Erfahrungen mit Schaumglasschotter

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jever_wiesel
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Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von jever_wiesel »

Moin liebe Bauernhausbesitzer!

Ich bin noch neu hier und habe mich zum Thema Fußbodenaufbau mit Schaumglasschotter eingelesen, da wir vorhaben, diesen auch zu verwenden (im Erdgeschoss). Auch bei uns lagen die Lagerhölzer im Boden (Lehm/Sand) und die Dielen waren total vermorscht. Der Boden war mit Teppich zugelegt und das Haus mindestens sechs Jahre unbewohnt und ungeheizt. Unter dem Teppich war alles feucht, nachdem wir aber den Boden ca. 25 cm abgegraben und das Haus gelüftet haben, trocknete die Oberfläche ab (und ist es immer noch). Aufgrund dieser Beobachtung gehe ich davon aus, dass wir es nicht mit aufsteigender Feuchte zu tun haben. Der Grundwasserspiegel ist zwar recht hoch (ca. 1,50 m unter Erdniveau), aber das Haus selbst ist nicht ebenerdig (s. Photo).

Wir wollen den Fußboden mit Schaumglasschotter dämmen und die Erdfeuchte damit gleichzeitig am Aufsteigen hindern, darauf sollen Massivholzdielen. Für die Außenwände ist Wandheizung in Lehmputz geplant und zusätzlich für alle Wände (also auch die Innenwände) eine das ganze Jahr laufende Wandtemperierung, um die Wände dauerhaft trocken zu halten.

Nun meine Fragen, denn die letzten Einträge sind ja schon einige Zeit her, und die damaligen Fragesteller können eventuell über Vor- und Nachteile ihrer Methoden berichten?
1.) Braucht man unbedingt eine Folie (Dampfbremse) im Aufbau? Sind geölte Dielen ausreichend diffusionsoffen, dass sich keine Staunässe/zu hohe Luftfeuchte an den Lagerhölzern bildet?
2.) Wie habt Ihr den Schaumglasschotter denn nun verdichtet (ohne im Abgasgestank zu ersticken)?
3.) Kann man die Lagerhölzer direkt auf den verdichteten SGS legen oder sollte man Punktfundamente darunter setzen? (Und sich dann eventuell das Verdichten sparen) Wie sieht es aus mit Knirschgeräuschen/Setzungen?
4.) Kann man den SGS bis direkt unter die Dielen füllen? Oder, falls man eine Unterlüftung über die Fußleisten macht, wieviel Ungeziefer kann sich da verstecken (ich habe ein Problem mit den achtbeinigen Gesellen)?

Vielen Dank im Vorraus!

Antje
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Stefan
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von Stefan »

Hallo Antje,


ich bin kein Fachmann und kann nur aus eigener Erfahrung sprechen.

Wenn du 10 Fachmänner (oder auch Laien) fragst bekommst du garantiert 10 verschiedene Ratschläge!
Falsch werden die vermutlich alle nicht sein, nur wie man den Aufbau gestallten soll weiß man hinterher immer noch nicht. ;)

zu
1.) Eine Dampfbremse benötigst du meiner Meinung nach nicht, eher eine Abdichtung gegen aufsteigende Nässe. Auch wenn das bei dir wohl eher unwarscheinlich ist. Es gibt auch Leute die das ohne Abdichtung so aufbauen... Meine Dielen sahen (wie alt auch immer die waren) noch sehr gut aus. Die Lagerhölzer (darunter war Teerpappe) lagen im Aschesand. Bis auf einzelne Ausnahmen sahen sie noch sehr gut aus. Ich habe mich aber trotzdem zu einer Abdichtung überreden lassen.

2.) Verdichtet wurde der Schaumglasschotter mit nem handelsüblichen Rüttler. Das Modell sollte eher kleiner sein (Max. 100kg) Die Abgase waren schon unangenehm. Aber wenn man alle Fenster öffnet und bei ein wenig Windgang verdichtet, geht es eigentlich. Also ohne Abgase geht es leider nicht!

3.) Man kann die Lagerhölzer direkt auf das Schaumglasschotter legen! Nur mit der Nivellierung wirst du deine reine Freude haben! Einfacher wäre darauf eine Ausgleichsschüttung oder (so wie wir es gemacht haben) eine Estrichschicht. Dann hat man ein einheitliches Niveau und keine Probleme die Lagerhölzer ins Lot zu bekommen. Das Verdichten kannst du dir leider nicht sparen. Du kannst ja mal auf losen Schaumglasschotter spazieren gehen. Dann hast du ein Krater nach dem nächsten. Da kann man keine Lagerhölzer mehr verlegen und auch keine Estrichschicht aufbringen.

4.) Du kannst den Schaumglasschotter auch zwischen die Lagerhözer schütten. Ich bevorzuge Isofloc.


So, ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Vielleicht meldet sich hier noch der ein oder andere Fachmann.


Viele Grüße,

Stefan
Wolfgang Riesner
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Hallo Antje,
Schaumglasschotter alleine ist keinesfalls geeignet um bei höherem Grundwasserstand mit ausreichender Sicherheit einen trockenen Holzfußboden zu erhalten. Wenn ihr schon im Bestand festgestellt habt, dass der Fußboden verrottet ist, solltet ihr gewarnt sein. Der Teppich wird daran zwar auch Schuld haben, aber Feuchtigkeit aus dem Untergrund müßt ihr sicher absperren. Das kann z.B. mit einer Betonsohle aus wasserundurchlässigem Beton möglich sein. Ganz sicher würde man gehen, wenn man den Boden auf dem Beton mit Schweißbahnen ausklebt und die auch noch seitlich an den Wänden hochführt, was wir allerdings meist auch nicht tun, da der Grundwasserstand oft nicht so hoch liegt. Willst du aber auf Nummer sicher gehen, wäre das (oder ähnliches) zusätzlich erforderlich. Wenn du eine dichte Sohle eingebaut hast, kannst du dir den teuren Schaumglasschotter vermutlich sparen und mit Zelluloseflocken zwischen den Lagerhölzern dämmen.
Gruß aus Neuenknick von
Wolfgang
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Ahoi Antje,

alternativ ginge auch die Verwendung von Schaumglasplatten, welche in Flüssigbitumen eingeschwemmt werden. Voraussetzung für deren Verwendung wäre aber ein ausreichend tragfähiger Untergrund (z.B. ein "einfacher" Unterbeton). Das charmante an dieser Variante ist, dass Du eine Wärmedämmung UND eine Dampfsperre in einer Kontruktion hast und keine Verdichtung des SGS durchführen musst. Allerdings riecht der Flüssigbitumen auch.... Hinterher hast Du dann eine SEHR druckfeste und dampfdichte Konstruktion für deinen Fußbodenaufbau.

Eine weitere Alternative könnte auch die Verwendung von Gußasphalt sein.

Am technisch einfachsten und wohl auch am günstigsten ist sicher die Konstruktion die Wolfgang (Beton und Schweißbahn) vorgeschlagen hat. Übrigens : eine reine WU-Betonkonstruktion ist nicht dampfdicht, auch hier brauchst Du eine Dampfsperre, wenn mit Diffusionsfeuchte zu rechnen ist.

Bitte beachte, dass das Feuchteproblem nicht unbedingt durch NÄSSE sondern auch durch hohe Luftfeuchte (Diffusion der Bodenfeuchtigkeit) im Konstruktionsraum entstehen kann. Daher ist aus meiner Sicht eine Dampfbremse unerläßlich oder man sorgt für eine ständige Konvektion im Konstruktionsraum um die entstehende Feuchtigkeit abzutransportieren - diese Ausführung kollidiert aber meist mit der Anforderungnach einer Wärmedämmung im FB-bereich.

Gruss, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
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jever_wiesel
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von jever_wiesel »

Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten!

Wir wollten mit Schaumglasschotter arbeiten, da unsere alten Wände nicht mit Horizontalsperren ausgestattet sind und ich bei einer Abdichtung des Bodens befürchte, dass die Feuchtigkeit dann die Wände hochzieht, so wie es der Fall war, als das Haus unbewohnt und ungelüftet (6 Jahre) war; dies war ganz extrem in einem Zimmer, das vor dem Tod der alten Dame jahr(zehnt?)elang von ihrem Sohn als Abstellkammer genutzt und dementsprechend auch nicht geheizt oder gelüftet wurde. Die Innenwände waren damals sogar feuchter als die Außenwände. Nach "Öffnung" das Hauses und Entfernen der Tapeten konnte man förmlich zugucken, wie alles austrocknete.

Meine Frage war, ob man über (oder unter) dem Schaumglasschotter eine Dampfbremse braucht und ob die Dielen genug Feuchtigkeit durchlassen, dass sich ein Gleichgewicht zum Wohnraum einstellen kann. Die Lagerhölzer werden ja nicht oder nur unmerklich kälter sein als der Dielenboden, da von unten gedämmt ist, und somit kann sich keine Kondensationsfeuchte bilden. Irgendwo in der Schaumglasschotterschicht habe ich dann den kritischen Punkt erreicht und aus der Luftfeuchte fällt Tauwasser aus; dieses kann aber dem Schotter nichts anhaben, da dieser die Feuchtigkeit nicht aufnimmt und somit weiterhin dämmt.
Soweit war ich nach vielen Zeichnungen und theoretischen Überlegungen. Oder habe ich da einen Denkfehler? Voraussetzung ist, wie oben erwähnt, der diffusionsoffene Fussboden, oder eine Unterlüftung der Dielen, deswegen war die ursprüngliche Frage 4 mit den netten, aber ungebetenen Mitbewohnern, die sich dort bestimmt auch wohl fühlen.

@ Stefan
Natürlich wollen wir die Lagerhölzer nicht auf dem unverdichteten Schotter verlegen. Die Idee war, den Schotter lose zwischen die Punktfundamente zu schütten. Der Schaumglashersteller meinte aber, dann sei die Luftzirkulation höher, so dass ich mich von diesem Gedanken schon fast verabschiedet habe. Alternativ könnte ich natürlich über dem Schotter eine Dampfbremse einbauen, aber mir behagt der Gedanke an Folien nicht.

Danke nochmal,
Antje
Wolfgang Riesner
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Hallo Antje,
deine Fragen sind nicht so einfach zu beantworten. Es gibt auch meist nicht nur eine allerbeste Lösung sondern kommt darauf an für eure Verhältnisse etwas Angemessenes zu finden. Da du dich mit der Problematik ja auch schon beschäftigt hast, könnten wir das Problem per Telefon diskutieren. Du kannst mich also gerne unter 05705/7829 anrufen.
Beste Grüße
Wolfgang
burckhardp
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von burckhardp »

Moin Antje,

ich bin zwar kein sogenannter "Fachmann", aber ich baue mein Haus mit gesundem Menschenverstand und natürlich so wie es früher Brauch war. Plastik und Dampfsperren kommen mir nicht ins Haus. Ich will doch atmen.

1. Wenn du in der Wand eine Temperierung nach Großeschmidt verlegst, dann reicht das gegen aufsteigende Feuchtigkeit in den Wänden und du hast ein angenehmes Raumklima. Eine Wandheizung braucht man nicht, wenn, dann ein zusätzliches Register in bestimmten Räumen wo es wärmer sein soll.

2. Schaumglasschotter kostet viel Geld und hat keinen Vorteil. Ich habe auf meinem Lehmboden ca 25 cm Feldsteine, erst große und dazwischen kleinere, ausgelegt. Feldsteine sind auch kapillarbrechend. Dann eine 3 cm Lehmschicht und darein die Lagerhölzer oder Ziegelsteine(Klosterformat) als Fußboden. Mit aufsteigender Feuchtigkeit habe ich keine Probleme.

3. Allerdings habe ich auch nicht alles auf Niedrigenergiehausniveau verriegelt und verrammelt. Neben dem Lehmputz, vom eigenen Grundstück, habe ich Kastenfenster mit Einfachverglasung.

4. Und meine Kinder sind kerngesund :-)

Gruß aus dem Norden

Burckhard
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von jever_wiesel »

Vielen Dank auch dir, Burckhard, für deine Erfahrungen. Feld- und Bruchsteine sind kapillarbrechend, das habe ich an anderer Stelle auch mal gelesen. Unsere Fundamente sind aus Bruchsteinen, allerdings ist zwischen den Steinen so viel Dreck, dass sich darin die Feuchtigkeit hochziehen kann. Bei einem Steinfußboden hat man bestimmt weniger Probleme mit Feuchtigkeit, da die Steine nicht so schnell vermodern. Bei einem langen Telefonat mit Wolfgang (Danke Wolfgang!) hat mir dieser erklärt, dass Holz zu wenig Feuchtigkeit durchläßt, damit sich das von mir oben beschriebene Gleichgewicht schnell einstellen kann, so dass ich unter dem Fußboden noch eine dichtere Schicht brauche. Ich habe gerade mal die µ-Werte für Holz und Beton gesucht: lt DIN Holz (Nadelholz) 40 und Beton 70 (feucht) / 150 (trocken). Für Eiche wurde in einem anderen Forum 80 genannt.

@Burckhard:
Heizt du nur mit einer Wandtemperierung? Woanders habe ich mal gelesen, dass Leuten eine Wandtemperierung als Wandheizung verkauft wurde und die Leute dann sehr gefroren haben. Wir hatten schon an eine normal dimensionierte Wandheizung für die Wohnräume gedacht, nicht nur an ein zusätzliches Register. Lediglich in der "kalten Speisekammer" (wir haben auch eine warme Speisekammer mit in der Waschküche) überlege ich, keine Heizung zu verlegen, befürchte aber, dass sich die feuchte Luft aus der Waschküche nebenan an den Wänden niederschlägt. Dort könnten wir die Wandtemperierung eine extra Runde drehen lassen.
Wir lassen auch unsere schönen alten einfach verglasten Fenster an der Südseite und wollen im Winter nur Winterfenster vorhängen. Diese müssen allerdings noch gebaut werden, denn bisher habe ich leider keine alten gefunden (die man dann ggf. abändern könnte).
M.Mader
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von M.Mader »

Hallo,

auch wenn ohne Kenntnis der spezifischen lokalen Gegebenheiten kein guter Rat möglich ist, so möchte ich doch eine Meinung äußern.

Praktisch alle alten Häuser sind in bauphysikalisch stimmigen, funktionierende System errichtet. Wäre dies nicht so, würden sie einfach nicht mehr (mit viel Originalsubstanz) stehen.
Jede einzelne, auch auf den ersten Blick kleine, Änderung am System Haus kann das bauphysikalische Gleichgewicht nachhaltig und schwerwiegend stören (hierzu hat das neue IGB-Buch von Jan Hülsemann übrigens eindrückliche, auch photographisch dokumentierte, Beispiele).
Also lieber bei traditioneller, im jeweiligen System üblicher, Handwerkstechnik bleiben.

Euer Fußboden wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch den Bodenbelag aus dem Gleichgewicht gebracht!

Fundamentaufbau aus Bruchsteinen mit "viel Dreck dazwischen" klingt für mich sehr nach klassisch zweischaligem Mauerwerk. Ein punkto Haltbarkeit, Feuchte und Statik über Jahrtausende überaus bewährtem System. Sogenannter kapillarer Aufstieg in derartigen Systemen bedeutet eigentlich immer, dass der Feuchte jeder andere Weg entzogen oder übermäßig Wasser eingetragen wird. Diese Fehler zu beheben ist in der Regel systemschonender - und häufig auch erfolgsversprechender - als technische Sperrmaßnahmen.

Übrigens hatten wir in einem Zimmer unseres 350-400 Jahre alten Hauses ähnliche Probleme: Deckenbalken waren Humus, Dielen sowie aufliegende Spanplatten durchgefault.
Lösung: 1. Reduktion des Wassereintrags in die Wände, 2. diffusionsoffene Wandgestaltung, 3. auf den in 70 cm tiefe anstehenden gewachsenen Lehm Rollkiesschüttung aufbringen, 4. Deckenbalken aus Lärche/Eiche, 5. offene Bodengestaltung (Dielen mit 2 cm Konvektionsraum zur Wand, keine Lackierung oder Bodenbelag).

Lange Rede, kurzer Sinn: SGS greift massiv in das bauphysikalische System ein. Das macht (wenn im Altbau überhaupt) nur Sinn, wenn der "energetische Umbau" konsequent vollflächig und mit Konzept umgesetzt wird.

Viele Grüße und viel Erfolg

M. Mader

P.S.: µ-Werte alleine beschreiben das Feuchteverhalten eines Baustoffes nicht ausreichend.
burckhardp
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von burckhardp »

Moin Antje,

wir haben nur eine Temperierung nach Großeschmidt. Google mal "Das temperiete Haus". Herr Großeschmidt, ein netter Herr, war persönlich bei mir. In den Bädern haben wir ein zusätzliches Register. Im Kinderzimmer auch. Wohnküche und "die gute Stube" erhalten noch einen Grundofen, in der Küche mit Herd. Das reicht dann. Wir haben fast alles selbst gemacht, denn wegen der paar Kupferrohre kommt keine Firma. Deshalb wird diese Heizvariante auch vom Fach kaputtgeredet, weil damit wenig zu verdienen ist.

@M.Mader

Du bringst es auf den Punkt. Dem ist nichts hinzuzufügen. Leider sehen das unsere Fachexperten meist anders.

Gruß
Burckhard
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jever_wiesel
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Re: Erfahrungen mit Schaumglasschotter

Beitrag von jever_wiesel »

Ich war auch begeistert, als ich damals von der Wandtemperierung nach Großeschmidt gelesen habe. Wir planten gleich, sie einzubauen, um unsere feuchten Wände in den Griff zu bekommen. Vorher hatte ich viel über Sanierungsmöglichkeiten gelesen, die mir aber alle nicht behagten, und auch unser finanzielles Budget gesprengt hätten. Ich finde es gut, dass Burckhard sagt, bei ihm reiche die Wandtemperierung sogar zum Heizen. Wenn ich richtig verstanden habe, aber mit Grundofenunterstützung. Ich befürchte, dass unser kleiner Küchenofen, den wir samt Haus übernommen haben, nicht genug Wärme bringt, um auf die Wandheizung zu verzichten (das Haus ist riesig).

@ M. Mader:

Deine Ausführungen treffen den Punkt: man soll beim Bewährten bleiben. Deswegen überlege ich ja auch so lange rum, denn der Gedanke an Folien, Bremsen, Sperren usw. gefällt mir nicht. Das System muss auch ohne so etwas funktionieren. Was mache ich denn sonst in 30 Jahren, wenn die Folie oder was auch immer dann doch zerbröselt?
Wo ist aber dein Kritikpunkt am Schaumglasschotter (ohne Betonschicht)? Er ist doch dem Rollkies ähnlich (diffusionsoffen und kapillarbrechend), nur eben isolierend dazu?
Für die Lagerhölzer Hartholz zu nehmen, haben wir am Wochenende entschieden. Die sind zwar teurer, halten aber höhere Luftfeuchtigkeit besser aus.
Wenn deine Dielen "2 cm Konvektionsraum zur Wand" haben, kannst du ja bestimmt meine Frage nach den lästigen Mitbewohnern beantworten :-) Kann die Luft bei Dir auch unter den Dielen zirkulieren? Wie sieht es aus mit "Fußkälte", vor der häufig gewarnt wird?

Ich freue mich sehr, dass ich hier so viele Antworten bekomme!

Gruß,
Antje
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