Hauskauf

Kommunen, Bauamt, Denkmalschutz, Finanzamt
thomas68
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Hauskauf

Beitrag von thomas68 »

Guten Tag!

Meine Frau und ich stehen vor der Entscheidung einen alten (denkmalgeschützten) Bauernhof zu kaufen. Hier möchten wir Pferdehaltung betreiben. Im Vorfeld habe ich mit der Denkmalschutzbehörde gesprochen. Auf Nachfrage haben die mir einen Ingenieur genannt, mit dem ich das Objekt besichtigt habe.

Leider gibt es zu dem Haus (ca. 1800) keinerlei Pläne mehr. Der Ingenieur machte einen kompetenten Eindruck und ist auf Fachwerkbauten spezialisiert. Er schlägt vor, Pläne zu erstellen, eine Kostenschätzung für die Sanierung zu machen und Bauanträge, Genehmigungen vorzubereiten.

Ist diese Vorgehensweise grundsätzlich die Richtige und was darf diese Leistung kosten?

Wer steht/stand vor einer ähnlichen Situation und kann von Erfahrungen berichten?

Ich freue mich auf ihre/eure Antworten.
Benutzeravatar
Ralf Femmer | KS Freiberg
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 903
Registriert: Mo 5. Mai 2003, 13:03
Wohnort: Zittau / Sachsen
Kontaktdaten:

Re:Hauskauf

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Grundsätzlich ist gegen die Herangehensweise nichts zu sagen, allerdings würde ich im Vorfeld eine Untersuchung der vorhandenen Substanz durchführen. Eventuell ist es sogar sinnvoll eine moglichst verformungsgerechtes Aufmass zu erstellen, damit sich die Baukosten besser eingrenzen lassen.
Um eine zuverlässige Kostenschätzung zu bekommen, wurde ich aber auf jedenfall die Substanz der Holzkonstruktion untersuchen lassen.
fg
Ralf Femmer
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
Benutzeravatar
Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 502
Registriert: Fr 29. Apr 2005, 11:10
Wohnort: Berlin / Münchehofe (Brandenburg LDS)
Kontaktdaten:

Re:Hauskauf

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Ahoi Thomas68,

diese Vorgehensweise ist dann sinnvoll, wenn die Kaufentscheidung positiv ausgefallen ist. Häufig wird der Fehler gemacht, dass zu einem zu frühen Zeitpunkt aufwändige Leistungen in Gang gesetzt werden, die später nicht oder nur in Teilen genutzt werden können. Ein gutes Beispiel dafür ist die Anfertigung Bestandsplänen. Diese werden häufig schön rechtwinklig in das CAD-programm eingegeben, obwohl alte Gebäude eigentlich nie wirklich rechtwinklig, lot- und /oder waagerecht sind. Ergebnis Sie erhalten ein Aufmaß, das bestenfalls für die Erteilung einer Baugenehmigung zu verwenden ist. Spätestens bei der Erstellung der Ausführungspläne oder bei den Abstimmungen mit den Denkmalpfleger, muß dann der tatsächliche Zustand aufgenommen werden.....
Sprechen Sie die Anforderungen an eine Planung auch im Vorfeld mit den zuständigen Sachbearbeitern der Denkmalpflege und der Bauaufsicht ab.

Durch eine kompetente Planung im Vorfeld können Sie so viel Geld wie später an keiner anderen Stelle einsparen. Irrtümlicherweise wird landläufig angenommen, dass Kostenüberschreitungen, gerade im Zuge von denkmalgerechten Umbauten, während der Baudurchführung entstehen. Dies ist jedoch nicht der Fall, sie entstehen durch eine fehlende oder mangelhafte Planung !

Die Kosten für Planungsleistungen regelt die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Die Höhe richtet sich (vereinfacht)nach dem Typus des Gebäudes (sog. Honorarzone) und den Baukosten.

Für die Erstellung eines Aufmaßes / Bestandspläne gibt nach meinem Kenntnisstand nur Empfehlungen der zuständigen Kammern.


Viele Grüße, Sven Teske
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden

Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
thomas68
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re:Hauskauf

Beitrag von thomas68 »

:) :)Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Wir haben grundsätzlich entschieden, uns intensiv mit dem Kauf für das Objekt zu beschäftigen. Es besteht aus drei Einzelgebäuden. Dem Haus, einer großen (denkmalgeschützten Scheune) und einer weiteren, nicht denkmalgeschützten Scheune. Das Objekt ist vom Kaufpreis her sehr günstig, der Zustand natürlich weit von bewohnbar entfernt. Ich würde mir gerne eine zweite fachmännische Meinung einholen. Das Haus steht in der Nähe von Kassel. Kennt ihr Jemanden in der Region, der die Fachwerksubstanz beurteilen kann.


Grüße Thomas
salinodg
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 713
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 10:04

Re:Hauskauf

Beitrag von salinodg »

Hallo Thomas,

versuch mal usere Kontaktstelle in Kassel anzusprechen. Karte in der Navi "IGB in Ihrer Nähe".

Gruß
thomas68
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re:Hauskauf

Beitrag von thomas68 »

Hat geklappt :D! Ich werde am Sonntag mit Unterstützung von IGB das Objekt erneut besichtigen.

Halte euch auf dem Laufenden,...

Vielen Dank für den Tipp!

Gruß Thomas
thomas68
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re:Hauskauf

Beitrag von thomas68 »

:'( Habe soeben erfahren, dass das Haus verkauft ist.

Schade!

Trotzdem, vielen Dank für die Ratschläge.

Grüße Thomas
Christian Lellau
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Hauskauf

Beitrag von Christian Lellau »

Hallo,
hab Ihr denn in der Zwischenzeit etwas anderes gefunden.

Gruß Christian
Antworten