Schwellbalken und Fliesen

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
salinodg
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von salinodg »

... nun ist ja - endlich - mal etwas "Leben in der Bude". Muss die Beiträge jetzt noch einmal in Ruhe lesen. Aber jetzt schon einmal vielen Dank. Grüße und angenehmes Wochenende. salinodg
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Genau, es herscht Einigkeit.
Wie könnte es auch anders sein.
Schönes Wochenende ebenfalls.
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fletch
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von fletch »

Herrn Haar

Wenn sie eine Horizontalsperre 1-2 Schichten unterhalb der Schwelle einbauen, sollten sie gut darauf aufpassen, dass die Verbolzung der Schwelle tief genug ins Fundament reicht. Ansonsten bröseln die letzten zwei Schichten durch das Arbeiten des Holzes oberhalb der Horizontalsperre ziemlich schnell auseinander.
Je länger ich die Bolzen wähle umso größer müssen diese dimensioniert werden. Ich würde ab 50 cm, und die brauche ich mindestens, 140 Gewindestangen wählen.
Gibt es denn überhaupt so lange Bohrer ???
Also Mauerwerkstechnisch halte ich es für besser man legt die Horizontalsperre wenn überhaupt direkt auf das Mauerwerk
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Stefan Haar
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Stefan Haar »

Uuups ! :o

Bitte, bitte keine Schwellen mit dem Sockel verbolzen !!!

Es ist bisher meines Wissens kein Haus weggeflogen. Man nehme sinnvollerweise für die Schwellen gut abgelagerte Eiche und verbinde sie mit ordentlichen Holzverbindungen (damit meine ich natürliche keine Winkel ;D ;D) vernünftig mit dem Innengefüge !!! - Dann klappt's auch mit dem Liegenbleiben.

Bei den Bolzen ist die Gefahr viel größer, daß der Sockel auseinandergerissen wird, wenn sich die Schwellen ggfs. noch verdrehen ! - Und wer will das schon ;).

Unsere Altvorderen hatten übrigens auch keine Bolzen ... 8)
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fletch
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von fletch »

Bin vielleicht noch nicht lange genug bei der IGB um grenzenloses Gottvertrauen in althergebrachte Technik zu haben. 8)
Auch wenn wir die Ingenieurmäßige Konstruktion weglassen sagt mir meine Kenntnis als Maurer das man die Pappe nicht mitten ins Mauerwerk einbringt sondern zwischen den unterschiedlichen Materialien. Dann dient die Pappe nicht nur als Horizontalsperre sondern auch als Gleitschutz. Wenn die Schwelle arbeitet und ich habe tiefer im Mauerwerk die Sperre, arbeitet das Mauerwerk mit und das kann es nicht ab. ;)
Übrigens ich habe noch keine Eichenschwelle gesehen, die aufgrund von 3-4 Bolzen auf 10 m geplatz wäre, wohl aber Fachwerkgebäude die aufgrund der fehlenden Innenverstrebung am Sockel kräftig auseinander gewandert sind. ::)
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Stefan Haar
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Stefan Haar »

... im Grundsatz akzeptiert - allerdings liegt die Pappe in unserer Region dann in der Regel zwischen Sandsteinquadersockel und einer Ziegelreihe ... ja, ja, immer diese wichtigen kleinen Details, die einem immer wieder zeigen, daß die richtige Lösung nur am individuellen Objekt entwickelt und aufgezeigt werden kann ... 8)

... beim reinen Mauerwerkssockel würde ich auf die Pappe auch lieber verzichten, sofern die Schwelle außerhalb des Spritzwasserbereiches liegt.

... nur zur Klarstellung: natürlich geht die Schwelle nicht zu Bruch, aber sie zerreißt im Bedarfsfall den Sockel ... Holz entwickelt nämlich Bärenkräfte beim Trocknen.

... die fehlende Verbindung zum Innengefüge ist leider ein weit verbreiteter Kardinalfehler, der im Zuge von Schwellenerneuerungen immer wieder gemacht wurde. Ich könnte da leider auch dutzende Objekte nennen ...
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

So gibt es als zahllose und immer nur im Einzelfall anwendbare Möglichkeiten, eine Horizontalsperre nicht oder anzuordnen. Ich persönlich favorisiere Ausbildungen, bei denen auf eine Sperre verzichtet werden kann.
Aber davon mal abgesehen, Setzungen im Sockel, abwandern der Schwelle etc. ist i.d.R. auf eine nicht ausreichende Gründung von historischen Fachwerkgebäuden und auf die fehlende Anbindung der Innenwände an das Außengefüge, wie schon gesagt, hüfig infolge mangelnder Kenntnis bei der Sanierung oder einem erfolgtem Umbau.
So weit und schönen Sonntag.
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von fletch »

aber gerade bei einer Schwelle möchte ich sehr genau darauf aufpassen das diese einen Trocknungsgrad von weit unter 5% aufweist. lieber 2%. Sanieren von Fachwerkhäusern ist eben nicht immer billig.
Heute Holz kaufen liegenlassen und in zehn Jahren das passende Haus dazu kaufen. Perfekte Lösung. ;D
Und Herr Femmer wie schon gesagt es war schon gesagt.
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Stefan Haar
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Stefan Haar »

... tschuldigung fletch, aber ich muß mal wieder meinen "Senf" dazugeben ...

Eichenholz hat in der Regel eine Gleichgewichtsfeuchte zwischen 10 - 16 %. Reparaturhölzer künstlich auf 2 - 5% herunterzutrocknen macht für mich dementsprechend wenig Sinn. Erstens ist es unnötig teuer, zweitens zieht es im eingebauten Zustand dann wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung und arbeitet dadurch stärker als unbedingt nötig.

Bin gespannt, ob jemand plausible Gegenargumente hat.

In jedem Fall bringen die derzeitigen Diskussionen hier im Forum nicht nur Leben in die Bude, sondern auch alle Leser ein Stückchen weiter ... :D
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von fletch »

10 - 16 % war das nicht Fichte, Tanne, Kiefer ???
Und Eiche bitte trocken.
Wird Zeit das ich mal wieder in die schlauen Bücher gucke.
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Wenn du in die schlauen Bücher schaust, wirst du feststellen, das die Ausgleichsfeuchte nichts mit der Holzart als soches zu tun hat, sondern mit den Umgebungsvariablen des Gebäudes bzw. des Einsatzortes des zu verbauenden Holzes zusammenhängt. Am besten für die Ruhe im Baukörper ist es, die Holzfeuchte auf den Einbauort abzustimmen. Bei normalen Holztragwerken liegt sie im Normalfall zwischen 14 und 18 %. Das ist allerdings abhängig von der Jahreszeit von der Lage (außen oder innen) im Gebäude, von dem verwendetem Heizsystem, von den verbauten Materialien etc ........
Dielung z.b. sollte am besten 4-6 Wochen unter realen Bedingungen in dem raum liegen, in dem selbige später verbaut wird.
P.S. Ich hoffe das viele gesagtes noch einmal sagen un so auch Zustimmung zum Ausdruck zu bringen!?
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Stefan Haar
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Stefan Haar »

;D

Ladies and gentlemen ... your votes please ! ;D

Herr Femmer, meine Stimme haben sie ! ;)

Problem ist nur, daß sich heute kaum jemand die Zeit nimmt, damit sich die neuen Dielen akklimatisieren können ... ... dann gibt's halt etwas breitere Trocknungsfugen. Fugen gibt's eh'.
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Mal so ganz unter uns finde ich, das gerade ein Dielenfußboden, vor allem mit breiten Dielen, durch seine Fugen erst so richtig Gesicht bekommt.
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von Stefan Haar »

... ganz ohne Fugen geht's technisch bei Vollholz auch nicht, weil die Dielen sonst entweder die Außenwände wegdrücken oder der Ganze Dielenbelag hochkommt, wenn sich das Holz mit Feuchtigkeit anreichert ...

... wer nicht mit Fugen leben will/kann, muß dann schon auf mehrschichtig verleimte Dielen mit x mm Nutzschicht zurückgreifen - und selbst dabei gibt es kleinere Fugen.
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Re:Schwellbalken und Fliesen

Beitrag von fletch »

Ok. ;)
Ihr habt ja soooooooooooooooooo recht.
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