Hallo Ulrike,
langes Stroh gibt es wohl heute nur noch direkt beim Landwirt. Dort wo Getreide angebaut und nicht gleich gehäckselt wird. Da muß man sich mal durchfragen.
Im Moment habe ich keine Ahnung, wie lang das gerollte Stroh ist, das nach der Ernte jeweils eingefahren wird. Es dürfte aber gehen, ab Mindestlänge 50 cm.
Ich weiß, Ihr wollt/könnt nicht erst bis zur nächsten Ernte warten.
Viel Erfolg wieder
Dietmar
Lehmwickel aufarbeiten
- Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re:Lehmwickel aufarbeiten
Hallo Dietmar, hallo Ulrike,
ich habe von einem Landwirt diesbezüglich vor einiger Zeit die Auskunft bekommen, dass heute gebräuchliche Landmaschinen das Stroh kürzer als die gewünschten 50-60 cm schneiden.
Unterstellt die Information stimmt, bleibt nur die Suche nach jemandem mit einem veralteten Maschinenpark oder jemandem der mit der Sense für den Eigenbedarf kleine Flächen bearbeitet. Bei uns im Dorf gibt es noch einige, die das so machen.
Könnte man nicht auch Hanf oder Flachs verwenden (nur eine Idee...) ?
Viele Grüße, Sven.
ich habe von einem Landwirt diesbezüglich vor einiger Zeit die Auskunft bekommen, dass heute gebräuchliche Landmaschinen das Stroh kürzer als die gewünschten 50-60 cm schneiden.
Unterstellt die Information stimmt, bleibt nur die Suche nach jemandem mit einem veralteten Maschinenpark oder jemandem der mit der Sense für den Eigenbedarf kleine Flächen bearbeitet. Bei uns im Dorf gibt es noch einige, die das so machen.
Könnte man nicht auch Hanf oder Flachs verwenden (nur eine Idee...) ?
Viele Grüße, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden
Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
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Re:Lehmwickel aufarbeiten
Moin miteinander,
die heutige Strohlänge - oder besser -kürze - liegt hauptsächlich daran, daß neugezüchtete Sorten verwendet werden, bei denen die Halmlänge zugunsten des Ertrags reduziert wurde.
Der Schnitt oberhalb des Bodens wird im Prinzip genau wie früher angesetzt - schließlich braucht man das Stroh auch noch.
Gruß
die heutige Strohlänge - oder besser -kürze - liegt hauptsächlich daran, daß neugezüchtete Sorten verwendet werden, bei denen die Halmlänge zugunsten des Ertrags reduziert wurde.
Der Schnitt oberhalb des Bodens wird im Prinzip genau wie früher angesetzt - schließlich braucht man das Stroh auch noch.
Gruß
Re:Lehmwickel aufarbeiten
@Sven
Hanf und Flachs scheiden m.E. aus, weil diese Produkte im Gegensatz zu Stroh erst noch bearbeitet werden müssen. Grundsätzlich hast Du recht - es ginge - aber durch die zusätzlichen Arbeitsgänge, die man auch heute kaum selbst erledigen kann, wird das Endprodukt dann unverhältnismäßig teuer. Die Dämmwirkung in Lehm ist dann auch reduziert, da die Fasern keine Lufteinschlüsse mehr haben.
Also alles wie Radio Eriwan.
Flachs muss man z.B. wochenlang unter Wasser verrotten lassen, um die Fasern zu gewinnen. Daher kommen auch noch alte Straßen- oder Flurbezeichnungen wie "Flachsrotte".
Gruß
Hanf und Flachs scheiden m.E. aus, weil diese Produkte im Gegensatz zu Stroh erst noch bearbeitet werden müssen. Grundsätzlich hast Du recht - es ginge - aber durch die zusätzlichen Arbeitsgänge, die man auch heute kaum selbst erledigen kann, wird das Endprodukt dann unverhältnismäßig teuer. Die Dämmwirkung in Lehm ist dann auch reduziert, da die Fasern keine Lufteinschlüsse mehr haben.
Also alles wie Radio Eriwan.
Flachs muss man z.B. wochenlang unter Wasser verrotten lassen, um die Fasern zu gewinnen. Daher kommen auch noch alte Straßen- oder Flurbezeichnungen wie "Flachsrotte".
Gruß
-
- Nicht angemeldeter User
Re:Lehmwickel aufarbeiten
Ich bin mit meiner Recherche auch schon so weit gekommen, Sven.
Aber nicht nur der alte Maschinenpark, auch die alten Sorten sind wichtig. Roggen wurde früher bis zu 2 m hoch. Den Landwirt, der noch so viel Idealismus besitzt, eine der alten Sorten anzupflanzen, das Feld mindestens mit einem Binder mäht und dann auch noch von Hand (mit dem Dreschflegel) drischt - so einen Landwirt wird man mit der Lupe suchen müssen.
Ich habe jemanden in der Lausitz gefunden, der
1) Solches Stroh hat - die Frage ist, wie kommt es hier her.
Die Lausitz ist sehr schön, man könnte einen Ausflug machen. Oder man packt das Stroh in einen Karton und gibt es der Schneckenpost mit.
2) mir auch eine Alternative genannt hat - wie ich meine Lehmwickel auch ohne frisches Stroh repariere.
Dazu nehme man das Stroh, wie es heute produziert wird - nur möglichst nicht gehäckselt. Man weiche es einen halben Tag ein, nimmt es aus dem Wasser und läßt es abtropfen. Nun nehme man den Lehmunterputz und knete das eingeweichte Stroh kräftig unter (Teig kneten), bis alle Halme im Lehm gut eingeschlossen sind.
Anschließend forme man Würste und drücke die zwischen und auf die zwischen den Sparren befestigten Lehmwickel, ziehe auf der anderen Seite allen Lehm der zwischen den Spalten quilt hoch und drücke ihn ebenfalls gut an. Man sollte die Lehmwürste kreuz und quer legen.
Nun mein Vorschlag:
Ich lasse mir doch etwas langes Stroh schicken (egal ob unökonomisch oder nicht). Im Frühjahr mache ich ein kleines Seminar bei uns am Bau. Wer Lust hat, kann vorbei kommen und mit mir zusammen beide Möglichkeiten ausprobieren. Immerhin müssen die Zwischenräume von 3 Sparren ausgefüllt werden. Möglicherweise muss auch noch der Fußboden im Spitzboden repariert werden. Dort liegen auch noch Lehmwickel, die ich bisher aber nur von unten gesehen habe.
Zum Abschluss des Tages gibt es eine kleine Grillfete. Mitzubringen sind: Gute Laune und Interesse an den alten Techniken
Den Termin gebe ich im Veranstaltungskalender bekannt.
Herzlich grüßt
Ulrike
Aber nicht nur der alte Maschinenpark, auch die alten Sorten sind wichtig. Roggen wurde früher bis zu 2 m hoch. Den Landwirt, der noch so viel Idealismus besitzt, eine der alten Sorten anzupflanzen, das Feld mindestens mit einem Binder mäht und dann auch noch von Hand (mit dem Dreschflegel) drischt - so einen Landwirt wird man mit der Lupe suchen müssen.
Ich habe jemanden in der Lausitz gefunden, der
1) Solches Stroh hat - die Frage ist, wie kommt es hier her.
Die Lausitz ist sehr schön, man könnte einen Ausflug machen. Oder man packt das Stroh in einen Karton und gibt es der Schneckenpost mit.
2) mir auch eine Alternative genannt hat - wie ich meine Lehmwickel auch ohne frisches Stroh repariere.
Dazu nehme man das Stroh, wie es heute produziert wird - nur möglichst nicht gehäckselt. Man weiche es einen halben Tag ein, nimmt es aus dem Wasser und läßt es abtropfen. Nun nehme man den Lehmunterputz und knete das eingeweichte Stroh kräftig unter (Teig kneten), bis alle Halme im Lehm gut eingeschlossen sind.
Anschließend forme man Würste und drücke die zwischen und auf die zwischen den Sparren befestigten Lehmwickel, ziehe auf der anderen Seite allen Lehm der zwischen den Spalten quilt hoch und drücke ihn ebenfalls gut an. Man sollte die Lehmwürste kreuz und quer legen.
Nun mein Vorschlag:
Ich lasse mir doch etwas langes Stroh schicken (egal ob unökonomisch oder nicht). Im Frühjahr mache ich ein kleines Seminar bei uns am Bau. Wer Lust hat, kann vorbei kommen und mit mir zusammen beide Möglichkeiten ausprobieren. Immerhin müssen die Zwischenräume von 3 Sparren ausgefüllt werden. Möglicherweise muss auch noch der Fußboden im Spitzboden repariert werden. Dort liegen auch noch Lehmwickel, die ich bisher aber nur von unten gesehen habe.
Zum Abschluss des Tages gibt es eine kleine Grillfete. Mitzubringen sind: Gute Laune und Interesse an den alten Techniken

Den Termin gebe ich im Veranstaltungskalender bekannt.

Herzlich grüßt
Ulrike