Hallo, ich bin neu hier und hoffe auf meine vielen fragen vielleicht einige gute antworten zu bekommen.
Wir haben da im schönen münsterland ein wahres schmuckstück ausgegraben und haben auch schon die Baugenehmigung! Wir wollen wenn möglich alles erhalten vom Haus. (Kötterhaus aus dem Jahre 1860)
Was uns interessiert ist, wir sollen innenliegende dachflächenfenster machen..... Wo bekommt man solches? Velux nicht und roto auch nicht!
Saskia
Hmm - mit "innenliegenden Dachflächenfenstern" kann ich als Begriff nicht wirklich viel anfangen.
Handelt es sich hier um eine Auflage der Denkmalpflege? - dann solldest Du Dir den Begriff dort einfach näher erläutern lassen.
Falls es sich um eine Art Kastenfenster für alte Dachausstiegsluken handeln sollte, wäre die geforderte Lösung sicher für Viele hier im Forum interessant.
Herzliche Grüße
Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
Tja, als auflage ... das gebäude ist landschaftsprägend und ist kein denkmal.. so sagt man uns. es sollen fenster sein die unterhalb der dachpfannen liegen. also mit dem dach abschließen....
Je nach Eindeckung ist das nur schwer bis gar nicht möglich.
Ein Dachflächenfenster baut immer nach oben auf. Sonnst gibt es schlicht weg Probleme mit den Systemanschlüssen.
Bisher sind mir nur Sonderanfertigungen bekannt, die dann bauseits durch einen Klempner eingedichtet werden, bei denen die Fensteroberkante Flächenbündig liegt.
Lass dir doch mal von der Denkmalbehörde einen Hersteller geben. Würde mich wirklich interessieren.
Allerdings frage ich mich, was wollen die überhaupt von dir, wenn es doch kein Denkmal ist?
fg
Ralf
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
mich würde auch interessieren, wie es zu so einer Beauflagung kommen kann, wenn es sich nicht um ein Denkmal handelt. Unabhängig davon ist mir bisher noch kein "innenliegendes" Dachflächenfenster begegnet. Sollte es so etwas wider Erwarten tatsächlich geben, wäre ich für eine Info sehr dankbar.
Wie Ralf schon erwähnt, würde eine solche Konstruktion im Bereich der Unterdeckungs- und Dachdeckungsanschlüsse schier unlösbare Probleme mit sich bringen - so eine Konstruktion kann nur undicht sein....
Solange durch die Behörde nicht der Nachweis angetreten wird, dass eine solche Konstruktion ohne Schaden für das Gebäude ausgeführt werden kann, würde ich dem Bescheid (mindestens) diesbezüglich widersprechen.
Ich bin gespannt....
Viele Grüße, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden
Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
Jetzt weiss ich, was ein Innenliegendes Dachflächenfenster ist. Bestimmt eins, das die Handwerker nicht eingebaut und dann innen liegen gelassen haben, oder?
Ich finde schon die Begrifflichkeit völlig absurd.
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ja! das wird wohl so sein, lach... aber schon merkwürdig.. werde mich am montag mal bei denen melden.. es ist kein denkmal aber wir haben trotzdem laut denen auflagen.. zb. müssen wir auch die trennwand vom wohnbereich auf die diele aus glas machen..
Hi Saskia,
wie Sven ja schon erwähnte, auf Grund welcher Vorgaben wollen Sie das beauflagen?
Sicherlich kann es so etwas wie einen Ensambleschutz geben oder auch auch ein übergelagertes Interesse am Ortsbild.
Allerdings dürfte das wohl kaum irgendeine Wand in eurem Haus betreffen.
FG
Ralf
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Ich könnte mir vorstellen, dass so eine Art "Leseberg-Gaube" gemeint ist, also eine nach innen gezogene Gaube mit einer sehr breiten Bank mit Blechverwahrung. sowas krieg man natürlich dicht, aber es ist sehr viel Aufwand, praktisch eine Sonderanfertigung von Hand. Auf den ersten Blick würde ich das bei einem Westmünsterländer Kotten für überzogen halten. Man kann auf diese Weise allerdings Notausstiegs-fähige Fenster in der Dachfläche so anbringen, dass es noch halbwegs (Betonung auf halb) vernünftig aussieht. Muss aber nicht wirklich sein. Üblicherweise würde ich das kleinste Dachflächenfenster nehmen, das ist nicht grösser als ein Eisen-Dachfenster alter Art, gegen die man ja wohl wenig sagen kann, denn die gibt es schon seit 170 Jahren!
Moin dietrich,
was um alles in der Welt ist eine Leseberg-Gaube?
FG
Ralf
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ne ne es sind ganz normale fenster zum aufklappen wie von Velux ... aber... sie müssen unter der dachpfannenkante liegen wie schon gesagt.... also wenn du dich bei mir aufs dach legst darf man nicht sehen das dort vorne irgendwo ein fenster ist.. eine lienie mit dem dach keine erhebung wie es sonst ist bei solchen fenstern...sie wollten uns garkeine fenster genehmigen, sollten als kompromiss diese stahl/glastrennung machen....
Jan Leseberg hat eine unauffällige Gaube entwickelt, in erster Linie für Reetdächer. Eine solche ist zu sehen am translozierten Haus von Ludwig Fischer in Benkel. Lkr. Verden. Abbildungen in fast jedem "Holznagel" in der Anzeige von Reetdachdecker Heiko Ehlert (gemeint ist die Gaube an der Langseite rechts).Bei einem Pfannendach liesse sich so die oft lange Abschleppung einer Schleppgaube sehr stark verkürzen.
@ alle:
In Hagenow habe ich eine andere, auch recht elegante Lösung gesehen, die allerdings nur zur Belichtung dient, durch die man nicht hinaussehen kann: Ein Fenster unter einer grösseren Fläche aus Glasziegeln. Ist aber im Detail schwierig und nicht jedermanns Sache.
Obwohl ich den streit um moderate Dachflächenfenster eher für kleinkariert halte, kann ich verstehen, dass manche Denkmalpfleger die glatten Glasflächen, in denen sich der Himmel spieget, störend finden. dies Problem würde allerdings durch Tieferlagen der fläche nicht behoben. Aus meiner Sicht ist es aber gravierender als die Reliefwirkung normaler Dachfenster. Das es keine strukturierten Gläser gibt (die würden das Problem auf einfache Weise beheben) und auch keine Sprossen, bleibt eigentlich nur, so eine Fläche senkrecht zu stellen und oben abzuschatten. Dann wäre man wieder bei einer Gaube. Macht man dann die Fenster beispielsweise nur 40-50 cm hoch, ergibt sich in der Regel eine ästhetisch sehr akzeptable Lösung. Da Problem ist in der Regel nicht die Gaube als solche, sondern ihre schlechte, dem Dach nicht angepasste Proportionierung!
Ich kann natürlich mit viel Gefummel (und Blei) jedes Dachflächenfenster in der Dachfläche versenken. Dachdecker werden da allerdings ziemlich kariert gucken, und die eigentliche "Störung" im Pfannenbelag wird auch viel grösser. Und was wird letztlich erreicht? Nichts, denn niemand wird sich auf die Dachfläche legen und dann freuen, dass er das Fenster dann und nur dann nicht sieht. Spiegeln tuts für alle anderen weiterhin.
Fragt doch eure Denkmalpfleger mal, was sie mit ihrer Forderung eigentlich erreichen wollen. Vielleicht gibt es auch eine einfachere Lösung als ein nicht real existierendes Fenstermodell.
habe mir die Leseberg Gaube angesehen. Allerdings sieht es auf der Abbildung so aus, als wenn Niederschlagswasser in das "Gaubenloch" der Reetdeckung fällt (insbesondere wegen der darüber liegenden Dachfläche -> Sparrenlänge).
Wenn das dann auch noch die Wetterseite ist....
Spätestens im Leibungsbereich und am Fensteranschluß ist das m.E. kaum fachgerecht lösbar.
Um über eine Alternativlösung nachdenken zu können, muß in der Tat vorallem geklärt werden, welches Ziel die Denkmalpflege (ist die Auflage denn überhaupt von dort ?) mit der Auflage verfolgt. Vielleicht sind die Beweggründe ja nachvollziehbar. Laß mal hören....
Viele Grüße, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden
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In der Tat steckt so eine "Leseberg-Gaube" voller technischer Tücken (und damit ausgefeilter Detailösungen) und natürlich fällt das Wasser in das Loch, dabei teilweise auf eine Metallfläche. Ein Nachbau ist daher nicht einfach. Ggf. würde ich mal mit Jan Leseberg, IG Baupflege Nordfriesland, oder den Dachdeckern, die sie ausgeführt haben, sprechen. Für ein Reetdach halte ich das für eine insgesamt gute Lösung, weil dort Gauben immer sehr "auftragen". Für ein Pfannendach gibt es m.E. elegantere Alternativen, die gleichzeitig technisch konventioneller und damit weniger schadensanfällig sind. Licht allein kann man sich sehr elegant über einen Glasfirst holen, der auch im Münsterland an Denkmalen genehmigt wurde. Ich hänge mal ein Bild an, um das zu verdeutlichen. M.E. ist die Firstlösung deutliche schöner als Fenster irgendwo in der Mitte, denn sie lässt die grosse Fläche weitgehend unangetastet. Sie belichtet auch viel effektiver - um sie reingien und warten zu können, muss man sich im Inneren was einfallen lassen. Die Gaube, die dort zusätzlich zu sehen ist, halte ich für problematischer. Sie hat wieder den typischen Fehler: Sie ist viel zu hoch. Höchstens halb so hoch wäre sie selbst doppelt so breit erträglicher gewesen. Auch der Schornsteinkopf ist alles andere als vorbildlich. Nun muss man wissen: Der Eigentümer ist Architekt und liebt moderne Elemente sehr. Es war ihm nicht auszureden - und die Denkmalpflege (in Münster!!) hatte auch keine Bedenken.
Die Diskussion war ja entstanden, weil sich keiner vorstellen konnte, was konkret mit einem "innenliegenden Dachflächenfenster" gemeint ist. Aber Öffnungen im Dach, wor früher keine waren und eigentlich auch keine hingehören, sind (wie das verglaste Dielentor) immer wieder ein packendes Thema. Ich würde es schön finden, wenn jemand mal für den Holznagel eine Zusammenstellung guter und weniger guter Lösungen bringt und auch die Detailprobleme diskutiert. So was brauchen wir dringend!
Moin,
von der Einbausituation ausgehend erinnert mich die "Leseberg-Gaube" an die innenliegenden Terassen auf Berliner Dächern. Grundsätzlich würde ich die Konstruktion gar nicht als so schwierig ansehen. Was mir mehr Sorgen machen würde, ist der Lärm, der durch das niederprasselde Wasser auf das Blech vor dem Fenster entsteht. Selbst mit Antidröhnmatte dürfte es wohl noch einige Geräuschentwicklung geben.
Bei einem BV in Sachsen haben wir gerade ein ähnliches Problem, wie bei der Münsterländer Gaube. Durch den wirtschaftlich notwendigen Ausbau des Dachgeschosses, wird durch das Bauamt eine Fenstergrösse von 80 X 120 cm aus Brandschutzgründen gefordert (Fluchtweg). Von den Proportionen ist das eigentlich nicht wirklich vernünftig in die Dachansicht integrierbar. Letzlich wird eine Gaube enstehen, die ein ensprechend grosses Fenster in einer stehenden Form aufnehemen kann. Leider ist auch nur ein Fluchtweg zur Strasse möglich, da über das hintere Grundstück das Gebäude durch die Feuerwehr nicht zu erreichen wäre.
Da ich von Dacheinschnitten aufgrund von Langzeitproblemen nicht all zu viel halte, würde ich eine LEseberggaube nicht für eine wirkliche Alternative halten.
Allerdings finde ich selbige in dem Reetdach wirklich unscheinbar und angemessen.
Bei selbstgenutzen Objekten dürfte wohl auch die Pflege kein wirkliches Problem darstellen.
Bei Vermietung sieht das schon wieder ganz anders aus.
Zum Holznagel:
So weit ich weiss, wird in der Fachschule für Baudenkmalpflege in Detmold diese Thema immer wieder problematisiert. Veilleicht kann ja mal von dieser Seite ein entsprechender Beitrag kommen?
fg
Ralf
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