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Re: Rostschutz für T-Träger in Kappendecke
Verfasst: Mo 4. Dez 2006, 09:55
von Stefan Haar
Hallo Wolfgang,
bisher kannte ich das Produkt zwar nicht, aber was in der Seefahrt taugt uns sich bei Deinen Oldtimern bewährt hat, sollte in diesem Fall auch bei unseren gebauten Oldtimern gut funktionieren - wenn nicht sogar besser, als die konventionellen Varianten.
Das Sandstrahlen des Kellers mit feinem Strahlgut würde ich mir trotzdem gönnen - der Keller sieht hinterher wieder aus wie neu und vermittelt einen völlig neuen Raumeindruck.
Morgendliche Grüße
Stefan
Re: Rostschutz für T-Träger in Kappendecke
Verfasst: Mo 4. Dez 2006, 21:08
von Dietrich Maschmeyer
Nur Trockenheit kann nach meiner Erfahrung in solchen Fällen die weitere Korrosion wirklich verhindern. Man kommt ja meist nur an den unteren flansch des t-Trägers ran. Es wäre also zu empfehlen über entsprechende Massnahmen nachzudenken. Das bedeutet ja auch nicht, dass man den ganzen Keller trocknen muss - es reicht, wenn die Träger immer ein paar Grad wärmer sind als der Rest. Ich habe in meinem Keller einige Heizungsrohre an der Decke unisoliert geführt - das reicht zumindest in der Heizperiode. Ggf. temperierte Kellerdecke gegen den Rest des Kellers isolieren.
Für den Sommer würde ich ernsthaft an gut schliessende Fenster und eine Lufttrocknungsanlage denken. Sonst kriegt man die Kondensation im Sommer kaum in den Griff.
Feuchte kühle Lagerräume und Trägerkappendecken vertragen sich leider nicht - wurde aber leider um 1900 oft kombiniert. Keine Probleme gibt es bei Eisenbahnschienen, die sind von Natur aus weniger rostempfindlich und haben grössere Materialstärken. Wohl dem, der sie hat!
Re: Rostschutz für T-Träger in Kappendecke
Verfasst: Di 5. Dez 2006, 18:46
von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Hallo Wolfgang,
meist ist das Korrosionsproblem bei alten T-trägern nicht so gravierend, weil Stähle die so vor 100 Jahren hergestellt wurden einen höheren Kohlenstoffanteil haben, und deshalb nicht so korrosionsanfällig sind. Allerdings sind sie dadurch etwas spröder und lassen sich meist nicht gut schweißen. Der Problematische Teil ist ja leider, wie Herr Maschmeyer ausgeführt hat, der Steg des Trägers. Wenn es im Flanschbereich keine nennenswerten Schwächungen des Materialquerschnitts gegeben hat und keine Feuchtebelastung von OBEN zusätzlich eingewirkt hat, außerdem keine Verformungen der Decke oder der Trägerunterkante (z.B. Durchbiegung in Trägerlängsachse) feststellbar sind, würde ich mir keine Sorgen machen.
Ich hatte allerdings einmal den Fall eine Kellerdecke unter einer Fleischerei sanieren zu müssen, bei der die Flansche tippi-toppi von unten aussahen, der Steg jedoch faktisch nicht mehr vorhanden war (auch hier ein Wunder von Lastumlagerungen : Auf der Decke standen schwere Maschinen mit Gußkorpus, die auch noch dynamische Lasten in die Decke gebracht haben - es hat trotzdem gehalten). Der Grund war in einer Abdichtung zu suchen die nicht fettbeständig war. Die fetthaltigen Abwässer sind dann bei der täglichen Reinigung in die Decke eingetragen worden und haben die Träger in kürzester Zeit komplett durchrosten lassen.
Aber Du hast hoffentlich keinen Fleischereibetrieb als Vornutzung in den Räumen gehabt, oder ?
Gruß, Sven.