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Hallo zusammen,

wir werden unsere beiden sehr gut erhaltenen alten Feuerstellen erhalten.

Die Öffnungen sollen neu ausgemauert werden, und zwar so, dass man nach dem Verputzen noch erkennen kann, was dahinter steckt. Die Ausmauerung wird um einige Zentimeter zurück gesetzt und mit einem dünnen Kalkputz überputzt.

Unser Maurer meinte nun, dass wir die rußgeschwärzten Flächen säubern müssen. Nur wie, dazu konnte er nichts sagen. Er fürchtet, dass der Ruß durchschlagen könnte und/oder der Putz nicht haften wird.

Wie gehe ich dieses Problem ohne chemische Keule an?
Reicht es aus, wenn ich die Flächen mit einer harten Bürste trocken bearbeite?
Oder hat unser Maurer nur "zu viel Angst"?

Danke sagt
Ulrike

Ahoi Ulrike,

ich würde das einfach abstrahlen lassen, die Intensität und das Erscheinungsbild läßt sich über das verwendete Strahlgut (Sand, Granulat, Glasperlen..) und den Druck "einstellen".

Ich sehe allerdings ein anderes Thema : Je nach verwendeten Brennstoffen kann es (z.B. bei Verwendung von Braunkohle) zu schwefeligen Ausdünstungen kommen. Mit anderen Worten : es kann ein bischen wie auf einem Klo riechen...

Riecht es denn jetzt etwas ? Verändert sich der Geruch bei steigender Luftfeuchte (z.B. beim Estrichlegen, malern usw.) ?

Viele Grüße, Sven.

Hallo Sven,

danke für die Antwort.

Es riecht ab und zu - aber "nur" nach Ruß. Wenn es draußen feucht ist, nimmt man es wahr. Sonst nicht. Das gleiche Empfinden habe ich auch in unserer Räucherkammer. Dort habe ich gestern den geschwärzten Putz abgeschlagen und den gleichen Geruch in der Nase gehabt. Ich habe 4-5 Eimer voll Schlacke aus dem Schornstein geholt, auch das roch nicht außergewöhnlich.

In den letzten Jahren wurde wohl mit Holz und Eierkohlenbriketts gefeuert. Davon hatten wir noch 2 Säcke gefunden.

Den "Klogeruch" konnte ich bisher noch nicht festellen.

Kennst Du einen Dienstleister (Abstrahlen) in unserer Gegend?

Danke sagt
Ulrike

Hallo Ullrike,
warum muss der Russ den runter? Schliesslich ist selbiger ja der Beleg für ursprüngliche Funktion deiner Feuerstelle.
Ansonsten würde ich einfach mal mit einer Bürste alles abstossen, was zusätzliche Ablagerungen sind, den geschwärzten Stein kann man doch einfach so lassen.
FG
Ralf

Hallo Ralf,

der Ruß soll runter, weil nach Meinung unseres Handwerkers darauf der Kalkputz nicht halten wird. Der soll ja nur dünn aufgetragen werden, damit die Öffnungen auch nach dem Verschließen in allen Details sichtbar bleiben.

Da die Flächen nicht allzu groß sind, werde ich einen Versuch wagen. Wenn der Putz nach dem Abbürsten hält und nichts durchschlägt, hat der Maurer "zu viel Angst" gehabt. Wenn nicht, muss ich die Arbeit eben noch einmal machen.

Lose Rußpartikel in den Räumen würden uns nicht sehr gefallen und nur eine Glasscheibe davor setzen - dagegen hat sich mein Familienminister gesträubt.

Herzliche Grüße
Ulrike

Hallo Ranunkel,

auch ich kenne das von meinem Maurer. Als wir unsere 60´ger-Jahre-alles-akkurat-gerade-Fenster gegen die originalen Tauschen wollten, mussten wir natürlich alle geraden Öffnungen wieder in die richtige Form mit Rundbogen, etc. bringen. Hab einen Bauern ausgemacht, der mir zig Paletten mit Backsteinen verkaufte. Nachdem mein Maurer und ich uns "synchron"-gearbeitet haben (da sag mal einer, Rentner hätten kein Feuer unter´m A....!) hat er mir einige Steine immerwieder zur Seite gelegt. Nach ein-zwei Bier in der Ruhephase hab ich die Chance genutzt und mal gefragt, was denn mit den Steinen sei. So wörtlich zurück:"Junge, kannste nicht nehmen...ist doch Schwärze dran und drinne! Die vermaure ich nicht, das Zeug kommt durch..." und weiter gings.

In einem unsere Zimmer, welches direkt an den alten Räucherofen grenzt, kommt in der obersten Ecke auch was durch. Es riecht zwar nicht, sieht aber auch nicht schön aus. Naja, wir können mit leben...

Bin gespannt auf Deine Erfahrungen...

Gruß, Heiko

Hallo Heiko,

ich werde berichten.

Ich habe in einem unserer Räume (ehemalige Räucherkammer) unter dem Lehmputz einige regelrecht "angebrannte" Lehmsteine gefunden. Da kam aber nichts durch. Außen war dünner Kalkputz und eine Tapete dran. Auch da schlug nichts durch.

Genau aus diesem Grund wird der Versuch nun ausgeführt. Leider ist es momentan noch zu kalt, um durchgängige Putzarbeiten zu machen. Es dauert also noch etwas

Herzliche Grüße
Ulrike

Hallo Ullrike,
ich denke, man muss zwischen den unterschiedlichen "Schwärzungen" unterscheiden und vor allem auch, mit welchem Material überputzt werden soll.
Bei versotteten Stellen an Schornsteinen stellt sich ein völlig anderes Problem dar als bei Rußablagerungen aufgrund von Rauchentwicklung.
Je nach verwendeter Putzart sollten soche Stellen abgersperrt werden, damit es keinen Putzdurchschlag gibt. Das gilt zumindest für Kalk- und Kalkzementputze.
Bei Sanierputzen ist ein grösseres "Schadstoffbindevolumen" vorhanden, so das der Durchschlagefekt in jedem Fall etwas länger dauert.
Lehmputze hingegen sperren hier laienahft gesagt ab, bzw lassen kein durchschlagen dieser Stellen zu.
Bei rußgeschwärtzen Stellen, die durch dierekte "Beräucherung" entstanden sind, sehe ich bei einer Lehmputzverwendung überhaupt gar keine Probleme.
Zumindest bei uns schlägt seit 5 Jahren nichts durch. Warum auch?
Die Ablagerungen waren trocken und daran soll sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern.
fg
Ralf

Hallo Ralf,

wenn ich das jetzt übertrage, sollten wir einen dünnen Lehmputz über die Flächen ziehen.

Muss das zwingend erst ein Unterputz und darauf der Oberputz sein, oder reicht ein dünner Oberputz? Die eigentliche Wand/Schornstein ist aus Lehmsteinen gemauert, nur die Ofenanschlüsse sind mit Ziegelsteinen ummauert.

Danke und Grüße
Ulrike

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage ein Oberputz reicht, wenn es denn dünn bleibt.
fg
Ralf

Wenn die Oberflächenstruktur noch erlebbar bleiben soll, geht's sowieso nur mit einer dünnen Putzschlämme. Wenn das nicht klappt, kannst Du immer noch einen normalen Oberputz auftragen.

Wenn die Oberfläche aber glatt abgerieben werden soll, benötigst Du in jedem Fall einen Unterputz, der zunächst einmal die Unebenheiten ausgleicht - sonst trocknet der Oberputz später ungleichmäßig an und das erschwert dann das Verreiben nicht unerheblich.