Brunnenentwässerung
- Mathias Becker
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Brunnenentwässerung
Hallo,
direkt neben unserem Bruchsandsteinhaus ist ein 9,50 m tiefer Brunnen mit 80 cm Innendurchmesser, ebenfalls aus Bruchsandstein.
Jetzt im Winter steht das Wasserpegel im Brunnen ca. 50 cm oberhalb der Kellersohle.
Wir wollen den Wasserstand im Brunnen mit einer Tauchpumpe regulieren und ca. 1 m unterhab der Kellersohle halten.
Das heißt, der Niveauunterschied zwischen Grundwasserpegel und Brunnenwasserpegel beträgt ca. 1,5 m.
Wir haben damit keine Erfahrung und befürchten, dass das drückende Grundwasser die Brunnenwand zu stark belastet.
Mal angenommen, wir würden den Brunnen komplett leer pumpen, dann wäre im Brunnen kein Wasser mehr, und der Unterschied zum Grundwasserpegel im Erdreich wäre ca. 8,50 m.
Ist dann der Brunnen einsturzgefährdet ?
direkt neben unserem Bruchsandsteinhaus ist ein 9,50 m tiefer Brunnen mit 80 cm Innendurchmesser, ebenfalls aus Bruchsandstein.
Jetzt im Winter steht das Wasserpegel im Brunnen ca. 50 cm oberhalb der Kellersohle.
Wir wollen den Wasserstand im Brunnen mit einer Tauchpumpe regulieren und ca. 1 m unterhab der Kellersohle halten.
Das heißt, der Niveauunterschied zwischen Grundwasserpegel und Brunnenwasserpegel beträgt ca. 1,5 m.
Wir haben damit keine Erfahrung und befürchten, dass das drückende Grundwasser die Brunnenwand zu stark belastet.
Mal angenommen, wir würden den Brunnen komplett leer pumpen, dann wäre im Brunnen kein Wasser mehr, und der Unterschied zum Grundwasserpegel im Erdreich wäre ca. 8,50 m.
Ist dann der Brunnen einsturzgefährdet ?
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Re: Brunnenentwässerung
Hallo Mathias,
ich vermute, euer Brunnenschacht ist rund gemauert und in ordentichem Bauzustand. Dies vorausgesetzt wird er die Absenkung des Wasserspiegels gut aushalten. Den Erddruck hält er bei niedrigem Wasserstand ja auch aus.
Gruß
Wolfgang
ich vermute, euer Brunnenschacht ist rund gemauert und in ordentichem Bauzustand. Dies vorausgesetzt wird er die Absenkung des Wasserspiegels gut aushalten. Den Erddruck hält er bei niedrigem Wasserstand ja auch aus.
Gruß
Wolfgang
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Re: Brunnenentwässerung
Im Prinzip dürfte Wolfgang Riesner wohl richtig liegen. Der Erddruck ist in der Regel selten das Problem. Ich möchte allerdings eine kleine Warnung loswerden, die insbesondere bei sandig-kiesigen Sedimentböden gilt: Bei starkem Abpumpen, um den Wasserstand dauerhaft tiefer zu legen, kann es durch die relativ starke Wasserströmung zum Ausspülen von Feinanteilen (Schluff) aus dem umgebenden Erdreich kommen und diesem dann die Stabilität nehmen. Ein solches Problem tritt im Sommer bei niedrigen Grundwasserständen nicht auf. Bei Fels- oder Schieferboden gibt es dies Problem auch nicht. Man kann es aber rechtzeitig daran erkennen, dass Feingut sich auf der Brunnensohle ablagert bzw. das Wasser sogar trüb wird. Dann muss man sich was anderes einfallen lassen, z.B. Filterbrunnen setzen.
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Re: Brunnenentwässerung
Ein permanentes abpumpen ist eine Regulierung des Grundwasserpegels, quasi eine Trockenlegung. Da wäre ich vorsichtig, im eigenen Interesse sowie was die Nachbarschaft betrifft. Im Zweifelsfall Fachmann zu Rate ziehen abgesehen davon, das es ev. genemigungspflichtig ist. Bei uns ist der Wasserstand im Brunnen ebenfalls sehr hoch (OK Erdreich) und ich habe auch mit diesem Gedanken gespielt. Würde mich interessieren wie es funktioniert.
- Stefan Haar
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Re: Brunnenentwässerung
Wenn sich die Absenkung im Bereich der natürlichen Schwankungen bewegt, würde ich für den Brunnen kein statisches Problem sehen. Letztlich war ja auch kein Wasser drin, als er gemauert wurde.
Vorsicht ist aber geboten, sollten die umliegenden Gebäude auf Holzpfählen gegründet sein. Hier könnten sich dann doch gravierende Schäden bei der hölzernen Gründung einstellen.
Vorsicht ist aber geboten, sollten die umliegenden Gebäude auf Holzpfählen gegründet sein. Hier könnten sich dann doch gravierende Schäden bei der hölzernen Gründung einstellen.
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
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Re: Brunnenentwässerung
Nein, wenn Ihr den Brunnen leer pumpt senkt Ihr gleichzeitig den Grundwasserspiegel der ganzen Gegend ab.Mathias Becker hat geschrieben:
Mal angenommen, wir würden den Brunnen komplett leer pumpen, dann wäre im Brunnen kein Wasser mehr, und der Unterschied zum Grundwasserpegel im Erdreich wäre ca. 8,50 m.
Das heißt, der maximale Druck der an derartigen Brunnen von außen anliegt ist der Erddruck, der Wasserstand ist innen wie außen immer in etwa gleich.
Eine Grundwasserabsenkung ist Genehmigungspflichtig (WHG) wie auch die Ein- oder Ableitung des anfallenden Wassers.
Die bekommt Ihr nur, wenn überhaupt, für Baumaßnahmen.
Grüße aus Schönebeck
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- Junior Member
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Re: Brunnenentwässerung
Ich habe es mal versucht und meinen Brunnen angefangen leer zu pumpen. Ca. 1m kann man herauspumpen, dann drückt das GW so stark nach, dass man keine Absenkung mehr erzielt. Nach kurzer Zeit, nach abstellen der Pumpe, war der Brunnen wieder voll.
Re: Brunnenentwässerung
Ich halte das für problematisch, nicht wegen Standfestigkeit des Brunnens, sondern:
Zum einen der Hinweis von Stefan Haar auf evtl. Holzpfahlgründungen, die, wenn sie trocken fallen, rotten.
Zum anderen: Der Wasserspiegel steht 0,5 m über Kellersohle? Entweder ist dann grundsätzlich falsch gebaut worden, nämlich mit Keller bei bekannt hohen GW-Ständen (was ich mir bei einem historischen Haus nicht vorstellen kann), oder der GW-Spiegel ist in der letzten Zeit stark gestiegen, wenn ja, warum?
Grundwasser ist per se keine Bedrohung, sondern natürliche und meist historische Umgebung, auf die sich die Hausbauer der Vergangenheit immer eingestellt haben, indem sie z.B. keinen oder nur Kriechkeller mit max. 1 m Tiefe gebaut haben. Grundwasser ist zudem kein Privateigentum, auch nicht auf dem eigenen Grundstück. Jeglicher Eingriff ist genehmigungspflichtig.
Zur Beurteilung wären weitere Angaben hilfreich. Einfach Absenken durch Abpumpen kann fatale technische und auch juristische Folgen haben.
Ludwig Mertens
Zum einen der Hinweis von Stefan Haar auf evtl. Holzpfahlgründungen, die, wenn sie trocken fallen, rotten.
Zum anderen: Der Wasserspiegel steht 0,5 m über Kellersohle? Entweder ist dann grundsätzlich falsch gebaut worden, nämlich mit Keller bei bekannt hohen GW-Ständen (was ich mir bei einem historischen Haus nicht vorstellen kann), oder der GW-Spiegel ist in der letzten Zeit stark gestiegen, wenn ja, warum?
Grundwasser ist per se keine Bedrohung, sondern natürliche und meist historische Umgebung, auf die sich die Hausbauer der Vergangenheit immer eingestellt haben, indem sie z.B. keinen oder nur Kriechkeller mit max. 1 m Tiefe gebaut haben. Grundwasser ist zudem kein Privateigentum, auch nicht auf dem eigenen Grundstück. Jeglicher Eingriff ist genehmigungspflichtig.
Zur Beurteilung wären weitere Angaben hilfreich. Einfach Absenken durch Abpumpen kann fatale technische und auch juristische Folgen haben.
Ludwig Mertens