Holz-Staketenzaun

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
Thomas Lingl
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Thomas Lingl »

Hab da was interessantes  gefunden in "Handbuch für das Haus",Verlag für die Frau, Leipzig,1969:

Üblich ist es,hölzerne Zaunstiele vor dem Eingraben in den Erdboden gegen eindringende Feuchtigkeit durch Ankohlen bzw. durch Anstrich mit Konservierungsmitteln zu schützen. Dieser Schutz wird unwirksam,wenn Schwundrisse das Holz aufspalten. Die hier eindringende Nässe zerstört das Holz schnell.
Verlängert wird die Nutzungsdauer des Zaunstiels,wenn er nach dem Einsetzen etwa 100mm über Terain schräg von oben ein 20mm großes und 200 bis 300mm langes Loch,das bis zur Mitte des Stiels zu bohren ist,erhält.Dieses Loch kann mit altem Autoöl,Karbolineum oder anderem billigen Öl gefüllt werden.Das Bohrloch ist mit einem Holzpflock zu schließen.Das Öl dringt langsam von innen her in das Holz.Eine jährliche Füllung erhält die Zaunstiele über Jahrzehnte.

Altes Autoöl oder solche Sachen sind natürlich nicht mehr zeitgemäß,aber könnte man dieses nicht durch Leinöl oder ähnliches ersetzen,und dadurch denselben Effekt erzielen?
Andreas Milling
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Andreas Milling »

Prima, Thomas Lingl !
Du hast da wahrscheinlich einen Gedanken in die Diskussions - Waagschale geworfen,
der m.E. einer Überlegung wert ist.
Ja, natürlich keine Alt - Mineralöle --- doch verbrauchte Pflanzenöle aus z.B. einer
" Frittenschmiede " könnten durchaus das gewünschte Ergebnis bringen.
-
Zaunpfähle aus Robinie halten auch ohne jede Vorbehandlung leicht 30 Jahre.
-
A. Milling
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Ulrike Nolte
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Ulrike Nolte »

@Dietrich,
bin auch kein Fundi, aber Betonpfähle? *Kopfeinziehundwech*  ;)
Da sind mir die alten Eisenpfähle an denen hier teilweise (auf der Mauer) der unsägliche Jägerzaun befestigt ist schon lieber
Diesen schweren Lehmboden haben wir hier auch und ich hatte mich schon gefragt, was ich mit dem blauen Zeug wohl anfangen soll. Nennt man das nicht "Schluff"? Jedenfalls schmiert es gewaltig.

@Thomas
Mit Karbolineum ist wohl der olle Jägerzaun inkl. der Holzpfähle hier gestrichen worden, jedenfalls fanden wir beim Aufräumen noch einen Kanister von dem Zeug. Ich weiß ja nicht, wie lange die Pfähle/der Zaun schon stehen - sie sind alle abgefault.

@Andreas
verbrauchtes Frittenöl ist doch keine Alternative ...  ::)

Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
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Andreas Milling
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Andreas Milling »

@ Thomas,
glaube, daß ich einen Fehler in Deinem Beitrag gefunden habe :
--- Um Öl einfüllen zu können, sollte das Loch wohl doch lieber schräg nach unten
gebohrt werden -- na ja, wegen der Sch---- Schwerkraft -- oder ?
- Im Übrigen finde ich es bemerkenswert, daß Du scheinbar sehr gern in alten
Ost ( DDR ) Publikationen stöberst -
-
Mit herzlichen Grüßen aus Nordsachsen in die Oberpfalz
-
Andreas Milling
Andreas Milling
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Andreas Milling »

@ Ulrike,
ob verbrauchtes Frittenöl tatsächlich keine Alternative ist, muß noch erforscht werden.
Wenn Du jetzt heimlich zum Patentamt tigerst, um mir meine Idee abzujagen,
komme ich persönlich nach Hummersen, um mit dem Kopf zu schütteln.
- Aber mit Deinem !! ;D ;D ;D
-
LG Andreas
Thomas Lingl
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Thomas Lingl »

@Ulrike
Den Kanister Karbolineum bitte bei der nächsten Annahmestelle abgeben!
Vielleicht wären eure Pfähle nicht abgefault,wenn sie nach der im Buch beschriebenen Weise behandelt,und man die Auffüllintervalle eingehalten hätte!
Ich weis nicht ob man das Pfahlleben mit der Methode um "Jahrzehnte" verlängern kann, aber das man das abfaulen,vermodern länger damit vermeiden kann als nur mit einem Anstrich oder ankohlen kann ich mir schon vorstellen!
@Andreas
ich glaub da hast du was überlesen !:)
100mm über Terrain"schräg von oben"ein 20mm...
Und du hast recht,hab einige Bücher aus der ehemaligen SBZ, meine letzten 3 Erwerbungen(Anstrichstoffe -Hans-Joachim Klingner-1961,Farbige Raumgestaltung- Oskar Zwinscher-1954,ABC der Anstrichstoffe und Anstrichtechnik-Autorenkollektiv-1960)sind auch wieder vom Fachbuchverlag Leipzig! Der Erwerb von Büchern aus der DDR ist von mir nicht beabsichtigt,ich glaub die Antiquariate haben nach der Wende ihre Bestände damit aufgefüllt! Schau doch mal unter www.zvab.com unter Tischler,Schreiner,Schnitzer,usw. nach,kann mir vorstellen das du da sicher fündig wirst!

Gruß aus  der Oberpfalz-
Thomas
Andreas Milling
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Andreas Milling »

Missverständnis ?
-
100 mm über Terrain schräg nach unten bohren !
- erst dann kann man dem Pfahl eine Infusion verpassen .
Sonst läuft doch die Brühe wieder raus !! ???
-
?? Andreas
Thomas Lingl
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Thomas Lingl »

Andreas,schaun mer mal ob die Schmiererei erkennbar ist! :)
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Andreas Milling
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Andreas Milling »

Ja, mein Thomas,
habe ich doch voll begrifft !
Logisch doch, daß man von oben nach unten bohren sollte.
Versteh doch bitte, was ich meine !
Ich meine die Richtung, in der der Bohrer beim Bohrvorgang  in den Pfahl eindringt -- und zwar von
oben nach unten .
Habe mich doch nun wirklich richtig gedrückt aus  --- Oder  ?
-
Gruß Andreas
Dietrich Maschmeyer
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Pfähle mit "Dauerölung" habe ich noch nicht gesehen. Aber im Ernst: Wer an chemische Tränkungen auch nur denkt, sollte über den ökologisch absolut harmlosen Beton nicht den Kopf schütteln. Der Werbespruch trifft doch zu: Es kommt doch halt nur darauf an, was man daraus macht. Und man muss den Pfählen Gelegenheit geben, sich zu patinieren. Ich habe im Garten Stufen, die habe ich jahrelang für Sandstein gehalten, bis ich bemerkt habe, dass einige von ihnen aus Beton sind..... Natürlich darf es auch Sandstein sein - ich dachte nur ein wenig an den Geldbeutel. Bei Licht betrachtet sollten gesägte Sandsteinpfähle (ca. 1,70 m lang) allerdings gar nicht so teuer sein - viel Arbeit ist das nicht. Wenn man Glück hat, nicht mehr als etwa 100 -150 Euro/Stück. Sollte man doch mal drüber nachdenken. Vielleicht kann man damit Manufaktum sogar Konkurrenz machen. Verzinkte Pfahlfüsse finde ich gestalterisch auch nicht gerade prickelnd!

Wenn man allerdings Holz nehmen will, sollte man verfahren wie beschrieben. Nur keinen Schluff nehmen: Das ist per Definition ultrafeiner Sand, der trocken nicht bindet. Nein, gefragt ist blauer Ton (oder Letten, wie der Bayer sagt). Gibts in (fast) jeder Ziegelei. Also das Zeug, das zum Lehmbau viel zu fett ist! Und die Rissfreiheit der Pfähle, die man braucht, kriegt man dadurch, dass man höchstens Achtel-, besser Zwölftel-Hölzer vewendet.
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Ulrike Nolte
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Ulrike Nolte »

Deshalb habe ich mich ja auch ganz schnell weggeduckt Dietrich.

Nein, ich verteufle niemand der Beton nehmen will. Ich habe es schon einmal irgendwo hier geschrieben - mein Verhältnis zu diesem Baustoff ist nur sehr gespalten. Aber nur deshalb, weil mein alter Herr wirklich alles in seinem Garten irgendwie mit Beton gemacht hat. Und das ohne jede Kenntnisse des Stoffs an sich. Die Ergebnisse waren entsprechend.

OK, das mit dem Schluff hätte ich nachlesen sollen. Ich muss mir den blauen Lehm gar nicht holen, hab genug Stellen im Garten ...
Ich wußte nicht, dass das (auch) Lehm ist.

100-150 ?/Stück Sandsteinpfahl bei unserem Grundstücksumfang - das wird teuer. Zumal hier in der direkten Umgebung entweder Jägerzäune an Holzpfählen oder Drahtzäune an Betonpfählen (ab und zu auch gesägte, gehobelte und gestrichene Latten an Betonpfählen) üblich sind. Und natürlich diese tollen "Rancherzäune".

Und was das Karbolineum betrifft - das Zeug ist selbstverständlich längst fachgerecht entsorgt worden. Zum Glück gibt es dafür die Annahmestellen bei der Abfallverwertungsgesellschaft.

Jetzt isses aber genug
Ulrike
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Andreas Milling »

Man kann ---
sich aber auch einen Gummihammer kaufen, mit dem man sich
den Gedanken bezüglich der Errichtung eines Staketenzaunes
( fast ) schmerzfei aus dem Kopf schlagen kann .
- Warum einfach, wenn es auch komplizierter geht ?
- Ist dieses Forum nicht dazu da, dem Frager bzw der Fragerin
eine durchführbare Problemlösung anzubieten ?
- Für meinen Teil glaube ich, daß die einfachsten Lösungen immer die Besten sind.
- Länger als 30 Jahre hält nun einmal kein in der Erde eingebuddelter Zaunspfahl.
Auch nicht die Zaunsriegel und die Latten !
- Ob nun angekohlt oder nicht !
-
A. Milling
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Ulrike Nolte
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Ulrike Nolte »

Ach Andreas ...

Ich finde, dass da jetzt einige Lösungsvorschläge vorhanden sind. Der gute alte Staketenzaun wurde nun mal gänzlich aus Holz gefertigt und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, nahm man dafür Nadelholz (Tanne) oder wer besser gestellt war, nahm ggf. Eiche. Was nicht heißen soll, dass man heutzutage nicht auch Lärche oder auch Robinie nehmen kann.

Grüße
Ulrike
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Ach Andreas,

manchmal  ist´s wirklich so einfach. Habe bei mir an einer Grundstückskante Robinienpfosten zustehen, die ca. 40 Jahre alt sind. Die lassen bis heute nicht erkennen, das sie demnächst ersetzt werden müssen. Auffällig ist bei den Pfosten folgendes :

1. Sie sind alle geschält (klingt banal, wird aber nicht immer gemacht...)
2. Sie sind nicht geschnitten, sondern gespalten
3. Es handelt sich meistens um Viertel-, Halb- oder Vollhölzer

An einer anderen Grundstücksgrenze stehen Betonpfähle mit einem Loch in Zaumlängsrichtung, in die die Traghölzer für den (Staketen-)zaum eingehängt werden können. Sehr dauerhaft, aber nicht eben schön. Allerdings hat man sich hier auch keine Mühe gegeben, den Beton irgendwie optisch aufzuwerten. Wäre mal einen Versuch Wert (ob das auch Chancen hätte, Manufaktum Konkurrenz zu machen ??? :'().

so, muß leider Schluß machen, der Kollege Femmer kommt gerade...

Gruß, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden

Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
Andreas Milling
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Re: Holz-Staketenzaun

Beitrag von Andreas Milling »

Ach Alle !
-
Natürlich wäre ein Betonpfahl für einen Saketenzaun auch eine denkbare Lösung.
- für mich allerdings undenkbar.
Auf meinem Grundstück habe ich noch 6 recht gut erhaltene Sansteinsäulen zu stehen,
welche eingestemmte Löcher für die Zaunriegel haben.
Nun hätte ich natürlich Sandsteinsäulen empfehlen können - sie waren seinerzeit vielleicht
regionaltypisch für unsere Gegend. ( Elbaue bei Torgau - ca 100 km elbaufwärts bis Dresden )
Und Sven, natürlich weiß ich auch um die sehr gute Haltbarkeit der Robinie als Zaunspfahl.
Robinie schält sich übrigens von ganz alleine.
-
Nur dachte ich beim Schreiben meines letzten Beitrages auch, daß man Robinie nicht so ohne
Weiteres empfehlen sollte, weil ich weiß, daß Robinie nicht überall so massenhaft vorkommt wie in unserer Gegend.
Auch sind die Stämme der Robinie sehr krummschäftig .
-
Habe da noch ein Büchlein über Zäune ( ja doch, bin schon am Suchen ! )
Hätte schon längst ein paar scans gemacht und hier eingestellt - das Sch. - Gobbireit !
- Gugge mal nach und melde mich wieder .
-
Grüße - A.Milling
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