Diskussionsforen

Hallo zusammen,

ich schon wieder

Wir haben vor etwa 4 Wochen auf die Wände im Bad einen Ausgleichsputz aus Altlehm aufgebracht. Vor etwa 2 Wochen stellte ich an 2 Wänden fest, dass sich weißer Schimmelrasen bildet. Darüber war ich noch nicht beunruhigt weil ich gelesen hatte, dass das schon mal passieren kann.

Nun wird der Befall aber immer schlimmer. Aus dem weißen Schimmel wird zuerst gelblicher und dann schwarzer Schimmel. Der Befall ist derart heftig und auch dick, dass ich mir nun Gedanken mache, woher das kommen könnte.

Unser Lehmbauer/Maurer und auch der Zimmerer sind der Meinung, dass der Lehm nicht schnell genug trocknet. Gegen diese Aussage steht die dritte Wand, die zum gleichen Zeitpunkt mit der gleichen Lehmmischung und in etwa der gleichen Stärke verputzt wurde und eine Vormauerung aus Lehmsteinen, bei der ebenfalls dieser Altlehm verwendet wurde.

Übrigens waren die beiden befallenen Wände durch die beheizte Küche immer wärmer als die anderen Wände und Frost hatten wir auch keinen mehr im Haus. Natürlich muss der Putz wieder runter, schwarzen Schimmel will ich nicht im Haus haben.

Vielleicht noch interessant zu wissen:
Unser Maurer hat für die Befestigung der Unterkonstruktion für die Duschwände Dachlatten angebracht und die eingeputzt. Die Putzstärke beträgt etwa 5 cm.

Wer weiß Rat, wie dieser extreme Schimmelbefall beim Neuverputzen vermieden werden kann?

Herzlich grüßt
Ulrike

Liebe Ulrike, so dick sollte man ja auch im Winter nicht putzen ohne gleichzeitig Kondenstrockner einzusetzen oder zumindest einen kapitalen Grundofen in Betrieb zu haben

Deine Beschreibung klingt nicht sonderlich gut - reich doch bitte mal das eine oder andere Foto nach, dann können wir vielleicht das Problem anfangen einzukreisen.

... warum bist Du auch nur so ungeduldig !?! ...

Hallo Stefan,

Fotos liefere ich morgen.

Und ...
nicht ich war ungeduldig.

Unser Maurer hatte die Idee weil's doch schon so schön warm war. Meinetwegen hätte er noch warten können. Ich hab halt zugestimmt. Es hieß, dass es nur nicht mehr frieren darf. Wir hatten im Haus 4-6 °C in den letzten Wochen ...

Hat der Maurer nun ein Problem?

Grüße
Ulrike

Bin der Meinung,
daß der Maurer eigentlich zwei Probleme hat.
-
Das größte Problem besteht wahrscheinlich darin, daß er
nach dem fürchterlichen Winter endlich wieder Einkünfte
braucht.
-
Das zweite Problem könnte wider besseren Wissens seinerseits darin bestehen, daß er hoffte, der Lehm könnte sehr schnell trocknen
-- ohne zu schimmeln.
-
Die gegenwärtigen Temperaturen sind wohl für uns alle sehr angenehm - und wir freuen uns alle auf den Frühling.
-
Doch gibt es weder für einen fünf Zentimeter dicken Lehmputz
noch für eine Holzbohle ( gewonnen aus einem im Februar geschlagenen Stamm ) die Hoffnung, innerhalb weniger Tage
zu trocknen.
-
Heutzutage ist es natürlich möglich, auf technischem Wege alles
schnell zu trocknen, was sich trocknen lässt.
-
Nur meine ich, daß die natürliche Trocknung die kostengünstigste ist,
sofern man nicht unter Zeitdruck steht
-
Es ist auch für das zu trocknende Material besser, weil es in Ruhe
trocknen kann , ohne ( unnötige ) Risse zu bilden, - sei es z. B.
Holz oder Lehm --------
-
Ja, hier offenbart sich uns allen das dritte Problem :
Die ZEIT.
-
Wir müssten eigentlich alle sehr alt werden, weil wir
keine Zeit zum Sterben haben.
-
A. Milling

Sodele, hier kommen die Bilder

hinter den Latten ist es sehr heftig

die ganze Wand sieht so aus

@Andreas,

na, so schlimm wird es ja wohl nicht sein, mit dem Geld.
Hab heute mit ihm gesprochen. Wir teilen uns die Kosten für den Neuverputz. Dann ist es wenigstens fair. Ich hätte von mir aus NEIN sagen sollen ...

Hallo Ulrike,
ich glaube immer noch, daß wieder alles gut wird, wenn der Lehm richtig durchgetrocknet ist. Bitte keine voreiligen Aktionen starten.
Wenn der Lehm richtig durchgetrocknet ist, hat auch der Schimmel kaum bis keine Chancen weiter zu wachsen und zu blühen.
Lehm kommt nun mal aus der Natur und da gehören auch Sporen dazu, die unter entsprechenden Bedingungen weiter gedeihen. Doch das halte ich für vorübergehend, wenn das Haus fortan trocken bleibt.
Ich glaube, das ist auch Euer Wunsch und Anliegen. Und wenn doch oberflächlich etwas Schimmel bleibt, kann man den schonend für Wand und Lunge abnehmen.

Ich hab schon eine Lehmwand gesehen, da wuchs erst einmal richtig viel Gras an der Wand. Der Lehm kam direkt aus der Grube und die Jahreszeit war günstig. Als der Lehm getrocknet war, konnte man das vertrocknete Gras abfegen. (Als Heuernte war es dann doch zu wenig.)

Freundliche Wochenendgrüße
Dietmar

... ich würde Dietmar ja gerne zustimmen, aber das wäre dann doch per Ferndiagnose zuviel Zweckoptimismus als zu verantworten wäre

Die Sache mit den Latten war sicher gut gemeint, aber letztendlich eine Schnapsidee, weil die Lattung derartig nass wird, dass sie sowieso nicht formstabil bleibt. Damit taugt sie dann auch für die Duschwand nicht mehr als Unterkonstruktion.

Der Pilz erscheint mir hier leider mehr als oberflächig zu sein. Offenbar hat er sich zumindest einmal der Substanz der Lattung angenommen und nebenbei sicher auch der Strohhäcksel etc.

Je nachdem, wie die Lattung fixiert wurde, würde ich zumindest diese erst einmal abnehmen, um zu sehen, wie es dahinter aussieht.

@Dietmar,
ich dachte auch: alles wird gut, sobald der Lehm trocken ist. Da das aber nur der s.g. Ausgleichsputz ist, ist er natürlich auch nicht glatt aufgezogen. Der Schimmel sitzt wirklich überall, vor allem aber in den tiefen Rillen und Löchern.

@Stefan,
wie hätte es unser Maurer denn richtig gemacht? Gedacht war, eine OSB-Platte in den feuchten Unterputz zu legen und an den Latten zu befestigen. Darauf sollte dann eine Trockenbauplatte vollflächig geklebt werden, auf der man anschließend fliesen kann.

Die Latten wurden an die Balken geschraubt.

Jetzt sag bitte nicht, dass das auch Quatsch ist (die Wahrheit ist mir aber schon recht )

Danke und Grüße
Ulrike

Hallo Ullrike,
das erste, was dein Mauerer hätte richtig machen müssen, wäre sich einmal über einige bauphysikalische Zusammenhänge zu informieren, bevor er Dir irgendwelche Wandaufbauten empfiehlt.
Grundsätzlich fungiert eine OSB Platte als Dampfsperre und würde demzufolge den ausgeführten Wandaufbau an dieser Stelle unnötig machen.
Eine OSB Platte in den feuchten Unterputz zu legen habe ich, mit Verlaub, noch nie gehört (muss aber nichts heißen) und lässt erst einmal mein Nackenhaare Hochstehen. Wenn selbige nicht schon stehen würden, müsste das spätestens bei der "aufgeklebten Gipskartonplatte passieren, bei der ich mit noch nicht einmal vorstellen kann, wie diese auf die OSB Platte geklebt werden soll. Darüber hinaus müsste eigentlich zum Schutz der Trockenbauplatte und der Fliesen Haftung und, und, und noch mal eine Sperrschicht unter den Fliesen im Nassbereich angeordnet werden.
Kurz gesagt, hört sich für mich wie ein sehr schlechter, um nicht zu sagen schädlicher Aufbau an.
Gerade im Bereich der Dusche ist es völlig ausreichend, auf den Putz z.b. eine Streichfolie aufzubringen und darauf die Fliesen zu befestigen.
Vor irgendwelchen radikalen Maßnahmen würde ich mich vielleicht noch einmal mit der Feuchtigkeit des Raumes beschäftigen. Grundsätzliches sollte Lehm bei einem guten Luftwechsel auch vernünftig abtrocknen. Wahrscheinlich dürften verschiedene Faktoren zusammengekommen sein. So werden die eingebauten Latten vermutlich aus frischem, nassem Holz gewesen sein. Außerdem hat gerade in dieser Jahreszeit die sehr Feuchte Raumluft keine Möglichkeit, Feuchtigkeit an die Außenluft abzugeben, da diese wesentlich kühler und damit nicht so aufnahmefähig ist. In diesem Fall wären Trockner schon eine Alternative.
Ich würde die Latten rausreißen und die entstandenen schlitze Nachverputzen, parallel Raumentfeuchter aufstellen, den Raum heizen und die Feuchtigkeitsentwicklung beobachten. Parallel den Schimmel entfernen (nach entfernen der Latten natürlich auch in den Schlitzen). Wenn der Raum und die Wände trocken sind, solltest du den Schimmel abbürsten können und dann, ganz normal, wie eingangs erwähnt, mit deiner Duschecke weitermachen können.
fg
Ralf

Hallo Ralf,

hätte ich doch nur v o r h e r gefragt

Als erste Schnellmaßnahme habe ich gestern die dichte Noppenfolie vor den Fensterlöchern an der Westseite entfernt. Ich will heute die dünne Folie, die wir als Wetterschutz an der Außenseite angebracht hatten, abmachen und einen Rahmen mit Folie anfertigen, den ich bei trockenem Wetter rausnehmen kann. Da hinein schneide ich 1,2 kleine "Fensterchen". Dann kann zumindest ein vernünftiger Luftaustausch stattfinden. Das mit dem Heizen ist nicht so ganz einfach. Trotzdem will ich das versuchen.

Du hast recht, es wurden feuchte Latten verwendet, die den ganzen Winter über draußen lagen. Der Holzstapel ist zwar mit Folie abgedeckt, aber natürlich ganz und gar nicht trocken.

Das mit der Bauphysik (und mit dem Lehm) hat unser Maurer ganz und gar nicht drauf. Das habe ich an anderer Stelle bemerkt. Und zusammen mit ein paar anderen Ungereimtheiten (u.a. dem Versuch, Stunden zu schinden und auch mehr aufzuschreiben) , entstand bei uns ein ganz ungutes Gefühl. Deshalb musste er gestern seine Sachen zusammen packen ... Ich hoffe jetzt nur, dass er mit seiner etwas voreiligen Art nicht auch noch in einem anderen Raum für Probleme gesorgt hat.

Die Latten werden heute erst einmal entfernt.

Liebe Grüße
Ulrike

Hi Ullrike,
ich muss aber auch ein wenig für den Maurer in die Bresche springen. Mehrheitlch sind "normale" Handwerker mit derart komplexen bauphysikalsichen Zusammenhängen überfordert. Das liegt nich daran, das es schlechte Handwerker sind, sondern einfach in der Tatsache begründet, das Sie diese Zusammenhänge nicht vermittelt kriegen und im Alltagsgeschäft keine Zeit haben, sich damit zu beschäftigen.
lg
Ralf

Hallo Ralf,
dann darf er sich aber auch nicht nach vorne drängeln und muss zugeben, dass er etwas nicht weiß. Ist ja nicht schlimm, muss frau eben jemand anderes fragen.

Leider konnte ich die Latten gestern nicht mehr entfernen. Darüber hat er eine Vormauerung angebracht, die würde vermutlich runter kommen. Im Moment bin ich ziemlich ratlos.

Grüße
Ulrike