Alte Biberschwänze aus Beton... auswechseln?

[Michi]

Hallo IGB'ler

Wir beabsichtigen, ein Haus zu kaufen, welches eine Eindeckung aus grauen Beton-Biberschwänzen (ca 60 J) hat. Die Balken, Lattung und Lage der Deckung ist einwandfrei. Das Haus ist "puptrocken" :-). Nun kommt es, dass bei einigen "Ziegeln" bei längeren Regengüssen bzw. Schneeschmelze Wasser nach innen durchsickert (es tropft aber nicht ). Man sieht dann die dunklen Ränder von unten. Dazu zu sagen ist, dass ziemlich viel Moos auf dem Dach sitzt (s. Bild).

Kann es z.B. sein, dass das Moos -vor allem wenn es sich so ein wenig in die Spalte zwischen den Ziegeln drückt- sich wie ein Schwamm vollsaugt und dann bei Sättigung das Wasser nach innen abgibt/durchsickern lässt? Oder kann es auf porös sein des Materials zurückzuführen sein?

Da wir natürlich eher auf Erhalt aus sind stellt sich die Frage, wie sich die Situtation optimieren lässt.

Unsere Gedanken:

1. Dach gründlich säubern lassen

2. Kann man z.B. Wasserglas auf die Haut auftragen lassen?

3. Habe ich von Firmen gelesen, die ebenfalls diese Dächer reinigen und dann einen 2-schichtigen diffusionsoffenen Anstrich anbringen. Dieser Anstrich würde die Lebensdauer der Dachhaut (natürlich werden schadhafte Ziegel fachgerecht ausgetauscht) (da ging es auch insbes. um Betondeckung) sich um 20 J verlängern...

Habe keinerlei Erfahrungen zu beidem.
Bedanke mich um Erfahrungsberichte, Meinungen etc.

Liebe Grüsse
Michi

[salinodg]

Hallo Michi,

meine Beton-Dachsteine hatten im letzten Jahr Ihren 100. Geburtstag - und erfüllen auch noch Ihren Zweck.

Die von Dir geschilderten feuchten Stellen kenne ich auch, aber wenn der Boden nicht zu Wohnzwecken dienen soll, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, hier etwas fundamental zu ändern.

Das Moos würde ich schon entfernen und ggf. schadhafte Steine ersetzen, alle anderen Maßnahmen dienen jedoch nur der Kasse anderer.

Der geschilderte 2-schichtige diffusionsoffene Anstrich ist m.E. völliger Humbug, aber wer es glaubt, sollte auch für seinen Glauben "blechen".

Könntest Du ggf. mal ein Foto von den Dachsteinen einstellen. Mir sind Biberschwänze aus Beton nicht geläufig. Handelt es sich evtl. um rautenförmige Platten?

Liebe Grüße

salinodg

[michi]

Grmpf, Text weg... also nochmal...

Danke für die schnelle Antwort

Der Dachboden über dem Wohnhaus soll in ein paar Jahren zu Wohnzwecken ausgebaut werden, das über der Scheune soll Speicher bleiben.

Die Biberschwänze sind breiter und länger als die gängigen aus Ton. Unten mit leichter Rundung versehen. Ich habe eigentlich ein Foto einbringen wollen, aber klappte nicht. Nun probier ichs nochmal.

Viele Grüsse
Michi

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

Hi Michi
Salinodg hat völlig recht. In gewisser Weise ist die Aufnahme von Wasser bei Dachsteinen (und natürlich auch Ziegeln) völlig normal und auch bei anderen Dächern zu beobachten.
Das Moss sollte entfernt werden, da es die Feuchtigkeit länger als nötig am Stein bindet.
Die Auffasung bezüglich der nachträglichen Beschichtung teile ich voll und ganz.
Wenn sowieso beabsichtigt wird, den Dachstuhl in ein paar Jahren auszubauen, wird sich eine Situation ergeben, in der Um- und Ausbaumaßnahmen stattfinden. D. h. eventuell werden Gauben aufgesetzt oder Dachflächenfenster eingesetzt. Da mit Sicherheit zu diesem Zeitpunkt auch die Dachhaut gedämmt werden soll wird es wahrscheinlich notwendig sein, das Dach um- oder neuzudecken. Im Zuge dieser Arbeiten wird dann wahrscheinlich auch eine Unterdachbahn aufgebracht werden. Das schon deshalb, um den Dämmstoff vor eindringender Feuchtigkeit bei Schäden an der Dachhaut zu schützen. Das wäre dann bestimmt der bessere Zeitpunkt, um die Dacheindeckung auszutauschen.
fg
Ralf Femmer

[Michaela]

Hallo,

vielen herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten. Wir wollen nun das Dach erstmal reinigen lassen und schadhafte Ziegel austauschen. Dann bleibt erst mal alles wie es ist und beim Dachausbau sieht man dann weiter. Solange können wir das Dach beobachten, da ja alles schön frei liegt.

Viele Grüsse
Michaela

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

aber dafür sind wir doch da. und wenn neue fragen auftauchen, immer weiter fragen.
Ralf Femmer