Dachdämmung ohne Folie

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Volker
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Dachdämmung ohne Folie

Beitrag von Volker »

Mitunter läßt es sich nicht vermeiden, die Ebene des Daches selbst zur Außenwand zu machen. Also muß Wärmedämmung her, die sich gut darin einbauen läßt.
Den Bahnen, die als Unterspannung oder als Dampfbremse angeboten werden, traue ich keine lange Haltbarkeit zu. Den dazu verwendeten Klebestreifen u.ä. noch weniger. Auch wenn sicherlich die Hersteller das Gegenteil behaupten.
Wer weiß, welche Möglichkeiten es gibt, ein Dach gegen Wärmedurchgang zu dämmen und dabei möglichst risikoarme, dauerhaft haltbare Baustoffe zu verwenden? Auch wenn die Dämmwirkung womöglich etwas geringer ausfällt als "üblich".
Wolfgang Riesner
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Re: Dachdämmung ohne Folie

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Hallo Volker,
die Dämmwirkung sollte nach Möglichkeit nicht geringer ausfallen, es wäre schade um den betriebenen Aufwand. Eine gute Lösung läßt sich mit einem Unterdach, etwa einer geeigneten Holzweichfaserplatte oder auch DWD-Platte, beide mit Nut und Feder, bei größeren Sparrenabständen auch mit Rauspund und geeigneter Dachbahn und einer Zelluloseeinblasdämmung als Vollsparrendämmung  erreichen. Auf der Dachunterseite ist eine OSB-Platte NF, abkleben von Durchdringungen und stumpfen Stößen mit einem Windschutzpapier (z.B. von proclima) und den zugehörigen Klebebändern (die halten sehr gut, auch wenn du es nicht glauben magst) und darauf Gipsfaserplatten oder ähnliches ganz sinnvoll. Eventuell mußt du die Sparren wg. der erhöhten Eigenlast verstärken oder wg. sinnvoller Mindestdämmstärke von ca. 20cm vorher aufdoppeln.
Gruß aus Neuenknick
von Wolfgang
Volker
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Re: Dachdämmung ohne Folie

Beitrag von Volker »

Hm, klingt ja nicht so schlecht. Ein Unterdach dürfte das Mittel der Wahl sein.

Aber, 40 Jahre sind sicherlich nicht zuviel verlang an Haltbarkeit bei so heiklen Stellen. Sicher, daß die Klebestreifen so lange die Dampfbremsen oder Papiere zusammenhalten?
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forenadmin
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Re: Dachdämmung ohne Folie

Beitrag von forenadmin »

Moin Volker,

vorab, ich favorisiere immer nachhaltig vernünftige Lösungen.

Vielleicht hilft es Dir ja, wenn Du 'mal überlegst, welchen Anteil die zu klebenden Flächen
an der Gesamtfläche Deines Daches haben! Selbst wenn da 'mal an einer Verklebung ein
Leck auftritt, heisst dies doch noch lange nicht, dass damit Deine Wärmedämmung nicht
mehr existent ist. Ich denke, hier muss man einfach das Verhältnis sehen und insofern
dementsprechend relativieren.

Herzliche Grüße
Thomas
Gruß
Thomas Schomburg
Volker
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Re: Dachdämmung ohne Folie

Beitrag von Volker »

Die vorstehende Relativierung klingt berechtigt. Ich habe aber meist Dächer gesehen, da wurde die "Dampfbremse" einfach über die Sparren und bis an die Kanten der Dachfenster u.ä. gespannt, entspr. zurechtgeschnippelt und dann überall mit dem Klebestreifen zusammengehalten. Zwar kam darauf noch Gipskarton, aber ziemlich windig sieht das schon aus. Da gefällt mir die Bremse in Form von OSB-Platten schon viel besser!
Wolfgang Riesner
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Re: Dachdämmung ohne Folie

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Hallo Volker,
natürlich läßt sich auch jeder prinzipiell brauchbare Aufbau durch unsachgemäße Ausführung vermurksen. Andererseits ist der Vorschlag erprobte Praxis und bei ordentlicher Ausführung sehe ich keine Probleme, auch langfristig sollte das funktionieren. Die beschriebene Konstruktion ist ausreichend diffusionsoffen und benötigt eigentlich nur eine Winddichtung. Durch die äußere Holzweichfaserplatte mit NF oder DWD NF oder Rauhspund mit Schalungsbahn und die zusätzliche innere Winddichtungsebene ist die Gesamtkonstruktion schon ganz gut. Es entspricht meiner Vorgehensweise eher die Lösung in zwei Winddichtungsebenen herzustellen, die beide recht dicht sind (aber sicher auch nicht 100%ig was im Bestand kaum geht) als mich auf nur eine Ebene verlassen zu müssen, die dann tatsächlich langfristig vollkommen dicht sein muß oder besser müßte. Ich traue also 2 mal 98% mehr, als 1 mal 100%.
Gruß aus Neuenknick von
Wolfgang 
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