Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Bei deiser Problematik eine sinnvolle Antwort zu geben, setzt eine gute Kenntnis der vorhandenen Situation vorraus. D. h., jede mögliche Variante muss auf ihre verträglichkeit und Funktionalität überprüft werden. Über ein Forum wie dieses ein Empfehlung auszusprechen, ist in so fern Schwierig, als das da dann auch Haftungsfragen eine Rolle spielen können.
Ich persönlich würde immer versuchen möglichst homogene Wandaufbauten zu realiesieren. Allerdings sollte die Wahl des selbigen immer auf die Bedürfnisse der Bewohner, die Konstruktion des Gebäudes und die haustechnischen Gegebenheiten abgestimmt werden.
Also sollte an einer solchen Stelle einfach mal ein entsprechender Fachmann hinzugezogen werden. Nur so kann meiner Auffasung nach eine vernünftige Entscheidung getroffen werden.
Für die Vorschläge von Johannes wollte ich eigentlich schon längst mal einen baphysikalischen Nachweis führen, aber einfach keine Zeit ......
FG
Ralf Femmer
Ich persönlich würde immer versuchen möglichst homogene Wandaufbauten zu realiesieren. Allerdings sollte die Wahl des selbigen immer auf die Bedürfnisse der Bewohner, die Konstruktion des Gebäudes und die haustechnischen Gegebenheiten abgestimmt werden.
Also sollte an einer solchen Stelle einfach mal ein entsprechender Fachmann hinzugezogen werden. Nur so kann meiner Auffasung nach eine vernünftige Entscheidung getroffen werden.
Für die Vorschläge von Johannes wollte ich eigentlich schon längst mal einen baphysikalischen Nachweis führen, aber einfach keine Zeit ......
FG
Ralf Femmer
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
- Stefan Haar
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Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Wenn genug Platz zur Verfügung steht und bald begonnen werden kann, so dass die Trocknung noch hinreichend über den Sommer vonstatten gehen kann, würde ich die Ziegelausfachungen drin lassen, die Gips-HWL-Platten rausschmeissen und mit dem Leichtlehm arbeiten. 20 cm sollten hier ein vernünftiger Kompromiss sein.vijver hat geschrieben: Ich stehe vor einem ähnlichen Problem, leider sind die Gefache vor 80 Jahren schon mit Ziegeln ausgemauert worden. Ich tue mich schwer, diese alle rauszuschmeißen. Teilweise wurden zu DDr Zeiten ca. 5 cm. dicke Gipsverbundplatten (Gips auf Sauerkrautplatten) aufgebracht. Was also tun? wer weiß Rat?
Herzliche Grüße aus Wolfenbüttel
Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
Dipl.-Ing. Architekt
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- Klaus Schillberg | KS Wetterau/Main-Kinzig-Kreis
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Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Hallo an das IGB-Forum, zu welchem ich mich erst heute eingeloggt habe,da ich bisher viel Forums-Arbeit in fachwerk.de leiste.
Meine Erfahrungen zur Frage der Innendämmung von Fachwerkaußenwänden sind:
erstmal prüfen, ob überhaupt eine Innendämmung notwendig ist.Wenn eine Fußleistenheizung oder Temperierung ins Haus kommt,der EG-Fußboden und das Dach (oder die Speicherdecke) gut gedämmt sind, braucht man meistens keine Innendämmung mehr.Bei den beschriebenen Methoden favorisiere ich eine Vormauerung mit 6cm LehmLeichtbauplatten (100 x 6 x 24,5cm) mit Leichtlehm-Zwischenfüllung je nach Wandschiefe 2-4 cm. Der Leichtmörtel wird dabei erdfeucht-trocken mit der Aufmauerung eingefüllt und leicht verdichtet. Die leichten Lehmplatten (hergestellt aus Lehm und Holzfasern) erhalten einen 10-15mm dicken LehmWärmedämmputz (auch mit Sägemehlzuschlag)´ mit vollflächiger Jutegewebeeinlage.
Was Leichtlehm-Stampftechniken angeht hat sich in den letzten 15 Jahren der HanfLeichtlehm gut bewährt. Aufgrund der guten Dämmwerte braucht man in der Regel lediglich 10-12cm dünne Vorsatzschalen.
Meine Erfahrungen zur Frage der Innendämmung von Fachwerkaußenwänden sind:
erstmal prüfen, ob überhaupt eine Innendämmung notwendig ist.Wenn eine Fußleistenheizung oder Temperierung ins Haus kommt,der EG-Fußboden und das Dach (oder die Speicherdecke) gut gedämmt sind, braucht man meistens keine Innendämmung mehr.Bei den beschriebenen Methoden favorisiere ich eine Vormauerung mit 6cm LehmLeichtbauplatten (100 x 6 x 24,5cm) mit Leichtlehm-Zwischenfüllung je nach Wandschiefe 2-4 cm. Der Leichtmörtel wird dabei erdfeucht-trocken mit der Aufmauerung eingefüllt und leicht verdichtet. Die leichten Lehmplatten (hergestellt aus Lehm und Holzfasern) erhalten einen 10-15mm dicken LehmWärmedämmputz (auch mit Sägemehlzuschlag)´ mit vollflächiger Jutegewebeeinlage.
Was Leichtlehm-Stampftechniken angeht hat sich in den letzten 15 Jahren der HanfLeichtlehm gut bewährt. Aufgrund der guten Dämmwerte braucht man in der Regel lediglich 10-12cm dünne Vorsatzschalen.
Klaus Schillberg, IGB Wetterau/Main-Kinzig-Kreis
Fachbuchautor Lehm-und Naturbaustoffe
61130 Nidderau , Kirchplatz 5, Tel: 06187-90 1820
Altbausanierung mit Lehm-und Naturbaustoffen
Geschäftsführer TEX-BIS Naturbaustoffe GmbH/Nidderau
Fachbuchautor Lehm-und Naturbaustoffe
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Altbausanierung mit Lehm-und Naturbaustoffen
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- Nicht angemeldeter User
Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Ui, meine Eröffnungsbox lebt ja noch
So, hier nun der Bericht, wie wir es machen (ließen). Haben uns mit einem Lehmbauer der 1. Stunde (zumindest hier in der Gegend) zusammengesetzt und folgender Wandaufbau ist dabei rausgekommen:
Der alte diffussionsoffene und noch super an den Wänden haftende Kalkputz wurde belassen (nat. Tapeten etc. akribisch entfernt). An die Fußleisten wurden Sägebretter in der Stärke der Innendämmung angebracht (insges. 11 cm). Dann verlegte mein Mann alle Kabel und brachte an den STellen, wo wir schwerere Sachen (in der Küche Hängeschränke und Dunstabzug) anbringen wollten, auch Holzbretter als BEfestigungsvorlage an. So, das waren mal unsere Vorarbeiten. Dann rückte das "Lehmkommando" an: Auf die Wände wurde flächdeckend eine ca 2 cm Strohlehmkontaktschicht aufgebracht. Auf diese dann die zugeschnittenen Schilfrohrmatten angedübelt und rangezogen. Die aufwändigen Schneidearbeiten erledigten die Lehmbauern. Dann musste mein Mann alle Steckdosenvorbauten einbauen. Dann wurden die Heizschlangen für die Wandheizung angebracht und darauf wieder eine dicke Schicht Strohlehm. Auf diese dann der Träger für den Feinputz (das war ne einlagige Schilfmatte). Dann wurde getrocknet auch mit Hilfe von Gasgebläsen. Das ging alles wunderbar ohne jegliche Rissbildung etc. Dann kam noch der Feinputz drauf und noch ein paar kleine Ausbesserungen und fertig. Das Ganze dauerte 2 Wochen. Leider mussten wir das alles im Winter machen lassen, im Sommer wäre es sicher angenehmer gewesen. Aber so ist die erste ERfahrung mit unserer Wandheizung da. Fazit: Wir sind bis jetzt mehr als zufrieden! Ein super Raumklima, wenig Verbrauch und optisch sehr schön gelungen. Keinerlei Rissbildungen. Die Wände haben wir nun mit Lesando-Lehmfarben gestrichen.
Ein kleiner Nachteil: Die Lehmwände / Putze sind halt nicht so hart wie ein Kalkputz, sprich man muss vorsichtiger sein mit "mal schnell was aufhängen etc". Und ich sag's ganz ehrlich. Diese Arbeit alleine machen (wir sind beide voll berufstätig) hätten wir nicht geschafft. Meine Hochachtung vor allen hier, die sich das alleine vornehmen und es durchziehen.
Ach ja, das schöne Werk von dem Architekten Herrn Schwan "Die Temperierung" habe ich in einer Nacht durchgelesen. Ist nur zu empfehlen. Man kann das sicher 100-seitige Dokument auf siner HP (hab sie leider nciht mehr) herunterladen.
Liebe Grüsse
Michaela

So, hier nun der Bericht, wie wir es machen (ließen). Haben uns mit einem Lehmbauer der 1. Stunde (zumindest hier in der Gegend) zusammengesetzt und folgender Wandaufbau ist dabei rausgekommen:
Der alte diffussionsoffene und noch super an den Wänden haftende Kalkputz wurde belassen (nat. Tapeten etc. akribisch entfernt). An die Fußleisten wurden Sägebretter in der Stärke der Innendämmung angebracht (insges. 11 cm). Dann verlegte mein Mann alle Kabel und brachte an den STellen, wo wir schwerere Sachen (in der Küche Hängeschränke und Dunstabzug) anbringen wollten, auch Holzbretter als BEfestigungsvorlage an. So, das waren mal unsere Vorarbeiten. Dann rückte das "Lehmkommando" an: Auf die Wände wurde flächdeckend eine ca 2 cm Strohlehmkontaktschicht aufgebracht. Auf diese dann die zugeschnittenen Schilfrohrmatten angedübelt und rangezogen. Die aufwändigen Schneidearbeiten erledigten die Lehmbauern. Dann musste mein Mann alle Steckdosenvorbauten einbauen. Dann wurden die Heizschlangen für die Wandheizung angebracht und darauf wieder eine dicke Schicht Strohlehm. Auf diese dann der Träger für den Feinputz (das war ne einlagige Schilfmatte). Dann wurde getrocknet auch mit Hilfe von Gasgebläsen. Das ging alles wunderbar ohne jegliche Rissbildung etc. Dann kam noch der Feinputz drauf und noch ein paar kleine Ausbesserungen und fertig. Das Ganze dauerte 2 Wochen. Leider mussten wir das alles im Winter machen lassen, im Sommer wäre es sicher angenehmer gewesen. Aber so ist die erste ERfahrung mit unserer Wandheizung da. Fazit: Wir sind bis jetzt mehr als zufrieden! Ein super Raumklima, wenig Verbrauch und optisch sehr schön gelungen. Keinerlei Rissbildungen. Die Wände haben wir nun mit Lesando-Lehmfarben gestrichen.
Ein kleiner Nachteil: Die Lehmwände / Putze sind halt nicht so hart wie ein Kalkputz, sprich man muss vorsichtiger sein mit "mal schnell was aufhängen etc". Und ich sag's ganz ehrlich. Diese Arbeit alleine machen (wir sind beide voll berufstätig) hätten wir nicht geschafft. Meine Hochachtung vor allen hier, die sich das alleine vornehmen und es durchziehen.
Ach ja, das schöne Werk von dem Architekten Herrn Schwan "Die Temperierung" habe ich in einer Nacht durchgelesen. Ist nur zu empfehlen. Man kann das sicher 100-seitige Dokument auf siner HP (hab sie leider nciht mehr) herunterladen.
Liebe Grüsse
Michaela
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- Nicht angemeldeter User
Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
@Stefan Haar: (Löschung durch Admin)
Mich haben Sie - soweit ich mich erinnere - übrigens nie nach der Funktionsweise Ihres Eisschranks gefragt. Vielleicht hätte es sich gelohnt. Wir müssen erst mal die Frage stellen, wie die Wärme durch Stoffe transportiert wird und welche physikalischen Gesetze da gelten. Der U-Wert (und Lambda-Wärmeleitung) wird in Klimakammern gemessen, indem man Warmluft an dem auf der anderen Seite gekühlten Prüfkörper abkühlen läßt, das ergibt damit nur ein Maß für die Wärmeaufnahme von Oberflächen aus Warmluft, nicht jedoch über den Durchtransport der Wärme auf die andere Seite. Deswegen stimmt im praktischen Bereich gar nix von der U-Wert-Theorie. (Löschung durch Admin)
Ansonsten sehe auch ich nicht nur die Innendämmung, sondern auch die Lehmpamperei sehr kritisch. Lehm ist eben erst mal kein genialer Absorber für irgendwas (Gerüche, Dampf, usw.) wie von uninformierter Seite gerne gestreut, sondern ein geniales Abdichtungsmittel (z.B. Deponieton, Teichabdichtung), das bei Abmagerung mit Sand und organischen Füllstoffen spektakuläre Wasserrückhaltung zeigt. Und leider unheimlich gerne deswegen beschimmelt. Das kann man steigern, wenn man zellulosegefüllte Farbpampen draufnudelt. So erlebe ich es jedenfalls bei meinen Projekt- besser Schadensfallberatungen.
Was mich von Shalouli interessieren würde, woran Sie die Aussage "wenig Verbrauch" der eingeputzen Wandheizung festmacht? Von solchen Systemen kenne ich wg. der "Materialverschattung" der Wärmestrahlung und übermäßiger Aufheizung des Wandquerschnitts bisher nur außerordentlich hohe qm-Verbräuche, was auch an der Trägheit des Systems deutlich wird. Gibt es also eine Angabe zum Verbrauch kWh bzw. Gascbm oder Ölliter /qm im Jahr oder ist die Angabe eher mal so aus begeistertem Gefühl? In unserem Temperierprojekt Schloß Veitshöchheim (URL-Löschung durch Admin) blieben wir nun im dritten Winter bei ~30% des Normwärmebedarfs, mit meist offener Führung, Einfachglas-Barockauffensterung und ohne jeglichen Dämmstoffverbau.
Mich haben Sie - soweit ich mich erinnere - übrigens nie nach der Funktionsweise Ihres Eisschranks gefragt. Vielleicht hätte es sich gelohnt. Wir müssen erst mal die Frage stellen, wie die Wärme durch Stoffe transportiert wird und welche physikalischen Gesetze da gelten. Der U-Wert (und Lambda-Wärmeleitung) wird in Klimakammern gemessen, indem man Warmluft an dem auf der anderen Seite gekühlten Prüfkörper abkühlen läßt, das ergibt damit nur ein Maß für die Wärmeaufnahme von Oberflächen aus Warmluft, nicht jedoch über den Durchtransport der Wärme auf die andere Seite. Deswegen stimmt im praktischen Bereich gar nix von der U-Wert-Theorie. (Löschung durch Admin)
Ansonsten sehe auch ich nicht nur die Innendämmung, sondern auch die Lehmpamperei sehr kritisch. Lehm ist eben erst mal kein genialer Absorber für irgendwas (Gerüche, Dampf, usw.) wie von uninformierter Seite gerne gestreut, sondern ein geniales Abdichtungsmittel (z.B. Deponieton, Teichabdichtung), das bei Abmagerung mit Sand und organischen Füllstoffen spektakuläre Wasserrückhaltung zeigt. Und leider unheimlich gerne deswegen beschimmelt. Das kann man steigern, wenn man zellulosegefüllte Farbpampen draufnudelt. So erlebe ich es jedenfalls bei meinen Projekt- besser Schadensfallberatungen.
Was mich von Shalouli interessieren würde, woran Sie die Aussage "wenig Verbrauch" der eingeputzen Wandheizung festmacht? Von solchen Systemen kenne ich wg. der "Materialverschattung" der Wärmestrahlung und übermäßiger Aufheizung des Wandquerschnitts bisher nur außerordentlich hohe qm-Verbräuche, was auch an der Trägheit des Systems deutlich wird. Gibt es also eine Angabe zum Verbrauch kWh bzw. Gascbm oder Ölliter /qm im Jahr oder ist die Angabe eher mal so aus begeistertem Gefühl? In unserem Temperierprojekt Schloß Veitshöchheim (URL-Löschung durch Admin) blieben wir nun im dritten Winter bei ~30% des Normwärmebedarfs, mit meist offener Führung, Einfachglas-Barockauffensterung und ohne jeglichen Dämmstoffverbau.
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- Nicht angemeldeter User
Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Hallöle,
@Herr Fischer,
Nun ja, wir haben weniger Verbrauch bei den Holzladungen festgestellt bzw die Nachfüllintervalle haben sich um ca. 1/4 reduziert. Wir hatten den Winter durch noch mit dem alten System (ungedämmt und alte Heizkörper) geheizt und dann ab Anf. Februar mit der Wandheizung. Genaue Feldstudien werden wir diesen Winter anstellen ;-) Und wir fühlten uns bei 3 °C weniger weitaus behaglicher als bei der vorherigen Heizung. Da hatten wir immer das Gefühl, es würde ziehen und es war längst nicht so angenehm. Bei der neuen Heizung da haben wir ca. 18 - 19 °C gemessene Raumtemp. und fühlen uns pudelwohl. Und sehr träge ist die Heizung nicht beim Hochfahren, dafür bleibt aber das behagliche Wärmegefühl auch bei heruntergeschalteter Temp. lang bestehen. Unser Lehm wurde sehr stark abgemagert. Ich kann mal fragen, wie das Mischverhältnis war.
Bekannte mit Wandheizungen geben dieselben Aussagen ab.
Viele Grüsse
Michaela
@Herr Fischer,
Nun ja, wir haben weniger Verbrauch bei den Holzladungen festgestellt bzw die Nachfüllintervalle haben sich um ca. 1/4 reduziert. Wir hatten den Winter durch noch mit dem alten System (ungedämmt und alte Heizkörper) geheizt und dann ab Anf. Februar mit der Wandheizung. Genaue Feldstudien werden wir diesen Winter anstellen ;-) Und wir fühlten uns bei 3 °C weniger weitaus behaglicher als bei der vorherigen Heizung. Da hatten wir immer das Gefühl, es würde ziehen und es war längst nicht so angenehm. Bei der neuen Heizung da haben wir ca. 18 - 19 °C gemessene Raumtemp. und fühlen uns pudelwohl. Und sehr träge ist die Heizung nicht beim Hochfahren, dafür bleibt aber das behagliche Wärmegefühl auch bei heruntergeschalteter Temp. lang bestehen. Unser Lehm wurde sehr stark abgemagert. Ich kann mal fragen, wie das Mischverhältnis war.
Bekannte mit Wandheizungen geben dieselben Aussagen ab.
Viele Grüsse
Michaela
- Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
- Senior Member
- Beiträge: 502
- Registriert: Fr 29. Apr 2005, 11:10
- Wohnort: Berlin / Münchehofe (Brandenburg LDS)
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Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Ahoi liebe Mitleser,
das die Thesen des (durchaus geschätzten) Kollegen Fischer und seinem geistigen Ziehvater, Herrn Prof. Meier, durchaus umstritten sind, sollte an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Um sich ein Bild der kontroversen Diskussion machen zu können und sich auch mit den mindestens genauso interessanten Gegenpositionen vertraut zu machen, empfehle ich dringend die Lektüre von Dipl.- Physiker Jochen Ebel : http://www.ing-buero-ebel.de/Gegenpositionen.htm
Spannend ist es allemal, zuweilen mit einem nicht zu unterschätzenden Unterhaltungwert.
Gruß, Sven Teske
das die Thesen des (durchaus geschätzten) Kollegen Fischer und seinem geistigen Ziehvater, Herrn Prof. Meier, durchaus umstritten sind, sollte an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Um sich ein Bild der kontroversen Diskussion machen zu können und sich auch mit den mindestens genauso interessanten Gegenpositionen vertraut zu machen, empfehle ich dringend die Lektüre von Dipl.- Physiker Jochen Ebel : http://www.ing-buero-ebel.de/Gegenpositionen.htm
Spannend ist es allemal, zuweilen mit einem nicht zu unterschätzenden Unterhaltungwert.
Gruß, Sven Teske
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden
Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
Sachverständige für Schäden an Gebäuden
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Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Forumsregeln:
Hallo Herr Fischer,
ich hatte Sie bereits im letzten Jahr gebeten, in Ihren Beiträgen keine Verlinkungen auf Ihre eigene Website vorzunehmen.
Ich werde die entsprechenden Stellen jetzt löschen.
Für den Wiederholungsfall werde ich Ihnen den Account sperren - wie bereits im letzten Jahr angedeutet.
Hallo Herr Fischer,
ich hatte Sie bereits im letzten Jahr gebeten, in Ihren Beiträgen keine Verlinkungen auf Ihre eigene Website vorzunehmen.
Ich werde die entsprechenden Stellen jetzt löschen.
Für den Wiederholungsfall werde ich Ihnen den Account sperren - wie bereits im letzten Jahr angedeutet.
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- Nicht angemeldeter User
Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Hallo in die Runde,
ich lese hier mehrfach von Innendämmungen, die 12 oder 13 cm stark
sein sollen. Nach meinem Erkenntnisstand sind Innendämmungen,
die stärker sind als 6 cm, nicht wirksamer als solche bis 6 cm,
darüberhinaus also Platz- und Materialverschwendung.
Das ergeben die bauphysikalischen Berechnungen zum Wärmedurchgang.
ich lese hier mehrfach von Innendämmungen, die 12 oder 13 cm stark
sein sollen. Nach meinem Erkenntnisstand sind Innendämmungen,
die stärker sind als 6 cm, nicht wirksamer als solche bis 6 cm,
darüberhinaus also Platz- und Materialverschwendung.
Das ergeben die bauphysikalischen Berechnungen zum Wärmedurchgang.
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- Senior Member
- Beiträge: 767
- Registriert: Mo 17. Feb 2003, 17:34
Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
@ Shalouli:
Diese Beobachtung haben viele gemacht, auch die Mieter in meinem Gründerzeithaus mit Raumhöhen von 3,40 m. Dort habe ich eine Wandheizung nach dem Hypokaustenprinzip vor die Wand gesetzt mit nur 5 cm Innendämmung mit Dampfbremse, um keine Taupunktsprobleme zu bekommen. Die Wohung, in der man vorher das subjektive Gefühl hatte, es ziehe, wird nun schon seit mehreren Wintern als behaglich empfunden. Und der Verbrauch ist in der Tat erstaunlich niedrig - fast Werte, wie sie manche Neubauten mit grossen Fensterflächen auch zeigen. Der k-Wert der Wand ist bei uns trotz Innendämmung deutlich schlechter als er eigentlich für einen neidrigen Verbrauch sein müsste - und trotzdem ist der Verbrauch so gering. Des Rätsels Lösung: Früher hat man die Heizkörper im Herbst angestellt. Dadurch kam im Raum eine Konvektion in Gang: Am Heizkörper (innen am Schornstein) hoch, und an den Aussenwänden wieder runter. Unten lagerte die abgekühlte Luft, oberhalb der Heizkörper (die auch nur im oberen Teil richtig warm wurden) die warme Luft. Da wurde empfunden als Zugluft (die in Wirklichkeit grossenteils Raumkonvektion war), und es wurde weiter gegengeheizt, so lange, bis es unten auf dem Fussboden wenigstens 16 Grad hatte. Unter der Decke waren es dann über 30, in 2 m Höhe 27° C. Behaglich ist was anderes. Heute habe ich am Fussboden 18°C, in 1 m 19 und in 2 m Höhe 20° C, weil die Luft sich an den aussenwänden nicht mehr abkühlen (und - das ist hier wichtig - damit auch praktisch im Gegensattz zu früher kaum Tauwasser abgeben kann.) Die Innenflächen der geheizten Aussenwände sind der wärmste Teil (ca. 21 C) - die Luft kann dann kühler bleiben, ohne dass es ungemütlich wirkt. Man kann sich sogar direkt an die Wand setzen, ohne dass man die Kälte spürt - veersucht das mal in einem ungedämmten Altbau!
Summa summarum eine im Detail schwierige, aber bis dato sehr erfolgreiche Konstruktion. Ich kann aus diesem Grunde ebenfalls nur die Wandheizung sehr empfehlen. Wie das Beispiel zeigt: Es geht technisch gesehen auch deutlich einfacher, als normalerweise angeboten wird.
Diese Beobachtung haben viele gemacht, auch die Mieter in meinem Gründerzeithaus mit Raumhöhen von 3,40 m. Dort habe ich eine Wandheizung nach dem Hypokaustenprinzip vor die Wand gesetzt mit nur 5 cm Innendämmung mit Dampfbremse, um keine Taupunktsprobleme zu bekommen. Die Wohung, in der man vorher das subjektive Gefühl hatte, es ziehe, wird nun schon seit mehreren Wintern als behaglich empfunden. Und der Verbrauch ist in der Tat erstaunlich niedrig - fast Werte, wie sie manche Neubauten mit grossen Fensterflächen auch zeigen. Der k-Wert der Wand ist bei uns trotz Innendämmung deutlich schlechter als er eigentlich für einen neidrigen Verbrauch sein müsste - und trotzdem ist der Verbrauch so gering. Des Rätsels Lösung: Früher hat man die Heizkörper im Herbst angestellt. Dadurch kam im Raum eine Konvektion in Gang: Am Heizkörper (innen am Schornstein) hoch, und an den Aussenwänden wieder runter. Unten lagerte die abgekühlte Luft, oberhalb der Heizkörper (die auch nur im oberen Teil richtig warm wurden) die warme Luft. Da wurde empfunden als Zugluft (die in Wirklichkeit grossenteils Raumkonvektion war), und es wurde weiter gegengeheizt, so lange, bis es unten auf dem Fussboden wenigstens 16 Grad hatte. Unter der Decke waren es dann über 30, in 2 m Höhe 27° C. Behaglich ist was anderes. Heute habe ich am Fussboden 18°C, in 1 m 19 und in 2 m Höhe 20° C, weil die Luft sich an den aussenwänden nicht mehr abkühlen (und - das ist hier wichtig - damit auch praktisch im Gegensattz zu früher kaum Tauwasser abgeben kann.) Die Innenflächen der geheizten Aussenwände sind der wärmste Teil (ca. 21 C) - die Luft kann dann kühler bleiben, ohne dass es ungemütlich wirkt. Man kann sich sogar direkt an die Wand setzen, ohne dass man die Kälte spürt - veersucht das mal in einem ungedämmten Altbau!
Summa summarum eine im Detail schwierige, aber bis dato sehr erfolgreiche Konstruktion. Ich kann aus diesem Grunde ebenfalls nur die Wandheizung sehr empfehlen. Wie das Beispiel zeigt: Es geht technisch gesehen auch deutlich einfacher, als normalerweise angeboten wird.
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- Nicht angemeldeter User
Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Hallo Zusammen,
Wir haben an unserem Haus im OG (24er Backstein) gute Erfahrungen gemacht mit folgendem Aufbau: Auf die Wand eine Ständererk aus Dachlatten geschraubt, von unten begonnen 50 er Schilfmatten gegenzuschrauben und jeweils von oben den Zwischenraum mit Stopfhanf auszufüllen. Damit haben wir auch die entstehenden "Löcher" an der Dachschräge aufgefüllt und somit das Niveau der Schilfmatte auf ganzer (Schräg-)Fläche angeglichen. Dann kam eine ca.3-5 cm Strohlehmschicht und schließlich Feinlehmputz. Uns erschien das nach vorheriger Rücksprache mit einem uns bekannten Lehmbauer als zweckmäßig und effektiv. Da das erst die erste Wand war, wäre ich über andere Meinungen dankbar. Interessiert habe ich die Variante mit dem Strohlehm direrkt auf die Wand gelesen, Ist hier eine "Luftschicht mit Stopfhanf" nicht sinnvoller?
Gruß Henrich
Wir haben an unserem Haus im OG (24er Backstein) gute Erfahrungen gemacht mit folgendem Aufbau: Auf die Wand eine Ständererk aus Dachlatten geschraubt, von unten begonnen 50 er Schilfmatten gegenzuschrauben und jeweils von oben den Zwischenraum mit Stopfhanf auszufüllen. Damit haben wir auch die entstehenden "Löcher" an der Dachschräge aufgefüllt und somit das Niveau der Schilfmatte auf ganzer (Schräg-)Fläche angeglichen. Dann kam eine ca.3-5 cm Strohlehmschicht und schließlich Feinlehmputz. Uns erschien das nach vorheriger Rücksprache mit einem uns bekannten Lehmbauer als zweckmäßig und effektiv. Da das erst die erste Wand war, wäre ich über andere Meinungen dankbar. Interessiert habe ich die Variante mit dem Strohlehm direrkt auf die Wand gelesen, Ist hier eine "Luftschicht mit Stopfhanf" nicht sinnvoller?
Gruß Henrich
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heikle Frage... Innendämmung im Fachwerk
Also meine Berechnungen decken sich nicht mit den Berechnungen von Energica. Bei einer üblichen Fachwerkwand, wie selbige gebaut wurden, kann ich bei 12 cm Innendämmung den Wärmedurchgang mit einer Erhöhung auf 12 cm fast noch einmal halbieren.
Die Beobachtugen von Dietrich beziehen sich auch nur auf die Verwendung von Wandheizungssystemen (die ich immer empfehlen würde) und nicht auf Innendämmsysteme in Verbindung mit Kenvektoren od. ähnlichem.
@ Birkenlund
Ich kann bei den heute zu erzielenden Wärmedurchgangskoeffizienten nur von "emiprischen" Wandaufbauten abraten und empfehlen von einem Fachmann vor Ort einen entsprechenden Wandaufbau, zugeschnitten auf die vorgefundene Situation, entwickeln zu lassen. Alles andere kann mittelfristig nach hinten losgehen.
FG
Ralf
Die Beobachtugen von Dietrich beziehen sich auch nur auf die Verwendung von Wandheizungssystemen (die ich immer empfehlen würde) und nicht auf Innendämmsysteme in Verbindung mit Kenvektoren od. ähnlichem.
@ Birkenlund
Ich kann bei den heute zu erzielenden Wärmedurchgangskoeffizienten nur von "emiprischen" Wandaufbauten abraten und empfehlen von einem Fachmann vor Ort einen entsprechenden Wandaufbau, zugeschnitten auf die vorgefundene Situation, entwickeln zu lassen. Alles andere kann mittelfristig nach hinten losgehen.
FG
Ralf
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.