Eichendielung

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
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Mathias Becker
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Eichendielung

Beitrag von Mathias Becker »

Hallo,

in unserem Haus haben wir ca. 100 m2 massive Eichendielung vorgesehen (150 mm breit, 20 mm dick).

Im EG wird neuer Estrich gegossen, also ebener Boden. Im OG ist der Boden etwas "schief".

Die Raumtiefe ist ca. 5 Meter.

Nun sagt uns der Zimmermann, dass Eichendielen in Raumtiefe selten und teuer sind und sich auch schlecht verlegen lassen.

Er bietet uns kürzere Dielen an, die dann entlang der Raumtiefe versetzt gestoßen werden.

Ich weiß nicht, was ich von der Info halten soll.

Wir hatten in den Räumen alte Eichen-Dielen aus Ende 18. Jh. und Lärchen-Dielen aus Anfang 20. Jh.

Die alten Dielen waren nicht verzogen und hatten keine übermäßig breiten Spalten.

Für Hinweise und Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.
Mathias Becker

www. beckerlaisa.de
www.suedwestdeutsches-bauernhaus-wustweiler.de
Dietrich Maschmeyer
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Re: Eichendielung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Dielen von 5 m Länge sind überhaupt kein Problem. Schliesslich sind Eichenstämme wesentlich länger. und 15 cm ist auch keine übermässige Breite. Sogar Rauhspund gibt es bis 5,50 m Länge! Bei 5 m zu stossen ist völliger Unsinn - da wäre das längste Brett ja nur 3 m lang. Das ist fast schon Parkett....

Mein Tip: Kauft euch das Zeug selbst. Betriebe, die so etwas gern liefern, gibt es genug. Und dann: Breite fallend, 20-45 cm, ggf. leicht konisch besäumt, mit beidseitiger Nut und eingelegter Feder.

Problem sehe ich allerdings darin, einen Dielenboden mit seiner mechanischen Eigendynamik direkt auf dem Estrich zu befestigen. Das ist kein Laminat! Am besten Estrich weglassen und Lagerhölzer schwimmend legen.
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re: Eichendielung

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Ahoi,

5 Meter Länge sollten wirklich kein Problem sein. Ich kann auch nicht nachvollziehen, was daran schwierig sein soll. Die Dielung würde ich auf einer Unterkonstruktion verlegen, soweit die (Raum-) Höhen das hergeben.
Bei 20 mm starken Dielen achtet darauf, dass der Abstand der Lagerhölzer nicht zu groß wird (-> Durchbiegung, weniger ein Stabilitäts- mehr ein Komfortproblem).

Verlegt die Dielung erst, wenn die Arbeiten, die Feuchtigkeit in den Bau bringen, beendet sind. Das sind vor allem Estrich-, Putz und Malerarbeiten. Alle hygroskopischen Baustoffe versuchen sich der herrschenden Umgebungsfeuchte anzupassen. Daher ist es fatal, wenn Ihr Eure Dielen zum „Aklimatisieren“ auf der Baustelle lagert und dann einbaut – wie es häufig empfohlen wird. Denn während der Bauzeit ist immer mit deutlich erhöhter relativer Luftfeuchtigkeit zu rechnen. Daraus entsteht nur eines : erhöhtes Abschwinden der Dielung nach Beendigung der Baumaßnahme, vulgo unnötig breite Fugen. Um die unvermeidliche Fugenbildung zu minimieren, MUSS die Dielung im Zustand der sog. Ausgleichsfeuchte eingebaut werden.

herzliche Grüße, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden

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