Moin auch,
... und die gleiche Antwort von mir: Es gibt anscheinend nur noch wenige echte Tischler.
Der bei uns die Haustüre reparieren sollte (unteren Bereich rausschneiden weil das Holz ziemlich hinüber war und das Türblatt entsprechend aufarbeiten), hat gleich die ganze Tür ohne nachzufragen entsorgt und uns eine völlig neue Tür eingebaut. Wir Dussel haben es nicht bemerkt, weil er sich tatsächlich sehr viel Mühe mit dem aufgedoppelten Holz gegeben hat - die Profilierung war so täuschend gleich der alten, dass ich erst die (nicht gewünschte) weiße Grundierung abschleifen musste um festzustellen, dass da weiß Gott kein altes Holz dahinter steckt. Abgerechnet wurde eine Aufarbeitung unter Verwendung der alten Aufdoppelung. Ich nenne sowas Betrug und wir haben deshalb auch ein sehr kostspieliges Gutachten anfertigen lassen. Die Chancen bei Gericht: höchstens 50:50. Wir haben es gelassen weil wir das Geld lieber ins Haus stecken, als es Gerichten und Anwälten in den Hals zu schieben. Wir waren so blauäugig, den Auftrag nicht schriftlich abzufassen.
Dazu kommt noch, dass die neue Tür konstruktionstechnisch alles andere als dicht ist. Aber eine Dreifachverriegelung hat ... Gesamtkosten: 4.200 €
Die Antwort auf meine Frage, warum er sich denn nicht rechtzeitig um Klärung der Vorgehensweise gemeldet hat: (O-Ton) "Man muss einem Handwerker doch einen gewissen Handlungsspielraum lassen".
Dass dieser Handwerker ein Originalteil eines denkmalgeschützten Hauses einfach vernichtet hat (Vernichtung von fremden Eigentum ist nach meiner Rechtsauffassung eine Straftat), ist gar nicht bis in sein Bewußtsein gedrungen.
Frag doch mal bei
Andreas Milling nach. Ich habe noch keine seiner Türen gesehen, aber unsere Vorsatzfenster sind spitzenmäßige Erzeugnisse aus seiner Werkstatt. Und der sagt, wenn er sich etwas nicht zutraut ...
Grüße
Ulrike