Mondholz, Mondkalender, Mondphasen

[Stefan Haar]

... wobei zu bedenken ist, dass die Hölzer früher im Regelfall im Jahr des Fällens auch verbaut wurden. Der Abgleich von Archivalien, dendrochronologischen Untersuchungen und inschriftlicher Datierungen hat diesen Sachverhalt immer wieder bestätigt. Natürlich gibt es auch hier immer wieder einmal kleinere Abweichungen - für diese gibt es dann aber meist auch schlüssige Erklärungen.

[Sven Teske | KS Dahme-Spreewald]

Das dürfte allerdings auch sehr vom geplanten Einsatzzweck des Holzes abgehangen haben. Sinnvoll, wenn nicht sogar erforderlich ist eine ausreichende Trocknung allemal. Und die wird bei dem Querschnitt schon etwas dauern.

So mindestens haben wir das mal gelernt, gell Ralf ?

Gruß, Sven.

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

Jawohl, das haben wir. Aber auch, das Generationen von Zimmerern dieses Wissen hatten, aber ungeduldige Bauherren, oder sogar Vorschriften, dazu nötigten, wieder besseren Wissens, das Holz frisch zu verbauen.
Und das ist in den zurückliegenden Jahrhunderten die Regel gewesen, denn sonst könnten wir (wie Stefan schon anmerkt) viele Häuser gar nicht so gut datieren.

[hermann kaufmann]

Ja also gibt es keinen tag wo es nach den mond am besten ist?

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

Also wenn man denn den davon ausgeht, das "Mondholz" beseere Eigenschaften hat, als normales, wintergeschlagenes Holz, dann sollte es in den Vollmondnächten der Wintermonate geschlagen werden. Das wäre frühstens um den 21. Nov und zieht sich bis um den 21. Februar, manchmal auch März.

[salinodg]

Wenn schon - dann immer bei abnehmendem Mond !

[Dietmar Fröhlich]

Bei mir ging folgende Mail von Georg Lehmann ein:

Ein bisschen spät, aber immerhin.
Die Forstliche Versuchsanstalt Freiburg hat in Zusammenarbeit mit einem Forstamt im Nordschwarzwald und einem Sägewerk hier aus dem Ort einen Versuch gemacht mit Mondholz. Die Auswertung dauert noch an, das schriftliche Ergebnis steht noch aus, aber mündlich und ohne Gewähr wurde schon mal was bekannt gegeben: Der Mond hat tatsächlich Einfluss auf die Rissbildung, aber sehr sehr wenig.
Ich versuche mal das wesentliche aus dem Gedächtnis aufzuschreiben. Hoffe, dass ich´s noch korrekt zusammenkriege.
Tanne als Sichtbares Bauholz wird seit einiger Zeit Verstärkt nachgefragt. Bei den Sägewerken ist die Tanne für solche Zwecke aber unbeliebt, weil sie stärker zu Rissbildung neigt als Fichte. Es wäre also sehr willkommen, wenn es eine Methode gäbe, die Rissbildung zu verhindern. Weil die Tanne solche Schwierigkeiten bereitet kann sie nicht so teuer verkauft werden wie Fichte, was die Förster und Waldbesitzer grämt.
Zum Forschungsprojekt wurden insgesamt 1200 Festmeter Holz gefällt, alles vom selben Standort. 1. Tanne, im ´richtigen´Mond, hangabwärts gefällt, 4 bis 6 Wochen liegen gelassen, dann entastet, entrindet und gesägt. 2. Tanne im ´fallschen´Mond gefällt, sofort entastet und entrindet und gesägt. 3. Zum Vergleich ein Teil Fichte ebenfalls herkömmlich gefällt.
Die ´richtig´ gefällte Tanne wurde gestapelt und einen Sommer lang an der Luft getrocknet. Die ´falsch´gefällte Tanne und die Fichte wurde sofort nach dem Sägen künstlich getrocknet. Normalerweise müssen bei Fichte nach dem Trocknen, vor dem Hobeln ca. 30 %
In die zweite Wahl aussortiert werden, bei Tanne sind es ca. 50 %. Bei der Richtig gefällten Tanne waren`s 51 oder 52 % .
Damit ist dann wohl alles gesagt. Es könnte sein. Dass die genauere Auswertung noch ein paar interessante Details hervorbringt. Warten wir´s ab. Die Studie ist für mich erst mal glaubwürdig, weil alle Beteiligten froh gewesen wären, wenn mehr herausgekommen wäre. Soweit erstmal. Ich melde mich, wenn ich weiß, wo´s die Studie schriftlich zu haben gibt.
Gruß Georg Lehmann

[salinodg]

Leider kann man mit der Versuchsanordnung und den bisherigen Ergebnissen nichts anfangen. Warten wir mal auf die Detailergebnisse.

Gruß

[Sven Teske | KS Dahme-Spreewald]

aus irgendeinem Grund hat man sich bei der Versuchsanordnung alle Mühe gegeben, jegliche Vergleichbarkeit zu verhindern. Auf die Auswertung bin ich gespannt



Gruß, Sven

[salinodg]

Hallo Sven,

ich will hier garnicht irgendwelche Absichten unterstellen - das ist schlichte Unkenntnis statistischer Verfahren.

Gruß

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

... ehrlich gesagt, weiss ich noch nicht einmal, was mir der durchgeführte Versuch denn jetzt sagen soll, außer vielleicht, dass es beim Fällen dunkel war.

[Stefan Haar]

... woher willst Du wissen, dass es dunkel war ?

Spielt es eine Rolle, ob tagsüber oder nachts geschlagen wird?

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

... wohl noch nie was von der Anziehungskraft, die der Vollmond auf Bäume ausübt gehört, oder?
Ich dachte immer, das heisst Mondholz, weil es bei Vollmond geschlagen wird. Vielleicht kommt es aber auch vom Mond?
Na ja. Eine wirklich vergleichende Studie fände ich ja denn doch mal interessant.

[georg lehmann]

Sodele
Ich verstehe die Zweifel nicht. Möglicherweise hab ich irgendetwas vergessen oder mich unklar ausgedrückt. Ich dachte, das Ergebniss wäre eindeutig und die Studie solide gemacht. Warten wir auf die ofizielle Veröffentlichung der Ergebnisse, dann wird vileicht einiges Klarer. Gruß Georg Lehmann

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

Hallo Georg Lehmann,
ich stelle gar nicht in Abrede, das die Studie solide gemacht wurde. So es denn die gleiche ist, die von Dietmar skizziert wurde lässt lediglich die Vergleichbarkeit zu wünschen übrig. Zumindest fällt es mir schwer, irgend ein Ergebniss auf die Tatsache des "Mondeinschalges zurück zu führen, da jeweils komplett andere Randbedingungen herangezogen wurden.
In so Fern haben Sie sich unklar ausgedrückt, oder aber die Studie ist einfach unklar aufgebaut.
FG
Ralf Femmer