Denkmalschutz

Kommunen, Bauamt, Denkmalschutz, Finanzamt
Holzwurm
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Denkmalschutz

Beitrag von Holzwurm »

Hallo alle zusammen,



ich hätte mal ein paar Allgemeine Fragen zum Denkmalschutz.
Gibt es Möglichkeiten den bestehenden Denkmalschutz auf ein Gebäude loszuwerden.
Hier geht es nicht um Abriss das Gebäude ist bewohnt und Größtenteils saniert.
Die Sanierungen sind auch Denkmalgerecht durchgeführt.
Damit ich nicht falsch verstanden werde ich bin der letzte der Denkmalschutz für nicht
Wichtig hält ganz im Gegenteil.
Aber gerade im meinem Fall halte ich die Bindung daran für unhaltbar und unzumutbar.
Hier möchte ich im Detail keine Angaben zu machen da die Behörden erst darüber
Informiert werden wenn ich alle Fakten und Daten zusammen habe.
Ich versuche auch gerade einen Artikel zu schreiben den ich natürlich auch dem
Holznagel zusenden werde.
Also es ist sicher reiner Unmut das ich es versuchen Möchte mein Gebäude vom Denkmalschutz
zu befreien aber dennoch möchte ich es versuchen.
Vielleicht kann jemand von euch ja einen enscheidenen Tipp geben,ihr wie auch ich sprich wir
sind alle mit alten Bauernhäusern verbunden das soll auch so bleiben.
Gerade ich hab in meiner Jugend von so einem Objekt wie ich es Heute besitzen darf geträumt,
mein Haus wird auch immer wie ein Denkmal behandelt und weiter behutsam erhalten aber
die Pflicht das es dem Gesetz nach ein Denkmal ist kann und will ich aus vielen Gründen nicht mehr tragen.
Das Recht meines Gebäudes wurde vom ersten Tage an nur mit Füssen getreten,
Förderungen haben nur zu Eile und getrieben dadurch sind erhebliche Fehler gemacht worden usw.
Seit fast drei Jahren Ärgere ich mich mit dem Finanzamt rum,zur Zeit habe ich laut dem Finanzamt
äh nur noch ein Neubau.
Jetzt habe ich schon mehr geschrieben als ich wollte.
Also wenn ihr könnt und wollt gibt es rechtliche Möglichkeiten den bestehenden Denkmalschutz
loszuwerden.


mit freundlichen Grüßen

Michael
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Stefan Haar
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Re:Denkmalschutz

Beitrag von Stefan Haar »

Hallo Michael,

irgendwie ist mir nicht ganz klar, welche Probleme Du mit der Denkmaleigenschaft Deines Hauses hast, wenn die Sanierung weitestgehend abgeschlossen ist und Du sowieso das Haus behandelst, als wäre es ein Baudenkmal - aber das ist es ja :)

Als mögliche Begründung würde mir nur eine unzumutbare wirtschaftliche Härte einfallen, die dann schriftlich nachzuweisen wäre.

Ansonsten sehe ich eigentlich eher Vorteile darin, ein Baudenkmal zu besitzen und würde dies im Normalfall sogar anstreben.

Herzliche Grüße

Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt

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Holzwurm
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Re:Denkmalschutz

Beitrag von Holzwurm »

Hallo Stefan


welche Vorteile kannst du wohl meinen????

Steuerrechtliche Abschreibung. Aberkannt weil hier ein Neubau vorliegt.
Dafür Eigenheimförderung nur 8Jahre weil es Herrn Eichel billiger kommt
Weitere Sanierungen können auch nicht geltend gemacht werden weil Eigenheimförderung
alles einschließt.Also auch in 5 oder 10Jahren nicht kann kein Antrag gestellt werden.
Dachboden ausbauen (Ausbau abschreiben) und vermieten geht nicht weil es ein Denkmal ist.
Zugesagte Fördermittel wurden ganz oder Teilweise gestrichen weil in Eigenleistung natürlich
eine Gesamt Sanierung mit Umnutzung nicht in einem halben Jahr zu schaffen ist.
Um hier mal klarzustellen jeder Behörde die an so einem Denkmal mit hohem Stellenwert
etwas liegt und den Maroden Zustand des Gebäudes kennt sollte klar sein das man so ein
Gebäude nicht in einem halben Jahr Sanieren kann.
Mehr möchte ich nicht auf zählen.
Also Stefan welche Vorteile meinst du????

mit freundlichen Grüßen

Michael Bräunig
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Stefan Haar
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Re:Denkmalschutz

Beitrag von Stefan Haar »

... ich kenne zwar Dein Objekt nicht, aber ich habe so'n kleines bisschen den Eindruck, dass Du in der Start- und Vorbereitungsphase nicht oder schlecht beraten wurdest.

Wie in jeder Berufsgruppe gibt es sicher auch unter den Denkmalpflegern solche und andere, aber pauschal die Denkmalpflege zu verurteilen, halte ich nicht für fair.

Die zeitliche und inhaltliche Koordination sollte bei umfangreicheren Sanierungsobjekten in der Regel ein fachlich kompetenter Ingenieur/Architekt übernehmen. Wenn es dann zu wesentlichen Fehleinschätzungen kommt, die der Bauherr nicht zu verteten hat, kann man sich dann erfolgreich bei dem beschweren.

Die steuerliche Seite kann ich ohne den gesamten Papierkram zu sichten (Vorabstimmung, Antragstellung, Maßnahmenkatalog, denkmalpflegerische Genehmigung ...) per Ferndiagnose leider nicht beurteilen.

Wir haben schon häufiger Fälle gehabt, die Anfangs nach "böser, böser Behörde" geklungen haben und sich bei näherer Betrachtung ganz anders dargestellt haben.

Das soll jetzt kein pauschaler Vorwurf in Deine Richtung sein, aber aus der Distanz muß ich zunächst einmal alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen.

Bei steuerrechtlichen Problemen kann Die eine Kontaktaufnahme mit Karin Schade (schade@igbauernhaus.de) vielleicht den einen oder anderen wertvollen Hinweis einbringen - kann aber ein paar Tage Dauern, weil ihr Rechner gerade mal wieder spinnt ...

Herzliche Grüße

Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt

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Holzwurm
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Re:Denkmalschutz

Beitrag von Holzwurm »

Hallo Stefan

wie immer Dankeschön für deine Antworten.
Schlecht beraten war ich bestimmt nicht.Die Denkmalpflege verurteile ich bestimmt nicht ich glaube das hast du nicht ganz richtig verstanden oder ich erklärt.
Das kann man auch nicht mit kurzen Sätzen erklären,ich meine das zusammen Spiel der einzelen Behörden und das stimmt sicher nicht.
Gerade der Holznagel setzt sich mit solchen Problemen ja auch öfter aus ein ander.
Steuerrechtlich kann man nichts mehr machen das hat schon sehr viel Geld gekostet der Bescheid wird seitens Finanzamt nicht mehr geändert.
Das Finanzamt hat seiner Zeit einen Sachverständigen geschickt und der hat einen Neubau daraus gemacht und das wars.
Jetzt wäre noch von dir zubeantworten was für Vorteile ich sonst noch von einem Denkmal habe vieleicht weiß ich ja etwas nicht.
Klar will ich es erhalten,klar bin ich Stolz darauf und ich habe es so erhalten wie es nur irgend wie ging.
Ich will es nicht verändern aber ich Denke wenn ich so einen Antrag stelle (befreiung vom Denkmalschutz) dann kommt vieleicht gerade in (durch) meine Geschichte mal ein wenig Druck auf das Zusammen Spiel der Behörden.

Gruss
Michael
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Denkmalschutz

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Michael
ehrlich gesagt ist mir auch nicht so ganz klar, worum es eigentlich geht. Du bist gefrustet, das habe ich verstanden. Aber letztlich kann es dir doch völlig egal sein, ob dein Objekt ein Denkmal ist oder nicht, da du es doch sowieso entsprechend behandelst.
Wie Stefan schon sagt, ist das aus der Ferne schwer zu beurteilen, aber Fehler passieren nicht, weil ein Förderung zur Eile treibt, sondern weil Ausführungsfehler vorliegen. Häufig auch, weil nicht einfach mal zu dem Mittel der vorzeitigen Rechnungslegung gegriffen wird, was natürlich sehr entspannend wirken kann.
Bei den steuerlichen Problemen fällt mir nur ein, das ich die selben hatte und nach einem Wechsel meines Steuerberaters und entsprechenden Widersprüchen, haben wir unsere Abschreibungsmöglichkeit bekommen, da es sich nun mal um ein Denkmal handelt. Und das Finanzamt versucht ja auch häufig über die Bausumme zu argumentieren. Letztlich ist es aber eine Finanz- und keine Baubehörde. D. h. die Einschätzung ob es sich um einen Neu- oder Altbau handelt, obliegt nicht dem Finanzamt. Und selbst wenn, ist der Anteil der Eigenheimzulage bei einem Neubau höher als bei einem Altbau und die Denkmalabschreibung oberhalb des Betrages der durch die Eigenheimzulage abgegolten ist, muss das Finanzamt als abzuschreibende Summe anerkennen. Und das ist höstrichterlich entschieden worden. Aber mit Steuerberatern ist es wie mit allen anderen Menschen auch. Es gibt gute und schlechte.
FG
Ralf
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
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