kennt ihr das?: Jute soll in den Lehmputz eingearbeitet werden und das will einfach nicht so recht gelingen. Man bleibt beim Andrücken mit der Traufel in den groben Maschen hängen, zieht das Gewebe beim Abspachteln wieder ab und an der Decke wird es erst recht problematisch.
Heute war bei uns Tag 1 der Versuche. Unser Lehmbauer machte sich an die Arbeit, ich assistierte. Die erste Wand war eine Herausforderung an unsere Nerven, es dauerte ewig bis das Gewebe endlich sauber verspachtelt an der Wand war. Der nachfolgende Deckenabschnitt weigerte sich beharrlich, die Jute an sich ran zu lassen. Ich war schon so weit, die Versuche abzubrechen in der Hoffnung, dass da schon nichts reißen wird. Aber Andreas, der Lehmbauer, sagte, dass ich ohne Armierung damit rechnen muss irgendwann Risse im Putz zu haben: "das Haus ist ständig in Bewegung".
Etwas anderes als Jute kommt aber nicht in Frage. Was tun? Der Vormittag war schon vorbei und nur eine Wand war fertig. Das wird ganz schön teuer ...
Trotz der unglaublichen Hitze kam Andreas schließlich der Geistesblitz: Ob ich eine Tapetenrolle hätte. Ich habe, aber wo? - in irgendeinem Karton im Lager. Schließlich wollte ich niemals mehr Tapeten an die Wände kleistern. Ich setzte mich ins Auto und besorgte ihm die Rolle.
Sehr gespannt schaute ich mir den nächsten Versuch an.
1. Bild: Andreas zieht etwa einen halben Zentimeter Putz auf
2. Bild: Die Jute wird mit der Rolle in den nassen Putz gedrückt
3. Bild: Fast geschafft
4. Bild: Die Jute wird eingespachtelt
Das ganze restliche Raum war am Nachmittag erschlagen, die Methode ist kinderleicht (ich hab es selbst ausprobiert

Nachahmung wird empfohlen

Grüße
Ulrike