Sachte, sachte, ich bin hier (in Gartendingen) nur der Stift. Die mit dem grünen Daumenheißt Moni und ist meine Frauklasse, nun sind wir schon zu Dritt.
Das findest Du unter www.museumsdorf.de im Shop, dort unter "Materialien & Studien zur Alltagsgeschichte und Volkskultur Niedersachsens", dort Heft 30. Der Schopp ist etwas gewöhnungsbedürftig..."Bauerngärten zwischen Weser und Ems" besitze ich leider (noch) nicht, werde aber sofort danach suchen.
Am interessantesten in dem Buch fand ich übrigens (neben den akribisch beschriebenen alten Gartenplänen), daß sich da mal jemand methodisch dem Thema Bauerngärten genähert hat. Mit einem erstaunlichen Ergebnis: was wir als "originalen" Bauerngarten von 1800 bewundern, war damals schon in aller Regel ein Werk romantisierender (meist städtischer) Bildungsbürger und Gartenarchitekten. Seitdem taucht die "Mode Bauerngarten" in diesen Kreisen zyklisch etwa alle 50 Jahre wieder. Vom Timing her liegen wir mit unserem Interesse also genau im Zyklus
Ach ich weiß nicht. Ein Museum ist ja kein Selbstzweck, sondern hat auch einen Bildungsauftrag. Wenn keiner kommt, um sich zu bilden, ist die Sache für die Katz'.Wie das in Cloppenburg gehandhabt wird, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn man dort wegen der Besucher auf heute zeitgemäße Anlagen/Anpflanzungen zurück greift, haben die dortigen Hausgärten irgendwie ihren Zweck verfehlt.
Ich finde es im Gegenteil eher sympathisch, daß da offen mit umgegangen wird.
Cloppenburg ist übrigens (unfreiwillig) auch ein Museum über Freilichtmueseen. Da kann man Fachwerkhäuser sehen, die in den 50ern transloziert wurden, in denen die Gefache mit Zement gemauert sind. War halt "Stand der Technik". Die faulenden Balken daneben als Folge kann man auch sehen. Wer das mal gesehen hat, vergißt Zement gleich wieder für den Zweck. Das ist besser als jede Theorie. Leider fehlt heute die Kohle, diesen Murks in Ordnung zu bringen.
Noch mal zu den Gärten: die Vielfalt und vor allem das Einsortieren der Informationen finde ich ein ziemlich schwieriges Geschäft. Aber so langsam kriegen wir ein Bild zusammen. Bezogen auf unseren Gemüsegarten z.B.: das Ding wird erstmal nach praktischen Erwägungen ausgelegt, es soll uns schließlich leckeres Futter liefern. Die Form ist die bekannte, 4 Beete und ein Kreuzweg (aber kein Brunnen in der Mitte :-) ). Das haben wir jetzt 2 Jahre ausprobiert: funktioniert. Letzte Woche haben wir die Wege mit Kies befestigt, den Pflanzplan für dieses Jahr hat Moni gestern fertig gemacht, und jetzt ist erstmal buddeln angesagt.
Oh ja, den werden wir mit Interesse lesen!Wie das früher mit den Hausgärten war, wie angelegt, was angepflanzt, etc., darüber schreibe ich gerade einen Artikel. Meine Quellen sind alte Gartenbücher zwischen 1859 und 1937. In ein paar Tagen ist der erste Teil des Artikels fertig und dann auf der IGB-Webseite zu finden.
Ralph