Seite 1 von 2

Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Sa 7. Jul 2007, 22:28
von zehafue
In meinem Fachwerkhaus sind in den 80ern weitgehende  intakte Lehmwände mit Ytong hinterbaut worden.
Die nach außen öffnenden Kastenfensterrahmen sind mit PU eingeschäumt.

Bei der laufenden Restaurierung  der intakten Weiden-Lehm-Gefache frage ich mich, was ich mit dem ekligen Schum machen soll.
Wegschneiden und Lehmunterputz---ein wenig dicker?
Rohrgeflecht nach weitgehender Schaumentfernung und Lehmunterputz?
Lehm auf Schaum?
Komplette  SAnierung mit Einpassung in Kork? :-\

Was raten Erfahrene?

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: So 8. Jul 2007, 12:45
von Dietrich Maschmeyer
Schönes Haus - südöstliches Ruhrgebiet und im Kern Mitte 18. Jahrhundert, Kammerfach jünger (?), tippe ich mal.

Ich verstehe die Frage nicht ganz. die Kastenfenster sind doch rundum vom Holz umgeben. wenn der Schau nur rund um die Zarge angebracht wurde, würde er jetzt ja gar nicht tangiert. Oder ist noch dazu alles mögliche mit Schaum behandelt worden? Ist zwischen dem Ytong und den alten Lehmggefachen eine belüftete Hohlschicht? Aus den 1980er Jahren gibt es einige Beispiele, in denen mit Hilfe von kubukmeterweise eingebrachtem PU-Schaum eine Kerndämmung im Fachwerk durchgeführt wurde (Das Haus ist dann isoliert wie ein Kühlschrank). Interessanterweise scheint das bei den meisten Gebäuden durchaus zu funktionieren, zumindest dort, wo das Fachwerk nur schwach bewittert ist. Hilfreich dabei ist wohl das sehr niedrige Wasserdampfleitvermögen und die (extrem) gute Haftung des Schaums an das Holz, die keinerlei Fuge mit Kondensation(Flüssigwasser) mehr entstehen lässt. Wie man mit einem solchen Bestand verfährt, kann man nciht pauschal sagen, man müsste ihn dazu genauer verstehen. Nach Eurer Schilderung, die auf die Sanierung der Lehmflechtgefache abhebt, habe ich den Eindruck, es handelt sich vielleicht sogar umn eine Flächendämmung mit PU-Schaum? Ausserdem: Macht Ihr irgendetwas mit der Ytong-Innenschale?

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Di 10. Jul 2007, 23:20
von zehafue
Erstmal: Herzlichen Dank für prompte Antwort!

Meine Erwiderung ist leider nicht ganz einfach:

Bis ca. 1980 (seit?) war die Westseite des HAuse mit Zinkblech beschlagen. Der Vorbesitzer hat dies entfernt und auf der Innenseite der Gefache - wieviel entfernt wurde, weiß ich nicht- bis  in Hüfthöhe der 1. Etage mit Ytong aufge"mauert". Also davor nach außen Weidengefelcht/Lehm. Davor nunwieder  -hat vor der Pleite der Gemeindekasse noch die untere Denkmalbehörde gezahlt- eine fast die gesamte Westseite überdeckende Verschieferung mit freiem Ruhrsandsteinsockel. 

Im Rahmen einer Instandsetzung des Zimmers in der Südwestecke des 1. Stockes fand ich nun hinter einer 70gerjahrs Nut-Zapfen-Verbretterung im alpenländischen Hüttenlook 7 Schichten z.T. meine 17 jährige Tochter aufgrund des Designs begeisternde Tapetenschichten: florale Muster in schwarz auf dunkelblauem Grund, gelbe Strahlensonnen auf türkis  :-\, lila Grundierung mit klassischen NApfbrunnenornamenten...
Darunter ein 1,5- 2cm starker Kalkputz bis ca. 70cm in "ochsenblut"-rot, darüber in hellblau - mit Tierhaaren auf Lehmputz befestigt.
Darunter Weidengeflecht in recht gutem Zustand-inzwischen repariert un d ergänzt und mit Claytec-Unterputz beworfen und verschmiert...

Die KAstenfenster sind nun eingeschäumt von außen und an der alten z.T.verwitterten Fensterschalung vorbestehend vernagelt.

Soll nun also der Schaum zwischen senkrechetn und waagerechten Balken und Kastenfenster und Schalung komplett entfernt und ggfs. mit Kork ersetzt werden oder
Schaum belassen oder trimmen und lehmverputzen?

Oder hilft den Ratgebern ein Foto mehr als die Beschreibung?

Christian

PS:
Lieber Dietrich Maschmeyer,
gute NAse für Standort! Kompliment!
Angeblich wurde das HAus 1516 erstmals erwähnt. Im Archiv in  Münster wurde Asbeck angebl. nach dem 30jährigen Krieg als wenig einladende Gegend "wo nicht einmal Obstbäume gedeihen" von einem Reisenden beschrieben.

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Mi 11. Jul 2007, 06:49
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Lange Rede, kurzer Sinn,
Schaum raus und ersetzten durch Stopfwolle aus Hanf, Flachs, Mineralwolle etc..
PUR- Schaum hat an dieser Stelle nichts zu suchen, (wie eigentlich nirgends am Bau), da er keinerlei positive bauphysikalische Einordnung zulässt.
Spritzkork kann natürlixh auch genommen werden, ist aber auf viele Fenster gesehen, einfach ziemlich teuer.
FG
Ralf

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Mi 11. Jul 2007, 12:25
von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Ahoi,

bitte keinen Kork im Bereich von Fensteranschlüssen verwenden, wenn nicht INNENSEITIG ein dampfdichter Bauwerksanschluß existiert -> sonst ist der Schaden vorprogrammiert. Bitte IMMER die bauphysikalische Grundregel beachten, dass der Dampfdiffusionswiderstand von innen nach außen abnehmen muss. Soweit die Verschieferung richtig ausgeführt ist, sollte auch das Thema Schlagregendichtigkeit kein Problem sein (u.U. allerdings die Winddichtigkeit).

Ein Foto wäre hilfreich.


Viele Grüße, Sven.

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Do 12. Jul 2007, 00:18
von zehafue
Hier nun ein Foto des Problem(chens?)
Anscheinend ist der Kasten auch ohne Schaum stabil.
Ist es reiner Purismus alles heraus zu schneiden/kratzen und durch organische Materialien, wie von Ralf Femer empfohlen, zu ersetzen?
(Wobei mir Flachs und Wolle viel sympathischer ist als Mineralwolle...)

Hilft das Foto auch bezüglich DAmpfsperre weiter?

Bei unseren 11´° Außentemp. krabbeln gerade die Mäuse lautstark unterm Schiefer...

Herzlichen DAnk fürs Begleiten!
Christian

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Do 12. Jul 2007, 10:42
von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Ahoi,

ich würde mir das gerne ansehen, allerdings müßte ich vermutlich eine Stunde auf den Bildaufbau warten, denn Du stellst nach wie vor "Monsterdateien" ein das Forum ein. Wozu ? Das ist vollkommen unnötig und nervt alle die nur über lahme Internetverbindungen verfügen. Sei so nett und ändere das bitte, ich will auch was sehen....

Gruss, Sven.

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Fr 13. Jul 2007, 09:10
von salinodg
Moin zusammen,

nun sind die Monster etwas kleiner.

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Fr 13. Jul 2007, 10:28
von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Ahoi,

vielen Dank Bernd - jetzt klappt´s auch mit dem Teske.....

Die Fuge sieht GENAU so aus, wie sie nicht aussehen dürfte. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um ein Foto der Innenseite handelt. Es ist nicht reiner Purismus den PU-Schaum zu entfernen, sondern eine Vorsichtsmaßnahme. Wichtiger als die Entfernung ist allerdings der dampfdichte Anschluß an die Fensterleibung und die Herstellung einer funktionstüchtigen Bauteilfuge auf der Bewitterungsseite (Stichwort : Wind- und Schlagregendichtigkeit). Innenseitig wäre nur eine selbstklebende Dampfsperre über den Fugenraum zu kleben. Solche Produkte gibt es z.B. von Fa. Illbruck (ja genau, der Segler...). Außenseitig ist das vermutlich schon schwieriger. Allerdings, Schlagregendichtigkeit durch die Verschieferung funktionstüchtig vorausgesetzt, ist die Ausschäumung letztlich auch eine (wenn sie denn keine "Löcher" hat) Windsperre. DANN wäre es am einfachsten den Schaum zu lassen wo er ist und nur innen ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Fugenraum zu verhindern. Aber wie gesagt, das geht nur, wenn der Schaum nicht frei bewittert wird ! Er ist KEINESFALLS eine Abdichtung und schon garnicht UV-stabil (er löst sich schlicht unter Besonnung auf -> vielleicht auch eine Methode den Schaum loszuwerden  ;D).

Gruss, Sven.

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Fr 13. Jul 2007, 19:18
von martinbau
Hallo Sven, wenn es mein Haus wehre würde ich den Schaum wenn möglich komplett entfernen und mit Stopfhan ausstopfen. Lehmige Grüsse Martin

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Fr 13. Jul 2007, 21:07
von Andreas Milling
Jawohl  Martin,
Deine Vorschläge möchte ich hiermit voll unterstützen !
-
Mit wehrhaften Grüßen aus Nordsachsen -- A. Milling -

Ach, was haben wir heute wieder GESCHLÄMMT --
es gibt nämlich massenhaft leckere Pilze und Pilse.
-
Gruß -- Andreas

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Fr 13. Jul 2007, 23:39
von zehafue
Vielen Dank, lieber Sven, lieber Martin, lieber Bernd, verehrter Herr Milling -die Lektüre Ihrer Artikel im Forum verbieten mir aus Respekt jede Vertraulichkeit!-

zunächst lieber Sven zum technischen...: Beim Hochladen von Bildern ins Forum (.jpg) fragt mich keiner, welche Pixelflut übertragen werden soll. Es passiert einfach:

Gern kann ich jedoch knapp bepixeltes direkt an eine Strompostadresse senden. Wenn Du sie mir mitteilst!
Ergo: keine böse Absicht, sondern schlicht Unvermögen!

Zur  Sache:

Die Fensterkasten ragen gut 10 cm ins Freie. Keine Wetterseite hier- umgeben von der Verschieferung. Guter Dachüberhang. Kein Schlagregen außer vielleicht 3 x im Jahr.
Der PU Schaum scheint nach draußen dicht.

Belassen und mit Lehmputz versenken?
Entfernen und mit ??? ersetzen?

Gute Nacht!

Christian

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Sa 14. Jul 2007, 10:23
von Dietrich Maschmeyer
Es wurde m.E. auch schon von anderen Diskutanten gesagt: PU-Schaum muss man nicht wegen seiner selbst entfernen, sondern nur dann, wenn es technische oder ästhetische Probleme gibt. Die scheint es hier nach der Beschreibung nicht zu geben. Ich würde ihn in einem solchen Falle ruhig sitzen lassen.

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Sa 14. Jul 2007, 16:15
von zehafue
Die gute Lehmputzpampe ist nun nach grober Entfernung überschüssigen Schaums drüber gekommen und hält wie immer prima...



Als kleines Dankeschön zur Zerstreuung ein Gedicht von Robert Gernhardt, das irgendwie an Lehmputz erinnert...:

Die Waldfee und der Werbemann

Es war einmal ein Werbemann, der hatte seiner Agentur viele Jahre nach besten Kräften gedient. Da begab es sich, daß die Agentur den riesigen Etat für ein neues Produkt an Land zog. Dieses Produkt aber hieß "Meyers Pampe", und das war eine Pampe, die einen echten Produktvorteil besaß, da sie alle anderen Pampen an Klebrigkeit, Sämigkeit und Pampigkeit weit übertraf. Und weil das so war, sollte sie auch mit einem Slogan beworben werden, wie er eingängiger und treffender noch nicht erdacht worden war. Diese Aufgabe nun fiel unserem Werbemann zu, doch wie er sich auch anstrengte, alles, was ihm einfiel, war der Spruch "Meyers Pampe ist die beste". Diesen Vorschlag hatte er auch beim Kreativdirektor eingereicht, doch wie er des Abends Überstunden machte, da hörte er, wie der Kreativdirektor dem Agenturchef auf dem Flur sagte:

"So geht es nicht weiter mit unserem Werbemann. Er ist alt und zahnlos geworden. Das beste ist, wenn wir ihn so bald wie möglich schlachten."

Da krampfte sich das Herz des Werbemanns zusammen, und er dachte bei sich:

"Bevor es soweit kommt, da will ich lieber in die Fremde ziehen."

Und noch in derselben Nacht schnürte er sein Bündel und wanderte zur Stadt hinaus.

Bald gelangte er in einen tiefen Wald, wo er sich ermattet ins Gras sinken ließ. Und er dachte bei sich:

"Ach, wie schön ist es doch hier im Wald. Hier will ich mein Leben beschließen. Was brauch ich denn? Wasser gibt's hier im Überfluß, Pilzchen und Würzelchen ebenfalls. Und Ruhe! Wenn ich dagegen an die Hetze in der Agentur denke!"

Und unter solchen Gedanken schlief er ein.

Am folgenden Morgen tat er sich zunächst am Quell gütlich, dann verspeiste er einige Wildkirschen, die ihm köstlich mundeten, und schließlich streckte er sich auf der Wiese aus und ließ sich die Sonne recht ordentlich auf den Pelz brennen. Als er so eine Weile gelegen hatte, da sah er einen Hasen über die Wiese hoppeln, und unwillkürlich ging ihm ein Verslein durch den Kopf...

"Selbst der braune Meister Lampe greift erfreut nach Meyers Pampe."

Das aber ärgerte ihn, und so verscheuchte er jeglichen Gedanken an Meyers Pampe aus dem Kopf und konzentrierte sich auf ein allerliebstes Meisenpaar, das auf dem Ast einer Buche turtelte. Doch auch bei diesem Anblick ging es ihm nicht besser...

"Die Meise ruft es vom Geäste: Meyers Pampe ist die beste!"

...reimte er wider Willen. Das ärgerte ihn noch mehr...

"Ach Scheiße, was geht mich denn jetzt noch diese Pampe an?!" Doch schon im selben Moment schoß ihm wieder ein Verslein durch den Kopf:

"Ach Scheiße ruft der Werbemann, nichts reicht an Meyers Pampe ran!"

...und so ging es ihm mit jedem Ding, das er betrachtete und bedachte, bis es ihn nicht länger hielt...

"Was habe ich hier im Wald verloren? Ein kreatives Talent wie ich gehört nun mal in eine Agentur..."

Und er begann so schnell wie möglich in die Stadt zurückzuwandern. Da geschah es, daß ihm am Waldrand eine Fee begegnete.

"Guten Tag, lieber Werbemann. Ich weiß, daß du ein unschuldiges Gemüt hast, und deswegen sollst du jetzt drei Wünsche frei ha..."

Doch der Werbemann war so in Gedanken versunken, daß er gar nicht auf das hörte, was die Fee sagte, ja, er unterbrach sie sogar und rief ihr zu:

"Du tust mir in der Seele weh, weil ich dich ohne Meyers Pampe seh!"

Und mit diesen Worten ließ er die verdutzte Fee stehen und eilte in die Agentur zurück, wo er dem Kreativdirektor sogleich seine neuen Slogans unterbreitete. Diese Vorschläge freilich stießen auf eine derartige Ablehnung, daß der Werbemann noch am selben Nachmittag geschlachtet wurde.

Die Fee aber nahm sich seine Worte so sehr zu Herzen, daß sie fortan nur noch Meyers Pampe benutzte. Und da sie der erste Versuch sehr zufrieden stellte, benutzt sie sie wohl noch heute.

Re: Mit PU Schaum eingesetzte Kastenfenster--- Korkeinfassung?

Verfasst: Sa 14. Jul 2007, 21:17
von Andreas Milling
Test und Frage zugleich --
-
Woran kann es liegen, daß man hier in diesem Forum eingestellte eigene Bilder
und auch Bilder anderer Forenmitglieder nicht öffnen kann ? ---
Dabei verkleinere ich meine eigenen Bilder immer auf ein vertretbares Maß
so um max 200 KB --- Die Fotos in der Dateigröße einzustellen, wie sie eine
normale Digitalkamera von " natur aus " liefert,  ist ja eigentlich auch nicht nötig.
- Zu jeder modernen Digitalkamera gehört ja nun inzwischen standardmäßig auch
ein recht gutes Bildbearbeitungsprogramm, mit dem man kinderleicht die Bildgröße,
den Kontrast und die Helligkeit eines Fotos bearbeiten kann.
-
Also ein Testbild --
-
A. Milling