Ich suche seit längerem Ersatz für eine stilistisch nicht passende Haustür.
Inzwischen waren VIER Tischlermeister hier, die alle etwas von "sehr schöner Arbeit" bis "noch nie gemacht" erzählten, z. T. Kataloge von schrecklichen Fertigtüren vorlegten, mit Zollstock oder Laser die MAße nahmen, einert machte gar eine Skizze in sein Auftragsbuch und:
Von keinem habe ich je wieder gehört!
Macht jemand ähnliche Erfahrungen?
Geht es den Herren zu gut?
Ist der Wunsch nach einer Eichentür mit modernen Schließungen vermessen oder unausführbar?
Ich bin gespannt, was ich als Antwort bekomme!
Haustür für Fachwerkhaus
Haustür für Fachwerkhaus
Geht nich, gips nich!
Re: Haustür für Fachwerkhaus
Moin,
tja - ist leider so. Die meisten "Handwerker" sind heute doch nur noch die verlängerte Werkbank der Industrie - und können manchmal richtig einbauen aber selten bauen.
Vielleicht hilft da mal ein Blick in den Holznagel.
Noch ein Aha-Erlebnis: Ich hatte kürzlich einem Denkmalpfleger einen Tischler empfohlen, von dem ich wußte, dass er erstklassige Fenster baut.
Die Antwort war dann: Erbaut keine nach außen aufschlagenden Fenster.
Zwischen Arroganz und Unfähigkeit ist heute alles möglich.
Gruß
Bernd
tja - ist leider so. Die meisten "Handwerker" sind heute doch nur noch die verlängerte Werkbank der Industrie - und können manchmal richtig einbauen aber selten bauen.
Vielleicht hilft da mal ein Blick in den Holznagel.
Noch ein Aha-Erlebnis: Ich hatte kürzlich einem Denkmalpfleger einen Tischler empfohlen, von dem ich wußte, dass er erstklassige Fenster baut.
Die Antwort war dann: Erbaut keine nach außen aufschlagenden Fenster.
Zwischen Arroganz und Unfähigkeit ist heute alles möglich.
Gruß
Bernd
- Ulrike Nolte
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Re: Haustür für Fachwerkhaus
Moin auch,
... und die gleiche Antwort von mir: Es gibt anscheinend nur noch wenige echte Tischler.
Der bei uns die Haustüre reparieren sollte (unteren Bereich rausschneiden weil das Holz ziemlich hinüber war und das Türblatt entsprechend aufarbeiten), hat gleich die ganze Tür ohne nachzufragen entsorgt und uns eine völlig neue Tür eingebaut. Wir Dussel haben es nicht bemerkt, weil er sich tatsächlich sehr viel Mühe mit dem aufgedoppelten Holz gegeben hat - die Profilierung war so täuschend gleich der alten, dass ich erst die (nicht gewünschte) weiße Grundierung abschleifen musste um festzustellen, dass da weiß Gott kein altes Holz dahinter steckt. Abgerechnet wurde eine Aufarbeitung unter Verwendung der alten Aufdoppelung. Ich nenne sowas Betrug und wir haben deshalb auch ein sehr kostspieliges Gutachten anfertigen lassen. Die Chancen bei Gericht: höchstens 50:50. Wir haben es gelassen weil wir das Geld lieber ins Haus stecken, als es Gerichten und Anwälten in den Hals zu schieben. Wir waren so blauäugig, den Auftrag nicht schriftlich abzufassen.
Dazu kommt noch, dass die neue Tür konstruktionstechnisch alles andere als dicht ist. Aber eine Dreifachverriegelung hat ... Gesamtkosten: 4.200 €
Die Antwort auf meine Frage, warum er sich denn nicht rechtzeitig um Klärung der Vorgehensweise gemeldet hat: (O-Ton) "Man muss einem Handwerker doch einen gewissen Handlungsspielraum lassen".
Dass dieser Handwerker ein Originalteil eines denkmalgeschützten Hauses einfach vernichtet hat (Vernichtung von fremden Eigentum ist nach meiner Rechtsauffassung eine Straftat), ist gar nicht bis in sein Bewußtsein gedrungen.
Frag doch mal bei Andreas Milling nach. Ich habe noch keine seiner Türen gesehen, aber unsere Vorsatzfenster sind spitzenmäßige Erzeugnisse aus seiner Werkstatt. Und der sagt, wenn er sich etwas nicht zutraut ...
Grüße
Ulrike
... und die gleiche Antwort von mir: Es gibt anscheinend nur noch wenige echte Tischler.
Der bei uns die Haustüre reparieren sollte (unteren Bereich rausschneiden weil das Holz ziemlich hinüber war und das Türblatt entsprechend aufarbeiten), hat gleich die ganze Tür ohne nachzufragen entsorgt und uns eine völlig neue Tür eingebaut. Wir Dussel haben es nicht bemerkt, weil er sich tatsächlich sehr viel Mühe mit dem aufgedoppelten Holz gegeben hat - die Profilierung war so täuschend gleich der alten, dass ich erst die (nicht gewünschte) weiße Grundierung abschleifen musste um festzustellen, dass da weiß Gott kein altes Holz dahinter steckt. Abgerechnet wurde eine Aufarbeitung unter Verwendung der alten Aufdoppelung. Ich nenne sowas Betrug und wir haben deshalb auch ein sehr kostspieliges Gutachten anfertigen lassen. Die Chancen bei Gericht: höchstens 50:50. Wir haben es gelassen weil wir das Geld lieber ins Haus stecken, als es Gerichten und Anwälten in den Hals zu schieben. Wir waren so blauäugig, den Auftrag nicht schriftlich abzufassen.
Dazu kommt noch, dass die neue Tür konstruktionstechnisch alles andere als dicht ist. Aber eine Dreifachverriegelung hat ... Gesamtkosten: 4.200 €
Die Antwort auf meine Frage, warum er sich denn nicht rechtzeitig um Klärung der Vorgehensweise gemeldet hat: (O-Ton) "Man muss einem Handwerker doch einen gewissen Handlungsspielraum lassen".
Dass dieser Handwerker ein Originalteil eines denkmalgeschützten Hauses einfach vernichtet hat (Vernichtung von fremden Eigentum ist nach meiner Rechtsauffassung eine Straftat), ist gar nicht bis in sein Bewußtsein gedrungen.
Frag doch mal bei Andreas Milling nach. Ich habe noch keine seiner Türen gesehen, aber unsere Vorsatzfenster sind spitzenmäßige Erzeugnisse aus seiner Werkstatt. Und der sagt, wenn er sich etwas nicht zutraut ...
Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
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- Registriert: Di 14. Jun 2005, 22:48
Re: Haustür für Fachwerkhaus
Hallo zehafue,
auch mein Tischler baut sehr schöne, gut proportionierte Haustüren zu einem sehr annehmbaren Preis. Ob er bis Gevelsberg fahren möchte, weiß ich allerdings nicht, das käme auf eine Nachfrage an. Es sind immerhin ca 190km. Wenn du mich anrufen oder mailen möchtest, gebe ich die Tel.nr. gerne weiter.
Gruß
Wolfgang Riesner
auch mein Tischler baut sehr schöne, gut proportionierte Haustüren zu einem sehr annehmbaren Preis. Ob er bis Gevelsberg fahren möchte, weiß ich allerdings nicht, das käme auf eine Nachfrage an. Es sind immerhin ca 190km. Wenn du mich anrufen oder mailen möchtest, gebe ich die Tel.nr. gerne weiter.
Gruß
Wolfgang Riesner
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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- Registriert: Mo 5. Mai 2003, 13:03
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Re: Haustür für Fachwerkhaus
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
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- Senior Member
- Beiträge: 767
- Registriert: Mo 17. Feb 2003, 17:34
Re: Haustür für Fachwerkhaus
Buchempfehlung: Albert Lange, Das Wohnhaus im Ruhrkohlenbezirk (Gibts natürlich im IGB-Shop!)
Das enthält jede Menge Abbildungen und Details historischer Türen aus dem genannten Gebiet (Jetzt KVR). Da sollten hinreichende Anregungen für die Gestaltung draus zu entnehmen sein.
Das enthält jede Menge Abbildungen und Details historischer Türen aus dem genannten Gebiet (Jetzt KVR). Da sollten hinreichende Anregungen für die Gestaltung draus zu entnehmen sein.
Re: Haustür für Fachwerkhaus
Herzlichen Dank für alle Antworten und Adressen und Tipps!
Hab ja dann erst mal eine Menge zu tun!
Werde über den Ausgang berichten!
Danke und Gruß aus ASBECK!
Christian
Hab ja dann erst mal eine Menge zu tun!
Werde über den Ausgang berichten!
Danke und Gruß aus ASBECK!
Christian