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Dachdämmung
Verfasst: Do 17. Apr 2008, 17:04
von sanzler
Hallo an Alle,
wir möchten in unserem Backsteinhaus mit Betondachziegeln das Dach von innen dämmen. Der Raum drunter soll als Wohnraum genutzt werden. Ein Freund hat uns als kostengünstigste und gute Lösung Mineralwolle und eine Dampfdiffusionsfolie zwischen die Sparren empfohlen. Aber in den ganzen Büchern die wir so angeschaut haben, tauchen immer andere Varianten auf, denen wir keine hohe Dämmwirkung zutrauen (z.B. Faserdämmplatte auf die Sparren, was immer das ist, OSB-Platte, Faserplatte, Lehmputz). Mineralwolle gibs da nicht.
Unsere Sorge ist, dass bei der Variante mit der Mineralwolle die Sparren leiden, weil Feuchtigkeit nicht genügend ablaufen kann.
Falls das der Fall sein könnte, welche gute Variante gibt es statt dessen?
Wir sind für alle Ideen dankbar.
Grüsse von den Sanzlern
Re: Dachdämmung
Verfasst: Do 17. Apr 2008, 21:08
von christianosterer
Hallo!
Ich dämme gerade mein Dach von innen. Ich möchte aber gleich darauf hinweisen, dass ich kein Profi bin. Für die Dämmung habe ich die Sparren aufgedoppelt und eine Hinterlüftung gebaut, was ziemlich arbeitsintensiv war. Als Dämmstoff verwende ich Hanfwolle. Für die Hanfwolle habe ich 80 Euro/m3 gezahlt. Das Reinstopfen ist allerdings eine ziemlich staubige Angelegenheit. Innen kommt eine Dampfbremse drauf. Die Dachschrägen werden ich aus Brandschutzgründen mit Gipsfaserplatten verkleiden.
mfG
Christian
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 10:09
von Ulrike Nolte
Hallo Sanzler,
wir haben hier fast exakt die Dämmung auf unseren beiden Dächern, wie Du sie geschildert hast. Statt der OSB-Platte wurde im Anbau eine verlorene Holzschalung auf die Sparren eingebaut, die dann innenseitig mit Lehm verputzt wurde. Im Haupthaus wurden Faserdämmplatten auf die Sparren angebracht und innenseitig eine Einblasdämmung hinter einer sichtbaren Holzverschalung ausgeführt.
Die Dämmwirkung und das Klima ist hervorragend.
Grüße
Ulrike
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 11:58
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich davor warnen, gerade bei einem so sensiblen Bauteil wie die Dachhaut, einfach irgendwelche Maßnahmen durchzuführen, ohne das Bauteil einer bauphysikalischen Überprüfung zu unterziehen. Darüber hinaus ist es so, dass ein U-Wert, je nach Nutzung, zwischen 0,3 und 0,4 W/m?*K eingehalten werden muss. Ausnahmen sind natürlich möglich, allerdings sollte dann explizit eine entsprechende Genehmigung vorliegen.
Das betrachte ich allerdings als ein nachgeordnetes Problem.
Viel wichtige ist m. A. n. die Funktionalität. D. h. die Konstruktion muss komplett erfasst und dann in Abstimmung auf die Gegebenheiten und den Geldbeutel entwickelt werden.
Was andere machen, muss bei mir noch lange nicht funktionieren.
FG
Ralf
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 16:09
von Bauherr
Moin zusammen
Bei dieser Diskussion möchte ich auf die Beiträge,
http://forum.igbauernhaus.de/index.php?topic=475.0
http://forum.igbauernhaus.de/index.php?topic=917.0
hinweisen.
Gruß Jürgen
@ Ulrike:
Ich muß mich wirklich fragen was man sich alles schön reden kann.
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 20:01
von Ulrike Nolte
@Jürgen,
wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich schrieb, dass wir im Anbau (unter Dach und die Giebelwand) innenseitig mit Lehm verputzt haben. Das auf meinen Beitrag von damals auf Empfehlung unseres beratenden Architekten Stefan Haar.
Seither haben wir hier ein wunderbares Klima, Sommers wie Winters. Momentan kuschelige 20,5 °C, die nur mit dem Betrieb eines 8kw-Heizeinsatzes unten in der Diele erreicht werden.
Grüße
Ulrike
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 20:02
von forenadmin
Bauherr hat geschrieben:@ Ulrike:
Ich muß mich wirklich fragen, was man sich alles schön reden kann?
Moin Jürgen,
ich bin zwar nicht Ulrike, aber verstehen würde ich Deinen Einwand trotzdem gerne ...
Gruß
Thomas
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 22:43
von schafbock
Mineralwolle hau wech den Schiet, würd ich nie machen. So ziemlich das letzte Medium um sein Dach zu verschandeln
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 22:46
von schafbock
Im übrigen ist das Sondermüll
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 23:14
von Wolfgang Riesner
Hallo Schafbock,
ich würde zwar auch kein Dach mehr mit Mineralwolle dämmen, sondern lasse das inzwischen seit mehr als 15 Jahren ohne jedes Problem mit Zellulose als Einblasdämmung machen, deine Meinung zu Mineralwolle kann ich aber in der Absolutheit nicht teilen. Insbesondere denke ich nicht, daß Mineralwolldämmungen in jedem Fall Sondermüll sind. Da sind Schaumkunststoffdämmungen in aller Regel viel problematischer, zumal wenn man sie in der Endphase des Lebenszyklus eines Gebäudes oder Bauteiles betrachtet, nämlich wenn sie zu Bauschutt werden.
Gru aus Neuenknick von
Wolfgang Riesner
Re: Dachdämmung
Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 23:43
von schafbock
Ironie?
Mineralwolle entsorgt im Bigpack ist Pflicht.
Das Zeug macht nur Kopfschmerzen steckt voller Formaldehyd und sorgt für alle möglichen heimtückischen Krankheiten und die Krankeitsindustrie bedankt sich herzlich ganz besonders bei Frau Dingsbums, (die mit der Verstopften Nase, wenn sie labert).
Re: Dachdämmung
Verfasst: Sa 19. Apr 2008, 02:17
von forenadmin
schafbock hat geschrieben:
.... und die Krankeitsindustrie bedankt sich ganz besonders herzlich bei Frau Dingsbums, (die mit der verstopften Nase, wenn sie labert).
... wen mag er wohl meinen?
Ist mit "Krankheitsindustrie" - könnte glatt zum Unwort 2008 gewählt werden - vielleicht die Pharmaindustrie gemeint?
Fragen über Fragen ...

Re: Dachdämmung
Verfasst: Mo 21. Apr 2008, 13:19
von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Hallo Sanzler,
natürlich kann man auch mit Mineralfaserdämmstoff einen funktionstüchtigen Dachaufbau herstellen. Bei allen Dämmmaßnahmen solltest Du dich aber sachkundig beraten lassen (vgl. Beitrag von Ralf Femmer), da hier Konstruktionsfehler schnell zu echten Bauschäden führen können. Die Einwändungen vom Schafbock kann man nicht ignorieren. Zweifellos ist Mineralfaserdämmstoff ein Baumaterial das sachgerecht verarbeitet werden muss, damit es keine gesundheitlichen Schäden durch dessen Verwendung gibt. Das ist aber in erster Linie ein Problem des Verarbeiters und weniger das eines des späteren Nutzers.
Achte vor allem auf eine funktionierende Hinterlüftung und eine penible Ausführung der Dampfbremse.
Gruss, Sven.