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Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 10:07
von Ulrike Nolte
Ich wünsche Allen hier ein gesundes und erfolgreiches Neues (Jahr) :D

Für uns wird es das Jahr des Einzugs in das neue alte Haus, davor steht aber noch viiiiel Arbeit. Eine davon ist ein neuer Fußboden im Anbau (früher Scheune, wird mein Hobbyraum für PC, Nähen, Basteln, usw.) Nicht ständig genutzt, aber durch Fußleistenheizung beheizt.

Bestand von unten: Balkenlage, Rauhspund. Balken und Bretter sind soweit in Ordnung, nur an einer Stelle musste ausgebessert werden. Unter dem Raum befindet sich jeweils zur Hälfte die (künftige) Werkstatt (wird mindestens temperiert) und der Heizraum. Zwischen Heizraum und Hobbyraum befindet sich ein Zwischenboden, der nicht beheizt werden soll. Der Zwischenboden ist nochmals je zur Hälfte über der Heizung und als Überdachung des früheren Mistplatzes. Auch da wird der Boden über der Überdachung noch gedämmt und die beiden Außenwände (Ziegelausfachung und Vollziegelwand) ebenfalls.

Vorschlag, der uns unterbreitet wurde:
Rieselschutz auf den alten Boden, neue Lagerhölzer (12x12), Siliperl als Schüttung, Fichtenholz als neuer Boden. Lagerhölzer und Fußboden werden schwimmend verlegt - also keine Verschraubung/Nagelung mit dem Bestand.

Ich habe mich nun über die Feiertage näher damit beschäftigt und herausgefunden, dass dieses Siliperl (von Knauf) mit Gips ummantelte Perlite ist. Dafür nichtbrennbar und sehr gut geeignet als Ausgleich, Dämmung und Schallschutz. So weit, so gut. Oder eben nicht gut, denn diese Gipsummantelung gefällt mir ganz und gar nicht. Perlite ist ja wohl dieses aufgeblähte Lavagranulat.

Einmal soll eine vernünftige Wärmedämmung erreicht werden, Fußkalt ist ja sehr unangenehm. Zum Zweiten soll eine Trittschalldämmung erreicht werden. Wobei die Entkoppelung zu den Wänden ja wohl das Wichtigste überhaupt ist.

Welche vernünftigen und preiswerten Alternativen schlagt Ihr vor?

Dankbar für alle Anregungen
Ulrike

Re:Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 15:36
von Stefan Haar
... und wehe dem, der dann später einmal ein etwas größeres Löchlein von unten in diese Decke bohren will ... leise rieselt das Siliperl ...

Ich könnte mir in diesem Fall Holzweichfaserplatten vorstellen, sofern kein Höhenausgleich erforderlich ist.

Wenn Unebenheiten auszugleichen sind arbeite ich auch gerne mit Hanfschäben als Schüttung. Schwimmende Kreuzlattung oden drauf und dann den Dielenboden.

Re:Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 19:08
von Ulrike Nolte
Danke Stefan,

für Deine Anregung.

Bist wohl auch kein Freund von dem Zeugs. :D

Ein Höhenausgleich muss wohl gemacht werden, ich habe aber diese Aussage unseres Zimmerers noch nicht nachgeprüft.

Weil ich fast durchweg alleine am Haus arbeite (Männe muss Kreuzer verdienen), lasse ich die schwierigeren Arbeiten machen. 60m? Fußboden mit Lagern zu belegen, richtig noch dazu, erscheint mir alleine zu schwer. Den Fußboden verlege ich dann selbst. Vorher bringe ich natürlich noch die Schüttung rein. Ich denke, oben nehme ich die Hanfschäben und im Zwischenboden darunter kommen die Matten zum Einsatz.

Hast Du zufällig auch einen Daumenwert (Preis) parat?

Danke sagt
Ulrike

Re:Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 20:23
von Stefan Haar
... um 70 Euro/m? + MwSt. + Fracht ...
... hängt immer von der Menge ab.

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 14:05
von felicesinger
Sind die Holzweichfaserplatten eigentlich so stabil, dass man die auch auf  Balken mit 60cm Abstand legen kann und darauf die Kreuzlattung und dann Dielen? Oder muss dann eine Holzverschalung drunter?

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 15:34
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Wenn du mit einem System wie z.B. Pavatex von Pavatherm arbeitest, dürfte auch eine Sparschalung ausreichen. Wenn du die Weichfaserplatte stark genug wählst, dürfen diese auch 60 cm überbrücken. Das wird dann aber wahrscheinlich nicht mehr sehr wirtschaftlich (um nicht zu sagen blödsinnig) sein.

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 18:08
von felicesinger
Also, dann muss ich jetz doch mal konkreter fragen ...

Wir haben gestern die alten Kieferdielen im 1. Stock hochgenommen. Die sollen dort auch wieder verlegt werden. Warum der Aufwand .... es soll ein Musikraum entstehen, deshalb soll der Dielenboden (aus akustischen Gründen) schwimmend verlegt werden.

Nun frage ich mich bloß wie der Aufbau jetzt korrekt ausgeführt werden kann.

Im Moment liegen die Balken am Boden offen sind teilweise etwas zerbröselt an der Oberfläche, weil da mal eine Küche war. zwischen den Balken sieht man die Fermacell-Platten, die die Decke des Untergeschosses bilden.

Ich hatte mir das jetzt folgendermaßen gedacht. Den Zwischenraum zwischen den Balken würde ich mit Hanfwolle verfüllen (Die habe ich noch liegen). Dann auf die Balken Hanffilzstreifen 10mm ausrollen. auf die Streifen dann 12 cm breite und 24 mm starke Bretter auf die dann die Dielen genagelt werden.

So ganz zufrieden bin ich mit dem Aufbau noch nicht. Sind die Bretter evtl zu dünn bzw. die Nägel dann zu kurz? Müssen die Bretter miteinander verbunden werden oder leisten das die Dielen. wie kann der Wandanschluss (es wird anschließend mit Lehm verputzt) schalltrennend hergestellt  werden?

Ich würde mich über Kommentare freuen.

hd
felicesinger

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 18:20
von Dietrich Maschmeyer
Das ist noch keine ganz schwimmende Verlegung, weil die Dielen ja wieder auf den Balken genagelt werden. Schwimmende Verlegung wäre folgendes:
- Bretterbelag
- z.B. Holzweichfaserplatte
- nicht vernagelte Bretter mit Zwischenraum als Lagerhölzer
- Dielenbelag, der nur mit diesen Lagerhölzern, nicht aber mit den Strukturen darunter vernagelt (verschraubt) ist. (Ich würde schrauben, und das auch nicht verdeckt, damit kann man Knarren immer wieder bekämpfen, was sosnt nicht geht)

Bei Eurer Struktur kommt Ihr damit allerdings so mindestens 5-6 cm höher als vorher. Wenn das noch geht....

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 20:06
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Wie Dietrich schon richtig schreibt, eine schwimmende Verlegung ist nur dann eine, wenn der eigentliche Belag von der Tragkonstruktion entkoppelt ist.
Und da gibt es sicherlich einige Varianten.
Wenn ein Musikraum von den darunter liegenden Räumen abgeschirmt werden soll, halte ich allerdings Masse für die Decke auch noch für wesentlich. Ihr solltet Lehm, Gehwegplatten oder Ziegel in die Decke mit einlegen, vorausgesetzt, der statische Gesamtzustand lässt das zu.
Bei der Menge an fragen und Problemen würde ich euch dann aber doch empfehlen, einmal einen geneigten Fachmann für die eine oder andere Vor Ort aussage zu engagieren.
Das Kosten vielleicht ein paar Euro, aber erstens ist nicht immer alles umsonst und zweitens dann auch nicht unbedingt günstig.

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 20:34
von felicesinger
Dietrich Maschmeyer hat geschrieben: Das ist noch keine ganz schwimmende Verlegung, weil die Dielen ja wieder auf den Balken genagelt werden.
geht auch das?

Auf die Balken 10mm Hanfstreifen.
Die Dielen direkt darauf und zwischenden Balken mit einem 40x60 Holz verschraubt.

Dann habe ich bloß das Problem, dass die alten Nagellöcher nicht mehr passen ... Die Aufbauhöhe ist nicht so problematisch. Würde ein dickerer Hanfstreifen sinnvoller sein oder "wabbelt" der Boden dann darauf hin und her?
Ralf Femmer hat geschrieben: Wenn ein Musikraum von den darunter liegenden Räumen abgeschirmt werden soll, halte ich allerdings Masse für die Decke auch noch für wesentlich.
Dieser Raum soll eigentlich nicht von den unteren, sondern von den oberen abgeschirmt werden. Bei diesem Boden geht es also lediglich darum, das der Schall, der auf den Boden wirkt, nicht direkt (oder zumindest gedämpft) in die Wand weitergeleitet wird.
Bei dem Raum darüber ist dann das Thema Masse dran.
Da ist dann u.a. die Frage, wie man die Decke möglichst gut entkoppeln kann.
Ralf Femmer hat geschrieben: Bei der Menge an fragen und Problemen würde ich euch dann aber doch empfehlen, einmal einen geneigten Fachmann für die eine oder andere Vor Ort aussage zu engagieren.
Das Kosten vielleicht ein paar Euro, aber erstens ist nicht immer alles umsonst und zweitens dann auch nicht unbedingt günstig.
Das ist schon zweimal ziemlich erfolglos geschehen ... >:(

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 20:55
von Andreas Milling
Selbst durch die Anwendung
der besten schalldämmenden Maßnahmen ist es nicht auszuschließen,
daß man das Geläut einer großen Klocke dennoch wahrnehmen kann .
;D
A. Milling

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 22:55
von felicesinger
Andreas Milling hat geschrieben: Selbst durch die Anwendung
der besten schalldämmenden Maßnahmen ist es nicht auszuschließen,
daß man das Geläut einer großen Klocke dennoch wahrnehmen kann .
;D
A. Milling
Da ist was Wahres dran! ;D ;D ;D

Es soll halt so gut wie möglich wreden und nicht absolut!

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Fr 20. Apr 2007, 22:57
von felicesinger
felicesinger hat geschrieben:
Andreas Milling hat geschrieben: Selbst durch die Anwendung
der besten schalldämmenden Maßnahmen ist es nicht auszuschließen,
daß man das Geläut einer großen Klocke dennoch wahrnehmen kann .
;D
A. Milling
Da ist was Wahres dran! ;D ;D ;D

Es soll halt so gut wie möglich wreden und nicht absolut! Was sagen Sie denn zu dem Aufbau?

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Sa 21. Apr 2007, 08:05
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Das ist schon zweimal ziemlich erfolglos geschehen ...
Das tut mit leid. Ist denn nicht einer von uns in eurer Nähe?
Bei diesem Boden geht es also lediglich darum, das der Schall, der auf den Boden wirkt, nicht direkt (oder zumindest gedämpft) in die Wand weitergeleitet wird.
Lediglich ist gut.  ;D
Wenn diese Anfoderung erfüllt werden soll, dann müsst Ihr eine entkoppelte Konstruktion herstellen. Entweder, wie schon gesagt, über den Fußboden, oder über die Wand. Die wird aber wohl schon da sein, oder?
Auf die Balken 10mm Hanfstreifen.
Hatten wa schon, breingt nichts, wenn du den Belag mit der Unterkonstruktion verschraubst oder nagelst.
Die Dielen direkt darauf und zwischenden Balken mit einem 40x60 Holz verschraubt.
Dürfte sich auch kaum auswirken. Du schraubst halt nur anders.
Was z.B. gehen würde, wäre das Einbringen einer zwieten Balkenlage zwischen die erste. Diese brauch nur 2 cm höher zu liegen. Auf dieser befestigst du deinen Boden Die Hölzer lagerst du z.B. auf Neopren od. äh.
Das könnte helfen.
fg
Ralf

Re: Fußbodenaufbau OG Scheune

Verfasst: Sa 21. Apr 2007, 10:05
von felicesinger
Ralf Femmer hat geschrieben: Das tut mit leid. Ist denn nicht einer von uns in eurer Nähe?
Das weiß ich nicht. Wir sind in Bergisch Gladbach ...
Wenn diese Anforderung erfüllt werden soll, dann müsst Ihr eine entkoppelte Konstruktion herstellen. Entweder, wie schon gesagt, über den Fußboden,
Das hatte ich versucht. ??? Also nochmal. Ich wollte in dr letzten Version die Dielen nur mit dem "in der Luft schwebenden Balken" verschrauben. Die Dielen sind als nur über die Filzstreifen in Kontakt mit den Balken.
Ich habe hier noch eine (zugegeben nicht sehr schöne) Skizze. Die den gedachten Aufbau erklären soll. http://www.dieklangraeume.de/images/aufbau.pdf

Ist Neopren besser geeignet als Hanf, Kork, Kokos, Filz ...?
oder über die Wand. Die wird aber wohl schon da sein, oder?
Die Wände sind im Moment noch auf den rohen Backstein freigelegt und sollen mit Lehmputz verputzt werden. Was könnte man da denn machen?
Was z.B. gehen würde, wäre das Einbringen einer zwieten Balkenlage zwischen die erste. Diese braucht nur 2 cm höher zu liegen. Auf dieser befestigst du deinen Boden Die Hölzer lagerst du z.B. auf Neopren od. äh.
Das verstehe ich jetzt nicht. Die zweite Balkenlage ist doch auch nicht von der Wand entkoppelt (sondern in dieser befestigt) und dann muß ich meine Dielen auf der zweiten Balkenlage schwimmend verlegen. Das hätte evtl. einen Vorteil für die Räume darunter ...? Aber ich möchte ja den Schall für den Raum darüber reduzieren. Oder habe ich da wieder etwas nicht verstanden?
Meine "zweite Balkenlage" (das 40x60 Kantholz liegt ja auch nirgends auf.)

Sorry, wenn ich zu blöd bin. ::)

Gruß
felicesinger