Zensur im Holznagel ?

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salinodg
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Zensur im Holznagel ?

Beitrag von salinodg »

Liebe LeserInnen,

In "Der Holznagel" 1/2006; S. 23 - 28 veröffentlichten wir einen Beitrag unseres Mitglieds K. Groß. Der Originalbeitrag von Herrn Groß wurde damals aus Platz- und Zeitgründen für den Druck gekürzt.

Daraufhin warf Herr Groß der IGB, bzw. der Redaktion vor, Zensur auszuüben und unliebsame Meinungen zu unterdrücken.

Damit sich alle selbst ein Bild machen können, veröffentlichen wir hier nochmal die Druckversion und das Original - und dazu den Beschwerdebrief von Herrn Groß und eine Stellungnahme des Vorstands.

Wir freuen uns über jede Zuschrift zur Frage der Zensur.

Ihre Internetredaktion

Hier zuerst das Original
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salinodg
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von salinodg »

... und jetzt die gedruckte Version
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salinodg
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von salinodg »

... ein Brief von Herrn Groß
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salinodg
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von salinodg »

... und die Stellungnahme des Vorstands der IGB
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Ulrike Nolte
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallole,

als Zensur würde ich das nicht verstehen. Der Originalbeitrag ist erstens sehr lang und zweitens tatsächlich etwas zu sehr mit persönlichen Empfindlichkeiten gespickt. Eine Kürzung und gleichzeitige Reduzierung auf das Wesentliche war wohl angebracht.

So was wird immer eine Gratwanderung sein, da kann die Redaktion noch so gut sein, denn auch da spielen persönliche Einstellungen eine Rolle. Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn man dem Verfasser die gekürzte Version nochmals vorgelegt hätte. Aber dazu war ja lt. Stellungnahme keine Zeit mehr. Allerdings ist das Redigieren eines derart langen Artikels unter Zeitdruck auch nicht sehr glücklich.

Natürlich kann ich die Seitenhiebe des Verfassers sehr gut verstehen. Es ist ja tatsächlich manchmal mehr als fragwürdig was in unserem schönen Lande so passiert. Aber das sollte sachlich angeprangert werden, nicht emotional. Wie schwierig das ist, kann ich gut nachvollziehen. Schließlich würde ich bei eindeutigen Ungerechtigkeiten auch am liebsten mit der Keule drauf hauen. ::)

Vielleicht wäre das eine Lösung dieser Problematik, wenn man hier auf der Internetseite eine Rubrik für ungekürzte Leserbriefe einrichtet. Dann könnte man im Holznagel beim gedruckten Artikel darauf hinweisen, dass die ungekürzte Version hier zu finden ist. Technisch ist das kein Problem und nur wenig Aufwand.

Liebe Grüße
Ulrike
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Stefan Haar
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Stefan Haar »

Gute Idee, Ulrike ! :D
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Ahoi,

zunächst möchte ich Dietrich Maschmeyer zu seinem Antwortschreiben mitteilen, dass mir selbst eine derart gelungene, sachliche und auch nachvollziehbare Reaktion auf die erhobenen Anwürfe wohl nicht gelungen wäre. Den Vorwurf der Zensur kann man keinesfalls so stehen lassen, wenngleich man zur Kenntnis nehmen muß, dass die Eingriffe in den Text sehr umfangreich waren. Allerdings, auch da kann man sich der Auffassung Dietrich Maschmeyers nur anschließen, sind die Eingriffe eher semantischer Natur. Den Vorwurf einer inhaltlichen Veränderung halte ich für nicht belastbar.

Dennoch kann ich verstehen, das jemand der sich öffentlich macht, auch einen Anspruch darauf hat darauf einwirken zu können, WIE das geschieht. Insoweit meine ich, wäre es angebracht, derlei massive Eingriffe nur nach Rücksprache mit dem Autor vorzunehmen. Letztlich steht sein Name darunter und nicht der der Redaktion.

Alternativ, und offengestanden fände ich das noch besser, sollte auf die Veröffentlichung von Leserbriefen im Holznagel vollständig verzichtet werden. Diese könnten dann in einer eigenen Rubrik hier im Forum veröffentlicht und diskutiert werden. Das schafft zu einen Raum für mehr fachliche Beiträge im Holznagel und entlastet die Redaktion von solchen Diskussionen (und den vorangegangenen redaktionellen Arbeiten).

Gruß, Sven Teske.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden

Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
Dietmar Fröhlich
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Dietmar Fröhlich »

Die gut ausformulierte Antwort von Dietrich auf die Antwort von Karl Groß hab ich auch gelesen. Danke, Dietrich.! Will auch sagen: So viel Aufwand hätte ich nicht betrieben. Aber nun wird - hoffentlich - wieder Ruhe einkehren.

@ Hallo Sven,
in Tageszeitungen sind die "Leserbriefe" die am meisten gelesenen Seiten überhaupt. Sie spiegeln die Meinungen im Volk wieder. Und wenn sie interessant zusammengestellt sind, kann auch vieles zum Nachdenken angeregt werden. Ich würde im "Holznagel" keineswegs darauf verzichten. Unsere Leserbriefe möchte ich dort auch nicht auslagern wollen , s. unten, > Ulrike.
Hier im Internet kann man sehr exakt nachsehen, wie oft welcher Eintrag gelesen wurde. Der "Holznagel" hat eine weitaus höhere Auflage und auch Streuung. Das kann man so auch garnicht miteinander vergleichen. Es gibt zweifellos Überschneidungen, aber Internet und Printmedien sind dennoch zwei sehr verschiedene Schuhe. Ich möchte & würde den "Holznagel" nicht nur am PC lesen wollen.
Für fortlaufende Diskussionen ist freilich ein Forum wie dieses hier eindeutig besser, persönlicher, effektiver, aktueller, usw.

@ Hallo Ulrike,
Deinen Hinweis auf den gegenseitigen Info-Austausch zwischen Forum und Holznagel kann ich auch nur unterstreichen. Die Kunst von Bernd Kunze besteht u. a. auch darin, den Holznagel gut mit immer wieder neuen Inhalten zu füllen, mit Vielfalt an Themen, regionalen Belangen, Besonderheiten und Bezügen, mit Befindlichkeiten, mit guten und weniger guten Beispielen, mit Kritik und Lob, mit Aufklärung und Anregungen und vieles mehr.
Jede Einseitigkeit macht sich sofort zu Ungunsten des "Holznagels" bemerkbar. Im Internet ist das alles m. E. nicht so wichtig, aber im Holznagel ist weiterhin Ausgewogenheit nötig.

Grüße ringsum
Dietmar
Ulrike Nolte
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallole,

nein, ich würde auch nicht auf die, gekürzten, Leserbriefe im Holznagel verzichten wollen. Der ist für mich Pflichtlektüre, oft bei einem Glas Wein und ohne laufenden PC im Hintergrund. Ich finde auch, dass Leserbriefe sehr wichtig sind weil sie auch momentane Stimmungen spiegeln können.

Aber wenn diese Beiträge allzu lang sind, könnte man, wie gesagt, das Ganze ohne großartige Redigiererei veröffentlichen und den Rest dann hier. Vielleicht kann man das in der Art publizieren, dass Beiträge ab einer gewissen Länge eben für das Druckwerk zu lang sind und deshalb ungekürzt im Internet stehen.

@Dietmar
Damit verknüpft man beide Medien auf sehr elegante Art und Weise und macht die Internetseite automatisch etwas bekannter ;)

Grüße
Ulrike
Dietrich Maschmeyer
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Nur zur Klarstellung: Der Beitrag von Karl Gross war kein Leserbrief - in solche greifen wir ohnehin praktisch nie kürzend ein - sondern ein Originalbeitrag, wie auch aus dem Layout deutlich wird. Auf diesen Charakter beziehen sich auch meine Erklärungen für die Kürzungen!
salinodg
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von salinodg »

Uns erreichte eine Antwort von Herrn Groß per E-Mail.
Den Text finden Sie in der angehängten Datei.
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Karl Groß
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Karl Groß »

siehe angehängtes Antwortschreiben
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Antwort_an_D._Maschmeyer_Layout_1.pdf
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Ulrike Nolte
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Lieber Herr Groß,

mal so von Mitglied zu Mitglied. Irgendwie verstehe ich Ihre Aufregung nicht ganz.

Warum diese Kürzung sein musste, hat man Ihnen doch m.E. ganz schlüssig erklärt. Ich kann im Anwortschreiben unseres Vorsitzenden keine Anspielung auf Ihren Geisteszustand entdecken und verstehe auch Ihre anderen Vorwürfe nicht so recht. Was wollen Sie damit erreichen?

Ihr Engagement für Ihr neues Heim in allen Ehren, aber wie viele Menschen machen es genau so wie Sie? Und die schreien nicht lauthals nach der Unterstützung, die es nicht nur in den neuen Bundesländern nicht gibt. Wir greifen für unsere alte Schule auch tief in die private Schatulle und freuen uns jeden Tag dass es vorwärts geht. Wir rekonstruieren so manches Detail und ich lese und frage mir einen Wolf zusammen und akzeptiere schlaflose Nächte wegen der finanziellen und körperlichen Belastung. Erst heute haben wir darüber gesprochen, dass ein herkömmlicher Urlaub wohl auf Jahre hinaus gestrichen ist. Was soll's, wir tun uns die Belastung ja ganz bewußt an. Glauben Sie ja nicht, dass es für eine Frau über 50 einfach ist, so eine Sanierung mehr oder weniger alleine (natürlich mit fachhandwerklicher Unterstützung) zu stemmen. Ich arbeite seit September 05 ununterbrochen an unserem Schmuckstück. Und bin darauf sehr!! stolz.

Auch für uns gilt: Steuerlich absetzbar sind nur die Rechnungen. Das war schon immer so. Wir können noch nicht mal die Eigenheimzulage nutzen, weil das Einkommen ein klein wenig höher liegt als die Bemessungsgrenze. Soll ich jetzt darüber lamentieren? Das bestehende System ändere ich damit auch nicht.

Sie haben meine Achtung für das, was Sie mit eigener Hände Arbeit geschaffen haben. Das ist kein Zuckerschlecken, alle Althaussanierer wissen das. Außer natürlich den Investoren, die nur darauf schielen, dass sie mehr Geld in die Kassen scheffeln können.

Apropo: Solche Leute gab es schon im Mittelalter und daran wird sich auch nichts ändern. Das ist ein besonderer Menschenschlag, mit dem ich möglichst gar nichts zu tun haben möchte. Aber die haben die richtigen Kontakte, weshalb es ihnen auch immer wieder gelingt mehr Zuwendung zu bekommen als wir armen Untertanen. Darüber kann ich mich aufregen, oder auch nicht; ändern wird sich daran gar nichts.

Übrigens sollten Sie sich vielleicht einmal etwas gründlicher mit den Zielen der IGB auseinander setzen. Das ist so ziemlich die einzige Lobby, die unsere alten Häuser überhaupt haben. Und hier wird ehrenamtliche!!! Arbeit geleistet. Zusätzlich zu den beruflichen Belastungen und in den meisten Fällen auch noch mit der Sanierung eines alten Hauses beschäftigt.

Nach staatlicher Unterstützung schreien m.E. nur diejenigen, die ihre Angelegenheiten nicht selbst regeln können. Es hat Sie niemand dazu gezwungen, ein altes Haus zu sanieren. Sie haben sich für einen Oldtimer entschieden, und die kosten nun mal Geld und persönliche Aufopferung.

Grüße aus dem Lipperland
Ulrike Nolte

PS: Am wenigsten verstehe ich die Erwähnung der fehlenden Baugenehmigung. Darüber kann ich nun wirklich nur den Kopf schütteln. So blauäugig geht man ein solches Projekt ganz bestimmt nicht an.
F Ramsthaler
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von F Ramsthaler »

Es tut mir leid, aber ich muß Herrn Groß zustimmen. Nicht weil mir sein Text gefiele ! Hier kann ich dem Bundesvorsitzenden und anderen Beiträgen im Forum durchaus zustimmen. Der originale Text ist zu lang und inhaltlich teilweise nicht nachvollziehbar. Aber darum geht es meiner Meinung nach nicht. Die Redaktion hat die Möglichkeit derartige Texte zu ignorieren und abzulehnen. Es ist nach meiner Überzeugung aber keinsfalls statthaft, den Text zu verändern und ohne ausdrückliche Genehmigung des Autoren unter seinem Namen zu veröffentlichen. Wenn der Text dem HN nicht gefällt bzw. eine Änderung wünscht, so ist das legitim und ein solches Vorgehen wird selbstverständlich durch die Unabhängigkeit der Redaktion gedeckt. Es ist aber obsolet den Text verfremdet zu veröffentlichen (m.E. auch aus juristischer Sicht, schon mal was von Copyright gehört???). Sie sind meiner Überzeugung nach verpflichtet, in solchen Fällen entweder den Artikel abzulehnen oder vor Drucksetzung Änderungen einzufordern. Das Argument (bestand bedauerlicherweise keine Möglichkeit mehr) ist keine ausreichende Begründung. Hier hat HN das Regelwerk verletzt und der Verein kann froh sein, wenn sich Herr Groß nur in Leserbriefen aufregt.
Um nicht misverstaden zu werden, nicht die Aussagen des Autors treiben mich zu seiner Verteidigung sondern die prinzipiellen Rechte des Autors. Insofern helfen die ganzen inhaltlichen Einwände nichts. Ich finde, es steht eine Entschuldigung an.

mfg
F.R
Ulrike Nolte
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Re:Zensur im Holznagel ?

Beitrag von Ulrike Nolte »

Lieber Herr (oder Frau?) Ramsthaler,

ich muss Sie enttäuschen. Es ist gängige Praxis aller Redaktionen, dass Beiträge nach Ermessen gekürzt werden können. Das betrifft nicht nur unverlangt eingesandte Beiträge, sondern auch Auftragsarbeiten von Journalisten. Eine Verpflichtung zur Abstimmung besteht dabei nicht. Hinweise darauf können Sie in jedem Impressum einer Zeitung/Zeitschrift nachlesen. Übrigens finden Sie diesen Hinweis auch im Impressum des Holznagels, Seite 2, unter dem Stichwort "Beiträge".

Grüße
Ulrike Nolte
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