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Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Di 9. Mai 2006, 06:48
von Ulrike Nolte
Hallole,
vier unserer 5 m langen Lagerbalken aus Eiche im Wohnzimmer, die zum Teil morsch sind, wurden ausgetauscht. Nun habe ich einige etwa 2-2,50 m lange Balkenstücke, die im Kern noch sehr gut aussehen und ich weigere mich, sie einfach zu entsorgen.
Gestern kam mir nun die Idee, sie zu Dielen schneiden zu lassen, die wir im Bad gut gebrauchen könnten. Dafür sollte das Holz theoretisch auch reichen. Notfalls kaufen wir noch ein paar Dielen dazu.
Wer schneidet aus alten Balken Dielen zu

Ich hoffe auf einen wertvollen Tipp
Morgensonnige Grüße
Ulrike
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Di 9. Mai 2006, 08:01
von Stefan Haar
... vermutlich wirst Du nur einen Sägewerker finden, wenn Du ihm garantieren kannst, dass wirklich keine Nägel im Balken stecken ...
Ansonsten bleibt immer noch die Verwertung der maroden Balken in der nächsten Heizperiode im Öfchen ...
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Di 9. Mai 2006, 08:54
von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Stefan Haar hat geschrieben:
... vermutlich wirst Du nur einen Sägewerker finden, wenn Du ihm garantieren kannst, dass wirklich keine Nägel im Balken stecken ...
oh ja, da sind die Sägewerker (aus verständlichen Gründen) sehr empfindlich. Ich habe versucht, für mehrere große (und teilweise sehr alte) Bäume aus einer Parkanlage einen mobilen Sägewerker zu finden. Ohne Erfolg. Da in unserer Gegend die letzte große Kesselschlacht des 2. Weltkrieges gekämpft wurde, sind die interessanten Bäume alle voll mit Geschossresten und Metallsplittern... Dann war mir auch klar, warum mancher Wald so günstig zu haben ist.
Also bleibt nur die Möglichkeit, den Versuch zu unternehmen, die Stämme mit einem XXL-kettenblatt selber aufzutrennen (vermutlich mit schauderhaftem Ergebnis).
Gruß, Sven.
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Di 9. Mai 2006, 09:53
von Ulrike Nolte
@Stefan,
die maroden Teile werden verheizt, das ist klar. Aber die Balken sind nicht auf ganzer Länge durch. Nägel können entfernt werden, und wenn ich sie mit der Lupe suchen muss. Notfalls schleife ich die Oberfläche an, dann sieht man die Dinger ja und kann sie auch mit einem Beitel ausstemmen
Manche Altbaustoffhändler bieten doch Dielen aus alten Balken an - wo lassen die das schneiden? Vielleicht sollte ich einen Bürotag einlegen und die Altbaustoffhändler durchtelefonieren
So schnell gebe ich nie! auf

Dielen aus alter Eiche sind sauteuer - und wer kann sich das ausgerechnet im Bad leisten ...
Liebe Grüße
Ulrike
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Di 9. Mai 2006, 21:59
von Dietrich Maschmeyer
Solches Holz zu sägen ist im Prinzip mit speziellen Sägeblättern möglich, die auch Eisennägel durchschneiden. die gibt es auch für nomale Kreissägen, und der Schnitt ist nicht schäbiger als mit einem "normalen" Hartmetallblatt. Habe selbst zwei Stück davon, kann aber die Bezeichnung nicht mehr richtig lesen....
Frage 1: Habt Ihr mal überlegt, wieviele (oder besser wie wenige) qm man aus den paar Stückchen schneiden könnte? Lohnt sich das?
Anmerkung 2: In der Regel kann man aus Altholz nur noch Parkett machen. Dielen haben meist zu viele Risse und Löcher.
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Mi 10. Mai 2006, 06:44
von Ulrike Nolte
"Lohnen" ist ein Wort, das mir in diesem Zusammenhang zwar durch den Kopf gegangen ist, aber auch gleich wieder abgehakt wurde. Es wäre in meinen Augen eine Schande, das gute Holz einfach zu verheizen oder gar im Container zu entsorgen. Einige Kurzstücke werden zu Trittplatten zerschnitten, die im Blumenbeet gute Dienste leisten können.
Das sind knapp 200 Jahre alte Eichenbalken, etwa 20/20 cm, mal mehr, mal weniger. Da bekommt man natürlich nicht sehr viele Dielen raus. Dafür aber mit gar nicht mal so vielen Löchern und Rissen. Zusammen mit ein paar alten Bohlen, die auch noch als verwertbar durchgehen, sollte das beinahe ausreichen.
Leider kann meine Kreissäge dieses sehr harte Holz nicht leiden - sie kreischt schon extrem, weil mein Mann damit altes Eichenholz zum Heizen zersägt hat. Außerdem kann sie nicht so tief sägen. Das ginge dann nur mit einer guten Zimmermannssäge, die mir aber viel zu teuer ist.
Heute kommt unser Zimmermann vorbei - ich werde ihn fragen, ob wir die Balken evtl. auch für den Neuaufbau unseres Nebenhäuschens verwenden können. Damit wäre ich dann auch einverstanden, zumal wir uns in den Kopf gesetzt haben, dieses vermutlich ehemalige Backhäuschen (ist noch nicht gesichert) nur mit altem Material im Originalzustand wieder herzurichten. Im Moment ist es einsturzgefährdet und muss gesichert werden.
Sonnige Grüße
Ulrike
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Mi 10. Mai 2006, 11:03
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Hallo Ullrike,
die Zwietverwendung der Hölzer für euer Nebengebäude ist die vermutlich beste Idee.
Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, das sich unsere Ahnen schon etwas dabei gedacht haben, wenn Holz als Fachwerkholz, Diele oder Parkett verwendet wurde. An jede dieser Einbausituationen werden andere Anforderungen gestellt. D. h., i.d.R. wurden aus veschiedenen Stämmen oder Stammteilen auch verschiedene Sachen geschnitten. Was für dich als Balken jetzt noch gut und für eine Diele als tauglich erscheint, kann nach dem schneiden salopp formuliert einfach der letzte Scheiß sein.
Selbst wenn du jemanden findest, der dir die Hölzer auftrennt, müsstest du im Nachgang auch noch jemanden haben, der blöd genung ist, die Bohlen durch eine Hobelmaschiene und über seine Fräse zu ziehen.
Sicher, so kann man seinen Tag auch rumbekommen, aber eigentlich hast du doch wirklich noch genug zu tun, oder?
Bau einfach dein Nebengebäude damit.

Sonnige Tage
Ralf
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Mi 10. Mai 2006, 15:47
von Ulrike Nolte
Ja, das sagte unser Zimmermann heute auch, Ralf. Allerdings hat er mich dazu verdonnert, beim Entnageln möglichst ALLE Nägel zu entfernen weil das eben DIE Sägeblattkiller schlechthin sind.
Nun denn, werden wir die guten Teile eben entnageln und sauber unterm Dach der ehemaligen Miste bis zur Verwendung stapeln. Dann hat sich wenigstens die Anschaffung des genialen Nagelziehers gelohnt.
Für's Bad suchen wir uns einen anderen schönen Holzfußboden aus.
Grüßle
Ulrike (mit einem kleinen "l"

)
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 09:38
von Ralf Femmer | KS Freiberg
sorry Ulrike,
eines Tages lerne ich es noch. liegt wohl an meinem Eifer beim Schreiben

FG
Ralf
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 10:07
von Ulrike Nolte
hihihi,
lern Du mich erst mal kennen, dann traust Du Dich nicht mehr

Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Di 16. Mai 2006, 00:09
von Andreas Milling
Wer --
tatsächlich in der Lage ist,
alte Balken und / oder Dielen hundertprozentig zu entnägeln ,
kann sofort bei uns anfängen !
-
Dietrich Maschmeyer hat mit seiner Aussage schon recht, daß es
inzwischen Kreissägeblätter gibt, welche tatsächlich nagelfest sind .
Allerdings handelt es sich bei diesen Werkzeugen um solche, die ausschließlich dazu hergestellt werden, um Nagelkontaminierte und
Kieselsteineingelatschte Schalbretter für allgemeine Betonbau -
Schalungen zurechtzuhacken.
Um Dielen aus alten Lagerhölzern zu schneiden, sind diese völlig
ungeeignet.
Erstens deshalb, weil durch die Blattdicke von min. 5 mm ein großer
Schnittverlust entsteht.
Zweitens, weil diese Werkzeuge wegen ihrer Schneidengeometrie
nicht dazu geeignet sind, die Schnittqualität eines Horizontal - b.z.w.
Vollgatters eines Sägewerkes auch nur annähernd zu erreichen.
-
Nach dem Schneiden muß dann Drittens auch noch gehobelt und
gespundet werden.
-
Tcha, wenn dann eine schwere Scharte in den Hobelmessern neben
der anderen ist, --- dann ist endgültig Schluss mit LUSTIG.
-
A. Milling
Re:Alte Lagerbalken zu Dielen schneiden?
Verfasst: Sa 20. Mai 2006, 19:53
von Ulrike Nolte
Ist ja schon gut, Andreas. Ich habe es ja eingesehen.
Aber abgesehen davon tät es mich ja schon mal interessieren, wie das die Anbieter von Dielen aus geborgenem Fachwerkholz machen. Die müssen ja einen Werkzeugverschleiß ohne Ende haben.
Na ja, diese Dielen sind ja auch entsprechend unbezahlbar für unsereins.
Grüßle
Ulrike