Bodenaufbau 3 Varianten - welche? (Hof von 1859)

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Roterklinkerobin
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Bodenaufbau 3 Varianten - welche? (Hof von 1859)

Beitrag von Roterklinkerobin »

Hallo zusammen,

ich bin glücklicher Besitzer eines Niederdeutschen Hallenhauses (BJ 1859) und hätte da nun mal 'ne Frage zum Bodenaufbau.

Derzeit befindet sich zwischen den Wänden im Boden Sand bzw gewachster Sand, bzw gestampfter Lehmboden.

Wir wollen nun Holzdielen verlegen – ohne Fußbodenheizung, denn wir werden mit Wandheizung heizen.

Mir sind nun zwei Varianten vorgeschlagen worden, die ich hier gern diskutieren würde:

Variante a)

Dielenboden
Unterkonstruktion aus Holzlatten
Eßtrich
Beton
Sand (vorhanden)

Variante b)

Dielenboden
Unterkonstruktion aus Holzlatten
Lehmschüttung
Kies verdichtet (ganz fein)
Kies verdichtet (fein)
Kies verdichtet (grob)
Sand (vorhanden)

Variante c)

Dielenboden
Unterkonstruktion aus Holzlatten
Lehmschüttung
Kies verdichtet (grob)
Kies verdichtet (fein)
Kies verdichtet (ganz fein)
Sand (vorhanden)

Ich persönlich bevorzuge Variante b), da sie diffussionsoffen ist, die Feuchtigkeit (es ist welche vorhanden) muss also nicht den Weg übers Mauerwerk nehmen, sondern kann ganz wie sie möchte nach oben wegdampfen ... :=)

Wer hat Erfahrung mit diesem oder ähnlichem Bodenaufbau?

Oder gibt’s noch eine Version d), die zu empfehlen wäre und wenn ja, warum?

Vielen Dank für Eure Antworten
Beste Grüße
Robin
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Auf dem Foto ist der Sandboden zu sehen.<br />Dielen und Wand haben Feuchteschäden, was auf die Plastikfenster zurückzuführen ist, die in den 90ern eingebaut worden sind. Außerdem wurden die Räume schlecht belüftet.
Auf dem Foto ist der Sandboden zu sehen.
Dielen und Wand haben Feuchteschäden, was auf die Plastikfenster zurückzuführen ist, die in den 90ern eingebaut worden sind. Außerdem wurden die Räume schlecht belüftet.
Fußboden Zimmer Ost Süd Zimmer (2) IGB.jpg (51.27 KiB) 12491 mal betrachtet
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re: Bodenaufbau 3 Varianten - welche? (Hof von 1859)

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Hallo Robin,

Diffusionsoffenheit klingt gut, führt aber zu einer unterseitigen Feuchtebelastung deiner FB-konstruktion - soweit keine Konvektion unter der Dielung stattfindet. Aus meiner Sicht muss die Feuchtigkeit entweder durch Konvektion in FB-konstruktion abtransportiert werden, was meistens mit einer (zugigen) Unbehaglichkeit und Fußkälte einhergeht, oder Du musst die Feuchtigkeit daran hindern in die Konstruktion zu gelangen. Hier haben sich Fußbodenaufbauten z.B. mit Schaumglasschotter bewährt. Alternativ die Ausführung eines einfachen Unterbetons mit einer bitumninösen Abdichtung (Schweißbahn).

Der von Dir gezeigte Feuchteschaden hat seine Ursache keinesfalls in der Verwendung / Ausführung von Kunststofffenstern. Hier fehlt schlicht eine Gebäudeabdichtung. Der sichtbare Feuchtesaum am Wandfuß weist nicht nur auf (erhöhte Luft-) Feuchtigkeit sondern auf Nässe hin.

herzliche Grüße, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
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Sven Roos
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Re: Bodenaufbau 3 Varianten - welche? (Hof von 1859)

Beitrag von Sven Roos »

Der Kollege Teske hat völlig recht. Eine Feuchtigkeitssperre muss sein.
Richtig gut ist die Bitumenbahn auf Unterbeton als Tragschicht. Entspricht den Regeln.

Aus meiner Sicht reicht für Heimwerker eine ordentliche Folie nicht unter 200my, wenn man will auch doppelt (kost ja nix )
Was da noch durchdiffundiert ist unproblematisch.

Ganz wichtig ist eine ausreichende Dämmung; am besten entsprechen der aktuellen Wärmeschutzvorschrift. Das bringts!

Last euch nicht zu Estrich überreden von wem auch immer.
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Re: Bodenaufbau 3 Varianten - welche? (Hof von 1859)

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

.... und an dieser Stelle sollte auch noch erwähnt werden, das bei der Variante b und c in jedem Fall eine Folie zwischen den einzelnen Kiesschichten notwendig ist. Andernfalls wird es zu einer Durchmischung und damit zu nachträglichen Setzungen kommen. Bei Verwendung von Kies ist es eigentlich nur notwendig, einen möglichst groben Kies (32/63,5) als kapillarbrechende Schicht einzubringen. Darüber gehört in jeden Fall eine Folie, egal welchen weiteren Aufbau ihr wählt.
Da ihr ja eh eine Wandheizung einbauen wollt, solltet ihr mal darüber nachdenken, ob ihr nicht eine thermische Horizontalsperre vorsehen wollt. Damit würdet ihr u. U. das Problem mit der aufsteigenden Feuchtigkeit in den Griff bekommen.
Sauber ausgeführt ist es auch denkbar, den Luftraum unter dem Fußboden in den Innenraum zu entlüften.
Herzliche Grüße
Ralf
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