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Frage an die Chemiker

Verfasst: Do 22. Nov 2007, 21:28
von miro
Alte Bausünden am Bau, Innenputz mit hydaulischen Kalk, der, mit Spritzern, selbstverständlich auf Eichenfensterrahmen
und Eichenfenster gegangen ist und da schwarze Flecken hinterlassen hat.
Probiert habe ich, mechanisch (zu tief), Oxalsäure, Peroxyd, Peroxyd mit Salmiak(obwohl das ja schon problematisch ist).
Was tun? Oder soll ich alles mir Kalkwasser einspritzen, um, besser als bei Salmiak, einen Mooreicheneffekt zu kriegen?
 

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Do 22. Nov 2007, 22:36
von Dietrich Maschmeyer
Schwarze Flecken auf Eichenholz - das kommt mir bei Kalk ziemlich unwahrscheinlich vor. Das Laugen führt nur zu einer Braunfärbung.

Schwarze Flecke auf Eiche gehen meist irgendwie darauf zurück, dass Eisen mit nassem Eichenholz in Beführung gekommen ist. Das gibt erst blaue, später schwarze Flecken. Die kriegt man leider kaum noch weg (ausser mit ganz scharfen Sachen).

Ein Foto wäre zweckmässig.

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Mo 26. Nov 2007, 11:50
von miro
So, jetzt mit Fotos. Ich hoffe, man erkennt was. Die schwarzen Streifen sind vom Putzwasser. Die Eiche ist
neu, aber mit weniger als 15% Feuchte verbaut worden.

Ich hoffe, da ist noch was zu machen.

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Mo 26. Nov 2007, 13:49
von forenadmin
Moin Miro,

zumindest nach den Fotos würde ich eher dazu tendieren, dass sich das
Holz dunkel verfärbt hat. Von einer Schwarzfärbung würde ich nicht sprechen.
Zu den Ursachen und evtl. Lösungsansätzen kann DM sicher mehr sagen.

Gruß
Thomas

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Mo 26. Nov 2007, 14:02
von miro
Wow, gibt es jetzt schon Verfärbungen quer durch Jahresringe und Spiegel?
Es tut mir leid, definitiv nich. Es ist wirklich Kalk gewesen, nichts anderes. Wenn einer wetten will,
ich halte dagegen.

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Mo 26. Nov 2007, 14:30
von forenadmin
miro hat geschrieben:
... es ist wirklich Kalk gewesen, nichts anderes.
Dem wollte ich auch gar nicht widersprechen Miro! ;)
Ich würde nur nicht von einer "Schwarzfärbung" sprechen wollen.

Thomas

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Mo 26. Nov 2007, 15:14
von miro
Es ist definitiv blau-schwarz. Wenn ich jetzt zitiere,(mich stöhrt das nicht) würden wir alle noch auf Bäumen leben,
oder in Höhlen. Aber meine Regierung,.... möchte die Flecken weg haben.

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 16:33
von Stefan Haar
Mit Ammoniak könntet Ihr das umliegende Holz entsprechend nachdunkeln / "räuchern" - dann dürfte der Fleck zumindest kaum noch zu erkennen sein  ;)  8)

Sind die Holzoberflächen nur geölt, oder wie konnte der Kalk da derartige Wirkung hinterlassen?

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 17:46
von miro
Das ist schon richtig, nur Leinöl auf den Holzflächen. Na ja, ob das aber aussieht, überall schwarzes Holz? Vielleicht gibt es ja auch
noch mehrere andere Lösungen.

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 22:09
von Dietrich Maschmeyer
Ich bleibe skeptisch: Blauschwarz in dieser Intensität habe ich als Kalkflecken noch nie gesehen (die ähneln schlimmstenfalls Stockflecken). Es ist auch physikalisch praktisch unmöglich: Denn in diesem Fall müsste es eine indigo-analoge Farbe sein, die bildet sich aber nur, wenn Pilze mit den Holzinhaltsstoffen noch ein wenig Chemie gemacht haben. Und das Holz ist ja wohl gesund. Wahrscheinlicher scheint es mir, dass es sich doch um einen Eisen-Tannat-Komplex handelt, der sich schon bildet, wenn man das feuchte Holz kurz mit einem Eisengegenständ berührt. Der Farbstoff ist unglaublich intensiv! Dazu reicht u.U. auch die Anwendung eines Spachtels, um den Kalk runterzukratzen.

Leider kann ich mir den Effekt nicht anders erklären.

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Do 29. Nov 2007, 00:03
von forenadmin
Hallo zusammen,
Dietrich Maschmeyer hat geschrieben:
Ich bleibe skeptisch ...
Ich auch, weil ich es mir praktisch nicht vorstellen kann.
Dietrich Maschmeyer hat geschrieben:
... wahrscheinlicher scheint es mir, dass es sich doch um einen Eisen-Tannat-Komplex handelt, der sich schon
bildet, wenn man das feuchte Holz kurz mit einem Eisengegenstand berührt. Der Farbstoff ist unglaublich
intensiv! Dazu reicht u.U. auch die Anwendung eines Spachtels, um den Kalk runterzukratzen.
Für Bild 1 ist dieser Lösungsansatz sicher vorstellbar. Für die anderen Bilder - und speziell Bild 2 - müsste man m. E. schon
künstlerische Fähigkeiten bei der beschriebenen Entfernung des Kalkes mit Hilfe eines Spachtels entwickeln, um diese
Formen und "Nasen" auf dem Holz zu hinterlassen.
Dietrich Maschmeyer hat geschrieben:
Leider kann ich mir den Effekt nicht anders erklären.
Ist es vorstellbar, dass sich im Putz/Putzwasser feine Eisenbestandteile | Eisenpartikel - z.B. als Abrieb von der Kelle oder
auch auf eine andere Art und Weise befunden haben, die dann letztlich durch das Herablaufen des Kalk-Putz-Wassers
zu diesen Verfärbungen geführt haben ... oder ist das jetzt zu weit hergeholt, zu "quer" gedacht?

Fragende Grüße
Thomas

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Do 29. Nov 2007, 10:43
von Dietrich Maschmeyer
Leider ist die Vermutung, dass klienste Mengen eisen das angerichtet haben, nur zu plausibel. Wehe dem, jemand flext in der Nähe an Eisen rum - da sind blauschwarze Sommersprossen garantiert! Selbst eisenhaltiges Wasser reicht dafür aus! Und in der Tat ist die "Brühe" da ja wohl ganz offensichtlich runtergelaufen.

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Do 29. Nov 2007, 17:03
von miro
ok, ok, aber ich bin ein ungläubiger .... ( ich heiße aber nicht so). Aber eins kann ich machen.
Am Wochenende neue Batterien für den Fotoapparat kaufen und dann, ... Ich habe genug, noch ordentliche
Fensterbänke und ich habe genug Eichenholz um sie auszuwechseln; also was meint Ihr?

1. ein Fensterbrett mit Wasser betreufeln, voher fotograpfieren, nach 24 Std. nochmals? ( ach so, Wasseranalyse
von vorigem Jahr suche ich raus, welche Werte außer Eisen sind interessant?)
2. ein Fensterbrett mit Wasser und? betreufeln?. Ich habe hier zum Beispiel Eisenoxid vom Fachwerk streichen,
oder Eisensägespäne oder einfach einen Spachtel ins Wasser legen oder ?

Es geht mir darum, ich möchte wissen warum und wieso. ok?

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Do 29. Nov 2007, 19:48
von fountainhead
Hallo miro,
deinen Forschereifer kann ich zwar gut verstehen, aber wenn du genug Holz da hast, würde ich wohl erstmal an einem Stück unverbautem Holz experimentieren. Wenn dabei ähnliche Flecken entstehen, dann kannst dir ja immer noch überlegen was du mit dem Testergebnis anfängst.
Gruß, Anke

Re: Frage an die Chemiker

Verfasst: Do 29. Nov 2007, 20:34
von miro
Hallo fountainhead, im Prinzip richtig,  ....
Es ist eine andere Partie Eiche, vielleicht liegt es ja an der Eiche, die Fensterbänke sind gehobelt, die Eichenbretter
müßte ich erst unter den Dicktenhobel quetschen, vielleicht liegt es ja am Hobeln, die Fensterbänke sind mit Leinöl
( kaltgepresst) geölt, vielleicht liegt es ja am Ölen?  Ich weiß es nich.