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Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 10:26
von Ulrike Nolte
Es geht gleich weiter
In den vergangenen 2 Tagen haben wir in der Küche sämtlichen alten Putz an den Wänden, Decke und Balken entfernt. Zum Vorschein kam eine fast vollflächig morsche Bretterlage unter der Schräge (Decke OG). Teilweise konnte man das von oben schon sehen. Ursache: undichte Kehle. Teilweise ist sogar der Fußboden oben schon etwas gesplittert.
Das Zeug muss also raus.
Meine Idee war nun: an den Deckenbalken Latten anbringen, Fehlboden aus einseitig gehobelten Rauhspund zuschneiden und einbringen. Schüttung hauptsächlich für Schallschutz, neuer Fichtenboden. Die gehobelte Seite zeigt nach unten (Decke Flur, Küche und Esszimmer.
Mein Problem:
Im Moment ist der Bodenbelag oben ohne jegliche Schwelle zu den Zimmern verlegt. D.h. aber auch, dass er direkt auf den Fehlböden aufliegt. Um nun wieder das gleiche Niveau zu erreichen und auch einen durchgehenden Trittschallschutz, müßte ich alle Fehlböden tiefer legen. Das ist aufwendig und kostet natürlich - will ich eigentlich vermeiden. Wir haben einen Test gemacht: mein Mann hat sich oben normal bewegt, in den Zimmern darunter war das gut zu hören. Ich konnte ziemlich genau lokalisieren, wo er sich gerade aufhält. Und nun bin ich ziemlich ratlos.
Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?
Dankbar dafür grüßt
Ulrike
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 16:11
von Stefan Haar
Du brauchst Masse in der Decke!
Versuch's doch mal so ... diese Variante habe ich gerade bei mir realisiert - und für gut befunden
Die Delta-foxx mag einigen Lesern vielleicht überzogen zu sein, aber ich hatte noch eine Restrolle und habe festgestellt, das sie sich super verarbeiten läßt - insbesondere beim auffalten und in den Ecken. Zudem ist sie schön reissfest und robust, was bei Eigenleistung manchmal ganz hilfreich ist. Ich würde sie jedenfalls wieder nehmen, auch wenn ich sie kaufen müsste

Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 19:44
von Ulrike Nolte
Ok, das mit der Masse verstehe ich. Hab diesbzgl. auch schon einiges gelesen. Da werden wir wohl in den sauren Apfel beißen müssen und die gesamte Fläche des Fehlbodens oben tiefer legen. Ob ich die vorhandenen Dielenbretter wohl sauber ausbauen kann? Ich werde es versuchen.
Delta-Foxx:
Würde nicht auch ein armiertes Spezialpapier ausreichen?
Hab ich gerade gefunden: unter Dampfbremsen und Sperren - Klima Aktiv Dampfbremse
Ich denke, gerade über der Küche und dem Bad, wo ja viel Dampf entstehen kann, wäre dieses Spezialpapier richtig angewendet. Oder? Das Zeug (anderer Hersteller) ist auch im Dach des Anbaus verwendet worden.
Lehmschüttung:
Kann ich die auch im Gästebad/WC im OG nehmen? Ich bin noch immer am Rätseln, wie ich verhindern kann, dass sich um die Dusche herum Feuchtigkeit ansammelt und das Holz angreift. Hier habe ich noch Bauchschmerzen.
Liebe Grüße
Ulrike
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 20:18
von Stefan Haar
Ranunkel hat geschrieben:
Delta-Foxx:
Würde nicht auch ein armiertes Spezialpapier ausreichen?
... vom Prinzip her natürlich ja, habe ich vor 10 Jahren auch schon verarbeitet. Ist aber doch viel steifer und sperriger als die Delta-foxx ...
Lehmschüttung:
Kann ich die auch im Gästebad/WC im OG nehmen?
... Natürlich! ...
Ich bin noch immer am Rätseln, wie ich verhindern kann, dass sich um die Dusche herum Feuchtigkeit ansammelt und das Holz angreift. Hier habe ich noch Bauchschmerzen.
... es wird immer eine ganze Reihe von Dingen geben, die sich per Ferndiagnose nicht abschließend behandeln lassen ... (Gott sei Dank! - sonst wäre ich wohl bald arbeitslos
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 20:35
von Ulrike Nolte
Ranunkel hat geschrieben:
Ich bin noch immer am Rätseln, wie ich verhindern kann, dass sich um die Dusche herum Feuchtigkeit ansammelt und das Holz angreift. Hier habe ich noch Bauchschmerzen.
Stefan Haar hat geschrieben:
... es wird immer eine ganze Reihe von Dingen geben, die sich per Ferndiagnose nicht abschließend behandeln lassen ... (Gott sei Dank! - sonst wäre ich wohl bald arbeitslos
Na gut - Du bist herzlich eingeladen.

Wenn eine Leistung Deinerseits notwendig wird, soll sie auch (nach Absprache) entlohnt werden. Umsonst ist nur der Tod - und der kostet bekanntlich das Leben ...
Obwohl wir für unseren Archi schon sehr viel Geld bezahlt haben - bezogen auf das was wir dann bekommen haben. Aber das ist unsere eigene Schuld ...
Liebe Grüße
Ulrike
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Di 3. Jan 2006, 02:58
von Stefan Haar
Danke für die Einladung

- aber so wörtlich war das nun auch wieder nicht gemeint

... Ich fürchte mal, Ihr seid so weit außerhalb meines üblichen Einzugsbereiches, dass man meinen Einsatz bei Euch vor Ort nicht wirklich als wirtschaftlich bezeichnen könnte. Da gibt es dann doch wieder andere gute Kollegen, die näher am Geschehen sitzen

Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Di 3. Jan 2006, 05:52
von Ulrike Nolte
Braunschweig von uns weit weg?
Ne, lieber Stefan - das kann nicht sein: ca. 120 km

Unsere alte Schule ist auch sonst ein interessantes Objekt. Und freuen tät sie sich auch. Ich merke das, wenn ich ihr Gutes tu.
Was die Kollegen betrifft - ich möchte nicht öffentlich drüber schimpfen - aber wir haben da unsere Erfahrungen schon hinter uns.
Wie war das mit dem Bangemachen?
Übrigens war Karin Schade schon hier - sie hat einen ähnlich "weiten" Weg. Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass ich Hr. Stiewe noch einmal ansprechen wollte.
Liebe Grüße
Ulrike
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Di 3. Jan 2006, 10:16
von Stefan Haar
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Di 3. Jan 2006, 13:07
von Ulrike Nolte
Nix schlaflose Nächte oder Frühaufsteher. Sondern 2 Katzen, von denen eine meinte, sie müsste mich wecken indem sie auf mir herumspaziert. Die Dame und der Herr wollten raus. Das muss man sich mal geben - die sprechen sich anscheinend schon ab und Theo überläßt das Nerven dem weiblichen Wesen ... tssss
Aaalso - befrage ruhig den Routenplaner. Tel.-Nr. kommt per PM.
Ich tät mich doch glatt auch freuen. Und mach Dir keine Sorgen wegen der Hausbank, unsere arbeitet auch nicht ehrenamtlich. Der Hausherr übrigens auch nicht
Ich werd mal vorsichtshalber eine kleine Liste mit meinen Kopfschmerzen machen
Grüße aus der wohlverdienten Mittagspause.
Ulrike
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Do 5. Jan 2006, 12:55
von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Ahoi Ulrike,
mindestens Dein Trittschallschutzproblem wirst Du nur durch einbringen von Masse in die Decke wohl nicht los. Endscheident hinsichtlich des Körperschalls ist die Entkopplung der Schallübertragungswege, z.B. durch eine "schwimmende" Konstruktion des FB-aufbaus. Da Schallergeignisse i.d.R. sich nicht nur als reine Körperschall- oder Luftschallübertragungen bemerkbar machen, empfiehlt sich eine sog. Masse-Feder-Masse Konstruktion (z.B. schwimmender Bodenbelag in Verbindung mit schwerem Deckeneinschub). Das Gesamtgewicht der Deckenkonstruktion (Balken, ggf. Unterdecke, Einschub) soll 300Kg/m2 überschreiten (unbedingt prüfen, ob die Balkenlage dafür geeignet ist).
Viele Grüße, Sven.
P.S. eine Unterdecke i.S. einer Abhängung wird es vermutlich nicht geben, oder ? Ansonsten solltest Du unbedingt eine sog. Hohlraumdämpfung im Deckenzwischenraum anordnen -> die bringt wirklich viel...
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Do 5. Jan 2006, 13:25
von Ulrike Nolte
Hallo Sven,
allmählich bin ich ganz durcheiander
Also - die Deckenbalken dürften stabil genug sein. Immerhin sind das richtige Oschis aus Eiche, geschätzte 30x30 cm (muss nachmessen).
Aber ich kann nicht viel nach oben (max. 1-2 cm) aufbauen und eine echte abgehängte Decke werde ich kaum genehmigt bekommen.
Im Moment sieht die Konstruktion so aus:
Fehlboden auf den Balken liegend, vernagelt (ist der Originalboden)
darauf dünne Lagerhölzchen 30 mm hoch/50 mm breit
darauf der sichtbare Dielenboden 20 mm hoch.
Im Fachwerkforum wird um das gleiche Thema diskutiert. Dort empfiehlt man unbedingt, den Fehlboden nicht zu entfernen weil der für eine zusätzliche Aussteifung sorgt (ist ja der Originalboden). Auch soll er nicht tiefer gelegt werden - weil dann die Scheibenwirkung wegfällt.
Was nun? Ich bin regelrecht durch den Wind und befürchte, wir brauchen Unterstützung vor Ort.

Will ja auch nichts verkehrt machen
Liebe Grüße
Ulrike
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 13:41
von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Hallo Ulrike,
naja, das der Fehlboden eine aussteifende Funktion haben soll, habe ich schon des öfteren gehört. Das ist aber regelmäßig nicht der Fall, weil die Vernaglung des Fehlbodens nur über einen, maximal 2 Nägel erfolgt und die Bretter nicht gespundet sind. Sie würden sich daher unter Lasteinwirkung wie ein Parallelogramm verschieben. Deshalb sind solche Konstruktionen auch nicht als Aussteifung zulässig, eine Platten- oder Scheibenwirkung kommt nicht zu Stande.
Ahoi, Sven.
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 19:57
von Arne Luetkens
Hallo Sven,
soweit ist das schon richtig. Allerdings hat der Fußboden auch ohne die heutigen Vorschriften und Normen eine ganz erhebliche Steifigkeit in Scheibenrichtung.
Meiner Meinung nach ist die entscheidende Wirkung der Dielen jedoch eine andere:
Vermutlich liegt die Dielung parrallel der Traufseite. In dem Fall werden die einzelnen Dielen bei Wind auf die Traufseitige Wand auf Querbiegung beansprucht, und leiten die Kräfte weiter in die Quer austeifenden Wände. Der Boden ist somit für die Windaussteifung der Länsgwände wichtig. Die Bohlen wirken als Einzelquerschnitte.
Diese Eigenschaft einer Scheibe ist also auch durch den "vielgliedrigen" Fußboden möglich. Die diagonale Formstabilität ist tatsächlich nicht gegeben, ist jedoch bei ausreichend vielen und richtig platzierten Aussteifungswänden nicht erforderlich.
Die Problematik ist ´n bißchen blöd zu beschreiben... ich hoffe es war trotzdem verständlich.
Den Fußboden ohne irgendwelche Hilfsmaßnahmen zu entfernen halte ich daher für gewagt.
Gruß
Arne
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 22:42
von Ulrike Nolte
Oh je - das ist schon alles nicht so einfach.
Stimmt, die Dielen (alte und neue) sind da oben längs zur Traufe verlegt. Unterm Spitzdach ist es auch so. Also doch!
Aber wenn es beruhigt: Alle alten Bretter auf einmal zu entfernen würde ich mich eh nicht trauen. Worauf soll ich denn dann noch stehen? Etwa auf den Balken? Niet!! Ich nicht! Bin doch kein Kletteraffe.
Das richtig morsche Zeugs lasse ich sowieso von den Zimmerern ersetzen. Mein Lieblingsärgernis hat Angst um mich (könnte ja durchfallen) und hat mir regelrecht verboten, dies in Eigenregie zu machen.
Trotzdem - warum gibt es immer 7 Meinungen bei 3 Fachleuten

Könnt ihr euch nicht mal einigen? Da soll der Laie dann noch durchsteigen ...
Jetzt bin ich nur noch auf die Meinung unseres Zimmerers gespannt.
Grüße
Ulrike
PS @Sven
Du kennst die Nägel hier nicht. Die halten in der alten Eiche als wären sie zementiert. Vorher zersplittert das Holz, bevor ich die Nägel aus den Balken ziehen kann.
Re:Fußbodenaufbau komplettes OG Haupthaus
Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 22:44
von Dietrich Maschmeyer
Um der Sache mit dem Fussbodenaufbau mal einen anderen Akzent zu geben: Ihr wollt doch das Haus nicht in Eigentumswohnungen aufteilen, oder? Wenn ihr es allein bewohnt, dann tretet Ihr Euch doch ausschliesslich selbst "auf den Köppen rum". Und früher hat das ja auch irgendwie funktioniert....
Mein Rat daher: Macht nicht so nen Zirkus um den Schallschutz.
Vielleicht lohnt es sich sogar, den jüngeren Deckboden runterzunehmen und die alten (Eichen-?)Dielen wieder freizulegen. Dabei muss allerdings gerade bei Eiche mit Welligkeit und Reparaturbedarf gerechnet werden - u.U. lässt man den jetzigen Oberboden besser drauf, wenns nachher eben sein soll.
Übrigens: Was hier Fehlboden genannt wird, ist nicht ein klassischer solcher, sondern der alte Dielenbelag, der heute wohl mit hüngeren Dielen überdeckt ist. Und Dielenböden aus der Bauzeit des Gebäudes sind erstens immer mit eingelegter Feder versehen (denn man hat oben z.B. auch Korn etc. gelagert) und zweitens bei einer Brettbreite um oder über 25 cm je Balken mindestens mit zwei anständigen Nägeln vernagelt, also durchaus erheblich aussteifend. Nicht zu verachten ist auch die vertikale Lastverteilung auf eine grössere Fläche, die die Bewegung der Balkenlage mindert.
Wozu überhaupt die Diskussion über das Herausnehmen? Wenn er nicht durchgefault ist (und das ist er selten), dann kostet das nur Geld und Schweiss und bringt an Effekt so gut wie garnichts.