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Reetdach-Spezialist

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 15:54
von UlliWesche
Liebe Mit IGBler,

unser Reetdachhaus (Bj. 1870 und 1914, seit 1998 restauriert) hat im Oktober 07 gebrannt. Zunächst der Heidefirst und dann auch das Reet. Die Feuerwehr hat mit Netzmitteln gelöscht, also Tensiden, die das Wasser in das Reet eindringen lassen sollten. Nun ist das Dach -wie ich meine- hin.
Der Hersteller des Netzmittels hat ebenfalls bestätigt, dass die Verwendung das Dach hinsichtlich der zukünftigen Wasserdichtigkeit geschädigt haben wird.
Die Versicherung sieht das natürlich (noch) nicht so.
Wer weiß einen Gutachter, der mir da helfen kann?
Bitte schnelle Hilfe, das Dach muß -damit die restliche Sanierung vorangehen kann- nächste Woche runter, um dem neuen Dachstuhl zu weichen.

Herzliche Grüße

Ulli Wesche

Re: Reetdach-Spezialist

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 19:13
von Dietrich Maschmeyer
Gutachter bin ich nicht direkt, aber von Oberflächen verstehe ich ein wenig.

Die Wasserableitung auf einem Reetdach funktioniert nicht nach dem Prinzip der Hydrophobie, sondern nach mechanischem Gefälle. Netzmittel verändern nur da etwas, wo die Oberflächenspannung des Wassers zur bildung abrollender Tropfen führt und daher gebrochen werden muss. Reet ist nicht hydrophob. Der Einsatz von Netzmitteln (in der Regel nichts anderes als normales Handspülmittel) bringt daher nichts, aber vermutlich schadet er auch nicht viel.

Aber da es ein Versicherungsfall ist, sind ja die Gutachterkosten gedeckt und dann ist es natürlich gut, eine solches Gutachten auch einzuholen. Empfehlung: Versucht es mal beim Wilhelm-Klauditz-Institut, Braunschweig.

Re: Reetdach-Spezialist

Verfasst: Mo 2. Apr 2007, 07:34
von UlliWesche
Moin Herr Maschmeyer,

vielen Dank für den Tip! Die Fraunhofer-Leute haben sofort ihre Hilfe angeboten. Die Versicherung hatte allerdings auch einen "guten" Gutachter dabei, Herrn Eick aus Oldenburg (Oldb.). Der befand das Reetdach für "wahrscheinlich hin", auf jeden Fall durch den EInsatz des Netzmittels für so stark beschädigt, daß es in der Lebensdauer extrem verkürzt sei.
Somit gut für uns!

Noch einmal vielen Dank für die Hilfe und auf bald (nach dem Wiederaufbau) mal in Kalbe!

Herzliche Grüße

Ulli Wesche