noch nicht mal jemandes Vorgarten abschatten?
Ich würd's wirklich probieren...

Monika
Benutzeravatar
Ulrike Nolte
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 869
Registriert: Sa 9. Dez 2006, 16:14
Wohnort: Lügde-Hummersen (Kreis Lippe)
Kontaktdaten:

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Monika, hallo Dietrich,

hier mal ganz objektiv die "Daten" eines "erwachsenen" Acer platanoides "Emerald Queen"

Höhe: 12-15 m
Kronendurchmesser: 8-12 m
Stammdurchmesser: 0,80-1 m
Alter: ca. 150 Jahre

Schaut Euch die Situation auf dem angehängten Plan an, der Kronendurchmesser ist als farbloser Kreis mit angenommenen 10 m drübergelegt. Dicht an die Grenze gepflanzt nimmt der Baum irgendwann dem Nachbarn die Nachmittagssonne wenigstens teilweise weg und auf auf unserer Seite gibt es dann über die gesamte Nordseite weg auch nur noch Schatten. Das ist so nicht gewollt! Ich bin froh, dort nicht nur Schattenpflanzen anpflanzen zu müssen. Ab etwa 14 Uhr (im Sommer) liegt diese Seite bis auf den Schlagschatten des Hauses in Vollsonne. Was ja auch den Klimaverhältnissen im Haus gut tut, sonst wären ausgerechnet Wohn- und Schlafzimmer recht kühle und dann auch dunklere Räume. Das dauert zwar eine ganze Weile bis dieser Zustand eintrifft, aber warum muss man immer alles herausfordern wenn es auch anders geht.

Ich muss morgen sowieso mit dem Amt telefonieren um zu efragen was für die Abrissgenehmigung der Garage nötig ist. Bei der Gelegenheit frage ich dann auch gleich mal nach, wie sich das mit dem Pflanzabständen bei derlei Bäumen verhält. So, wie ich das lese, macht es keinen Unterschied ob man an der Grenze zu einer Straße oder zum Nachbarn pflanzt. Bei anderer Gelegenheit fragte ich schon einmal nach den Abständen wegen der Hecke an der Grenze zum Park und nach vorne zur Straße. Da hieß es: 50 cm sind Pflicht. Man sagte mir damals auch, dass ich den geplanten Ersatz für die gefällten Pflaumen/Zwetschgen nicht wie vorher so dicht an die Grenze pflanzen dürfe, sondern die geforderten Abstände einhalten muss.

Das Ergebnis poste ich hier.

Grüße
Ulrike
Dateianhänge
garten_planung_2.pdf
(280.8 KiB) 1069-mal heruntergeladen
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Benutzeravatar
Ulrike Nolte
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 869
Registriert: Sa 9. Dez 2006, 16:14
Wohnort: Lügde-Hummersen (Kreis Lippe)
Kontaktdaten:

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo zusammen,

die offizielle Auskunft lautet:
Abstand von der Grenze 4 m, außerdem eine Einigung mit dem direkten Nachbarn, der hier gegenüber wohnt wegen der irgendwann zu erwartenden teilweisen Schattierung. Zudem machte man mich darauf aufmerksam, dass der Wurzelbereich spätestens beim erwachsenen Baum sehr wohl auch die Brunnenröhre beinträchtigen könnte und man riet von der Pflanzung eines derart großen Baumes ab. Auch wegen der von mir schon angemerkten Beschattung in voller Breite auf der Nordseite, die dann nur noch von der Morgensonne erreicht werden würde.

Der alte Baumbestand ist nicht betroffen weil nach geltendem Recht die Einspruchsfrist von 6 Jahren längst vorrüber ist. Man könnte allerdings verlangen, dass über den Zaun ragende Äste entsprechend beschnitten werden. Bei den 3 Obstbäume auf der Westseite zum Park hin ist das kein Problem weil die Äste und herabfallendes Obst niemanden beinträchtigen können. Aber für beide Birnbäume und auch den Apfelbaum auf der Ostseite, deren Äste teilweise über den Bürgersteig ragen und wo Fallobst eine Beinträchtigung darstellen kann, kann eine entsprechende Beschneidung verlangt werden. Aber - keine Regel ohne Ausnahme - das wird die Gemeinde erst dann verlangen wenn sich andere Dorfbewohner massiv über Beinträchtigungen beschweren. Was so viel heißt, dass wir lediglich den Bürgersteig (Gehweg) und die dazugehörige Kandel sauber halten sollten ...

Und da wir keinen Bedarf nach irgendwelchen Streitigkeiten haben, nehmen wir die Dinge als gegeben hin. Schließlich haben wir dadurch keine wie auch immer gearteten Einbußen irgendwelcher Lebensqualitäten. Der Vorgarten kann auch ohne stattlichen Baum ansprechend gestaltet werden. Das sogar noch artenreicher, da der Bereich wenigstens teilweise voll besonnt wird.

Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Dietrich Maschmeyer
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 767
Registriert: Mo 17. Feb 2003, 17:34

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Wer viel fragt, kriegt viel Antwort. Seid froh, dass Euch der amtsmensch nicht noch ein präventives Fällen aller Bäume angeraten hat, um jedem Konflikt aus dem Wege zu gehen. Allzuvie Fragen ist wahrscheinlich nicht in jedem Falle i die zielführendeste Vorgehensweise - so wohl auch hier.

Werden jetzt in NRW keine Strassenbäume mehr gepflanzt? 5 m vom Fahrbahnrand bis zur Grenze der Strassenparzelle dürften recht selten sein. Wie war das denn bei diversen Dorferneuerungen? In Recklinghausen wurden die Bürger dort, wo objektiv an der Strasse zu wenig Platz war, gebeten, die Bäume auf ihr Grundstück zu nehmen. Da die meisten Vorgärten nicht 9 m breit sind, sind die wohl direkt an der Strasse gepflanzt worden. Ich könnte danach die Fällung eines Baumhasels (1 m von meiner Grundstückgrenze) verlangen, der dort seit nunmehr 4 Jahren steht!

Ich bin sogar sicher, dass an öffentlichen Verkehrsflächen das Nachbarschaftsgesetz so nicht gilt.
Benutzeravatar
Ulrike Nolte
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 869
Registriert: Sa 9. Dez 2006, 16:14
Wohnort: Lügde-Hummersen (Kreis Lippe)
Kontaktdaten:

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Dietrich,

Ironie ist oftmals angebracht - aber nicht immer. Da ich bisher mit meiner Fragerei immer gut gefahren bin, wird es auch diesmal gut gewesen sein. Nicht gut war es immer dann, wenn ich den Mund nicht aufgemacht habe. Mag sich ein Anderer in das Thema verbeißen und ggf. ein abweichendes Ergebnis erhalten.

Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Bauhandwerkerin
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Bauhandwerkerin »

Hallo Ulrike,

habe hier eine seltene Birnbaumsorte, ich habe Sie mir für unseren Hausgarten gekauft.
Die Blutbirne alte Sorte, Tafel und Wirtschaftsbirne, Fruchtfleisch rosenrot,weiß geädert.Geschmack angenehm süß.
Baum wächst kräftig und trägt reich.Die Früchte sind mittelgroß und die Farbe reicht von grün,rot bis gestreift.Sie ist noch für mittlere Höhenlagen geeignet.Sie wird als Hochstamm,Buschbaum und Spalierbaum verkauft.Ich musste vorbestellen.

Ich stelle schon seit 3 Jahren Versuche mit Hausbäumen und Spalierobst an.Ich bin mir sicher das Hausbäume direkt an der Wand auch dazu dienten Wasser vom Gebäude ferzuhalten.Sprich den Sockel trocken halten.Da bei uns in Sachsen sehr viel abgerissen wird, ergibt sich öfter eine möglichkeit zu beobachten wie die Wurzel von zb Sauerkirschen und Birnen am und im Haus verlaufen.

Viele herzlich sächsische Adventsgrüße sendet Dir Petra  ::)
Benutzeravatar
Ulrike Nolte
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 869
Registriert: Sa 9. Dez 2006, 16:14
Wohnort: Lügde-Hummersen (Kreis Lippe)
Kontaktdaten:

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Petra,

wenn das stimmt, dass die Wurzeln der Bäume, die so direkt an den Häusern stehen, Wasser vom Sockel weg halten, muss ich ja zumindest bzgl. unserer beiden alten Birnen keine Befürchtungen haben. Allerdings mussten 2 völlig verkrebste Sauerkirschen weichen - die standen auch so nah am Haus, dass kein Gerüst möglich gewesen wäre. Bei einer hatten wir zunächst noch die Wurzel belassen, sie schlug auch wieder kräftig aus. Aber ein Baum wäre daraus nie mehr geworden, höchstens ein Busch.

Für die hier noch zu pflanzenden neuen Obstbäume (Pflaume/Zwetschge und Sauerkirsche) werde ich auf jeden Fall alte Sorten aussuchen.

Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Bauhandwerkerin
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Bauhandwerkerin »

Hallo Ulrike,

schau mal unter www.brenninger.de da gibt es tolle alte Sorten.  :)

Ich habe auch die gute Graue, mindestens so hoch wie deine, tragen tut Sie immer ganz gut,manche Bäume machen aber auch ein Jahr Pause.Ich habe einen alten Boskopp der nur alle 2 Jahre trägt.Wenn Sie nicht stört lass Sie ruhig stehen, Sie ist was besonderes die Graue und viele Vögel und Insekten lieben Sie.In so einer Größe ist Sie schon recht selten.Manchmal kann man Bäumen auch etwas auf die Sprünge helfen.Unter www.Plocher.de kann man ein Stärkungsmittel für Bäume bestellen.Ich benutze Plocher manchmal für die Güllegrube.Es wirkt, bei meiner Güllegrube jedenfalls. 

Ich habe nächtes Jahr Ableger von der roten Jochelbeere oder Josta genannt. Habe Sie hier in einem alten Garten entdeckt. Sie hat rote Beeren, mal was anderes wie immer schwarz. Ich kannte Sie in diese Farbe garnicht.

Gebe gerne welche ab,wenn jemand möchte.

Viele Grüße sendet Dir Petra
Benutzeravatar
Ulrike Nolte
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 869
Registriert: Sa 9. Dez 2006, 16:14
Wohnort: Lügde-Hummersen (Kreis Lippe)
Kontaktdaten:

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Petra,

alte Sorten bekommt man hier auch. Das ist alles etwas näher dran. Ich halte nichts davon, Güter (auch keine Pflanzen) 100derte Kilometer per LKW durch die Lande zu karren wenn ich das Zeug auch am, oder in der Nähe des, Wohnort/s bekomme. Das ist sicher kein Umweltschutz.

Plocher: Sorry, aber da hat mal wieder jemand entdeckt, wie man zu Geld kommt. Das mag ja alles funktionieren, tut es anders aber auch. Mich stört schon die sehr kurz gehaltene "Beschreibung", was diese Firma überhaupt macht. Nähere Informationen über das Was und Warum bekommt man jedenfalls nicht. Dafür aber Anwenderempfehlungen und Erfolgsbeschreibungen en Masse. Ist nicht so mein Ding.

Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Bauhandwerkerin
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Bauhandwerkerin »

Hallo Ranunkel,
iss ja gut.Wollte Dir nicht zu nahe treten. ???

Machs gut
SarahF
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von SarahF »

Ich hole das Thema hier mal wieder hoch.
Wir sind im Begriff uns ein kleines Bauernhaus zu kaufen.
Vor dem Haus ist nur ein kleiner ca. 3m breiter Vorgarten mit einer hässlichen Zypresse drauf. Nun habe ich dort einen alten Baumstumpf entdeckt und das wiederum hat in mir den Wunsch geweckt, dem Haus wieder einen Hausbaum zu verschaffen.
Frontansicht-mittel.JPG
Frontansicht-mittel.JPG (29.57 KiB) 24639 mal betrachtet
Wie man hier sieht, ist das Nachbarhaus mit dem Vorgarten doch sehr, sehr nah. Ich überlege den Vorgarten noch etwas zu verbreitern, da vorne sowieso für den Kanalanschluss aufgebaggert werden muß ... ???
Als Baum kommt eigentlich nur was in Frage, was relativ schlank wächst (wegens Nachbarnähe), nicht höher als 7m wird und auch nicht allzu viel Dreck macht, außerdem wegen der Nähe zum Haus eher tief oder max. herförmig wurzelt. Einen Obstbaum oder Nadelbaum möchte ich nicht vor dem Haus. Alle modernen Kugel- oder sonstwie außer Form geratene Bäume kommen nicht in Frage, da sie nicht zum Bild eines alten Bauernhauses passen. Hängen geblieben bin ich bei der Baumhasel und evtl. bei der einen oder anderen Buchenart. Jedoch gefällt mir nicht, daß Buchen den ganzen Winter über ihre braunen Blätter "zur Schau stellen" ... Evtl. wäre sogar eine Eichenart interessant - ich weiß jedoch nicht, wie gut die sich unterpflanzen lassen. Ich möchte den Baum schon noch mit einem Staudenbeet unterpflanzen und nicht nur Rasen oder Pflaster drumrum haben ...

Weitershin suche ich einen Obstbaum für den Garten
Garten-klein.JPG
Garten-klein.JPG (36.63 KiB) 24639 mal betrachtet
Hinten links kann man sehen, daß am Ende des Gartens ein Haus steht - dort ist im 1. Stock ein Balkon und die Nachbarn haben somit freie Sicht in unseren Garten. Am liebsten würde ich dort eine alte Apfelsorte pflanzen, jedoch müsste die auch relativ stark wüchsig sein und groß werden (für einen Obstbaum), damit sie auch als Sichtschutz fungieren könnte ... habt ihr da Tipps?

Und direkt hinterm Haus steht ein alter Holunder
Hinten-klein.JPG
Hinten-klein.JPG (33.45 KiB) 24639 mal betrachtet
Ein Wahnsinns-Teil! Allerdings wächst er wirklich direkt - quasi mit Rindenkontakt zum Haus. Schäden hat er noch keine angerichtet, ob angesichst des sicherlich schon hohen Alters - er ist wie ein echter Baum ausgeprägt - noch Probleme kommen können, bin ich mir nicht sicher - ich hoffe nicht. Es wäre allzu schade darum. Was meint ihr?
Benutzeravatar
Ulrike Nolte
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 869
Registriert: Sa 9. Dez 2006, 16:14
Wohnort: Lügde-Hummersen (Kreis Lippe)
Kontaktdaten:

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Sarah,

Glückwunsch zum Häuschen, auch wenn das anscheinend noch nicht 100%ig Euers ist. Und, die Erfahrung lehrst's, der Garten ganz sicher noch eine Weile warten muss.

Zum Hausbaum:
Auf dieser kleinen Fläche würde ich keinen Baum pflanzen, so gern ich Hausbäume habe und auch liebe. Eichen und Buchen werden sehr groß, auch Nussbäume sind nur für große Vorgärten/Höfe geeignet.

Besser wäre, auf so einem kleinen Raum, eine kleinwüchsige Nadelbaumart zu pflanzen und ggf. noch einige zwerg- oder kleinwüchsige Büsche wegen der Struktur, die ja ganz besonders im Winter wichtig ist.

Direkt am Haus, neben der Treppe, steht bei uns ein s.g. Teufelsstrauch/Rot- oder rote Blasenspiere (Physocarpus opulifolius 'Diabolo'), im linken Vorbeet habe ich außen eine Brautspiere (Spiraea x arguta) und an der Zuwegung einen Buchs gepflanzt. Das rechte Vorbeet beherbergt innen an der Zuwegung eine goldfarbene Blasenspiere (Physocarpus opulifolius 'Dart´s Gold') und außen eine Zuckerhutfichte (Picea glauca "Conica"). Dazwischen steht der Rosenbogen und diverse Stauden und Rosen in den einzelnen Beeten.

Die Zuckerhutfichte wird maximal um die 1,50 m hoch und im unteren Bereich ebenso breit. Die Sträucher sind äußerst schnittverträglich und können klein gehalten werden oder auch etwas mehr in die Höhe/Breite wachsen. Je nach Wunsch und Gegebenheiten.

Zusätzlich denkbar wären auch Kletterpflanzen, die an einem Spalier gezogen (nichts Selbstklimmendes) und entsprechend durch Schnitt in Zaum gehalten werden können. So wie meine beiden Rosen, die wirklich direkt am Haus stehen. Allerdings brauchen solche Pflanzungen eine sehr gute Drainage im Wurzelbereich, sonst sind Schäden im Sockelbereich des Hauses vorprogrammiert und die Pflanzen mickern. In der Nähe von Leitungen (Strom, Wasser, Abwasser) sollte man nichts pflanzen was tiefgründig wurzelt. Du glaubst gar nicht, wie tief Rosenwurzeln gehen können.

Was den Obstbaum im Garten betrifft:
Sicher können solche Bäume im Alter auch als Sichtschutz dienen. Aber bis es soweit ist, vergehen viele Jahre. Natürlich würde ich deshalb nicht auf einen Obstbaum verzichten, nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass so ein Obstbaum eben (auch) Zeit braucht um zu wachsen.

Unsere Ostseite ist von allen Seiten gut einsehbar, uns stört das nicht. Dafür habe ich mit einer anwechslungsreichen Pflanzung für Struktur und kleine Nischen gesorgt. Außerdem haben wir eine Sitzfläche geschaffen, die ringsrum berankt wird. Irgendwann, wenn die Pflanzen etwas größer sind, kann nicht mehr jeder Quadratzentimeter eingesehen werden. Aber das ist auch noch nicht im nächsten Jahr der Fall.

Den Holunder würde ich auf jeden Fall stehen lassen. Problematisch wird das nur, wenn Die Fassade frisch gestrichen werden muss oder evtuelle Schäden, die auf den ersten Blick vielleicht nicht sichtbar sind, beseitigt werden müssen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass so ein Holunder ein äußerst zäher Geselle ist. Ich habe meinen schon zwei Mal umgepflanzt und das Teil wächst und gedeiht als wäre nichts gewesen. Wie alter Flieder auch, vertragen sie einen herzhaften Rückschnitt (auf den Stock setzen) ganz gut, auch im Alter. Man muss dann nur im folgenden Jahr auf die Blüten verzichten. Und natürlich auf die Größe, die ja nach so einem Schnitt erst wieder erreicht werden muss.

Mach Dir doch im Laufe des Jahres einfach mal einen Plan für die Gartenbereiche. Schreib Dir Deine Wunschpflanzen auf und beobachte, wie die Lichtverhältnisse in einzelnen Bereichen sind. Es nützt ja nichts, wenn Du sonnenhungrige Pflanzen in den Vollschatten stellst und umgekehrt. Gerade im Vorgartenbereich ist das ein immer wiederkehrender Frustpunkt. Du hast den Vorteil, dass wir jetzt Sommer haben, also die Hauptwachstumszeit. Da lässt sich schnell erkennen, welche Bereiche dauerhaft im Schatten und welche in der Vollsonne liegen. Im Herbst und im zeitigen Frühjahr ist die beste Pflanzzeit, jetzt im Sommer lassen sich eh nur voll bewurzelte Pflanzen setzen, die man ständig betüteln muss damit sie gedeihen. Was man im Herbst setzt, ist im Frühjahr schon gut eingewurzelt und was im Frühjahr dazu kommt, hat zumindest so viel Zeit, dass man nicht ständig mit der Gießkanne hinterher sein muss. Zudem wirst Du Dich noch wundern, wie viel Platz irgendwelche Baumaterialien benötigen und wie sehr ein Garten leiden kann wenn man ihn als Lager missbrauchen muss.

Wenn es Dich interessiert, kannst Du ja mal in meinem grünen Tagebuch schmökern und sehen, wie sich alles entwickelt hat. Die URL zu meiner Homepage steht im Profil.

Herzliche Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Wolfgang Riesner
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 300
Registriert: Di 14. Jun 2005, 22:48

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Hallo Sarah,
was die Besorgnis von Ulrike zur Enge des Vorgartens angeht, die für einen Baum nicht ausreiche, so kann ich ihre Meinung in diesem Punkt nicht teilen. Der Von dir gefundene Baumstumpf zeigt ja, das hinreichend Platz da war.
Eiche oder Buche würde ich wohl eher nicht vorschlagen, die werden tatsächlich zu groß. Mir sind Weißdorn, evtl. Hainbuche oder auch Feldahorn als eher nur mittelgroß in den Sinn gekommen, auch Goldregen, Eberesche und Ähnliches sind von der Größe her denkbar.
Noch viel eher jedoch würde ich mich für eine mindestens halbstämmige Birne entscheiden, auch wenn du keine Obstbaum haben wolltest. Ein Birnbaum am Bauernhaus, das ist eigentlich ein Klassiker, denn als man noch keine Südfrüchte kaufen konnte, zählten die Birnen zum edelsten Obst und das ist sie auch heute noch. Birnen wachsen recht schlank und werden meist auch nicht riesig oder lassen sich durch Schnitt gut regulieren. Für eine Sortenempfehlung könntest du mit einer guten Baumschule vor Ort sprechen und es kommt auf eure Vorlieben an. Evtl erhälst du auch vom BUND oder Nabu wertvolle Tipps zu geeigneten Sorten. Jede Region hat ihre typischen Sorten, die allerdings nicht immer geschmacklich und nach unseren Nutzungsvorstellungen befriedigen können. Z.B. sind Kochbirnen heute kaum noch zu gebrauchen und auch reine Mostbirnen wären wohl nicht sinnvoll. Der Baum sollte zumindest mittelstark wachsen. Eine Sortenempfehlung gebe ich mal ohne Kenntnisse der Rahmenbedingungen ab. Clapps Liebling ist lecker, reift vor Williams Christ und ich finde sie ganz unkompliziert, aber es gibt natürlich jede Menge alte und nicht ganz so alte und auch neue Sorten.
Ähnliches läßt sich auch zu einem Obstbaum für eure rückwärtige Gartengrenze sagen. Apfelbaum, Hochstamm wäre sicher sinnvoll, bei sehr wüchsigen Sorten tut es auch ein Halbstamm. Eine richtig groß werdende Sorte ist der Gravensteiner und obendrein gehört er zu den leckersten Sorten, reift etwas folgernd, was aber ganz gut ist, da sich die reifen Früchte nicht lange lagern lassen sondern gegessen und verarbeitet werden müssen. Auch hier gibts natürlich wieder jede Menge andere Sorten, die ebenso in Frage kommen. Anfragen bei einem regionalen Vertreter des Pommologenvereins helfen sicher weiter.
Gruß aus Neuenknick von
Wolfgang
Benutzeravatar
Ulrike Nolte
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 869
Registriert: Sa 9. Dez 2006, 16:14
Wohnort: Lügde-Hummersen (Kreis Lippe)
Kontaktdaten:

Re: Welcher Hausbaum?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Moin zusammen,

Wolfgang, ich habe nicht gesagt, dass da kein Platz für einen Baum wäre. Wir hatten selbst 2 Sauerkirschen direkt am Sockel stehen und unsere beiden Birnbäume stehen sehr nah am Haus. Die "Gute Graue" ca. 1 m, die andere ca. 2 m. Beide Bäume überragen das Haus übrigens locker. Die "Gute Graue" ist annähernd doppelt so hoch und beschattet einen sehr großen Bereich mit ihrer mächtigen Krone. Sie abzuholzen käme uns aber trotzdem nicht in den Sinn, obwohl sie kaum noch Früchte trägt.

Das "Problem" das ich mit Bäumen so sehr nah am Haus habe ist, dass sie massiv das Licht wegnehmen und wenn man dann noch kleine/wenige Fenster hat (unser Haus ist da ja eine große Ausnahme), wird's schnell duster in den Räumen. Wenn man sich tagsüber drin aufhält, braucht man künstliches Licht. Das kann es nicht sein. Aus genau diesem Grund habe ich auf den Hausbaum vor dem Haus verzichtet, die Nordseite würde mit der Zeit sehr dunkel werden und im Vorgarten müsste ich die Bepflanzung auf Schattenpflanzen umstellen. Ich bin der Meinung, dass gerade der Vorgartenbereich nicht dunkel sein sollte, sondern offen, licht und freundlich. Struktur bringt man mit unterschiedlich hochwachsenden Pflanzen hinein.

Nun könnte man natürlich sagen, dass so ein Baum ja eine ganze Weile braucht um groß zu werden - aber genau das ist es ja: Man kann es sich Anfangs nicht vorstellen und dann ist es zu spät den Baum einfach wieder zu entfernen. Also lebt man damit und ist immer unzufrieden. Bis es nicht mehr geht - und dann wird zur Säge gegriffen. Wenn ich sowas sehe, blutet mir das Herz, denn Bäume sind sowas wie die Seele der Natur. Sie geben Kraft und Geborgenheit. Also sollte man sich gut überlegen, wohin man sie pflanzt.

Herzliche Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
Antworten