feuchte Wände

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
Hermann Grunhöfer
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feuchte Wände

Beitrag von Hermann Grunhöfer »

Wir haben ein 1910 gebautes Bauernhaus gekauft. Der Kellerboden ist gestampfter Lehmboden; die Wände bestehen aus Bruchsteinen unterschiedlicher Größe, Lehm, Stroh und Abfällen aller Art (Glasscherben, Hühnerknochen etc.). Feuchteschäden (Salzausblühungen, Schimmel) sind im Erdgeschoß deutlich erkennbar, vor allem in Bodennähe. Wer kann uns Tipps geben, wie man solche Schäden für die Zukunft vermeidet?

Herrmann Grundhöfer
salinodg
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Re:feuchte Wände

Beitrag von salinodg »

Moin,

ich gehe mal davon aus, daß die Kellerwand Erdkontakt hat und keine Abdichtung. Egal, ob Sie nun drückendes oder nichtdrückendes Wasser haben - dadurch gelangen auf jeden Fall im Wasser gelöste Salze in die Wand, mit der Folge der Ausblühungen.

Dadurch wird es ohne größere Maßnahmen - Freilegung und Abdichtung und zusätzliche Horizontalsperre - dieses Problem immer geben. Hier müssen dann Aufwand und Nutzen gegeneinander abgewogen werden.

Der Schimmel entsteht hier wahrscheinlich durch die Ansiedlung der Sporen auf dem organischen Material (Strohhäcksel etc.).

Also: eine Ursache - zwei Schadensbilder.

Wenn der Feuchtetransport nicht dauerhaft abgestellt werden kann oder soll, sollte man auf jeden Fall darüber nachdenken, die gesundheitsschädliche Schimmelbildung zu unterbinden. Als Sofortmaßnahme wäre hier an ein Abtöten mit hochprozentigem Alkohol (ca. 60%) oder mind. 32%-igem Wasserstoffperoxid zu denken - wirkt aber nur kurzfristig.

Eine zusätzliche Möglichkeit wäre dann ein Anstrich mit einer Kalkmilch (ist selber sehr preisgünstig herzustellen), da durch die alkalische Wirkung des Kalks eine Schimmelbildung verhindert wird.

Allerdings muß hierbei aber berücksichtigt werden, daß einige Salze einen Kalkanstrich zerstören können. In diesem Fall ist mit einer regelmäßigen Erneuerung des Anstrichs zu rechnen.

Eine weitere Möglichkeit wäre noch ein Sanierputz - der sollte jedoch mit einem Fachmann vor Ort besprochen werden. Hier sollte auf keinen Fall ein Trasskalkputz eingesetzt werden, da dieser ebenfalls zerstört werden könnte.

Desweiteren sollten Sie auch überprüfen, inwieweit hier ggf. die Voraussetzungen für die Bildung von Hausschwamm vorliegen könnten.

Das erst einmal aus der Ferne.
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